Wenn du vorhast nach Tokio zu Reisen, dann kaufst du dir sicher einen Reiseführer. Schnell wirst du sehen, die Stadt bietet so Vieles, dass es schwer fällt den Überblick zu behalten und sich zu entscheiden. Was könnte da hilfreicher sein, als eine Must-Do-Liste von jemanden, der genau dieses Phänomen erlebt hat und dessen Eindrücke noch frisch sind? Ich habe mir meine Zeit in dieser Megacity noch einmal durch den Kopf gehen lassen und für dich
Meine 10 Tokio Highlights
zusammengestellt. Viele Spaß beim Lesen und dann später auf deiner Reise vor allem beim Erleben.
1. Kostenlose Aussicht vom Rathaus
Tokio ist eine Megacity. Ihr volles Ausmaß erfasst man am besten von oben. Und hierfür gibt es einen ganz besonderen Geheimtipp: spare dir das Geld für die teuren Skytree Tickets und besuche das Rathaus. Denn das ist, im Gegensatz zu den klassischen deutschen Rathäusern, nicht hübsch, alt und aus Backsteinen. Nein, es ist super modern und besteht aus zwei Megatowern. Als Besucher kommt man in den Genuss der Aussicht aus dem 45.ten Stock, ein voller Rundumblick und komplett kostenfrei. (Übrigens: auch für Menschen mit Höhenangst empfehlenswert. Denn die Fensterbank ist tief genug, um nicht in Panik zu verfallen)

2. Früh aufstehen und das Treiben auf dem Fischmarkt erleben
Ein Besuch auf dem weltgrößten Fischmarkt sollte auf jeden Fall zum Standardprogramm gehören. Besonderes Highlight ist die Thunfischauktion, doch dafür musst du wirklich sehr früh Aufstehen und lange warten. Wenn das nicht so dein Ding ist, reicht es vollkommen ab 9.00 Uhr über das Marktgelände zu schlendern und sich das frischeste Sushi zu gönnen, das man nur bekommen kann.

3. Kirschblüte – die Japaner drehen durch
Innerhalb von einer Woche kann sich die Welt verändern. Zumindest die, der Japaner. Denn in diesem Zeitraum erstrahlt der Kirschbaum in seiner vollen Blüte und verblüht auch schon wieder. Den richtigen Zeitpunkt für eine Kirschblütenreise zu erwischen, ist dementsprechend schwierig. Die Japaner lieben diese Zeit jedoch so sehr, dass sie sogar einen Kalender und Wetterberichte nur für die Kirschblüten haben. In Tokio gibt es viele Möglichkeiten die hübsche Pracht zu bestaunen. Im Prinzip kannst du in jeden Park gehen, denn gepflanzt sind die Bäume auf so ziemlich jeder Grünfläche. Wenn du es wie die Japaner machen willst, dann solltest du dir eine Decke und einen gut bestückten Picknickkorb mitnehmen und dich zum Beispiel im Ueno Park niederlassen.

4. Shibuya – es wird grün und alles bewegt sich
Mein viertes der Tokio Highlights ist auch ein absoluter Klassiker und trotzdem sehr beeindruckend. In Shibuya gibt es direkt vor dem Bahnhof eine riesige Kreuzung, eine sogenannte Diagonalkreuzung. Zu Spitzenzeiten sollen hier angeblich bis zu 15.000 Menschen bei einer Ampelschaltung die Straße überqueren. 15.000! Unfassbar. Und auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass es wirklich so viele Menschen waren, war es doch faszinierend die vielen Leute in alle Richtungen über die Kreuzung rennen zu sehen, während im Hintergrund unendlich viele Werbeanzeigen leuchten. Ich empfehle den Besuch am Abend, im Dunkeln wirkt das Treiben nämlich noch spektakulärer. Wer nicht mitten drin sein will, der kann versuchen im Starbucks an der Kreuzung einen Platz am Fenster zu ergattern und das ganze aus „sicherem“ Abstand zu beobachten.

5. Cat Street – einmal cool Shoppen bitte
Lust auf fancy Boutiquen und edles Secondhand Shopping? Nur ein paar Schritte vom bunten und trubeligen Shibuya entfernt, befindet sich die Cat Street. Eine sehr lange Fußgängerzone mit diversen kleinen Lädchen, coolen Brands wie Patagonia oder Burton, edlen Boutiquen, einem Designer Second Hand sowie enorm stylisch gekleideten Japanern. Eine Mischung aus dem geschmackvollen Skandinavien und dem coolen Kalifornien, gepaart mit japanischer Höflichkeit. Für alle Fashionfans lohnt sich dieser Ausflug auf jeden Fall.

