Zwei gute Wochen bin ich mit dem Zug durch Japan getourt. Alles hatte ich selbst organisiert. Manche Orte haben mir besser, manche weniger gut gefallen. Damit du für deine Japan Rundreise von meinen Erfahrungen profitieren kannst, möchte ich dir hier einmal alle meine Stationen mit Erfahrungen zu Orten und Unterkünften zusammenstellen. Außerdem verrate ich dir auch, was meine Tops und Flops waren. So wird deine Rundreise ganz sicher zu einem einzigartigen Erlebnis.
Die schönsten Orte Japans
Tokio
Meine erste Station in Japan bleibt mir sicher ewig in Erinnerung, so beeindruckend war sie. Die Megacity Tokio hat einfach alles: Sie ist die gut organisierte saubere Großstadt mit jeder Menge Business Leuten, sie ist das traditionelle Japan, an dessen Tempeln man sich die Füße wundlaufen kann, sie ist das verrückte Akihabara mit Manga, Maid Café und jeder Menge lauter schriller Elektronik, aber auch das europäisch angehauchte architektonisch bewundernswerte Daikanyama. Das Essen ist vielfältig, die Menschen freundlich und hilfsbereit. Meine erste Station ist nach meiner Reise direkt auf der Liste „Eines Tages noch einmal“ gelandet. Deshalb empfehle ich sie auch jedem Japanreisenden.

Dauer: Fünf Tage waren für mich ok, aber auch sieben hätte ich gut füllen können. Für Tokio braucht man schon etwas Zeit.
Meine Unterkunft: Das Khaosan Tokio Kabuki scheint es leider nicht mehr zu geben. Das Hostel war sehr sauber und in bester Lage. Das galt für meine gesamte Japan Reise, es war immer super sauber. Daher kannst du auch ruhig schlichtere Unterkünfte buchen und wirst in der Hinsicht nicht enttäuscht werden.
Tokio Tipp: Du willst mehr Details? Dann klick dich in meine Reiseberichte zu Tokio.
Takayama – schön traditionell
Das traditionelle Japan, mit seinen kleinen Holzhäusern und den Sake-Brauereien, das findet man in Takayama. Da dieser Stopp für mich direkt nach Tokio kam, war ich zunächst nicht ganz so sehr beeindruckt. Ich hatte es mir irgendwie größer vorgestellt. Das mag jedoch an dem harten Kontrast zu Tokio gelegen haben. Jetzt, mit etwas Abstand und im Rückblick auf die gesamte Reise, da rutscht Takayama eine Stufe höher.
Dauer: Zwei Tage sollte man einplanen. Vom Anreisetag hat man für gewöhnlich nicht so viel und in Takayama werden die Bürgersteige bereits um 17 Uhr hochgeklappt. Somit braucht es einen zweiten Tag, um auch in die vielen kleinen Geschäfte gehen zu können.
Mein Tipp: Ruhig mal früh aufstehen und durch die leeren Straßen streifen. Da wirkt gleich alles noch viel schöner.
Meine Unterkunft: Ein Hostel mit super lieben Angestellten. Gleich am ersten Tag gab es vom Hostel eine Pancakerunde – lecker. Da der Ort nicht besonders groß ist, ist die Lage eigentlich relativ egal und trotzdem war diese Unterkunft perfekt zentral gelegen. Alles sehenswerte zu Fuß erreichbar. Ich würde wieder buchen.
Tipps für Takayama: Mehr Details zu diesem charmanten kleinen Ort verrate ich dir in meinem Takayama Reisebericht.
Kanazawa
Für alle Kanazawa-Fans tut es mir leid: Ich war gar nicht beeindruckt. Vielleicht habe ich hier einfach zu wenig Zeit verbracht, um einen kompletten Eindruck zu bekommen. Doch die alten Teile der Stadt fand ich bei weitem nicht so nett, wie in Takayama. Der berühmte Garten ist hübsch, aber eben auch nur ein Garten. Das so sehr angepriesene Schloss ist zu großen Teilen nicht mehr original, so das der Charme nicht wirklich überspringt.
Dauer: Für mich war es ausreichend, einen Tag in Kanazawa zu verbringen. Ich würde diese Station nicht noch einmal einplanen oder empfehlen, für mich ein Flop.
Kyoto
Das erste mal, dass ich mich in Japan in richtigen Touristenmassen wieder fand, war in Kyoto, als ich am goldenen Tempel ankam. So viele Menschen, dass es fast unmöglich war ein vernünftiges Foto vom Tempel zu schießen. Außerdem war dies der erste Ort, an dem ich für einen Tempelbesuch Geld zahlen musste. Merkwürdig, denn ich hatte gedacht Tokio würde der teuerste Teil meiner Reise werden. Aber was soll es, der Tempel ist eines der absoluten Japan Highlights und dann nimmt man eben auch die vielen anderen Touristen in kauf.
Hübsch, wenn auch überlaufen, war der Philosophist Walk zur Kirschblüten-Zeit. Der kleine Flussabzweig, die Restaurants in klassischen japanischen Häuschen, das sah schon sehr hübsch aus. Kyoto gehört zu einer Japanreise wohl einfach dazu.
