Die Region Var hat einfach alles, was es für den perfekten Südfrankreich Urlaub braucht: idyllische kleine Ortschaften, wunderschöne Landschaften mit Olivenhainen, Lavendelfeldern sowie türkisfarbenen Seen und der beeindruckenden Schlucht von Verdon. Hier wird dich Südfrankreich verzaubern!
Werbung: Dieser Artikel ist in Kooperation mit Le Var entstanden.
Ein Südfrankreich Urlaub zum Verlieben
Ich strampele ordentlich auf meinem Bike, denn die Fahrradwege in Südfrankreich haben es in sich. Im Prinzip ist keine einzige Straße flach, es geht immer entweder hoch oder runter. Deshalb werden nur E-Bikes an Reisende verliehen. Die hartgesottenen Einheimischen knöpfen sich die Region jedoch auf ihren Rennrädern vor. Ähnlich habe ich es gemacht.
Mit dem Gravel Bike im Gepäck ging es in die Region, die uns 2016 schon so sehr fasziniert hat: Le Var. Ein Department in Südfrankreich welches von der Côte d’Azur bis zur Provence reicht. Was auf der Karte so klein aussieht, hat unheimlich viel zu bieten!

Du kannst allein in dieser Region locker 2-3 Wochen Urlaub machen. Was du dir in dieser Zeit ansehen und in welchen Restaurants du deinen Gaumen verwöhnen solltest, wo es sich gut schläft, welche Outdoor-Aktivitäten die Anstrengung wert sind und welche regionalen Produzenten du unbedingt besuchen solltest – all das verrate ich dir nun.
Bereit für das einmalige Var?

Anreise nach Var in Südfrankreich
Du willst die Reise nach Var mit dem Auto oder Camper als Road Trip absolvieren? Gute Idee, aber nur wenn du richtig viel Zeit hast. Von Berlin sind es beispielsweise je nach Verkehrsaufkommen mind. 15 Stunden reine Fahrzeit und auf der Strecke kommen so viele schöne Spots, dass sich nicht nur kurze Pausen lohnen. Du könntest Luxemburg, die Schweiz, Italien und auch Österreich in deine Route einbauen. Also selbst eine mehrmonatige Reise wäre denkbar. Leider hat man so viel Zeit für gewöhnlich jedoch nicht.
Zumindest eine Übernachtung auf Hin- und Rückreise bietet sich an. Je nachdem von wo aus du startest, könnte diese beispielsweise in Nordfrankreich oder am Bodensee liegen. Natürlich ist auch die Schweiz eine Option, wenn du bereit bist, mehr Geld auszugeben. Graubünden – eine wirklich wunderschöne bergige Schweizer Region – lag bei uns beispielsweise auf dem Weg.
Das eigene Auto ist allerdings nicht zwangsläufig die günstigste Reiseart. Denn neben dem Sprit kommen auch ordentlich viele Mautgebühren hinzu. Für unsere Hin- und Rückreise sah das wie folgt aus:
40 Schweizer Franken für die Jahresplakette in der Schweiz
ca. 80 € Maut in Frankreich
ca. 40€ Maut in Italien
Bezahlen konnten wir an allen Mautstellen mit Karte. Zusammen mit den Spritkosten kamen wir so auf knapp 458 Euro. Das ist schon ordentlich, vor allem für einen Kurztrip. Schon allein deshalb solltest du zwei Wochen einplanen.
Fliegen erscheint da auf den ersten Blick einfacherer. Mögliche Flughäfen sind Nizza und Marseille. Doch da du dann um das Buchen eines Mietwagens nicht drumherum kommst, summieren sich auch hier die Kosten.

Um den günstigsten Mietwagen zu finden, schwören wir auf Check24*. Da man hier bis zu 24 Stunden vorher kostenlos stornieren und dann ein günstigeres Angebot buchen kann. Immerhin verändern sich die Preise für Mietwagen laufend und oft sogar zum Besseren.
Die beste Reisezeit deinen Südfrankreich Urlaub in Var
Was für dich im Speziellen die beste Reisezeit für die Region Var ist, hängt natürlich davon ab, was du vor Ort unternehmen möchtest. Allgemein sind die Sommermonate, in denen der Lavendel blüht zwar sehr beliebt, diese können mitunter aber auch brutal heiß werden.

Wer während seines Südfrankreich Urlaubs auch mal aktiv werden möchte, zu wandern oder radeln plant, dem würde ich den April & Mai empfehlen, wenn es schon herrlich blüht und oft mit mind. 20 Grade schon deutlich wärmer als in Deutschland ist. Auch September sowie Oktober sollen wunderbare und durchaus noch recht warme Reisemonate für die Provence, die Côte d’Azur und die wunderschöne Region dazwischen sein. Denn dann beginnt sich die Landschaft schon zu färben. Nicht nur die Weinreben nehmen dann großartige Orang- und Rottöne an.
Insider Tipp: Wer zur Trüffelsaison nach Var möchte, der muss die Wintermonate, am besten Januar und Februar auswählen. Dann wird reichlich Trüffel geerntet und die Preise sind fair. Kurz vor Weihnachten sind die Preise hingegen sehr hoch.

Wieviel Zeit sollte ich für meinen Südfrankreich Urlaub in Var einplanen?
Möchtest du die Region von der Küste bis an die Grenze der Provence entdecken, wandern, radeln, Kanu fahren, die regionalen Produzenten besuchen, es dir ein wenig gut gehen lassen, so sind wenigstens 10 Tage nötig. Das kannst du dann bequem bis zu 3 Wochen ausdehnen.
Insider Tipp: Wenn du mehr Zeit hast, kannst du das Departement Var auch super mit der Provence sowie den bekannten Städten an der Côte d’Azur verbinden, wie Nizza, Marseille und Monaco.
Die schönsten Unterkünfte in Südfrankreich
Einfachere Unterkünfte gibt es einige in Var, ein wirklich schönes leicht Hotel zu finden, ist hingegen nicht ganz so einfach. Für uns war das Bastide du Calalou* in Moissac-Bellevue perfekt gelegen. Das Vier Sterne Hotel überzeugt mit einem sehr schönen alten Anwesen, auf welchem du zwischen Zypressen und Olivenbäumen das Haupthaus sowie ein Herrenhaus findest. Beide wurden ausschließlich mit regionalen Materialien aufwändig restauriert, um den ursprünglichen Charakter beizubehalten.
Den Gästen stehen ein Kräutergarten mit Sitzbänken, die große Terrasse, entspannte schattige Plätze unter Olivenbäumen sowie der gepflegte Pool zur Verfügung. Sogar einen Tennisplatz gibt es.

