Wer an eine Norwegen denkt, der denkt auch oft an einen Lofoten Urlaub. Diese schroffen besonderen Inseln im Nordwesten des Landes. Sie bieten eine unglaubliche Landschaft, weiße Sandstrände neben rauen Bergen, moosige Steinlandschaften, Holzhütten und eine lange Fischertradition.
Hier tun sich unendlich viele Fotomotive auf. Kein Wunder also, dass die Lofoten auch ein enorm beliebtes Reiseziel sind. Wir haben die Inseln im Herbst bereist, zehn Tage hatten wir dafür in unserem Norwegen Road Trip eingeplant. In diesem umfangreichen Blogartikel verrate ich dir nun, meine Tipps zu den fotogenen Spots, den schönsten Unterkünften, den beeindruckendsten Wanderungen sowie allem anderen, was du während eines unvergesslichen Lofoten Urlaubs nicht verpassen solltest.
Reiseinformationen Lofoten
Währung und Kosten in Norwegen
Norwegen gilt allgemeinhin als teures Land und leider kann ich dem auch nicht widersprechen. Ganz grob würde ich sagen, ist alles um 50 – 100% teurer als bei uns in Deutschland. Das durchschnittliche Einkommen ist in Norwegen auch entsprechend höher und der Großteil der Norweger besitzt Wohneigentum. Norwegen ein wohlhabendes Land.
Gezahlt wird in norwegischen Kronen (NOK), doch umtauschen brauchst du nicht einen einzigen Euro, da überall mit Kreditkarte gezahlt werden kann. Oft ist Bargeld schon gar nicht mehr gern gesehen.
In einem der Reiseführer, die wir für diesen Urlaub gekauft hatten, heißt es zum Thema Tagesbudgets, man wäre sehr günstig unterwegs, wenn man unter 160 Euro bliebe und eher mittelteuren Bereich, wenn man zwischen 160-240 Euro all in pro Tag ausgibt (Übernachtung inkl.). Das kann ich so absolut bestätigen. Wir sind bei ca. 290 Euro pro Person pro Tag gelandet. Dabei haben wir nicht wie die Könige gelebt, aber uns auch immer mal was gegönnt. So haben wir uns meist selbst versorgt haben uns aber keine Lebensmittel aus Deutschland mitgenommen und sind in Norwegen auch alle paar Tage mal Essen gegangen und haben uns regelmäßig einen Kaffee und auch Zimtschnecken in Cafés geholt. Auch haben wir eine Tour mitgemacht, die uns zusammen 350 Euro gekostet hat. Und unsere Unterkünfte waren wirklich schöne Ferienwohnungen in guter Lage. Teure Hotels haben wir jedoch gemieden, mit einer Ausnahme auf den Lofoten.
Sprache in Norwegen
Na wer hätte es gedacht, die Norweger sprechen norwegisch. Das allein wäre wohl noch keine Erwähnung wert. Doch, falls du nicht zufällig norwegisch kannst, ist das kein Problem, denn so wie eigentlich in allen skandinavischen Ländern, ist auch in Norwegen Englisch eine geläufige Zweitsprache und so kannst du dich mit so ziemlich jedem/r Norwerger/in egal welchen Alters auch auf Englisch austauschen.
Leitungswasser ist Quellwasser
Das Leitungswasser in Norwegen hat nicht nur Trinkwasserqualität, Norwegen zählt auch noch zu einem der Länder mit der besten Leitungswasserqualität auf der Welt. Du brauchst also nur eine wiederverwendbare Flasche mitnehmen und schon hast du deine Wasserversorgung kostenlos permanent sichergestellt. Das freut nebenbei auch noch die Umwelt.
Die Lofoten: beliebt oder zu beliebt?
Der große Andrang zeigt sich vor allem in den Sommermonaten. Zwischen Mai und August werden die kleinen Dörfer gerade zu von Touristen überrannt. Dies nimmt teilweise absurde Umstände an. Bürgermeister, die die norwegische Regierung bitten das Reisen auf die Lofoten mit einer zusätzlichen Steuer noch teurer und damit unattraktiver zu gestalten, Todesfälle auf Wanderwegen, weil sich durch zu viele Besucher Böden lockern und Steine hinabfallen.
Unser Host in Henningsvær sagte uns, dass selbst die Orte mit gerade mal 500 Einwohnern in den Sommermonaten gern mal über 20.000 Besucher je Tag verzeichnen. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber selbst wenn es nur die Hälfte wäre, wäre es erschreckend.
Ob dir das dann zu viel wird, kannst nur du selbst sagen. Wir waren jedenfalls auch trotz sehr wechselhaften Wetters froh den Herbst als Reisezeit gewählt zu haben. Manches hatte zwar schon zu, aber dafür hielten sich die Touristenzahlen auch in Grenzen. So hatte unsere Zeit auf den Lofoten etwas Gemütliches, Ruhiges. Das passt für mein Empfinden auch besser zu der Region als überlaufene Orte.
Anreise auf die Lofoten
Solltest du einen reinen Lofoten Urlaub planen, so macht natürlich ein Flug auf die Inseln Sinn. 2021 im Corona Jahr und zur Nebensaison, als wir gereist sind, waren die Flüge noch recht umständlich und gingen über Zwischenstopps in Bodo und Oslo. Das liegt wohl daran, dass keiner der Flughäfen auf den Lofoten aktuell Direktflüge aus Deutschland empfängt. Das soll sich zukünftig noch ändern.
Um nach Verbindungen zu schauen, musst du natürlich die Flughäfen auf den Lofoten kennen. Diese sind: Leknes, Svolvær (hier sind wir gelandet), Stokmarknes und Andoya.
Vielleicht bietet sich ja auch einer der Zwischentopps für dich an, um dort direkt ein paar Tage zu bleiben. Oslo kann ich dir jedenfalls sehr empfehlen. Meiner Meinung nach sollte man da ruhig mal 2-3 Tage verbringen. Meine liebsten Spots und Restaurants in Norwegens Hauptstadt habe ich dir in meinem „21 Oslo Tipps“-Artikel zusammengefasst.
