Drei Gebirgsgruppen, saftig grüne Wiesen, wunderschöne Wander- und Radwege und natürlich Sura Kees – das alles ist Montafon im Sommer. Ich durfte mich davon überzeugen, dass diese Region in Vorarlberg nicht nur zum Skifahren im Winter taugt, sondern eben auch eine ganze Menge für einen Sommerurlaub zu bieten hat. Neugierig, wo ich es in Montafon am schönsten fand? Das verrate ich dir jetzt.
Werbung: Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Montafon Tourismus entstanden.
Schöne Hotels in Montafon
Gute Nachricht: In Montafon wirst du keine Probleme haben, ein gemütliches oder stilvolles Hotel zu finden, denn davon gibt es einige.
Wir haben im Sporthotel Grandau übernachtet. Welches direkt beide Kriterien – gemütlich und stilvoll – erfüllt. Neben den schönen Zimmern mit gemütlichen Betten steht dir auch ein Pool- und Saunabereich zur Verfügung. Perfekt, um nach einer Wanderung den Muskeln etwas Entspannung zu gönnen.
Außerdem muss man die Küche im Sporthotel Grandau loben! Die hat sowohl den Helden in Hinsicht auf Fleischgerichte als auch mich als Vegetarierin überzeugt! Raffiniert zubereitet, liebevoll angerichtet und super freundlich serviert.
Last but not least: das Frühstück! Oh man, das ist echt richtig großartig. Das Buffet bietet dir eine große Auswahl an Wurst und Käse, ebenso wie Brot und Müsli. Und selbst ein Entsafter und jede Menge frisches Obst stehen bereit. Da bleiben keine Wünsche offen.
Wir haben uns jedenfalls rundum wohl gefühlt und können diese Unterkunft auf jeden Fall empfehlen!
Solltest du dich auch für das Sporthotel Grandau entscheiden, grüße Adam von mir, den sehr gemütlichen Hotelhund.
Verdammt lecker essen in Montafon
Es ist kein Geheimnis, ich bin ein Foodie und erfreue mich als solche auch und vor allem auf Reisen an gutem Essen. Daher kommen jetzt meine Restaurant- und Essenstipps für dich.
Himmlische Frühstücksauswahl bei bester Aussicht
Schokobrunnen, Palatschinken, eine schier unendliche Auswahl an Käse und Wurst und noch hunderte anderer Dinge verteilt auf zwei Räume – so kannst du dir das Frühstücksbuffet im Bergrestaurant Schafberg Hüsli in Gargellen vorstellen. Ein größeres Frühstücksbuffet habe ich wirklich noch nie gesehen. Das allein würde sicher schon reichlich Gäste locken, doch dazu gibt es noch ein besonderes Schmankerl, die Aussicht. Denn von der Sonnenterrasse aus schaust du direkt auf die Berge.
Dieses sehr coole Bergfrühstück auf über 2.000 Metern Höhe findet in den Sommermonaten Dienstags, Samstags und Sonntags statt und kostet pro Person 21,80 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Bergbahn. Daher empfehle ich dir das Frühstück direkt mit einer Wanderung zu verbinden, so lohnt sich die nicht ganz so günstige Gondelfahrt wenigstens doppelt. Der Schmugglerpfad ist beispielsweise wirklich empfehlenswert, dazu im nächsten Abschnitt mehr.
Bergfrühstück im Schafberg Hüsli reservieren
Sura Kees – ein Muss in Montafon
Im Bregenzerwald ist man auf seine Käsestraße stolz, in Montafon auf den Sura Kees. Der Sura Kees ist eine der ältesten Käse Traditionen der Alpen und wird schon seit dem 12. Jahrhundert in Handarbeit produziert. Sura Kees besteht im Gegensatz zu anderen Bauernkäse-Sorten aus Magermilch. Das macht ihn besonders fettarm, dafür aber umso proteinhaltiger. Ein richtiger Diätkäse könnte man meinen, oder besser ein richtiger Sportler Käse.
Der leicht säuerliche Geschmack und seine gute Verdaulichkeit machen ihn perfekt als Mittagssnack an langen Wandertagen. Wie gut, dass es in den Sommermonaten diverse Alpen zum Einkehren gibt, wo die lokale Spezialität serviert wird. Zwei davon, die Vergalde Alpe und die Obere Wasserstubenalpe, stelle ich dir gleich in meinen Wander- sowie Bike & Hike Tipps vor. Alle Sura Kees Alpen und Sennereien in Montafon findest du hier.
Wandern mit Wow Aussicht in Montafon
In Montafon warten direkt drei Gebirgsgruppen auf dich: Verwall, Silvretta oder Rätikon.
Jede dieser Gebirgsgruppen hat ihre eigenen Charakter. Verwall ist für seine ruhigen Urlandschaften mit vielen Seen bekannt. Das Rätikon könnte dich mit seinen schroffen Steinbergen und den Seen an die Dolomiten erinnern. Silvretta ist eine abenteuerliche Gebirgsgruppe mit Gletschern und hohen Bergen inklusive Grenze zur Schweiz.