Die Zimmerpreise starten bei rund 150 Euro je Nacht. Dafür bekommst du dem Anwesen angepasst eingerichtete Räumlichkeiten, in denen man sich durchaus etwas herrschaftlich fühlen kann. Das Frühstück für 20 Euro lässt keine Wünsche offen. Vom Baguette, über die Mini Pain au Chocolat und die Croissants bis zum Käse und Lachs, schmeckt alles hervorragend.
Auf die Küche wird im Bastide du Calalou aber sowieso großen Wert gelegt. Zum Abend kannst du a la Carte speisen oder dir eines der ausgefallenen Menüs vom Chefkoch zaubern lassen. Dazu gibt es selbstverständlich die passenden Weine.



Einen schattigen sicheren Platz zum Abstellen deines Fahrrads sowie Parkplätze für Autos sind auf dem Grundstück ebenso vorhanden. On the Top of it, funktioniert das Wlan auch in den Zimmern zuverlässig, was für mich immer ein wichtiger Punkt ist.
Mein Tipp: Das Hotel Bastide du Calalou* mit sehr gutem Frühstück und schönem Pool.
Vielleicht denkst du aber auch über ein Ferienhaus in der Provence nach? Die Vorstellung in der Nähe der Lavendelfelder für eine Weile seine eigenen vier Wände zu haben, ist immerhin sehr verlockend. Um etwas Schönes, aber dennoch erschwingliches zu finden, muss man schon ein wenig suchen. Denn es gibt durchaus auch reichlich Luxus-Villen, die du für 15.000 Euro buchen kannst. Falls du wie ich auch, nicht vorhattest direkt dein ganzes Erspartes für den Frankreich Trip auszugeben, schau doch mal bei den Naturhäuschen*. Ich habe dort beispielsweise ein süßes kleines Ferienhaus direkt neben einem Wein Chateau* gefunden.
Die schönsten Radwege in Südfrankreich, im Departement Var
Es gibt viele Möglichkeiten Südfrankreich zu erkunden. Das Auto oder auch der Camper fallen einem sofort ein. Doch durch die Serpentinen kann man genauso gut mit dem Rad fahren. Dabei nimmt man die Veränderung der Landschaft viel intensiver wahr und verdient sich direkt noch das Extra Croissant.
Sieben Jahre nachdem wir mit dem Auto von der Côte d’Azur bis in die Provence gefahren sind, haben wir nun die Fortbewegung mit zwei Rädern gewählt. Also wurde mein Gravel Bike eingepackt und von Berlin bis nach Var gefahren. Dort einmal das Rad startklar gemacht, ausreichen Wasserflaschen befüllt, ein Power Riegel eingepackt und los ging es auf den asphaltierten Straßen der Region rund um die Schluchten von Verdon. Dabei haben wir immer wieder Halt bei lokalen Produzenten, in kleinen Dörfern und natürlich am herrlichen türkisen See Sainte Croix gemacht.

Natürlich ist das Radeln in einer so bergigen Region anstrengend, gerade für Flachlandfahrerinnen wie mich. Das sollte man in seiner Tagesplanung auf jeden Fall berücksichtigen und dementsprechend ausreichen Pausenzeiten für die Touren einplanen. Doch es lohnt sich, versprochen! Die Region ist einfach unglaublich schön und nach jedem Anstieg folgt auch eine Abfahrt, bei der die Beine eine kurze Erholung bekommen und man sich den Wind ins verschwitzte Gesicht pusten lässt.
Leihräder in Südfrankreich, Le Var
Wer das eigene Rad nicht mit auf die lange Reise nehmen, sich etwas weniger verausgaben oder aber besonders lange Touren schaffen möchte, der kann sich vor Ort auch E-Bikes leihen. Die Station Bee’s Verdon in Aups oder auch Natur‘ Evasion in Saint-Antonin-du-Var haben gute E-Bikes zum Verleih. Wir haben drei Tage lang eines von Station Bee’s gehabt und waren damit sehr zufrieden.Für eine eintägige (7 Stunden) Miete zahlst du dort 45 Euro.
Bist du nun mit dem passenden Rad ausgestattet, kann es endlich losgehen.
Die sportliche Genuss-Route (67,6 km / 900 Höhenmeter)
Route: Moissac-Bellevue – Aups – Tourtour – Vérignon – Bauduen – Baudinard-sur-Verdon – Régusse – Moissac-Bellevue
Von unserem Hotel Bastide du Calalou geht es zunächst auf der asphaltierten Straße Richtung Aups, der Trüffelhauptstadt der Region. Hier findest du das Trüffelmuseum (dazu später mehr), ein Restaurant, welches ganzjährig Trüffelgerichte anbietet, ein ganz wunderbares vom Michelin Guide empfohlenes Restaurant, welches ich dir auch später noch empfehlen werde und unzählige süße kleine Gassen. Falls du so früh auf der Tour noch nicht stoppen willst, solltest du Aups auf jeden Fall an einem anderen Tag besuchen!

Nur vier Kilometer hinter Aups passierst du auf der Tour das Château de Taurenne, mit seinen unglaublichen 11.000 Olivenbäumen. Falls du Platz in deiner Radtasche hast, plane hier einen Stopp ein und gönne dir auf jeden Fall eine Flasche des guten Öls. Ansonsten heißt es auch hier: unbedingt später noch einmal vorbeifahren und für daheim einkaufen!