Lofoten Urlaub mit dem Camper oder Wohnmobil
Wie auch auf dem Festland sind wir mit dem Auto unterwegs gewesen, daher kann ich keine Tipps bezüglich Campingplätzen geben. Nur rein von meiner Beobachtung her würde ich sagen ist Wild Campen hier eher nicht angesagt. Die Orte sind sehr klein und da es an sich auch nur eine große Straße gibt, die über die Lofoten führt, sind auch kleine Einbuchtungen oder idyllische Stellplätze wie man sie sich für das Wild Campen wünscht, rar. Es heißt also auf offiziellen Campingplätzen zu übernachten.
Selbst im Oktober, als an sich gar keine Saison war, haben wir doch so einige Wohnmobile und Camper auf der Insel gesehen. Weshalb ich davon ausgehe, dass die Besucherzahlen in den Sommermonaten extrem hoch sind. Eventuell muss man auch Campingplätze vorab buchen. Das habe ich nicht recherchiert, könnte ich mir aber gut vorstellen.
Hier kommt ein Travel Hack bezüglich deiner Mietwagen Buchung. Bei Check24* kannst du heute das beste Angebot suchen und buchen. Bis einen Tag vor deiner Anreise schaust du immer mal wieder nach einem bessern Angebot, falls es das gibt, stornierst du deinen bereits gebuchten Mietwagen und buchst das bessere Angebot. Die kostenfreie Stornierung bis 24h vor Abholung macht es möglich. Also schau doch mal bei Check24* vorbei, wir haben so schon einiges an Geld gespart.
Die schönsten Unterkünfte auf den Lofoten
Wir entschieden uns auf den Lofoten möglichst so viel des Insel Feelings mitzunehmen, wie möglich und haben uns deshalb entschieden, in Rorbuer zu übernachten. Robuer heißen die roten oder manchmal auch gelben Fischerhütten, welche du sicher schon auf vielen Fotos gesehen hast. Traditionell werden diese in den Sommermonaten von den Fischern bewohnt. Heute sind einige von ihnen aber auch reine Gästeunterkünfte, die entsprechend gemütlich eingerichtet wurden.
Das Vorteil der Rorbuer: du bist direkt am Wasser, hast nicht nur ein Zimmer, sondern eine kleines Häuschen und das auch noch in super gemütlich. Zudem sind die Häuser sehr fotogen. Falls du also vor hast auch Portraitfotos in aller Ruhe zu machen oder aber eines dieser Häuser zusammen mit Nordlichtern abzubilden, hast du es etwas leichter, wenn du selbst darin übernachtest.
Meine Empfehlung für solch authentische jedoch auch ausreichend modernisiert und gemütliche Übernachtungen sind:
- Die roten Rorbuer im Arctic Resort in Nusfjord*
- Die Eliassen Rorbuer auf Hamnøy*
- Die hübschen gelben Roburer in Sakrisøy*
Die besten Reiseführer für deinen Lofoten Urlaub
Du willst dich vor deiner Reiseplanung noch ein bisschen einlesen? Dann empfehle ich dir den Lonely Planet Norwegen Reiseführer*. Solltest du zudem mit dem Wohnmobild durch Norwegen fahren wollen, ist der der Norwegen mit dem Wohnmobil Reiseführer* deine Bibel.
Bleibt es für dich bei den Lofoten und nur denen, bietet dir der Reise Know-How Insel Trip Lofoten Reiseführer* alles was du brauchst. Ergänzt wird dieser perfekt durch den Lofoten Wanderführer*.
Die besten Touren auf den Lofoten
Wir fanden es besonders cool auf den Lofoten Elche zu sehen. Unsere Tour haben wir bei Vesteralen Tours gebucht. Aber auch eine Bootsafari zum Seeadler Beobachten* ist eine besonders spannende Unternehmung.
Lofoten Reise Tipps vom Norden in den Süden
Etwas untypisch möchte ich meine Tipps für Norwegen nicht nach Sehenswürdigkeiten, Cafés und Co gliedern, sondern nach Region und dabei von Norden nach Süden vorgehen. Warum? Es macht einfach Sinn deine Lofoten Reise nach Regionen aufzuteilen, da die Strecken von ganz im Norden bis ganz in den Süden mehrere Stunden dauern. Um die Fahrten möglichst sinnvoll zu planen, empfehle ich daher dir vorher genau zu überlegen, was du sehen möchtest und entsprechend zwei oder auch drei Unterkünfte in verschiedenen Lagen für jeweils einige Nächte zu buchen.
Fangen wir also ganz ganz im Norden der Lofoten an.
Lofoten Urlaub: Andøya – Wild Life im Norden
Wer nicht nur wunderbare Landschaften, sondern auch noch das Wildlife zu Land und im Wasser beobachten möchte, der muss ganz in den Norden der Lofoten auf die Insel Andøya. Dort gibt es Seeadler, Elche, Otter, Füchse, diverse Arten von Tauben, Papageientaucher, Elche und auch Wale.
Andenes – der Ort zum Walewatching
Der nördlichste Ort auf Andøya heißt wiederum Andenes und wenn du es dort zur richtigen Jahreszeit hinschaffst, solltest du dich unbedingt in eine Walewatching Tour einbuchen. Denn dann kannst du Orcas sowie auch Buckelwale oder Pottwale. Das Aufkommen der Wale ist hier vom Hering abhängig. Je nachdem wann und wo dieser „anreist“ findet man auch die Wale.
Ein Einheimischer meinte zu uns, man würde sie dann sogar von den Wellenbrechern aus sehen können, Mauern, die im Meer stehen. Denn die Orcas würden wohl die Heeringsschwärme gegen diese Mauern jagen, um sie dann bequem in Masse verspeisen zu können und dann würden dort auch andere Wale auftauchen.
Da wir selbst im Oktober auf den Lofoten waren und die Wale zu dieser Zeit erst so langsam eintrudeln, haben wir uns nicht in eine der Touren eingebucht und auch die Theorie mit der Jagdmethode der Orcas nicht überprüft. Vielleicht passt es bei dir ja zeitlich? Ich denke jedenfalls, dass es ein sehr einmaliges Erlebnis sein muss, die Meeresriesen hier oben zu beobachten.
Wer auf Nummer sicher gehen will, bucht sich aber in eine Tour ein. Der Anbieter Whale Safari verspricht sogar eine Walgarantie, was im Detail bedeutet, dass es kostenlos Plätze in einer zweiten Tour gibt, sollte man in der ersten keine Wale zu Gesicht bekommen.