Man kann also mit gutem Gewissen behaupten, dass es in Montafon für jeden und jede Art des Draußen Seins die richtige Berglandschaft gibt.
Gerade für Wanderer ergeben sich so unendlich viele Möglichkeiten. Natürlich kann ich dir hier nicht alle Optionen aufführen, das würde sogar einen Reiseführer sprengen. Aber ich möchte dir drei Wanderungen ans Herz legen, die mir besonders gut gefallen haben und die sich praktischerweise auch direkt mit gutem Essen verbinden ließen.
Der Schmugglerpfad – mit einem Fuß in der Schweiz
Ich schrieb es ja schon, manche der Montafoner Berge grenzen an die Schweiz, besser gesagt sind sie zur Hälfte in der Schweiz. Das hat sie in einigen historischen Momenten zu attraktiven Schmugglerwegen gemacht.
Zu manchen Zeiten wurden Waren geschmuggelt, die in der Schweiz zu bekommen waren und in Österreich nicht, zur Zeit des Zweiten Weltkriegs hingegen dienten die Berge den österreichischen Juden zur Flucht in die Schweiz. Alles andere als eine leichte Flucht, bedenkt man, dass zumeist mitten in der Nacht aufgebrochen wurde, die Berge hoch und die Wege schmal sind. Zumal die Verfolgten damals natürlich nicht mit der besten oder überhaupt irgendeiner Wanderausrüstung ausgestattet waren. Es muss ein enorm beschwerliches Unterfangen gewesen sein, über die Berge zu fliehen.
Heute kannst du ganz legal und ohne Furcht auf den Wegen wandeln, die historisch eine so große Bedeutung haben. Von der weiter oben bereits erwähnten Gargellner Bergbahn starten verschiedene anspruchsvolle und lange Wege.
Ich empfehle dir die rund 9 Kilometer Wanderung über den Gafiersee zu machen. Denn bei der kannst du den Ausblick in beide Länder genießen und zwischen Wollgras an dem klaren Gafiersee pausieren.
Mit einer maximalen Höhe von 2.470 Metern und einem Aufstieg von 550 Metern, ist die Wanderung nicht ganz unanstrengend. Solltest du starke Probleme mit Höhenkrankheit haben, ist der Weg nichts für dich. Für alle anderen halbwegs trittsicheren Fitten lohnt es sich wirklich.
Die Tour mit allen Daten findest du bei mir auf Komoot.
Falls du nicht schon zum Bergfrühstück da warst, kannst du nach der Wanderung dann gemütlich ins Bergrestaurant Schafberg Hüsli einkehren, bevor du die Gondel zurück ins Tal nimmst.
Wichtiger Tipp: Schalte deine mobilen Daten vor der Wanderung aus, denn dein Handynetz wird in die Schweiz wechseln und die gehört nicht zum EU Tarif. Die paar Meter auf dem Schweizer Boden können also schnell teuer werden.
Von Gargellen zur Vergalde Alpe – leicht und lecker
Wenn du auf der Suche nach einer entspannten kurzen und dennoch schönen Wanderung bist, solltest du den Weg von Gargellen zur Vergalde Alpe ausprobieren. Du läufst vier Kilometer durch Wald- und Bergwiesen Gebiet, vorbei an einem Fluss, um dich herum herrliche Berge. Wenn dir dann das Montafoner Braunvieh (Rinder) begegnen und du in mittlerer Distanz lautes Lachen und Akkordeonmusik hörst, dann hast du dein Ziel fast erreicht.
Die Vergalde Alpe ist für zwei Dinge bekannt: Ihren gastfreundlichen Bauern Daniel, der dich garantiert auf einen Schnaps einlädt und dessen leckeren Sura Kees. Diese Montafoner Spezialität zeichnet sich durch einen leicht säuerlichen Geschmack und extrem wenig Fettanteil aus, dafür hat der Käse umso mehr Protein. Traditionell wird er mit Öl und Essig sowie Brot serviert. Der perfekte Snack für hungrige Wanderer!
Auch Milch und Buttermilch könnten nicht frischer sein, das solltest du unbedingt probieren!
Nach der Stärkung geht es dann den gleichen Weg mit Ausblick in die andere Richtung wieder zurück nach Gargellen.
Details zur Wanderung auf Komoot
Auf den Spuren der Steinschafe
Wo wir gerade mit dem Sura Kees schon bei typisch Montafon sind, machen wir doch direkt mit den Steinschafen weiter. Denn diese sehr ursprüngliche und wie ich finde auch sehr niedliche Schafrasse war fast ausgestorben und wird nun dank einiger beherzter Jungbauern wieder etabliert.
Der Vorteil solch ursprünglicher Rassen ist, dass sie deutlich robuster sind und seltener krank werden. Ihr Fleisch ist allerdings auch kräftiger im Geschmack, geht schon fast Richtung Wild und wird deshalb hauptsächlich an ausgewählte gehobene Restaurants verkauft.
