Kyoto: Wenn mal nicht alles funktioniert

Es ist kurz vor zehn und der Tag war echt anstrengend. Wir sind mit der Bahn von Kanazawa nach Kyoto gefahren. Dann ging es mit dem viel zu schwerem Gepäck (das nächste Mal werde ich noch weniger mitnehmen) zum Hostel. Wir hatten echt Probleme uns mit U- und S-Bahn zurecht zu finden, denn die Ausschilderung…

Es ist kurz vor zehn und der Tag war echt anstrengend. Wir sind mit der Bahn von Kanazawa nach Kyoto gefahren. Dann ging es mit dem viel zu schwerem Gepäck (das nächste Mal werde ich noch weniger mitnehmen) zum Hostel. Wir hatten echt Probleme uns mit U- und S-Bahn zurecht zu finden, denn die Ausschilderung verwirrte und die Ticketautomaten waren nur auf japanisch. Also fragten wir uns durch und ließen uns von jemanden Tickets ziehen. Beim Umsteigen zog der Automat unsere Karten ein und spuckte sie nicht wie erwartet wieder aus. Wir hatten die falschen, viel zu teuren Tickets gekauft. Also wieder durchfragen. Endlich in der richtigen U-Bahn. Der Weg zum Hostel war dank des einfachen Straßennetzes Kyotos immerhin leicht zu finden. Dann der Schreck: Mit der Buchung ist was schief gegangen. Wir waren nicht im System zu finden. Angeblich hätte es Probleme mit meiner Kreditkarte gegeben und ich hätte eine Mail bekommen. Hatte ich aber nicht. Enttäuschung und Verzweiflung machten sich breit, hatten uns doch alle anderen Reisenden, die wir bisher kennengelernt hatten, erzählt sie hätten keine Betten mehr in Kyoto bekommen. Atmen, irgendwie wird das schon. Wir durften das WLAN nutzen und machten uns an die Suche. Zwei Nächte wollten wir bleiben. Eine Unterkunft für zwei Nächte war nicht zu bekommen, zumindest nicht unter 300€ die Nacht. Dann hatten wir doch noch Glück und fanden zwei Unterkünfte, die je eine Nacht nacheinander verfügbar waren. Sofort buchten wir. Etwas teurer als geplant, aber immerhin überhaupt ein erschwingliches Bett. Also die Backpacks und Daypacks wieder aufgesetzt und losmarschiert. Eine halbe Stunde Fußmarsch lag vor uns.

Der Rucksack drückte die Schultern zu Boden, ich wollte echt gern endlich ankommen. Unser Google Maps Screenshot wies uns den Weg. Noch einmal rechts und dann müssten wir da sein. Das schöne Viertel hatten wir schon lange hinter uns gelassen, hier sah es etwas runtergekommen aus. In der Zielstraße fanden wir es nicht, das weiße Guesthouse. Erneut machte sich Verzweiflung breit.
Wir setzten wieder auf die japanische Hilfsbereitschaft und fragten in einem Sakeladen nach. Der Verkäufer versuchte uns mit Händen und und Füßen zu erläutern, wo wir hinmüssten. Ein paar Metern folgten wir seiner Beschreibung, stellten aber schnell fest, dass das nicht passen konnte. Wir fragten ein paar Häuser weiter nach. Die Frau wusste es nicht, wollte uns aber helfen. Sie rannte zum Sakeladen – ausgerechnet, da waren wir ja auch schon. Irgendwann hatten die beiden doch noch eine Idee und wir fanden unsere Unterkunft eine Straße weiter.
Eine echte Absteige. Die Besitzerin sprach kein Englisch, versuchte mit Hilfe einer App zu übersetzen, das ergab aber ein totales Kauderwelsch. Egal, sie zeigte uns unser Zimmer. Ein Bett und eine Matratze auf dem Boden, vom sauberen und ordentlichen Japan war nicht viel zu sehen. Der Preis ungerechtfertigt. Aber wir beklagten uns nicht, legten das Gepäck ab und machten uns auf die Stadt zu erkunden. Nachts schnarchte nebenan jemand so mega krass, dass Oropax nötig waren. Die Waschräume… ach reden wir nicht drüber. Wir haben es ja überstanden.

Kyoto

Am nächsten Morgen packten wir wieder, sattelten auf und machten uns zur zweiten Unterkunft. Unsere Route schien wieder nicht zu stimmen, es war einfach kein Guesthouse in Sicht, Kyoto machte es uns nicht leicht. Eine junge Mutter halft uns weiter. Tatsächlich waren wir schon wieder falsch. Die Unterkunft lag 15 Minuten entfernt. Also latschen wir weiter, voll bepackt. Kein Bock mehr auf die Schlepperei. Dann fanden wir es. Erster Eindruck: die Hippies grüßen. Hier schläft man auf dem Boden, unter einem nur eine dünne Matte. Hallo Rücken. Aber auch das war egal.
So ist das eben, wenn nicht alles klappt. Hauptsache man macht das Beste daraus und das haben wir getan. Deshalb folgen hier nun statt der Bilder von unserem Pech, die schönen Eindrücke.
Kyoto

Kirschblüte in Kyoto

Pflaumenblüte Kyoto

Pflaumenblüte in Kyoto

Kirschblüte Kyoto

Kirschblüte in Kyoto

Japanischer Baumkuchen mit Matcha

Japanischer Baumkuchen mit Matcha

Japan Rundreise, Tempel Kyoto  Kyoto

Holztempel Kyoto

Die größte Holzpagode Japans – Tempel Tō-ji in Kyoto

Kyoto Kinkaku-ji, Japan

Hochzeit Kyoto

Zur Kirschblüte scheinen viele Hochzeiten stattzufinden. Wir haben mal wieder eine im Park gesehen.

Die nächste Reise steht bald an und überlegst noch, welchen Rucksack du am besten kaufst oder welche Hygieneartikel wohl am wenigsten Platz wegnehmen? Lass dich doch auf meiner Equipment- & Toolseite inspirieren. Dort verrate ich dir auch, welche Kamera ich auf Reisen nutze. Und wenn du dann alles hast, hilft dir meine Packliste auch nichts zu vergessen.

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2 Antworten zu „Kyoto: Wenn mal nicht alles funktioniert“

  1. leider gehört auch das beim reisen ab und an dazu… gut dass ihr das beste draus gemacht habt und euch die stimmung nicht vermiesen lassen habt 🙂 Zur Orientierung kann ich dir die App maps.me empfehlen!! Die wichtigste App auf meinem Telefon während des Reisens – perfekt um sich zu orientieren, Markierungen zu setzen und Routen rauszusuchen!! LG aus Kuala Lumpur, Jasmin

    1. Hey Jasmin, genau so ist es, es gehört dazu auch mal lost zu sein. Leider hat maps me in Japan bisher nur dann gut funktioniert, wenn ich mich geortet und das dann makiert habe. Suchen im Vorhinein funktionierte nicht so gut. Ich hoffe auf mehr Glück in China;) LG aus Miyajima nach Kuala Lumpur