Übrigens kann im nahen Bleik hier in den Sommermonaten auch eine Tour zur Sichtung der beliebten Papageientauchern (im Englischen Puffins) unternehmen, der Anbieter dafür ist unter Puffin Safari zu finden.
Elche sichten auf Andøya
Norwegen ist wie auch Kanada und Schweden Elchland. Wer wie wir darüber erst einmal schmunzeln muss und meint, dass Elche auch nur so ein Gerücht wären, der wird sich auf Andøya freuen können. Wir hatten in Kanada 2015 ein paar wenige Male Elche gesehen, naja wir haben sie gerade noch in Gebüsche und Wälder verschwinden sehen, weit weg. Wir konnten sie also eher erahnen, als dass wir sie wirklich gesehen hätten. In Schweden haben wir zwar Elchhinterlassenschaften jedoch keine Elche entdeckt und auf dem Festland Norwegens, trotz Warnschildern und fahren in der Dämmerung: 0 Elchsichtungen unsererseits.
Auf Andøya, so erzählte mir Reisebloggerin Marielle von mytravelisland, stünde die Chance aber wirklich gut. Sie hatte selbst schon Elche vom Auto aus gesehen, zur Dämmerungsstunde natürlich. Das hat uns angefixt und so haben wir die lange Tour vom Süden der Lofoten – wo wir untergekommen waren – auf uns genommen. Um dieses Mal auch wirklich nichts dem Zufall zu überlassen haben wir uns zudem zwei erfahrene lokale Guides gebucht. Jens und Marius gehen schon seit ihrer Jugend auf Wildlife Suche und sind passionierte Fotografen. Sie wissen wo sich die Elche üblicherweise aufhalten.
Morgens um 6 Uhr haben wir uns also mit den beiden getroffen und sind dann zu einer vierstündigen Tour aufgebrochen. Erst über die Straße 82 die Brücke Richtung Risøyhamn überquert und die Hauptstraße 82 verlassen, auf die weniger befahrene Straße 7702 abgebogen.
Um die vierstündige Suche etwas abzukürzen: wir haben sie gesehen. Sie existieren tatsächlich, Elche. Neun Elche sind uns begegnet. Elchkühe, Elchkälber und auch ein Bulle konnten von uns erspäht werden. Teils weit weg und teils vor allem auch schnell wieder in Wälder verschwunden, aber gesehen haben wir sie. Wenn man die Straße kennt und zur morgendlichen Dämmerung unterwegs ist und auch mal in die kleineren abzweigenden Wege reinfährt, dabei aufmerksam Ausschau hält, kann an sie auch auf eigene Faust erspähen. Wir haben unser Glück ein paar Tage später noch einmal allein herausgefordert und auch dann wieder Elche entdeckt. Bei Weitem nicht so viele, dafür fehlte uns dann doch der Profi Blick. Aber immerhin, drei waren es.
Wichtig für die Sichtung von Elchen: nutze die Dämmerungsstunden, gerade die Zeit kurz vor und während des Sonnenaufgangs lohnt sich! Sei aber vorsichtig. Gerade Elchkühe können, wenn sie Junge dabei haben, aggressiv werden. Halte also unbedingt respektvollen weitläufigen Abstand.
Im Winter soll man die Elche übrigens laut unserem Guide besonders leicht und oft sehen, weil im Schnee einfacher zu erkennen sind als im hohen Gras oder hinter noch belaubten Bäumen.
Tourenanbieter: Vesteralen Tours
Lofoten Urlaub: Beliebtes Henningsvær
Knapp 450 Einwohner bezeichnen Henningsvær als ihr Zuhause. Ein touristisch beliebter Ort, welcher ein wenig übertrieben auch als „Venedig der Lofoten“ bezeichnet wird. Wie im Prinzip alle Orte, die heute auf den Lofoten touristische Bedeutung haben, ist auch Henningsvær ein traditionelles Fischerörtchen. In den Wintermonaten eher unscheinbar, wird es im Sommer gerade zu überrannt. Das mag auch an seinem kleinen aber feinem Angebot an Cafés und Restaurants liegen, sowie seinem berühmten Fußballfeld.
Trevare Kafé
Man würde es auf den Lofoten nicht unbedingt vermuten, doch auch hier gibt es junge alternative Projekte, welche genau so auch in Berlin oder Oslo zu finden sein könnten. Die Trevarefabrikken ist solch ein Ort. Ehemals eine Teppichfabrik befindet sich heute auf dem Gelände Übernachtungsmöglichkeiten, ein kleines Restaurant, Yogakurse und auch ein Café. Dort gibt es neben Specialty Coffee auch süße und salzige Snacks. So lassen sich nicht nur ein paar regnerische Stunden gut rumbekommen.
Kafé Lystoperiet
Lust auf norwegische Zimtschnecken und ganz viel Gemütlichkeit oder sogar ein Krabbenbaguette? Im Kafé Lystoperiet bekommst du all das zusammen. Zumindest falls du noch einen Tisch ergatterst, denn mitunter kann es hier ganz schön voll werden.
Neben den beiden bereits erwähnten Cafés gibt es in Henningsvær auch noch das Klatre Kaféen, in dem waren wir selbst allerdings nicht. Außerdem sollen auch die Restaurants durchaus empfehlenswert sein. Du kannst zwischen dem Fiskegrogen (Fischrestaurant), dem Lofotmat, dem Einvær und weiteren wählen.
Falls du jedoch wie ich meist vegetarisch ist und Fisch auch nicht magst, muss ich dir leider sagen, dass es mit dem Essen in Restaurants relativ schwierig auf den Lofoten wird. Fisch und Fleisch dominieren hier an sich so ziemlich jedes Gericht. Wir haben daher und auch weil‘s sonst einfach das Budget gesprengt hätte, oft selbst gekocht. Zur Selbstversorgung gibt es in Henningsvær auch einen Supermarkt.