Nachdem diese beiden Spots schon so früh auf dem Radweg auftauchen, heißt es nun erst einmal Kilometer machen. Vorbei an alten Eichenwäldern, kleinen Ortschaften und blühenden Weiden geht es im ständigen auf und ab durch die schöne Region.
Die guten Straßenverhältnisse sowie die Tatsache, dass die Autofahrer hier schon lange an Fahrradfahrer gewöhnt sind, machen das Radeln trotz der schmalen Fahrbahnen angenehm.
Immer wieder tauchen alte Steinhäuser mit farbenfrohen Fensterläden auf, welche ein idyllisches Bild der Region zeichnen. Wie es darin wohl aussieht? Nachschauen geht leider nicht. Immerhin wollen doch noch so einige Kilometer geschafft werden.

Die Gangschaltung ist heute unser Freund. Immer wieder folgt ein seichter auf einen steilen Aufstieg, manche ziehen sich eine gefühlte Ewigkeit. Je müder die Beine werden, je niedriger schalten wir die Gänge. Dann folgt wieder die Freude, wenn der Anstieg geschafft ist und sich eine lange Abfahrt ankündigt. Einfach rollen lassen und den Wind genießen.
Ab und an begegnen uns andere Radfahrer, doch selten handelt es sich dabei um Touristen. Meist sind es Rennradfahrer, die mit reiner Muskelkraft die Steigungen hochjagen. Ihre Waden lassen vermuten, dass sie diesen Sport schon lange und vor allem sehr regelmäßig betreiben. Respekt!

Die Tour kostet Energie und so kündigt sich mit der Zeit der Hunger an. Doch weit und breit ist keine Einkehrmöglichkeit zu sehen. Das einzige Restaurant, welches wir aufspüren ist geschlossen. Noch ist eben nicht Hauptsaison. Ein Energieriegel muss her, um den Hungerast zu vermeiden. Weiter geht’s in Richtung des berühmten strahlend türkisen See (Lac) Sainte-Croix. So manch Rennradfahrer umrundet diesen riesigen See regelmäßig. Wir halten heute nur in einem Ort: Bauduen.
Denn dort warten Leo und Claire auf uns, um uns ihre Mikrobrauerei Sainte Croix zu zeigen. Doch auf den leeren Magen und die Wärme Bier zu verkosten, ist nicht ganz ohne. Deshalb zeigen sich die beiden mehr als gastfreundlich und zaubern uns kurzerhand zwei Sandwiches, auch wenn das eigentlich gar nicht ihr Business ist. Gestärkt können wir dann auch Leos Ausführungen zum Bierbrauen und den Herausforderungen einer Mikrobrauerei folgen. Natürlich muss auch verkostet werden, ist ja klar. (alle Infos zur Mirko Brauerei findest du weiter unten)

Zwei Flaschen bekommen wir gerade noch in die Fahrradtasche, dann geht es auch schon weiter. Bis zum Sonnenuntergang bleiben uns noch drei Stunden, vorher wollen wir zurück im Hotel sein. Gestärkt und motiviert bald ins Bett fallen zu dürfen, nehmen wir auch die letzten 20 Kilometer samt mittleren Anstiegen auf uns. Dabei können wir zu Beginn immer wieder einen Blick auf den See und das kleine Städtchen werfen, bis wir dann über die Anhöhe geradelt sind und uns schließlich über die letzten Meter bergabwärts zum Hotel freuen.
Die Postkarten-Panorama Route (53,7km / 700 Höhenmeter)
Route: Moissac-Bellevue – Baudinard-sur-Verdon – Sainte-Croix-du-Verdon – Montagnac – Saint- Laurent-du-Verdon – Régusse – Moissac Bellevue
Tipp: Pack dir frisches Brot und eine leere Pausenbox ein, du wirst es brauchen!

Auch Tag zwei hält einen besonderen Stopp für uns bereit, für diesen geht es aber erst einmal die letzten Meter vom Vortag wieder bergaufwärts bis nach Baudinard-sur-Verdon. Denn dort stellen Elsa und Tedy seit 2016 handgemachten Ziegenkäse her. From farm to table, wenn man so will, denn die Milch für den Käse kommt von ihren über 90 eigenen Ziegen, welche sie zu zweit halten. Ein paar Schritte durch die alten Mauern des Grundstücks hindurch, findest du zur linken Seite den Eingang zur Käserei. Dort wird regelmäßig gewendet, gesalzen, geprüft bis der Ziegenkäse perfekt ist. Das Ergebnis der aufwändigen Arbeit kannst du vor Ort kaufen, also Pausenbox ausgepackt und Käse mitgenommen! (Mehr Infos zum Ziegenhof findest du weiter unten)

Gut gelaunt brechen wir vom Ziegenhof La Ferme de Cabre Verde auf und radeln weiter Richtung Lac de Sainte-Croix. Heute werden wir einen anderen Teil des wunderschön türkisen Sees entdecken. Anstatt rechts nach Bauduen, unserem Ort vom Vortag, abzubiegen, nehmen wir die imposante Brücke Ponte de Sainte Croix, um zur anderen Seite des Sees zu gelangen.

Kurz danach folgt ein stetiger anstrengender Aufstieg. Schwer atmend oben angekommen, werden wir mit einem Rastplatz mit Aussicht belohnt. Zu schön, um nicht anzuhalten und schon einmal ein bisschen vom Brot und Käse zu naschen, auch wenn zwei Drittel der Strecke noch vor uns liegen. Anstatt einen der Steintische nutzen wir die kleine schattige Mauer als Sitzgelegenheit.


Von hier aus geht es eine Weile überraschend flach weiter, denn wir fahren landeinwärts, zwischen Feldern und Wäldern bis ca. 8 Kilometer später der Ort Montagnac-Montpezat auftaucht. Ab jetzt geht es erst einmal ordentlich bergab – yeah! – zum Lac de Montpezat. Dicht neben dem idyllischen See verläuft unsere Radstrecke auf den Straßen für den nächsten Kilometer.
Wieder denken wir uns: zu schön, um nicht anzuhalten.