Dauer: Ein bis zwei Tage
Kyoto Eindrücke: Wie es ist, wenn eben mal nicht alles funktioniert, wie geplant, erzähle ich dir in meinem Reisebericht zu Kyoto
Koya-san
Es war genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte und meine Erwartungen waren schon nicht ohne. Der größte Friedhof Japans ist definitiv die etwas beschwerliche Anreise wert. Die vielen moosbewachsenen Buddhafiguren unter all den Riesenbäumen – das macht Eindruck. Auch die kleine Geschichte zu Koya-san und das alte Eingangstor sind besuchenswert. Außerdem kannst du hier traditionell übernachten und ein Onsen besuchen. Koya-san würde ich auf jeden Fall für eine authentische Japanreise empfehlen.
Dauer: 1 – 2 Tag
Mein Tipp: plane den Friedhof in den frühen Stunden ein, vielleicht erwischst du etwas Nebel oder die ersten Sonnenstrahlen, dann kannst du ganz sicher besonders schöne Fotos schießen.
Meine Unterkunft: ein klassisches Ryokan, Fukuchi-in, mit zwei Onsen (einem drinnen, einem draußen), seinen vielen hölzernen Gängen, der Option morgens dem Mönchsgebet beizuwohnen und sogar inklusive vegetarischem traditionellem Frühstück. Großartig. Alles sauber, alle sehr höflich – würde ich wieder buchen. Nur muss man sich darauf einstellen ungemütlich zu schlafen. Denn traditionell japanisch heisst auf Reismatten zu schlafen und die sind bedeutend dünner und härter als unsere Matratzen.
Mehr Bilder und Infos findest du in meinem Artikel zum schönen Koya-san.
Osaka
In Osaka hatte ich nicht besonders viel Glück. Orientierungslosigkeit, Regen und ein geschlossenes Museum haben mir einen getrübten Eindruck der Stadt vermittelt. Doch das junge bunte und amerikanisch angehauchte Viertel Shinsaibashi fand ich klasse. Deshalb würde ich bei einer weiteren Japanreise genau hier nach einer Unterkunft schauen (dann ist auch die Restaurantauswahl sicher gestellt) und die Stadt noch einmal neu entdecken.
Dauer: 2-3 Tage
Meine Unterkunft (nur für Frauen): Das reine Frauenhostel, „Imazato Guest House“, war wirklich gut. Sauber und gut ausgestattet. Nur die Lage könnte ein wenig besser sein. Dafür war das Frühstück inklusive. Ich konnte es wegen der frühen Abreisezeit leider nicht vor Ort zur normalen Frühstückszeit zu mir nehmen. Doch hungrig musste ich nicht weiterreisen. Wirklich süß: mir wurde früh morgens ein Sandwichpaket inklusive Getränk für die Weiterreise vor mein Bett gestellt – wie cool ist das denn? Ganz klar: Ich würde hier wieder einchecken!
Alles über meinen Regentag in Osaka findest du in meinem Osaka Reisebericht
Miyajima
Es ist eines der bekanntesten Bilder Japans: der Floating Schrein. Mitten im Wasser steht das organgfarbene Tor. So berühmt, dass er auch die Japaner zur Reise inspiriert. Hier ist es voll, voller Besucher. Trotzdem habe ich meinen Tag auf der Insel als schön empfunden. Die Einkaufsstraße bietet nichts, was ich nicht auch schon in meinen anderen Stationen hätte kaufen können, dafür war der Bergaufstieg (zu Fuß) klasse (wenn auch super anstrengend) und die Bergabfahrt mit der Gondel sehr cool (wenn auch sehr gedrängt). Um die Insel ein wenig authentischer und für mich allein zu entdecken, habe ich mich später am Tag, in kleineren Gassen und ruhigeren Wegen treiben lassen. Dabei konnte ich die Ruhe gemeinsam mit den Rehen und der Kirschblüte genießen. Alles in allem. Ein schöner Tag, den ich genau so empfehlen würde.
Dauer: Eine Übernachtung auf der Insel reicht, um alles erkunden zu können.
Mein Miyajima Geheimtipp: Buche mehrere Nächte in Nähe der Fährstation am Festland. Dann kannst du von dort aus einen Tagesausflug auf Miyajima unternehmen, bist aber auch super schnell in Hiroshima. Denn die Fahrzeiten in beide Richtungen liegen gerade einmal bei einer halben Stunde. Und nebenbei ist die Übernachtung an Festland auch deutlich günstiger.
Meine Unterkunft: Das Hotel Sakuraya, auf der Insel Miyajima. Das war nicht günstig, lag dafür aber direkt an der Strandpromenade, vor dem Floating Schrein. Das traditionelle japanische Zimmer war sauber, die Angestellten super nett. Kann man auf jeden Fall buchen, wenn man sich entscheidet, auf der Insel zu übernachten.