6. Themen-Cafés und Electro City
Schrill, schriller, Tokio. Die Japaner sind die höflichsten und hilfsbereitesten Menschen, die ich bisher erlebt habe. Telefonieren in der U-Bahn? Vollkommen verpönt. Durcheinander laufen? Hier doch nicht, die Wege sind doch klar gekennzeichnet. Für alles gibt es eine Etikette. Aber dann, dann rasten sie vollkommen aus. Stehen auf pinken Kitsch, Hello Kitty und Mangapornos. Der Kontrast könnte kaum größer sein. Wer in die bizarre Welt Tokios eintauchen will, der sollte unbedingt nach Akihabara, auch Electro City genannt. Hier befinden sich hunderte von Elektroshops und dazwischen Spielhöllen, Maidcafés, alles rund um Pokemons und was sonst noch bunt und schrill ist. Von allen Seiten blinkt es, von allen Seiten schallt es Spieletöne oder quietschige Musik. Wer sich nicht auch Akihabara anschaut, der hat Tokio nicht richtig kennengelernt.

7. Kostenlos: Führung durch den Garten des Kaiserpalastes
Im Garten des Kaiserpalastes gibt es allein rund 40 Kirschbaumarten – zur Blütezeit ein besonderer Hochgenuss. Aber auch sonst sind die akkurat geschnittenen Bäume und die alten Palastmauern sehr beeindruckend. Doch das musst du nicht allein herausfinden. Immer Mittwochs und Samstags um 11 Uhr bieten ehrenamtliche Guides eine einstündige kostenlose Führung an. Die meist älteren Herren sind mit viel Begeisterung dabei und manchmal auch ein wenig aufgeregt, garantiert aber super sympathisch und enorm gut informiert! Das solltest du also nicht verpassen.


8. Daikanyama – das Notting Hill Tokios
Wer in Tokio für ein paar Stunden die Hochhausschluchten hinter sich lassen und gut Essen oder edel Bummeln möchte, der sollte nach Dakayama fahren. Dieser kleine Stadtteil überzeugt durch beeindruckende Architektur, Ruhe und jeder Menge Stil. Für mich definitiv eines der Tokio Highlights, schon allein, weil ich einen solchen Ort nicht in der Megacity vermutet hätte. Allen Kaffeejunkies kann ich nur empfehlen, sich Bohnen vom Roaster Atelier mitzubringen, denn deren Kaffee ist echt der Hammer. Ach und wenn du das schon machst, bring mir doch gern auch welchen mit, denn bestellen kann man den leider nicht;)


9. Tokio bei Nacht
Die wahre Großstadtromantik, das sind für mich die Abendstunden. Wenn Alles etwas ruhiger wird und die vielen bunten Lichter die Stadt zum leuchten bringen – ach ich liebe das einfach. Und wie in jeder Stadt, gibt es auch in Tokio Orte, die sich dann besonders lohnen. Der Treetower und genauso der Tokyo Tower (die Eiffelturmnachbildung) sollten Stopps auf deiner nächtlichen Route sein. Auch die Rainbow Bridge ist ein absolutes Farbenhighlight. Sollte dir nicht nach langen Fußmärschen sein, du aber dennoch einmal die Atmosphäre aufsaugen wollen: einer der Türme des Rathauses hat bis 22 Uhr geöffnet und ist damit der perfekte Ort, um die glitzernden Lichter der Megacity Tokio von oben zu betrachten.


10. Wünsche knoten am Tempel
Tokio ist zwar eine unheimlich moderne Stadt, dennoch findest du auch hier jede Menge traditionelle Orte. Dazu gehören ganz klar die vielen Tempel- und Shrineanlagen. Ob in Asakusa oder auch mitten in den Parks, du findest sie überall in der Stadt. Zu so einem Tempelbesuch gehören viele Traditionen. Es fängt beim Händewaschen mit den Kellen an, geht weiter zum Räucherstäbchen zünden, über den Geldeinwurf und Gong auslösen, bis hin zum Wunsch ziehen. Diese vielen kleinen Rituale zu beobachten hilft Japans speziellen Charakter zu verstehen. Es ist nämlich nicht alles, so bunt und schnell, wie Tokio. Japan ist auch ruhig, legt wert auf Traditionen und verehrt das lebenslange Perfektionieren. Erlebe auch diese Facette mitten in Tokio.



Na, was sagst du? Hättest du dir Tokio so vorgestellt?
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