Also suchen wir uns ein schattiges Plätzchen am See, packen Brot und Ziegenkäse aus und genießen die leichte Brise, das Rascheln der Bäume und den Blick auf die seichte Wellenbewegung des Sees. Beinahe wären wir hier vor Entspannung versackt, doch bevor es zu gemütlich wird und wir wegdösen, werden die Räder wieder aufgesattelt und die verbliebenen 20 Kilometer in Angriff genommen.
Nach einem ersten leichten Anstieg passieren wir das verschlafene Örtchen Saint-Laurent-du-Verdon. Mehr Bilderbuch Atmosphäre geht gar nicht!

Bergabwärts rollen wir zur Brücke, welche die letzten 15 Kilometer zum Hotel einläutet. Jetzt sind wir wieder auf der südlichen Seite der Flusses Verdon und müssen den nächsten Anstieg bewältigen. Schon kurze Zeit später das nächste Städtchen: Artignoc-sur-Verdon. Hätte ich mehr Zeit, würde ich in jedem dieser Ort absteigen und im Fotografieren versinken. Zu niedlich sind die alten Häuser und die ruhigen von Bäumen schattierten Plätze.

Doch die immer kleiner werdende Zahl der verbleibenden Kilometer und die Sehnsucht nach einer Abkühlung im Hotel Pool sind groß genug, um mich auf dem Fahrrad zu halten.
Also treten wir in die Pedalen, nehmen die letzten Anstiege auf uns und kommen gut zehn Kilometer später am Ziel an. Jetzt aber ab in den Pool!
Die Sightseeing-Tour durch schöne Städtchen (38 km, in unserer Version 50km / 700 Höhenmeter)
(Moissac-Bellevue –) Aups – Tourtour – Villecroze – Salernes – Sillans-la-Cascade – Aups (– Moissac-Bellevue)
An Tag drei darf die Kamera nicht vergessen werden, denn heute darf und soll in diversen Orten gestoppt werden. Auf der Strecke erwarten uns neben vielen Kilometern Asphalt auch Wasserfälle und Grotten.
Aber von vorn. Wer wie wir in Moissac-Bellevue übernachtet, muss die Extra-Kilometer bis und von Aups auf sich nehmen. Denn eigentlich wäre diese Tour ein Roundtrip und Aups der perfekte Ausgangpunkt. So könnte man sich am Ende der Tour auch noch ein wunderbares Essen im Restaurant Saint Marc gönnen (dazu später mehr).
Wir nehmen die zusätzliche Distanz in Kauf und machen uns von unserem Hotel erst einmal auf den Weg nach Aups. Heute gönne ich mir die Zeit noch einmal durch die Gassen der hübschen Stadt zu schlendern und ein paar Eindrücke einzufangen, bevor wir weiterfahren.



Wieder aufgestiegen und losgeradelt, passieren wir noch einmal das Château de Taurenne. Durch die von Olivenbäumen, Eichen sowie blühenden Ginster und Mohn geprägte Landschaft geht es vor allem viel bergabwärts, bis wir nach gut 20 Kilometern den Ort Villecroiz-les-Grottes erreichen.
Der Ort hat seinen Namen nicht umsonst und auch wenn dieser französisch ist, verrät dir das Wort „Grottes“ sicher schon, was es zu sehen gibt. Die in einen Hang hineingehauenen Grotten dienten einst Benediktiner Mönchen als Zufluchtsort. Heute befindet sich vor den beeindruckenden Grotten ein hübsch angelegter Garten, in dem auch ein natürlicher ca. 35 Meter hoher Wasserfall plätschert.


Tipp: Das Areal ist frei zugänglich. Solltest du jedoch die Grotten von Innen besichtigen wollen, musst du vorab ein Ticket für eine der geführten Touren buchen. Dies kannst du auf der Seite der Ortschaft machen.
Bei gutem Wetter steht in den Sommermonaten seit 2023 immer mittwochs, freitags und sonntags ein kleiner bunter Food Truck vor dem Gartengelände. Erwann hat nach seiner Zeit in Thailand zurück in seiner Heimat frische Säfte vermisst und beschlossen selbst das fehlende Angebot abzudecken. Unter dem Namen Bouddha Givre bietet er gemixte Smoothies in zwei Größen an.

Wir lassen uns die Gelegenheit nicht entgehen und nehmen die gesunde Stärkung gern mit. Immerhin haben wir wie er schon oft im Ausland, von Südamerika bis Thailand, die vielen Saftbars und Marktstände mit solchem Angebot genutzt. Was gibt es besseres an einem heißen Tag?
Hauptsächlich bergabwärts bewegen wir uns die nächsten sechs Kilometer, bis wir Salernes durchqueren. Dort ist heute – am Sonntag – Markttag. Von 8 -12.30 Uhr kann man regionale Leckeren und handgemachtes kaufen, oder wie die Locals einen Wein genießen. Santé – auf das schöne Leben! Wir genehmigen uns jedoch weder einen Markteinkauf noch einen Wein, immerhin ist gerade mal die Hälfte der Strecke geschafft.
Außerdem wartet erst acht Kilometer weiter, mitten in einem seichten, aber sehr langem Anstieg unser nächster Stopp: Sillans-la-Cascade.
Cascade ist das französische Wort für Wasserfall und genau der ist auch die Hauptattraktion des Ortes. Die Fahrräder müssen wir am Parkplatz lassen, zu schmal und gut besucht sind die Wege zum Wasserfall. Und auch einige Treppen zeichnen den Pfad.