Mehr Bilder von Rehen, Tempeln und auch die Infos zum Bergaufstieg, gibt es in meinem Miyajima Bericht
Hiroshima
.Meine letzte Station auf meiner Japan Rundreise, eine Muss-Station. Die Japanische Geschichte hat auch ihre traurigen Seiten. Das weiß man und das sollte man für einen umfassenden Eindruck auch in seiner Reiseplanung berücksichtigen. Ein Besuch der Gedenkstätten in Hiroshima inklusive dem Museum empfinde ich als Pflicht auf einer Japan Rundreise. Aber keine Sorge, man muss nicht durchweg traurig sein, die Stadt hat auch fröhliche Ecken zu bieten. So ist beispielsweise ein Spaziergang zur Kirschblütenzeit am Fluß ist wirklich schön.
Dauer: 2 Tage
Meine Unterkunft: Sansan Santiago Das Sansantiago Guesthouse, ein Hostel mitten an der Shoppingstraße. Hier habe ich einer Schlafkabine im Frauenschlafsaal genächtigt. Die Ausstattung war super, viele Einzelduschen, saubere Toiletten und auch einige Waschmaschinen hätte man nutzen können. Preislich auch ok. Würde ich wieder buchen.
Mein Reisebericht zu Hiroshima erzählt noch mehr über den bewegenden Ort und auch darüber, wie ich Japan als Ganzes empfunden habe.
Tipps zur Japan Reiseplanung
Günstige Flüge nach Japan:
Wenn du nicht unbedingt in den Ferien oder über ein Wochenende fliegen musst, kannst du durchaus mal einen günstigen Flug erwischen. Als Flugsuchmaschine finde ich Opodo* am besten, dort kannst du dir auch einen Preisalarm setzten und so eine Info bekommen, wenn die Preise fallen.
Zugfahren in Japan
Während meiner Japanreise nutzte ich den Japan Rail Pass, der mir uneingeschränkten Zugang zu nahezu allen JR-Zügen, einschließlich der Shinkansen, bot. Besonders schätzte ich die Flexibilität, spontan verschiedene Städte zu erkunden, ohne jedes Mal Einzeltickets kaufen zu müssen. Der Pass deckt nicht nur die meisten Shinkansen-Verbindungen ab, sondern auch lokale JR-Züge, einige Busse und sogar die Tokyo Monorail. Für eine Dauer von 14 Tagen kostet der Standard-Pass für Erwachsene ungefähr 522 Euro. Zusätzlich bietet der Pass die Möglichkeit, Sitzplätze im Voraus zu reservieren, was besonders bei stark frequentierten Strecken von Vorteil ist.
Mietwagen in Japan
Tatsächlich kann man Japan auch sehr gut als Road Trip machen. Du solltest dich nur darauf einstellen, dass Linksverkehr herrscht. Um den günstigsten Mietwagen zu finden, nutzen wir immer Check24*. Darüber haben wir schon richtig sparen können.
Japan Reiseführer
Für mich hat sich der Japan Reiseführer von Lonely Planet* bewährt, da dieser sehr umfangreich ist, viele tolle Tipps beinhaltet und sich gut lesen lässt.
Richtig packen für Japan:
Kennst du schon meine praktischen Packlisten? Die kannst du runterladen und ausdrucken und vergisst so garantiert nichts mehr. Auf welche Kleidung und Technik ich auf Reisen nicht verzichten kann und welche nachhaltigen Artikel in meinem minimalen und Hygienebeutel landen, verrate ich dir auf meiner Ausrüstungsseite.
Japan Rundreise – Mein Fazit
Ganz klar: Unbedingt machen!
Japan war eine meiner schönsten Reisen bisher. Ich war von der Freundlichkeit der Japaner mindestens genauso beeindruckt, wie von der gründlichen Reinheit. Noch nie habe ich in so sauberen Hostels geschlafen oder U-Bahnhöfen gestanden. Auch konnte ich so vielfältige Eindrücke sammeln, wie sie diverser kaum hätten sein können. Japan kommt definitiv auf meine „Noch einmal“-Liste, auch wenn ich dann sicher eine Herbstreise oder ein paar Strandtage auf einer Insel im Süden und einem Stopp im hohen Norden Japans einplanen werde, um noch mehr, für mich neue Seiten dieses Landes, zu entdecken.
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GRÜNDERIN
Nicole Bittger
Reisesüchtige Foodie & Coffee Nerd aus Berlin mit großer Fotoleidenschaft, einem Herz für Tiere und die Natur.
Mit Nicoles Neugierde auf die Welt und ihrem ersten Sabbatical erblickte auch PASSENGER X das Licht der Welt. Ein halbes Jahr Abenteuer in China, Japan und Europa führten dazu, dass dieser Blog mit Leben gefüllt wurde. Um ein Jahr später fünf Monate lang solo durch das bunte Südamerika zu touren, kündigte Nicole schließlich ihren sicheren Konzernjob. Seitdem arbeitet sie selbstständig und ist Vollzeitbloggerin.
Ob sie jemals genug vom Reisen haben wird? We doubt it!
Fun Fact: Nicoles Herzensland ist Grönland. Dort hat sie noch das wahre „Weit-Weg-Gefühl“.
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