Kaviar Factory – Kunstmuseum
Doch du kannst dir in Henningsvær nicht nur mit Zimtschnecken und Fisch den Bauch vollhauen, du kannst dir auch ein ganz klein wenig Kultur gönnen, genauer gesagt Kunst. Denn die Kaviar Factory in Henningsvær ist ein Museum für moderne Kunst und zeigt als wechselnde Ausstellungen. Als wir gerade da waren, konnte man einige Werke des berühmten Künstler Ai Weiwei sehen. Zugegeben, die Ausstellung war sehr klein und dafür war der Besuch verhältnismäßig teuer, doch das haben wir gern in Kauf genommen, um bei schlechtem Wetter etwas Abwechslung in unser Tagesprogramm zu zaubern.
Lofoten Foto Highlights:
Das berühmteste Motiv dürfte wohl der Fußballplatz Henningsvaers sein. Klingt erst einmal merkwürdig, doch seine Lage ist schon ziemlich einmalig. Das wird einem erst so richtig bewusst, wenn man das Ganze aus der Vogelperspektive sieht, was dank unserer Drohne einfach zu realisieren war.
Direkt um das Fußballfeld herum hat man unzählige Holzgestelle gebaut, auf denen im Frühjahr der Lofoten Stockfisch trocknet. Zu der Zeit möchte ich hier ehrlich gesagt aus Geruchsgründen dann wohl lieber nicht Fußball spielen.
Lofoten Urlaub: Svolvær
Svolvær ist mit seinen rund 4.600 Einwohner der größte Ort und vielleicht auch die einzige wirkliche Stadt der Lofoten. Wer nicht unbedingt in eines der Museen in der Stadt möchte, der wird Svolvær jedoch schnell verlassen, da es wenig von den eigentlichen postkartenreifen Landschaften und Ortschaften der Lofoten hat.
Wir haben so auch nur wenig Zeit in Svolvær verbracht, um genau zu sein nur um den Mietwagen abzuholen, ein paar Mal durchzufahren und für einen lebensmitteleinkauf sowie einen Kaffee anzuhalten. Für letzteres kann ich dir das Kaffeebrenneri Brent empfehlen, welches in einem kleinen Einkaufscenter liegt, aber sehr gemütlich gemacht ist. Die italienische Besitzerin versprüht zudem großartige Laune.
Solltest du Wandererfahrung mitbringen, schwindelfrei und auch kletteraffin sein, so gibt es für dich in Svolvær eine kurze jedoch anstrengende Wanderung mit spektakulärer Sicht: Die Wanderung Fløya.
Zwischenstopp zum Shoppen im Lofoten Seaweed Shop
Zu Seegras und Algen haben die meisten von uns wohl eher ein negatives Gefühl. Die langen Pflanzen streifen einen von Zeit zu Zeit beim Schwimmen, kurz erschrickt man und denkt es wäre ein Fisch gewesen. Auch hübsch ist es nicht unbedingt. Doch dafür enorm wichtig für unser Ökosystem, unter anderem auch für das Umwandeln von CO2 in Sauerstoff und wer hätte es gedacht, gesund ist Seegrass auch noch! Es ist nämlich enorm proteinhaltig. Sein Anbau ist denkbar einfach, es wächst nämlich einfach im Meer und – so der heutige Kenntnisstand – vermehrt sich sogar, wenn man es abschneidet. Man erntet also und sorgt so sogar noch für Wachstum.
Lofoten Seaweed haben es sich seit 2016 zur Aufgabe gemacht, zu beweisen, wie wunderbar das Seegras für die menschliche Ernährung und vor allem auch welch nachhaltige Nährstoffquelle es ist. Wenn du dir jetzt nicht vorstellen kannst, dass Seegrass eine interessante Ergänzung in deinem Ernährungsplan sein könnte, statte dem kleinen Shop doch mal einen Besuch ab. Vermutlich wird dich die Gründerin Angelita selbst dort begrüßen und dir gern alle Fragen beantworten. Du kannst vor Ort unter anderem Schokolade, Nudeln und Salz mit Seegrass kaufen.
Auch Kochkurse werden angeboten.
Aktuell expandiert das kleine Unternehmen ins Ausland und hat auch den deutschsprachigen Raum in den Fokus genommen. Abwarten also, es kann nicht mehr lange dauern bis du die lofotischen Delikatessen auch bei uns zu kaufen bekommst.
Website Lofoten Seaweed
Flakstadveien 73, 8382 Napp
Lofoten Urlaub: der Haukland Beach
Eine der Top Attraktionen auf den Lofoten ist der Haukland Beach. Er soll in meinen Lofoten Tipps nicht fehlen. Was ihn so beliebt macht? Es ist sein aussehen. Weißer Sandstrand und strahlend blaues Wasser vermitteln karibisches Flair. Wäre das Wasser nur nicht so eisig kalt, würde man wohl direkt eine ausgedehnte Runde schwimmen gehen. So bleibt der Strand eher was für Spaziergänge und Wanderungen. Das macht ihn jedoch nicht weniger beliebt. Trotzdessen, dass er so ablegen ist, wird er von einer Vielzahl an Touristen auf gesucht. Bezahlpflichtige Parkplätze, eine bezahlpflichtes Toilettenhäusschen und auch ein Kiosk stehen zur Verfügung.
Übrigens ist der Strand auch beliebt, um Nordlichter zu beobachten, ist es hier schließlich wirklich stockdunkel und bieten der Strand sowie die Berge drumherum eine tolle Fotokulisse. Solltest du vorhaben ebenso vom Haukland Beach aus auf Nordlichter Jagd zu gehen, bereite dich mit sehr warmer Kleidung, Handschuhe, Mütze, Schal und am besten einer Thermoskanne warmen Tee vor, denn natürlich bringt das offene Meer und die Weite auch eine extra Portion Wind und Kälte mit.
Haukland Wanderung
Ein recht leichter Wanderweg führt gut sichtbar direkt vom Strandparkplatz um den Haukland Berg herum und eröffnet einem auf den gut 3 Kilometer langem Weg immer wieder tolle Aussichten. Wenn du diese ca. zweieinhalbstündige Wanderung machen möchtest, trage bitte etwas stark reflektierendes, wie eine Warnweste für den letzten Streckenabschnitt. Da dieser in der verkürzten Version durch einen Autotunnel hindurch zurück zum Ausgangspunkt führt. Die Tour findest du beispielsweise auf Komoot, sie ist aber auch so leicht zu finden und der Weg ist so eindeutig, dass es keine Karte oder Vorbereitung braucht.