Nach einem kurzen Spaziergang kommen wir auf der Aussichtplatzform zum 44 Meter hohen Wasserfall an. Nach leichtem Regen letzte Nacht, erstrahlt das Wasserbecken heute eher grünlich als wie oft auf Fotos abgebildet strahlend blau. Doch das macht ihn nicht weniger beeindruckend.
Es muss wohl auch einen Pfad geben, über den man zu einem zweiten Wasserfall gelangt, in dessen Becken man dann auch baden kann. Doch statt diesen zu suchen, treten wir den Rückweg zu den Rädern und damit auch die letzten 16 Kilometer bis zum Hotel an.
Weitere Radtouren in Var
Die Region Var in Südfrankreich erstreckt sich wie eingangs schon beschrieben von der wunderschönen Côte d’Azur bis an die Grenze der Provence. Wir waren dieses Mal „nur“ in der Region rund um den Fluss und die Schluchten von Verdon unterwegs. Diese Radrouten findest du auch unter „Le Tour du Verdon“. Doch es gibt auch wunderschöne Strecken mitten durch die Region, eine Route extra für Familien und die wie ich finde sehr reizvolle „Le Parcours Cyclable du Littoral Varois“, welche von Saint-Raphael bis nach Six-fours-Les-Plages immer der Küste entlang geht. Die würde ich super gern das nächste Mal machen. Alle Infos zu weiteren Routen findest du auf der Website der Region.



Wo kann man am besten Kanu fahren in Var
Ich habe jetzt schon häufiger vom klaren strahlend blauen Wasser geschrieben und das verlockt natürlich nicht nur zum Radfahren, sondern macht auch das Kanufahren zu einer besonders schönen Aktivität.
Mit dem Kanu immer dem Fluss entlang
In Saint-Antonin-du-Var sind Jean Claude und seine Frau mit ihrem Unternehmen Natur‘Evasion schon seit mehreren Jahrzehnten ansässig. Das gut gelaunte Paar kennt sich auf dem Wasser aus und bietet Kurse sowie den Verleih von Kanus inkl. Shuttle zum Startpunkt an.
Einmal die passenden Westen sowie Paddel ausgesucht hat uns Jean Claude zum Ausgangspunkt gebracht. Dort angekommen wurden unsere Kenntnisse noch einmal überprüft, halten wir die Paddel auch wirklich richtig? Es wird reichen, um die 9 Kilometer sicher zum Ziel zu kommen. Und so wünscht er uns mit einem breiten Lächeln viel Spaß und drückt uns die Daumen, dass wir in der ruhigen Flusslandschaft möglichst viele Libellen, Fische, Vögel und Schildkröten sehen.
Direkt nach dem Einstieg kommt eine kleine Stromschnelle und lässt uns erstmal um uns selbst drehen, wir brauchen einen Moment, um uns wieder ins Paddeln einzufuchsen und geschickt zu lenken, um nicht mit der Strömung von einem Ufer zum nächsten getragen zu werden.

Doch dann haben wir den Dreh wieder raus und können idyllische im Schatten liegende Flusstour genießen. Es ist eine willkommene Abwechslung zum Radfahren, nun auch mal die Armkraft einzusetzen und ein entspannteres Tempo an den Tag zu legen.
Dichter Wald zieht an uns vorbei, ab und an schwimmt ein Fisch im klaren Wasser unter unserem Boot hindurch. Schildkröten sehen wir zwar leider keine, doch die Libellen, welche hier auf Treibholz sitzen und auch immer wieder unser Kanu besuchen kommen, können wir schon gar nicht mehr zählen.
Rechtzeitig, bevor ein Gewitter aufzieht, passieren wir erst zwei Brücken und sehen dann nach rund einer Stunde das Schild „Natur‘ Evasion“. Wir sind zurück an der Verleihstelle.
Natur’Evasion
93 Route de Carcès 83510
Saint-Antonin-du-Var
Kanufahren auf dem Lac Sainte Croix
Deutlich weniger schattig geht es auf dem schönen Lac Sainte Croix zu. Hier kannst du nicht nur Kanufahren, sondern auch Tretboot fahren. Ob sportlich, gemütlich, allein oder mit der ganzen Familie, du hast die Wahl. Für ein 2-Sitzer Kanu zahlst du hier für zwei Stunden 20 Euro.
Mit Sonnenschutz eingecremt kannst du so über den einzigartigen See mit Blick auf die beeindruckende Landschaft paddeln.
Verleih Lacloc Sainte Croix
04500 Sainte-Croix-du-Verdon

Die besten Restaurants in Var
Es hat lange gedauert, bis wir in diesem Artikel zu einer meiner liebsten Beschäftigungen während des Reisens kommen: dem Schlemmen!
Ich halte immer Ausschau nach netten Restaurants, nach guten Kaffeeläden, traditionellen Bäckern und eben allem, was schmeckt. Auch in Südfrankreich wird man diesbezüglich nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil. Mein Foodie Herz durfte auf unserer Südfrankreich Reise mehrfach höher springen.
Damit auch dir das Wasser im Mund zusammenläuft, kommen hier also meine Top Foodie Empfehlungen für den ländlichen Teil im Departement Var.
Trüffel at it’s best in Aups
Natürlich muss es in der Trüffelhauptstadt der Region auch ein Restaurant geben, in dem du ganzjährig hervorragende Trüffelgerichte essen kannst. Zwischen November und März kommt der regionale schwarze Wintertrüffel auf den Tisch. Außerhalb dessen Saison werden für die Gerichte des La Truffe die edlen Pilze aus der ganzen Welt eingeflogen.
Restauant La Truffe
12 Rue Maréchal Foch
83630 Aups

Michelin Niveau in entspannter Atmosphäre in Aups
Im süßen 2.000 Einwohner Städtchen Aups ist nicht nur der Trüffel zuhause. Hier findest du auch das spitzenmäßige Restaurant Saint Marc.
Rein vom Einrichtungsstil könnte man meinen, es gäbe hier deftige aber wenig kreative Hausmannskost, doch Chef Alexander Dimitch kreiert mit den lokalen Spezialitäten wahre Genussmomente. Dabei wird auf Frische und Qualität so viel Wert gelegt, dass selbst das Brot selbst gebacken wird.

