Peking – meine ersten Eindrücke

Wie ist es in Peking anzukommen? Was fällt sofort auf, ist „anders“? Meine ersten Eindrücke und was das mit Aliens zu tun hat.

Peking

Mache es nicht wie ich. Erst Japan zu bereisen und dann China, ist vielleicht nicht die richtige Reihenfolge. War ich in Japan von der Aufgeschlossenheit, dem höflichen Wesen der Japaner und der unendlichen Hilfsbereitschaft beeindruckt, habe ich mich fast unmanierlich gefühlt in der Welt der japanischen Gründlichkeit und Reinheit, so fühle ich mich nun wie ein nackter Alien mit außergewöhnlicher Erziehung.

Ich möchte nicht urteilen und auch keine Schubladen öffnen, deshalb sagen wir es mal so: das hier ist einfach eine andere Welt mit anderen Spielregeln. Ich bin der absolute Sonderling. Eine westliche Frau mit blonden Haaren fällt auf, ich werde auch ständig von chinesischen Männern angeglotzt, auf eine unangenehme Art. Andere Touristen sehe ich so gut wie nie.
Reinheit hat hier auch ein anderes Level. Mein Hotel hat sich eine Plakette an die Rezeption gehängt: Sauberstes Hotel Jahr X. In meinem Zimmer liegen tote Fliegen, Haare, die Dusche schimmelt vor sich hin. Aber immerhin liegen dort keine Fingernägel, wie ich es im Flugzeug und im Café gesehen habe.
Vielleicht entdecke ich auch noch mehr Menschen und Momente, wie dem am Bahnhof, als ich das erste Mal ein Ticket ziehen wollte und nicht zurecht kam. Da sprang mir direkt ein junges Mädel beiseite, wirklich lieb hat sie mir alles erklärt, ist auch eigentlich nicht schwer. Tatsächlich ist das U-Bahn Fahren hier viel schneller zu verstehen und übrigens  auch spottbillig, ca. 50 Cent zahlt man für eine Fahrt. Dafür geht es vor jedem U-Bahn Besuch einmal durch den Sicherheitsscan, als wäre man am Flughafen. Ja, Sicherheit ist hier ein großes Ding. Denn auch an allen größeren Plätzen finden sich Wachen oder und Polizei. Das ist schon recht befremdlich.
Genauso wie der dunstige Himmel. Smog, jetzt weiß ich, wie genau das aussieht. Wenn man nie ein farbenfrohes Foto schießen kann, weil die Luft ständig eine milchig graue Suppe ist und ein blauer Himmel einfach nicht existiert. Ich möchte am liebsten aufhören zu atmen, bei der Vorstellung, dass dieser Wahnsinn durch meine Nichtraucherlungen geht. Aber selber Schuld, ich wollte das ja unbedingt. Ich wollte Peking sehen, erleben, bereisen.
Nun bin ich hier und stelle fest: es ist eben anders als bei uns. Noch krasser, als ich es mir vorgestellt hatte. Und vermutlich nicht meine Welt. Vielleicht hätte ich ausgerechnet dieses Land auch nicht allein bereisen sollen, aber so ist es nun. Ich werde die Stadt weiter entdecken und mit offenen Augen und Herzen voran gehen, vielleicht ist es ja eine Liebe auf den zweiten Blick.
Gibt es Orte, an die du nicht noch einmal reisen möchtest? Welche, von denen du anderen abraten würdest? Ich bin neugierig und freue mich auf deine Geschichte hier in den Kommentaren.

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7 Antworten zu „Peking – meine ersten Eindrücke“

  1. Silja

    Hallo Nicole,
    vielen Dank für die ganzen Eindrücke deiner Website – gerade in der aktuellen Lage habe ich immenses Fernweh und bin froh, mich durch ein paar Reiseblogs lesen zu können.
    Schade, dass du so eine negative Erfahrung in China hattest. Meine Schwester hat 8 Jahre dort gelebt und hatte einen einheimischen Freund sowie viele einheimische Freunde. Ich hatte immer eine sehr gute Zeit dort, Chinesen sind wirklich enorm gastfreundlich. Außerdem haben mich die tolle Natur und das vielfältige Essen überzeugt. Unangenehme Situationen hatte ich in China auch, tatsächlich habe ich leider mehr negative Erfahrungen mit unfreundlichen Menschen in Japan gemacht. Ich denke allerdings, es ist immer auch Glück oder Pech, welchen Menschen man begegnet, nette und unfreundliche Menschen gibt es ja überall und eine Kultur kann man in 2-4 Wochen natürlich auch nicht wirklich umfassend kennen lernen.
    Mein liebstes Reiseland in Asien war übrigens Taiwan mit einer wahnsinnig vielfältigen Landschaft, großartigem Essen, unfassbar netten Menschen und einer hohen Sicherheit, sodass ich mich auch alleine als Frau sehr frei bewegen konnte. Warst du schon einmal dort? Wie ergeht es dir gerade in der Corona-Krise?
    LG,
    Silja