Hinter dem Berg vom Haukland Beach versteckt sich übrigens noch ein zweiter Strand, diesen erreichst du durch die Wanderung oder aber indem du mit dem Auto vom Haukland Beach Parkplatz noch ein kleines Stückchen weiter, durch den Tunnel hindurch fährst.
Lofoten Urlaub: das arktisches Surferlebnis in Unstad
Dieser Lofoten Tipp ist etwas für die ganz Hartgesottenen oder diejenigen, die sich immer wieder neuen sportlichen Herausforderungen stellen wollen. Wie wäre es, wenn dich nur 5mm Neopren vom ca. 7 Grad kaltem Meer trennen, du dich auf dein Surfboard schmeißt und zwischen den Bergen Wellen reitest? Wenn dich diese Vorstellung begeistert und nicht abschreckt, solltest du dir das Örtchen Unstad merken. Ziemlich weit weg vom Rest der Welt ist dies der wohl der zuverlässigste Surfspot auf den Lofoten. In Surfartikeln habe ich gelesen, dass den Strand einen Beachbreak in der Mitte ausmacht und du daher zu beiden Seiten surfbare Wellen hast und das wohl so ziemlich jeden Tag.
Solltest du Lust haben das auszuprobieren, aber deine eigene Ausrüstung nicht mit in den Urlaub nehmen wollen, kannst du dir bei Unstad Arctic Surf auch was ausleihen. Die bieten by the way auch Übernachtungsmöglichkeiten und ein ganz nettes Café an.
Lofoten Urlaub: Ramberg – Surfen für Harte und schöne Souvenirs
Wirklich schöne Souvenirs gibt es in der Touristeninfo in Ramberg. Nett designte Tassen, gemütliche Norweger Pullover, dicke Wolldecken, außergewöhnliche Postkarten und vieles mehr. Lohnt sich auf jeden Fall mal reinzuschauen, zumindest wenn du wie ich ein Faible für wirklich schöne Geschenke für die Lieben daheim hast.
Außerdem findest du in Ramberg einen weißen Sandstrand, der auch im kalten Herbst unter Surfern recht beliebt ist. Bei freundlichen 10 Grad Wassertemperatur, wird mit Neo und Kopfhaube sowie Neoprenhandschuhen das Surfen zur arktischen Disziplin. Falls du es selbst man wagen willst, kannst du dir vor Ort Surfequipment ausleihen. Ebenso werden Surfkurse angeboten. Wer wollte nicht schon immer mal das Surfen bei eisigen Temperaturen lernen? Zusehen vom warmen Auto aus, fanden wir persönlich angenehmer. Hut ab, für alle die sich in die kalten Wellen wagen!
Solltest du im Sommer auf den Lofoten sein, lohnt sich der Halt am Strand umso mehr, da das leuchtend blaue Wasser und der weiße feine Sand beinahe karibisch anmuten. Aber Achtung, so wie auch am Haukland Beach ist das Wasser auch im Sommer sehr kalt.
Lofoten Urlaub: das pittoreske Fischerdorf Nusfjord
Das mehr als pittoreske kleine Fischerörtchen Nusfjord ist eines der ältesten Fischerdörfer der Lofoten und ist als solches für seinen Stockfisch bekannt. Dieser wird selbst bis nach Italien als Delikatesse verkauft.
Der Stockfisch – die Lofoten Delikatesse
Da dir das Thema Stockfisch sicherlich immer wieder auf den Lofoten begegnen wird, hier mal eine kleine Exkursion dazu.
Stockfisch ist eher die Art der Konservierung als die Fischart als solches. In den frühen kalten Monaten eines Jahres fahren unzählige Fischer raus aufs eiskalte Meer und fangen zumeist Kabeljau. Dieser wird dann traditionell auf Holzgestellen, welche in Nusfjord beispielsweise das gesamte Dorf umzingeln, aber auch sonst überall auf den Lofoten zu sehen sind, getrocknet. Dabei trocknen die Fischkörper meist abgeschlagen vom Fischkopf. Von Freunden weiß ich, dass es zu dieser Zeit recht heftig auf den Lofoten riechen muss. Doch den Geruch nimmt man in Kauf, immerhin hat der Stockfisch eine sehr lange Tradition und hat die Inselbewohner seit jeher auch in den fischfangärmeren Monaten ernährt.
Denn das Trocknen bei eisigen Temperaturen auf den Gestellen und das Pökeln mit Salz machen den Fisch haltbar.
Je nachdem wie er anschließen verarbeitet wird, wird er länger oder kürzer an der frischen Luft getrocknet. Für den berühmten und sehr gewöhnungsbedürftigen Trockenfisch, trocknet der Fisch komplett aus. Soll er jedoch als Hauptbestandteil eines Fischgerichts zubereitet werden, wird er weniger lang abgehangen und dafür noch eine weile in eine Salzlake gelegt.
Der Held hat beide Varianten probiert, sein Fazit: der im Restaurant servierte Stockfisch hat eine feste hünchenartige Konsistenz und ist im Geschmack wohl recht mild. Die komplett durchgetrocknete Version, welche man beispielsweise im Supermarkt kaufen kann – ähnlich wie Beef Jerkey – ist hingegen extrem geschmacks- und auch geruchsintensiv. Das ist eher so eine hate it or love it Sache.
Restaurants in Nusfjord
Lust Stockfisch zu probieren? Das kannst du im Karolin Restaurant in Nusfjord. Wo es neben dem traditionellen Fisch auch andere eher deftige Gerichte auf der Speisekarte gibt.
Darüber hinaus hat an ausgewählten Abenden noch ein kleines Bistro geöffnet, in welchem es ausschließlich Pizza gibt.
Gemütlich einen Kaffee trinken und dabei Postkarten schreiben oder auch noch Souvenirs shoppen kannst du hingegen im Landhandel Café. Darüber hinaus gibt es in dem winzigen Ort auch noch eine Bäckerei, Hansines bakeri Veronica Olaisen.
Die schönsten Motive in Nusfjord
Solltest du zur Kabeljausaison in Nusfjord sein, sind die Holzgestellte auf welchen der Fisch zum Trocknen aufgehangen wird natürlich ein großartiges Motiv (am besten Nase zuhalten).