Dazu kommen Gerichte wie gegrilltes Schwertfischsteak mit Auberginenkaviar und Brüffelmorzarella-Basilikum-Emulsion. Für faire 36,00 Euro kannst du dich hier mit einem ausgezeichneten 3-Gänge-Menü in den kulinarischen Himmel katapultieren und das sogar als vegetarische Version.
Sogar der Guide Michelin empfiehlt dieses hervorragende Restaurant, in welchem du übrigens auch sehr freundlichen und kompetenten Service erwarten darfst.
Le Saint Marc
7, rue Jean-Pierre Aloisi 83630 Aups


Moderne Küche in intimer Atmosphäre in Lorgues
Schokoladen Tacos mit Himbeer-Kompott und Himbeer-Sorbet – Gott ist das Lecker! Klar fängt man nicht mit dem Dessert an, doch im AntreNous ist das so gut, dass es mir zuallererst in den Sinn kommt, wenn ich an unseren Abend dort zurückdenke. Außerdem zeigt dieses Dessert perfekt mit wieviel Liebe zum Detail hier kleine kulinarische Meisterwerke erschaffen werden.
Doch auch Vorspeisen und Hauptgänge können glänzen, wie klingt beispielsweise gegrilltes Doraden Filet mit knackigem grünen Spargel und einer Symbiose aus Oliven und Trauben ?
Bei gutem Wetter kann man draußen auf der Terrasse Platz nehmen, ist es noch nicht warm genug stehen im Innenraum nur eine Handvoll Tische zur Verfügung. Wenn du also in den Genuss von Chefkoch Etienne Colliards Kreationen kommen möchtest, solltest du besser reservieren.
Dann kannst du dich an einem raffinierten französischen 3 Gänge Menü für 47 Euro erfreuen.
AntreNous
7 Avenue Allongue, Lorgues
reservieren unter: (+33) 04 94 67 63 80

By the way: die Region Var gilt als der global größte Produzent von Rosé Wein. Du findest daher in jedem Restaurant eine tolle Auswahl.
Lokale Köstlichkeiten beim Bauern vor Ort kaufen
In der Region Var kannst du jede Menge kleine Bauernhöfe, Weingüter und Olivenhaine entdecken. Ob du mit dem Auto oder dem Rad unterwegs bist, halte einfach die Augen offen. Schilder an Einfahrten, die auf ein Château (Landgut / Weingut/ Olivengut), eine Domaine (Weingut) oder Ferme (Bauernhof) mit Chevre (Ziege) hinweisen, sind viel versprechend.
Die Produzenten, die wir während unserer Fahrradtouren auf dem Tour du Verdon besucht haben, findest du in den jeweils verlinkten Komoot Touren. Ich möchte sie dir aber auch gern ausführlich hier einmal vorstellen. Also lass genug Platz im Gepäck oder nehme am besten auch direkt eine Kühltasche mit, denn diese Leckereien willst du ganz sicher auch mit nach Hause bringen.
Schwarze Trüffel aus Aups
Die kleine Bergstadt Aups ist die Trüffelhauptstadt der Region. Drumherum gibt es viele Trüffelfelder, auf denen der schwarze Wintertrüffel angepflanzt wird. Doch da der Trüffel bekanntermaßen unter der Erde wächst, wirst du ihn nicht direkt sehen. Vielmehr erkennst du die Felder an den grünen Eichen, welche mit ausreichend Abstand gepflanzt wurden. So fällt viel Licht auf den steinigen Boden. Denn das braucht der Trüffel ebenso, wie eine sehr spezielle Zusammensetzung der Erde, die richtigen Temperaturen und die richtige Menge Wasser.
Der Trüffelanbau ist also alles andere als leicht. Viele Parameter müssen stimmen und ändert sich auch nur einer davon, kann dieser auch nach Monaten des Wachstums kurz vor der Ernte noch den kostbaren Pilz zerstören. Nicht ausreichend Regen im Frühsommer, zu kalte Temperaturen im Oktober und die Ernte ist dahin.
Kein Wunder also, dass Trüffel eine so kostbare Spezialität sind.

Und selbst wenn alles gut geht, ist Trüffel nicht gleich Trüffel. Alles unter einer Größe von einer Walnuss geht nicht in den Verkauf. Ob der Trüffel dann Aprikosen- oder Apfelgröße hat, sagt allerdings nichts über den Geschmack aus. Auch seine Marmorierung ist kein Garant. Die Empfehlung der Profis heißt: probieren geht über studieren.
Wenn also von November bis März Erntezeit ist und die edlen Pilze auf den Märkten angeboten werden, erklärt man dem verkaufenden Bauern am besten, welche Trüffelnuancen man präferiert und lässt die Spezialität anschneiden. Eine feine Scheibe wird zum Begutachten und Probieren herausgeschnitten. So kann man sichergehen, dass man eine gute Investition macht.
Aktuell arbeitet die Region ein Trüffellabel aus, welches hohe Qualitätsansprüche erhebt und mit welchem zukünftigen Trüffel, die diese erfüllen gekennzeichnet werden können. Das wird den Einkauf deutlich vereinfachen.
Übrigens braucht es für die Ernte wahre Spürnasen. Was früher Trüffelschweine erledigt haben, ist heute zu größten Teilen der Job ausgebildeter Trüffel Spürhunde