Mehr als auf das Fleisch, konzentriert man sich bei diesen Schafen auf die Wolle. Diese filzt schneller als herkömmliche Schafwolle, weshalb sie für Artikel wie Tischuntersetzer und sogar Teppiche gut funktioniert. Allerdings braucht es auch viele Schafe und viele Jahre, um entsprechend viel Wolle zusammenzubekommen. Es bleibt also ein recht edles Produkt.
Auf dem knapp 10 Kilometer langen Steinschafweg kannst du noch mehr über diese ursprüngliche Rasse lernen und wenn du Glück hast und sie sich nicht gerade vor der Sonne im Stall verstecken, wirst du auch einige der wolligen Freunde sehen.
Übrigens, solltest du mal im Winter in Montafon sein, schau doch mal auf dem Weihnachtsmarkt in Schruns vorbei, dort wirst du auch Produkte aus Steinschafwolle finden.
Bike & Hike – schnell und hoch hinaus in Montafon
Du willst Abwechslung in deinem Montafon Sommerurlaub haben? Wie wäre es dann mit einer Kombination aus Fahrradfahren und Wandern? Dank E-Bike lassen sich ordentliche Strecken zurücklegen, für die man sonst direkt mehrere Tage wandern einplanen müsste und die letzten steilen Meter können dann zu Fuß zurückgelegt werden.
Wir haben die Kombi ausprobiert, um von Schruns bis zum Mutjöchle zu kommen.
Erst geht es vom Verleihservice aus noch ein Stückchen auf Straßen raus aus der Stadt, dann über die Landstraße Richtung Berge. Schon nach ein paar Minuten biegen wir auf einen Forstweg ab, der den größten Teil unserer E-Mountainbike Strecke ausmachen wird.
Ich muss mich an den E-Antrieb erst noch gewöhnen und bin deshalb dankbar, dass uns Profi Christoph begleitet. Er erklärt mir, welche E-Unterstützung wann am meisten Sinn macht. So sind wir im Nu an der unteren und dann auch an der oberen Wasserstubenalpe. Bei letzterer kehren wir ein und gönnen uns eine kurze Sura Kees Pause.
Anschließend satteln wir unsere Drahtesel und nehmen uns den Anstieg zur Bergstation Sonnenkopf vor. Dort angekommen, werden die Bikes abgestellt. Von hier aus geht es zu Fuß weiter. Rund drei Kilometer lang wandern wir auf gut kenntlichen Pfaden hoch zum Mutjöchle.
Am Gipfelkreuz, auf gut 2.000 Metern angekommen, genießen wir ein wunderbares 360 Bergpanorama mit Blick auf die Gebirgswelt des Montafon und sogar bis in die Schweiz.
Das hat sich gelohnt!
Auf dem Rückweg heisst es für mich mutig sein, denn was man rauffährt, muss man auch runterfahre. Christoph stellt mir den Sattel tiefer, um mir mehr Sicherheit zu geben und erklärt mir, wie ich richtig bremse, ohne mich hinzulegen. Und so fahre ich begleitet von Christophs fürsorglichen Blick die rund 1.200 Höhenmeter erst sehr langsam und später etwas mutiger die hinunter. Im Laufe der Zeit schwindet die Unsicherheit und das Ganze fängt an sogar Spaß zu machen. Der Held, von vornherein nicht ängstlich, genießt die schnelle Abfahrt in vollen Zügen – hallo Abenteuer!
Bevor wir jedoch wieder auf die asphaltierten Straßen biegen, machen wir noch einen kurzen Halt am glasklaren Fluss und genießen das frische kühle Wasser und den strahlend blauen Himmel. Dann sind wir auch bereit für die Zivilisation.
Gesamtdistanz: Insgesamt knapp 46 Kilometer davon 6 zu Fuß
Besonders cool:Mit etwas Glück kannst du auf dieser Etappe auch Murmeltiere sehen.
Wenn du auch Lust auf die Tour in Begleitung bekommen hast, kannst du dich hier anmelden.
Tipp: packe ausreichend zu trinken, aber auch Sonnencreme und eine Sonnenbrille ein. Letztere brauchst du beim E-Biken gerade bergabwärts wegen der Fliegen.
In Montafon sind wir alle “du”
Du wirst es sicher schon beim Check-In im Hotel merken, in Montafon wird geduzt und zwar jede/r und immer. Da gibt es keine Ausnahmen. Das freundliche “Grüaß Di” wird dir sowohl beim Wandern, als auch in Restaurants begegnen. Dahinter steht die Einstellung, dass jeder, der nach Montafon kommt, auch ein Teil dessen ist. Zumindest für die Zeit, die man dort ist. Alle sind gleich, alle sind du. Ich finde das einen sehr sympathischen Ansatz und würde das gern auf die gesamte Welt übertragen.
In dem Sinne: ich wünsche dir eine wunderbare Zeit in Montafon!
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