Ansonsten ist auch der Ort selbst super fotogen. Um die im Halbkreis angeordneten Häuser komplett ins Bild zu bekommen, musst du die Treppe am Ende des Stegs hinter dem Haus mit der Ausstellung zum Fischfang hinauf auf den kleinen Felsen. Von dort oben bekommst du mit einem entsprechend weitwinkligen Objektiv alles drauf.
Wer ein schönes Road Trip Foto möchte, der nutzt am besten die Straße, welche nach Nusfjord führt, nachdem man die E10 verlassen hat. Dort ergeben sich immer wieder schöne Motive mit der Straße und den Bergen.
Auch der Leuchtturm von Nusfjord kann ein Motiv sein. Der Weg dorthin ist sehr kurz und leicht, je nach Wettersituation aber sehr matschig. Daher auf jeden Fall wasserfeste Schuhe anziehen.
Übernachten in Nusfjord
Wo andere nur zum Fotos schießen hinkommen, kann man auch übernachten und die abendliche Stille genießen, wenn alle Tagestouristen schon wieder abgereist sind. Nach 18 Uhr gehört der Ort den wenigen Einheimischen und vor allem den Übernachtungsgästen.
Wir haben mit Nusfjord unsere Ausnahme gemacht und statt uns eine Ferienwohnung zu buchen, ins Hotel eingecheckt. Denn in Nusfjord ist auch das übernachten im Hotel eine echte Lofoten Experience. So übernachtet man nicht in einem seelenlosen modernen Hochhaus, sondern in den originalen Robruer, also den alten Fischerhütten, welche hier super gemütlich modernisiert und eingerichtet wurden.
Das Nusfjord Arctic Resort* ist zwar nicht gerade günstig, aber definitiv eine schöne Sache, wenn man sich ein paar schöne Nächste in einem netten Ort gönnen will. Außerdem kommt man durch die Übernachtung in den Genuss des tollen Frühstücks mit Blick auf’s Meer, kann das zusätzliche Saunaangebot buchen und spart sich die 5 Euro, welche man als Besucher bezahlen muss, um sich Nusfjord anzuschauen.
Vorsicht: Noch ein kurzer Hinweis, falls du wie wir im dunklen nach Nusfjord fahren solltest, fahre langsam. Gerade auf dem ersten Streckenabschnitt nach dem Verlassen der E10 sind uns ständig Hasen über die Straße gerannt, auch knapp vor das Auto. Wir hatten Glück, waren langsam genug und haben auch fix reagiert und so keinen erwischt. Aber die hoppelnden Vierbeiner haben einen klaren Hang dazu direkt vor das Auto zu springen.
Lofoten Urlaub: das unscheinbare Flakstad
An sich ist Flakstadt ehrlicherweise nicht besonders herausragend, ganz im Gegenteil es ist ein kleiner Ort, der nicht viel mehr als eine Kirche aufzuweisen hat. Trotzdem haben wir hier Halt gemacht und etwas Zeit verbracht. Wir sind hier nämlich wandern gegangen, hoch zum Flakstadtinden. Diese Wanderung zählt zwar nicht zu den Top Wanderung der Lofoten, aber wir wollten mit etwas leichterem starten, was von Nusfjord aus auch schnell zu erreichen ist und wo wir das Wetter halbwegs absehen konnten. Dafür ist der Flakstadtinden perfekt.
Wanderung Flakstadtinden
Alles beginnt damit den Start der Wanderung zu finden. Wenn du auf der E10 fährst, die Kirche von Flakstadt und davor eine große Schafwiese siehst, bist du schon nahe dran. Es gibt eine kleine Parkbucht gegenüber der Wiese, direkt auf der E10, genau dort wo die Stromkabel beginnen, an der startet die Wanderung. Dort steht ein paar Meter versetzt auch eine Erklärtafel. Die erzählt dir allerdings nichts zum Wanderweg, sondern zu der Geschichte des Wahlrechts für Frauen.
Du solltest dich daher vorab mit dem Weg und der Strecke vertraut gemacht haben.
Der Trail ist gute drei Kilometer lang und führt dich hoch bis auf 483 Meter. Festes Schuhwerk ist auf jeden Fall nötig, vor allem wenn die Tage zuvor nassfeucht waren, denn dann sind die Wiesen und Wege sehr matschig. Achte auch darauf dicht am Berg zu bleiben, es gibt einige ausgetrampelte Wege, doch nicht alle führen geradewegs hoch. Wir haben so einige unnötige Meter gemacht. Bleibe also aufmerksam was die Wegmarkierungen angeht.
Bei gutem Wetter kannst du von oben aus die Landschaft und auch einen Strand in der Nähe sehen. Wir hatten leider Pech und so zog es sich je höher wir kamen immer mehr zu. Die Sicht von oben war dann direkt 0 Meter. Trotzdem war es eine gute Wanderung, auch um sich für andere längere anstrengendere Wege fit zu machen. Außerdem ist die Tour hier nicht super populär, wodurch man den Weg auch durchaus mal nur für sich haben kann.
Übrigens kommt man bevor der Anstieg wirklich losgeht an einer kleinen Hütte vorbei. Was sich gut für eine Pause macht.
Lofoten Urlaub: Der Berg Ryten und die Aussicht auf den Kvalvika Beach.
Eine der wohl lohnendsten Wanderungen der Lofoten führt hinauf zum Berg Ryten und eröffnet eine grandiose Aussicht auf den weißen Sandstrand Kvalvika, den man nur zu Fuß oder per Boot erreicht. Anstrengend soll sie sein, doch verpassen sollte man sie wohl dennoch nicht. Deshalb stand die Wanderung ganz oben auf unserer To do Liste für die Lofoten. Leider hatten wir jedoch solch schlechtes Wetter (hallo Dauerregen), dass wir für uns beschlossen, unseren Top 1 der To Do Liste zu streichen. Die Anstrengung hätten wir nicht einmal gescheut, doch die Enttäuschung dann auf einen vollkommen wolkenverhangenen Berg zu stehen und ggf. genau gar nichts zu sehen, zumindest aber eben auf keinen Fall leuchtende Farben und klare Sicht, das haben wir uns erspart. Waren wir doch schon den Flakstinden hinauf, um eben genau diese Erfahrung zu machen.