Insider Tipp: Wenn du Lust hast, einmal bei der Trüffelernte dabei zu sein, kannst du bei ein Paket aus Übernachtung, Trüffelmenü und Trüffelernte in der Domaine de Majastre buchen*.
Für Feinschmecker, die das Risiko eines Fehlkaufes nicht eingehen wollen, dennoch aber nicht auf das kulinarische Vergnügen verzichten möchten, empfiehlt sich ein Besuch im Restaurant La Truffe. Hier gibt es auch außerhalb der Trüffelsaison von Aups, Trüffelgerichte. Dafür werden die edlen Pilze aus aller Welt eingeflogen.
Insider Tipps: Trüffel hält sich im Kühlschrank eine Woche, wenn du ihn direkt einfrierst, kannst du ihn jedoch bis zu einem Jahr aufbewahren. Die beste Zeit für eine Trüffelreise nach Aups ist von Januar – März, denn im November sowie Dezember sind die Preise oft höher, da die Nachfrage zum Weihnachtsfest sehr groß ist.
Du hast Lust noch mehr über Trüffel zu lernen? Dann plane einen Besuch im Trüffelmuseum (Maison de la Truffe) in Aups ein.
Maison de la Truffe
1 place Martin Bidoure
83630 Aups
Öffnungszeiten: Montag – Samstag, 9 – 12 Uhr und 14 – 18 Uhr
Eintrittspreis: 3,50 Euro
Vom Baum auf den Tisch: Olivenöl direkt vom Château
Ein frisches Stück Baguette, etwas Meersalz und dazu ein gutes Olivenöl – so simpel und so verdammt lecker, findest du nicht auch? Bei dieser Kombination macht vor allem das Olivenöl den großen Unterschied.
Die gute Nachricht ist: in Var ist es schwierig schlechtes Olivenöl zu finden. Die Region ist stolz auf die vielen uralten Olivenhaine und das vor Ort gepresste Öl. Das größte Château mit unglaublichen 11.000 Bäumen, ist das Château de Taurenne.

Ende der 90er wurde hier begonnen ein Baum nach dem anderen zu pflanzen, bis 2017 waren es dann 11.000. Dabei ist der Anbau eines Olivenbaumes vor allem eine Investition in die Zukunft, eher sogar eine Investition für die nächste Generation. Denn bevor der Baum eine ernstzunehmende Größe erreicht und erntereife Oliven abwirft, vergehen rund 20 Jahre. Umso älter der Baum dann wird, umso größer wird der Ertrag. Heute nach über 20 Jahren, gewinnt man aus der Ernte eines Olivenbaumes ca. 4 Liter Olivenöl.
Dafür werden die Oliven zunächst gepflückt und gewaschen. Dann werden sie samt Steinen gepresst. Die gepresste Masse wird erhitzt. Siehst du auf einer Flasche das Label „Kalt gepresst“, bedeutet dies, dass man nicht über 27 Grad erhitzt hat und so alle wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Anschließend kommt die Masse in eine Zentrifuge, welche Flüssigkeit (80%) vom festen Fruchtfleisch-Kern-Gemisch (20%) trennt. Letzteres wird als Dünger auf die Felder gegeben. Die Flüssigkeit besteht wiederrum aus zu zwei Dritteln aus Wasser und nur zu einem Drittel aus Öl. Dieses wird nun voneinander getrennt. Zuletzt wird das Olivenöl gefiltert. Nach rund zwei Stunden ab Ernte wird so aus der Olive das Olivenöl. Der Geschmack kann nachträglich nicht mehr beeinflusst werden. Die Sorte der Bäume, der Standort, die Erde und das Wetter haben diesen schon über die gesamte Wachstumsphase hinweg bestimmt.


All dieses Wissen, müssen sich angehende Olivenbauern von erfahrenen Meistern ihres Fachgebiets auf deren Hainen beibringen lassen. Denn Studiengänge oder Ausbildungen gibt es dazu anders als beim Weinanbau noch nicht.
Es bedeutet also schon viel Arbeit, um einen so großen Olivenhain wie das Château Taurenne aufzubauen. Yann, der uns hier alles gezeigt hat, beweist dass es mit viel Hingabe gehen kann. Für die Qualität seines Öls erfolgte 2023 die Auszeichnung mit dem Siegel Medaille D’Or Paris.
Das schmackhafte Olivenöl kannst du direkt auf dem Château kaufen. Es lohnt sich den eigenen Vorrat aufzufüllen oder auch Geschenke für Freunde und Familie einzukaufen.
Château Taurenne
5800 Route de Tourtour
83630 Aups
Öffnungszeiten: Mo – Sa 10 – 18 Uhr
Übrigens: Eine Sorte Olivenöl des Château Taurenne gibt es immer mal wieder auch beim deutschen Feinkost Online Händler: das Frischeparadies.
Insider Wissen: Auf dem Château Taurenne wird nach ökologischen Vorgaben des AOP Provence angebaut, weshalb unter anderem keine Pestizide zum Einsatz kommen. Um die Oliven dennoch vor dem Befall von Schädlingen zu bewahren, werden sie mit weißer Tonerde besprüht. Denn die gierigen Fliegen, die zu gern ihre Larveneier in die Oliven legen steuern ihre Nistplätze auf Grund der Farbe an. Leuchten die Oliven nicht mehr grün, erkennen sie diese nicht mehr.
Köstlicher Ziegenkäse handgemacht in Var
Immer mehr junge Franzosen zieht es zurück in die ländlichen Regionen von Var, wo sie sich alte Güter kaufen und mit der Herstellung regionaler Produkte beginnen. So auch Tedy und Elsa. Nachdem Tedy seinen Doktor in Ökologie gemacht und zusammen mit Elsa ein Jahr lang auf einem Ziegenhof gearbeitet hat, haben die beiden beschlossen einen eigenen Hof zur Herstellung von Ziegenkäse zu kaufen. Da es auch hierzu ebenso wie für den Anbau und die Produktion von Olivenöl keine Lehrgänge gibt, ließen sie sich in den ersten fünf Jahren alle Handgriffe von einem erfahrenem Ziegenbauern zeigen.