    1. Hey Silja,
      ich hab e in letzter Zeit so viele Spam-Kommentare bekommen, dass deiner dazwischen ganz untergegangen ist. Deshalb die späte Antwort.
      Ich gebe dir absolut recht: manchmal ist es einfach auch Pech oder blöde Umstände, wenn man in einem Land schlechte Erfahrungen macht und ich habe schon oft über China gesagt, dass es sicher anders gewesen wäre, wenn ich jemanden gekannt hätte, der oder die auch chinesisch gesprochen hätte. Sprache ist eben die größte Barriere, wenn man da keinen Nenner findet. Ich kann mir vorstellen, dass du mit deiner Verbindung über deine Schwester und ihre Freunde ganz anders in das Land eintauchen konntest, als ich.
      Lustig, dass du gerade Taiwan nennst, ich habe erst neulich über das Land nachgedacht und es innerlich auf meine Reiseliste gepackt. Ich war noch nicht da und finde auch, dass man im Verhältnis zu anderen asiatischen Ländern relativ wenig Reisegeschichten dazu hört. Aber das was ich bisher darüber gelesen und gesehen habe, sah echt spannend aus. Wie cool, dass du das jetzt bestätigst:)

      Viele liebe Grüße
      Nicole

  2. Claudia

    Ja, manchmal liegt es wirklich an der Reihenfolge im Urlaub ob einem Orte gefallen oder nicht. Auf Neufundland bin ich mal erst durchs dünnbesiedelte Land gefahren – und am Ende meiner Reise dann die besiedelten Teile vorzunehmen. Was soll ich sagen? Das Ende hat mir nicht mehr gefallen. Doch mir war klar, dass ich begeistert gewesen wäre hätte ich die Reise andersherum gemacht…
    Viele schöne Reisen wünsch ich Dir – und dass Du immer die richtige Reihenfolge findest!

    1. Hey Claudia,
      danke dir für die lieben Wünsche! Und Auf deine Neufundlandreise bin ich neidisch. Ich hab ketztes Jahr viel von Kanada gesehen, aber neufundland fehlt mir noch. Was war diet deine Lieblingsecke?
      LG Nicole

  3. Hallo Nicole,

    das hört sich ja nach Kulturschock vom Feinsten an! Gerade bei so Umweltproblematiken denke ich, dass wir und glücklich schätzen müssen dieser Gesundheitsgefährdung nicht permanent ausgesetzt zu sein, wie die Menschen, die dort leben. China finde ich auch total spannend. Habe schon von Freunden von mir gehört, dass das Zurechtfinden in China zu Beginn eine wahre Herausforderung ist, aber man nach dem schweren Anfang mit Gastfreundschaft belohnt wird. Vielen Dank für die Teilnahme an unserer Blogparade mit diesem tollen Artikel!

    Liebe Grüße
    Marie

  4. Das fasst die wichtigsten Punkte eigentlich ganz gut zusammen 😀

    Ich bin seit etwa 9 Monaten in China, in Hangzhou.
    Probleme hatten wir zu Anfang ähnliche aber selbst ohne Chinesisch Kenntnisse kommt man hier ziemlich schnell ganz gut über die Runden. Es gibt immer paar Ausnahmen aber die meisten Chinesen sind echt gastfreundlich. Einfach aufpassen.
    Grade am Anfang war es wichtig, immer das Handy dabei zu haben damit man Freunde anrufen kann die chinesisch sprechen.

    Schau vielleicht mal auf meiner Webseite vorbei, wir haben dort einige Guides – zugeschnitten auf Hangzhou, das meiste kann man aber auch in anderen Städten anwenden 😉

    Gruß Leon

    1. Hey Leon,

      na da habe ich doch direkt mal über euren schönen Blog geschaut:) In Hangzhou war ich auch noch, 3 Tage habe ich mir nur dem West Lake gewidmet. Der Post dazu kommt demnächst noch, du wirst sehen auch dazu stimmen unsere Erfahrungen sehr überein:)

      Liebe Grüße
      Nicole