Sollte das Wetter bei dir mitspielen, würde ich an deiner Stelle aber auf jeden Fall die Wanderstiefel schnüren, die Kamera geladen einpacken, genug zu Trinken mitnehmen und mich auf den Weg machen. Übrigens gibt es zwei Wanderwege: einen der direkt hoch auf den Berg mit der guten Aussicht führt und einen, der zum Strand selbst führt. Falls es also warm genug ist, kannst du natürlich auch letzteren machen und baden gehen. Für die ganz Sportlichen: es lassen sich auch beide Wege miteinander kombinieren. Aber Achtung: die Wanderung dauert durchaus ein paar Stunden und ab Herbst geht die Sonne auf den Lofoten sehr früh unter, also unbedingt rechtzeitig loslaufen.
Start der Wanderung
Es gibt verschiedene Optionen, von denen du aus die Wanderung starten kannst.
Verlässt du dich auf Google Maps und gibst dort Ryten Parking ein, dann landest du bei einem größeren bezahlpflichtigen Parkplatz, 10 Euro kostet das Parken dort. In den Sommermonaten ist die Gebühr beim Wächter im Häusschen zu bezahlen. Im Winter sitzt oft jedoch niemand und als wir da waren hätte man über eine Bezahlapp zahlen sollen, was zum einen sehr umständlich war und zum anderen auch gar nicht richtig funktionierte. So standen doch einige Touristen verzweifelt da und entschieden sich trotz schlechten Gewissens zu parken und erst einmal nicht zu bezahlen, weil es einfach nicht ging.
Alternativ kannst du auch die Straße 7708 – Hovdanveie runterfahren, dort ist noch ein kleiner Parkplatz für ca. 4 Autos (Torsfjord), der ist kostenfrei. Von dort aus kannst du auch zum Strand wandern. Am besten lädst du dir vorab maps.me (die App kannst du auch offline nutzen und es sind auch Wanderwege und Trampelpfade verzeichnet) oder suchst dir die Tour via Komoot raus. Da die Alternativrouten im Netz gar nicht bis schlecht bezeichnet und beschrieben werden.
Die Wanderung selbst ist ca. 8.7 Kilometer lang und du musst ca. 680 Höhenmeter zurücklegen. Dafür brauchen die meisten zwischen 3 bis 5 Stunden. Wie so ziemlich alle Wanderwege in Norwegen, kann auch dieser recht matschig sein, dafür wurden streckenweise Holzstege eingerichtet, die dich über die besonders matschigen Stellen rüber führen.
Eine vierpfotige Überraschung
Wenn du Glück hast, verfolgt dich übrigens ein besonderer Wanderkumpel auf deiner Ryten Tour: eine Katze. Sie hat schon den ein oder anderen Touristen überrascht und ist die Strecke bis hoch auf den Berg und wieder runter mitgegangen. Sorgen musst du dich jedoch nicht um sie, sie ist nicht herrenlos. Herrchen lässt sie nur frei herumlaufen und ihre Wahl fällt dann häufiger auf’s Wandern. Niedliche Wanderbegleitung würde ich sagen.
Lofoten Urlaub: Hamnøy – der Fototapetenort
Er ziert das Cover des Lonely Planet Norwegen Reiseführers*, wird von Ravensburger als Puzzle angeboten und dürfte auch sonst ein enorm bekanntes Motiv sein – der Ort Hamnøy. Geprägt durch die klassischen roten Fischerhütten, welche auf Stelzen über den Uferfelsen direkt vorm Bergmassiv stehen. Um diese wunderschöne Kulisse festzuhalten, braucht es nicht einmal besonders viel Geschick oder eine anstrengende Wanderung, die beste Perspektive ergibt sich direkt von der Brücke davor.
Lofoten Urlaub: Sakrisøy – bekannt durch ein kleines gelbes Haus
Direkt hinter Hamnøy erscheint auch schon Sakrisøy, mit seinen gelben Häusern. Eines davon ist durch Instagram bekannt geworden, da es je nach Perspektive direkt vor einem Berg steht und perfekt mit diesem harmoniert. So wurde das kleine gelbe Häuschen zu einem sehr beliebten Fotomotiv. So beliebt, dass die Besitzer es inzwischen mit Tauen abgrenzen, um Touristen vom Betreten des Privatgrundstücks abzuhalten. Für das Foto braucht es aber eh etwas Abstand. Am besten gelingt es von der Straße aus.
Wie auch in Nusfjord kann man in Sakrisøy in den Fischermannshütten übernachten. Vielleicht sind die Sakrisøy Rorbuer* das ja eine schöne Unterkunft für dich? Sie liegen jedenfalls perfekt, um den Süden der Lofoten zu erkunden, welcher einige der schönsten Fotospots bereithält.
Zusätzlich gibt es im Miniort auch noch zwei Restaurants. Also kannst du hier auch gut einkehren.
Lofoten Urlaub: die fotogene Region Reine
Für uns war Reine einer der Orte, in dem wir mehr Zeit verbracht haben, da eine unserer Unterkünfte dort war. So wie auch in Nusfjord, haben wir in Reine in einem klassischen Robuer übernachtet, mit Steg vor der Tür und Blick von der Couch aufs Meer. Mehr Lofoten Feeling geht wohl nicht.
Gerade an den regnerischen Tagen waren wir super froh so eine gemütliche Unterkunft zu haben und auch zum Nordlichter Schauen hat sie sich bewährt, denn hier sind nicht mehr viele Lichter und bis zum vollkommen lichtarmen Ende der Lofoten ist es mit dem Auto nur ein Katzensprung.
Während wir im Oktober in Reine waren, war absolut nichts los. Sogar das Café im Ort war geschlossen – Off Season. Im Sommer sieht es wohl ganz anders aus. Dann strömen Touristen ins fotogene Örtchen.
Wanderung in Reine
Neben den roten Häuschen ist Reine auch für den Reinebringen bekannt, eine sehr beliebte Wanderung, welche hinauf auf den Hausberg führt und von dort aus wohl eine wunderbare Aussicht ermöglicht. Doch die Wanderung ist nicht zu unterschätzen. Denn zum einen geht sie brutal steil hinauf und ist daher sehr anstrengend, zum anderen ist sie auch nicht ungefährlich. Immer wieder sind Wanderer hier gestorben, teils auch durch runterfallende Steine, die durch die vielen Besucher losgetreten wurden. Du solltest also nicht nur fit, sondern auch sehr aufmerksam sein, wenn du den Reinebringen Hike in Angriff nehmen willst.