Was so idyllisch klingt, ist harte Arbeit. Im Sommer werden morgens die über 90 Ziegen gemolken, anschließend wird die frische Milch zu Käse verarbeitet. Um den klassischen Ziegenfrischkäse „Lactique“ herzustellen, braucht es 4 Tage. Zunächst setzt sich das Fett der Milch in Formen ab. Die Molke wird abgeführt und später zum Düngen der Feder genutzt. Nach einem Tag wird die Käsemasse gewendet und gesalzen, nach 24 Stunden wird dieser Vorgang wiederholt. Bis der Lactique am Tag 4 verzehrbereit ist. Leicht, frisch und dezent salzig ist er der perfekte Sommerkäse. Ob pur, zu Brot mit etwas Olivenöl oder süß mit Honig oder Marmelade – einfach lecker.


Weitere Käsesorten werden kreiert, indem der Lactique unter kontrollierten Bedingungen reift. So entsteht ein schmackhafter Weich- und sogar ein intensiver fester Blauschimmelkäse.
Die meiste Milch geben die Ziegen in den frühen Sommermonaten ab, wenn das Gras saftig grün ist. Wohingegen im Winter teils lange Wanderungen über Felder und durch Wälder nötig sind, um die 7 Kilo Futterbedarf pro Tier zu decken. Von Sonnenauf- bis Untergang sind die Jungbauern dann mit der Herde und den italienischen Hütehunden unterwegs. Die größte Gefahr bei diesen Ausflügen sind die in der Region vermehrt vertretenen Wölfe.


In ein kleines Stückchen Käse, fließt also eine ganze Menge Arbeit. Doch diese lohnt sich für das Endprodukt! Unsere Geschmacksknospen wurden überrascht. Ohne Übertreibung sind die Käse von La Ferme de La Cabre Verde direkt in unsere Top 5 gesprungen. Wo sich auch schon der Sura Kees aus Montafon befindet.
Du kannst diese regionale Spezialität direkt in der Käserei auf dem Hof kaufen.
Für den Verzehr am gleichen Tag, packst du ihn am besten in eine Brotbox. Solltest du ihn mit nach Hause nehmen wollen, musst du eine Kühlbox dabei haben.
La Ferme de la Cabre Verde
16 Chemin des Croix du Haute
83630 Badinard-sur-Verdon
Öffnungszeiten: Fr 17 – 19 Uhr, Sa 10 – 12 Uhr und 17 – 19 Uhr sowie So 10 – 12 Uhr


Craft Beer von Herzen
Man nehme ein sympathisches Pärchen aus La Reunion, ihre drei Hunde und vier Katzen, ein altes Haus im wunderschönen Örtchen Bauduen am Lac de Sainte-Croix, ein Selbstbrau-Kit und den Willen sich selbstständig zu machen. So ist die Idee zur Mikrobrauerei Brasserie Sainte Croix von Leo und Claire Anfang 2022 entstanden.
Mittlerweile wurde das Selbstbrau-Kit gegen branchenübliche Gefäße und Hilfsmittel getauscht und aus einer Sorte Bier wurden viele, von Lager bis Ale. Sogar eine Art Bier-Limo und Cidre stellen die beiden in ihrer ausgebauten Garage her.

Noch sind die Mengen so klein, dass sie nur an Touristen und Locals verkaufen, nicht jedoch an Restaurants. Jede Flasche wird per Hand abgefüllt, verschlossen und gelabelt.
Leo: „Bier zu brauen ist relativ einfach, doch immer wieder das gleiche Bier in gleicher Qualität und mit dem gleichen Geschmack zu brauen, das ist schwierig“. Temperatur und Zucker sind zwei der großen Treiber im Gärprozess, doch auch die Hopfenmenge macht geschmacklich viel aus. So heißt es testen, probieren und Nerven behalten, um das perfekte Rezept zu kreieren.

Im nächsten Schritt soll eine neue Produktionsstätte bezogen werden, Räumlichkeiten, die noch besser geeignet sind, weil unter anderem Temperaturen einfacherer reguliert werden können. Doch dies ist ein großer Invest und wie bei allen Start-Ups, muss dafür nach der Gründungsphase auch erst einmal ausreichend verkauft werden, um das Kapital für den nächsten Schritt zu haben.


Bis dahin kannst du Leo und Claire in ihrer Mikrobrauerei in Bauduen besuchen, dir vor Ort alles erklären lassen, dich durchprobieren und wenn du möchtest auch einen Bierbraukurs belegen. Grüß die beiden dann ganz lieb und pack dir vielleicht auch ein kühles Blondes für deine Radelpause ein.
Brasserie Sainte-Croix
1 Mnt du Lavoir
83630 Bauduen
Öffnungszeiten: Sa & So 14 – 17 Uhr
Die schönsten Orte in Var
Du willst noch mehr vom Department sehen? Dann lasse dich doch einfach treiben und ziehe von einem schönen Dorf zum nächsten.
Einige der schönsten Orte sind:
- Bormes-Les-Mimosas
- Cotignac
- Gassin
- Seillans
- Und natürlich die berühmten Orte an der Küste wie Saint-Tropez

Karte mit allen Tipps für deinen Südfrankreich Urlaub
Das waren reichlich Tipps für die wunderbare Region rund um den Fluss und die Schlucht von Verdon. Für die perfekte Übersicht, habe ich dir alle meine Tipps auch nochmal in eine Karte eingefügt:

GRÜNDERIN
Nicole Bittger
Reisesüchtige Foodie & Coffee Nerd aus Berlin mit großer Fotoleidenschaft, einem Herz für Tiere und die Natur.
Mit Nicoles Neugierde auf die Welt und ihrem ersten Sabbatical erblickte auch PASSENGER X das Licht der Welt. Ein halbes Jahr Abenteuer in China, Japan und Europa führten dazu, dass dieser Blog mit Leben gefüllt wurde. Um ein Jahr später fünf Monate lang solo durch das bunte Südamerika zu touren, kündigte Nicole schließlich ihren sicheren Konzernjob. Seitdem arbeitet sie selbstständig und ist Vollzeitbloggerin.
Ob sie jemals genug vom Reisen haben wird? We doubt it!
Fun Fact: Nicoles Herzensland ist Grönland. Dort hat sie noch das wahre „Weit-Weg-Gefühl“.
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