Reisen heißt, eine andere Kultur kennenzulernen. Und zu jeder Kultur gehört auch ihre Küche. In meiner Woche Tokio habe ich vieles Lokaltypisches probiert. Von furchtbar süß bis ordentlich deftig. Wo es mir gemundet hat, wo ich wieder hingehen würde und was du auch unbedingt probieren musst, das möchte ich dir nun verraten.
Typisches Essen & meine Restaurants Empfehlungen in Tokio
1. Ramen
Absolut typisch für Japan sind Ramen. Ich hatte diese schon vor meiner Reise in Berlin geschlemmt und wusste, das wird dann wohl auch in Tokio ein Highlight sein. Ramen sind Nudeln, die meist in Suppen verarbeitet werden. Und wie das so oft bei traditionellen Gerichten ist, hat wohl auch jeder Ramenkoch sein Geheimrezept. Die Suppen können sehr unterschiedlich ausfallen, mal mit Fleisch, mal mit Fisch, mal vegetarisch. Mir wurde ein kleiner Laden nahe der U-Bahn Station Asakusa empfohlen: Takesaburo. Unscheinbar, aber verdammt lecker. Und der Chef serviert mit so einer freundlichen Ausstrahlung, da schmeckt das Essen gleich doppelt so gut.
Eine typisch japanische Erfahrung im Ramen-Lokal: man bestellt nicht bei einem Kellner, sondern bezahlt an einem Automaten und wählt dort auch seine Speise. Das kann schon einmal schwierig sein, wenn man die japanischen Schriftzeichen nicht lesen kann. Doch die Japaner sind sehr aufmerksam und helfen dir gern weiter.
2. Melonenbrot
Nur wenige Meter vom Ramenladen in Asakusa entfernt, lockt ein unwiderstehlicher süßer Duft. Frisches Melonenbrot wird hier verkauft. Eine Art luftiges Hefegebäck mit leicht knusprig-süßer Kruste. Wirklich verdammt lecker.
Melonenbrot begegnet einem überall in der Stadt. Achte aber darauf, dass es frisch aus dem Ofen kommt, dann kannst du auch nichts falsch machen.
3. Dumplings und Reisbällchen
In Japan gibt es verschiedene Varianten gefüllter Speisen: ob kleine süße Bällchen aus Gelee, deftige Dumplings, gedünstete Klöße oder Reisbällchen. In dieser Kategorie gibt es unzählige Speisen. Heiß, mit Fleisch gefüllt und dazu scharfe oder Soja-Soße, so schmecken die Dumplings am besten. Die Reisbällchen wiederum bekommst du hier mit süßer Füllung. Beides bekommst zu zum Beispiel bei einem kleinen Stand auf dem Markt Ameyoko-Döri in der Nähe vom Park Ueno.
4. Okonomiyaki
Auf einer heißen Platte wird dir das Okonomiyaki serviert. Es beinhaltet immer Kohl und Ei. Ob verschiedene Fischsorten, Fleisch oder auch Nudeln, die restlichen Zutaten variieren. Obendrauf kommen häufig Bonitoflakes. Das sind hauchdünne Flocken von getrocknetem Fisch. Dazu die Okonomiyaki Soße sowie eine Art Mayonaise. Gegessen habe ich es bei Rokumonya in der Nähe der Shinjuku Station. Der Laden war eine Empfehlung eines Japaners und so waren wir hier auch die einzigen Touristen.
Übrigens: Stephanie von the hangry stories hat gerade erst ein Rezept zum Selbermachen der leckeren Okonomiyakis veröffentlich. Das werde ich sicher bald ausprobieren, denn ein wenig fehlt mir dieses Gericht hier in Deutschland schon.
5. Das frischeste Sushi
Highlight für alle Fischesser, Flop für alle, die keinen Fisch mögen: der Tsukiji-Fischmarkt. Ja, hier gibt es wirklich nur Fisch! Dafür aber fangfrisch. Also genau der richtige Ort, um exzellente Qualität einzukaufen. Wer sich seinen Fisch nicht selber zubereiten möchte, aber Sushi liebt, der kann sich durch die verschiedenen Sushi Lokale direkt auf dem Markt schlemmen. Der Kenner kommt früh. Denn die neuen Fänge werden am frühen morgen geliefert und um 9:00 Uhr öffnen dann die Geschäfte. Wetten: so frisch hast du noch nie Sushi gegessen? Und schon gar nicht zum Frühstück.
Tipp: Der beste Laden ist immer der, mit der längsten Warteschlange.
6. Yakiimo
Ich liebe Süßkartoffeln. Ob als Fries oder als Curry. Klar, dass ich begeistert war, als ich im Reiseführer von den fliegenden Händlern las, die heiße Süßkartoffeln (Yakiimo) verkaufen. Suchen macht allerdings wenig Sinn, weil eben fliegende Händler. Ich hatte Glück und stieß per Zufall in der Cat Street auf einen kleinen Wagen. Woran erkennt man ihn? Vor allem am süßen unverwechselbaren Duft. Die Kartoffeln werden im Ganzen in einer Papiertüte gekauft. Mit der Hand pellen (das geht ganz leicht) und direkt reinbeißen – sooo lecker. Aber Achtung: klebrig.
Übrigens: dieses Gericht gibt es sogar als Emoji, vielleicht ist dir das schon einmal bei Whats App aufgefallen:🍠..
7. Gefüllte Crêpes
Die Auslage mit Crêpes aus Plastik lockt. Süß sieht es aus, mächtig. Irgendwie geil. Das will ich probieren! Bestellen ist bei der großen Auswahl eine Herausforderung. Lieber Matcha, Caramel oder doch Banane? Ich entschied mich für den Strawberry Chocolate Brownie Special.
Was du bekommst ist bei weitem nicht so riesig, wie die Plastik-Version. Das ist aber wohl auch besser so. Denn die Füllung hat es in sich – eine Zuckerbombe. Zugegeben, ich mag richtigen Kuchen oder fruchtiges Eis dann doch lieber, aber ausprobieren muss man die Crêpes einfach mal. Übrigens: „Crepes Santa Monica“ findest du auf jeder größeren Einkaufsstraße in Tokyo.
8. Udon – Nudeln
Udon sind sehr dicke Nudeln, die ähnlich wie Ramen in verschiedensten Varianten angeboten werden. Wirklich großartig war eine ganz schlichte Version in einem kleinen Restaurant gleich neben dem Nezu Shrine (Adresse: 〒113-0031 Tokyo, Bunkyo, 根津1丁目23−16).
Mit einem Blick an den Nebentisch erklärte sich auch die Art und Weise, wie man diese Nudeln isst. Man nimmt ein Paar davon mit seinen Stäbchen aus dem heißen Wasser, legt sie in die Soja-Sesam-Sauce und schlürft dann genüsslich. Ja genau, schlürfen ist ausdrücklich erwünscht! Je lauter, desto besser, denn das ist ein Zeichen dafür, dass es schmeckt. Das Gericht ist super simpel, aber verdammt lecker.
Natürlich gibt es noch unzählige weitere japanische Spezialitäten. Oktopusbällchen beispielsweise. Von denen bin ich allerdings nicht so der Fan. Warst du schon einmal in Japan? Hast du ein japanisches Lieblingsgericht oder gibt es etwas, was du ganz furchtbar findest? Verrate es mir in den Kommentaren!
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