Die Distanz beträgt gute fünfeinhalb Kilometer, auf diesen sind knapp 700 Meter Höhe zurückzulegen. Die Routenbeschreibung findest du zum Beispiel auf Alltrails.
Lofoten Urlaub: Tipps für das Ende der Lofoten – Å
Der Buchstabe Å ist im norwegischen Alphabet der letzte und passenderweise heißt der „letzte“ Ort der Lofoten auch Å. Wobei letzter in doppelter Hinsicht übertrieben ist. Er ist nur der südlichste Ort, den man mit dem Auto erreichen kann, denn die E10, welche die Haupt- und eigentlich einzige größere Straße auf den Lofoten ist, endet in Å. Weiter kommt man dann nur noch mit der Fähre, zur Insel Værøy.
Der Ort Å zeichnet sich aber noch durch anderes als nur der „Letzte“ zu sein aus.
Hier warten dich auch zwei Museen. Zum einen das Norwegische Fischerei-Museum und zum anderen das Lofoten Stockfischmuseum. Falls du Lust hast diese zu besuchen prüfe vorab aber unbedingt die Öffnunsgzeiten, denn die variieren und teils sind die Museen auf den Lofoten in den Wintermonaten auch komplett geschlossen.
Auch findet sich hier die älteste Bäckerei der Lofoten. Schon seit 1844 gibt es in der Bakerit die norwegischen Kanelsnurr (Ziemtschnecken oder direkt übersetzt Zimtknoten). Wer in den Sommermonaten auf den Lofoten ist, kann diese zwischen 9 – 15 Uhr erwerben und probieren. Wir kamen leider selbst nicht in den Genuss, da wir im Oktober vor verschlossenen Türen standen „Winterpause bis Mai“.
Lofoten Urlaub: Tipps zum Nordlichter sehen
So, nun sind wir gemeinsam einmal von ganz im Norden bis ganz in den Süden der Lofoten gereist. Ich hoffe ich konnte dir zeigen, wie unglaublich viel es hier zu sehen gibt. Vor allem sind die Lofoten aber landschaftlich reizvoll. Die hohen Berge direkt neben dem Flachen Meer, die vielen Brücken, die dich von einer zur nächsten Insel bringen und die roten Fischerhütten – all das macht den einmaligen Lofoten Flair aus. Die Lofoten sind ganz sicher keine kostengünstige Destination, aber eine ganz besondere und absolut lohnenswerte. Und das auch wegen meines letzten nun folgenden Lofoten Tipp: den Nordlichtern.
Solltest du dich wie wir gegen die Sommermonate und für die späten Herbst- oder gar Wintermonate entscheiden, stehen deine Chancen recht hoch die Aurora Borealis – auch Nord- oder Polarlichter genannt – zu sehen.
Nötige Voraussetzungen sind neben starken Sonnenwinden, Dunkelheit und sternenklare Nächte plus Durchhaltevermögen, denn es gilt genau den richtigen Moment zu erwischen.
Helfen können Apps wie Aurora und Aurora Alerts. Die solltest du so einstellen, dass für den Ort, an du dich gerade befindest ein Alarm gesendet wird, sobald die Wahrscheinlichkeit auf Sichtung steigt.
Zudem lege dir auf jeden Fall sehr warme Kleidung bereit. Denn wenn es so weit ist heißt es schnell sein und auch einige Zeit in der kalten Nacht aushalten.
Übrigens sollte es wirklich verdammt dunkel sein, selbst das Licht, welches ein Display im Auto produziert, kann schon zu viel Ablenkung sein bzw. zu viel Spiegelung in den Scheiben verursachen. Also trete immer mal wieder vor die Tür.
Wenn du nicht unfassbar großes Glück hast und direkt heftig leuchtende tanzende Nordlichter siehst, wird sich das Polarlicht wohl eher als leichter grüner Schimmer zeigen und der kündigt sich meist durch leicht weiß leuchtende Wolken am dunklen Himmel an. Ob diese Wolken ein Anzeichen von Polarlichtern sind, erkennt man mit der Kamera besser als mit dem Auge. Einfach die Kamera auf ein Stativ stellen und mit längerer Belichtung die Wolke abknipsen, du wirst es erkennen, sollte sich hinter der Wolke ein Polarlicht verstecken. Und dann heißt es warten und aufmerksam sein. Manchmal klart der Himmel kurzfristig auf und aus der erst so unscheinbaren Wolke werden dann doch noch grüne Lichter.
Erwarte jedoch nicht zu viel, es braucht schon das Zusammenspiel vieler Bedingungen und den richtigen Zeitpunkt, um Nordlichter zu sehen, wie man sie von beindruckenden Aufnahmen her kenn. Wenn du das Glück jedoch hast, wird es dir ganz sicher entweder die Sprache verschlagen oder aber einen glücklichen Aufschrei entlocken, denn dieses magische Licht ist einfach unfassbar beeindruckend.
Wir haben während unserer Lofoten Reise Nordlichter sehen dürfen, das war wunderbar. In Grönland konnte ich sie sogar in noch stärkerer Ausprägung beobachten, was mich so sehr berührt hat, dass sogar Tränen flossen.
Ich drücke dir also von Herzen die Daumen, dass du dieses Phänomen eines Tages auch erleben wirst!
GRÜNDERIN
Nicole Bittger
Reisesüchtige Foodie & Coffee Nerd aus Berlin mit großer Fotoleidenschaft, einem Herz für Tiere und die Natur.
Mit Nicoles Neugierde auf die Welt und ihrem ersten Sabbatical erblickte auch PASSENGER X das Licht der Welt. Ein halbes Jahr Abenteuer in China, Japan und Europa führten dazu, dass dieser Blog mit Leben gefüllt wurde. Um ein Jahr später fünf Monate lang solo durch das bunte Südamerika zu touren, kündigte Nicole schließlich ihren sicheren Konzernjob. Seitdem arbeitet sie selbstständig und ist Vollzeitbloggerin.
Ob sie jemals genug vom Reisen haben wird? We doubt it!
Fun Fact: Nicoles Herzensland ist Grönland. Dort hat sie noch das wahre „Weit-Weg-Gefühl“.
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