Ach Lima, du hast so viele Gesichter! In Lima kannst du das beste Essen des Landes genießen, den traditionellen Charme des alten Fischerviertels Chorrillos kennenlernen, an der Küste entlang spazieren und Meeresluft schnuppern oder dich von hipper Streetart im Trendviertel Barranco verzaubern lassen. Ich verrate dir die faszinierendsten Lima Sehenswürdigkeiten und besten Restaurants, damit deine Reise garantiert unvergesslich wird.
Zugegebenermaßen war ich kurz davor, Perus faszinierende Hauptstadt aus meinem Reiseplan zu streichen, hatte ich doch so viel Negatives gehört und gelesen. Wie gut, dass ich doch hingereist bin. Denn letztlich hat sich Lima als ein überraschendes Highlight entpuppt. Perus Hauptstadt ist so vielfältig wie das Land und die Leute selbst. Lass dich also nicht abschrecken und mach dir lieber selbst ein Bild.
Organisatorische Tipps für deine Reise nach Lima
Wie komme ich nach Lima?
Direktflüge nach Lima von deutschen Flughäfen gibt es aktuell nicht. Du kannst aber beispielsweise einen Direktflug von Amsterdam oder Paris nach Lima buchen (ab ca. 800€). Kommst du aus dem Ruhrgebiet, Düsseldorf oder Köln, bietet sich insbesondere Paris an, da du zum Flughafen ganz unkompliziert mit dem Schnellzug Thalys anreisen kannst. So vermeidest du stressiges Umsteigen zwischen zwei Flügen oder zu lange Wartezeiten am Flughafen.
Bist du in Lima gelandet, musst du nur noch eine Fahrt zu deiner Unterkunft organisieren.
Mein Tipp: Plane am besten im Vorfeld den Transfer vom Flughafen.
Frag zum Beispiel bei deiner Unterkunft, ob sie einen Transfer vermitteln können oder buche eine Taxifahrt vor (beispielsweise über booking.com, ca. 20€). Damit habe ich in anderen Ländern bereits gute Erfahrungen gemacht.
Steige aber auf keinen Fall einfach wahllos in eines der wartenden Taxen auf der Straße – die verlangen oftmals horrende Preise, wollen dich für viel Geld durch die Stadt fahren und dir die Sehenswürdigkeiten zeigen oder du sollst auf einmal in Dollar statt peruanischen Sol bezahlen.
Wo übernachte ich am besten in Lima?
Buche deine Unterkunft am besten in den Stadtvierteln Miraflores oder Barranco. Beide Stadtteile gelten als sicher und haben eine gute touristische Infrastruktur. Es gibt zahlreiche schöne Restaurants und Bars, hier pulsiert auch nachts das Leben der Stadt.
Wohlfühlen in Miraflores – Meine Empfehlungen für Unterkünfte in Lima
Secret Garden Hostel Lima* – In diesem günstigen, aber gut gelegenen Hostel habe ich meine Zeit in Lima verbracht. Das Hostel hat einen netten Gemeinschaftsbereich mit sauberer Küche. Es gibt sowohl Dorms als auch private Zimmer, letztere zum Teil mit eigenem Bad.
Preis: Dorm ab ca. 11€/Nacht
Die nachfolgend aufgeführten Unterkünfte sind von mir recherchierte Empfehlungen, die ich sorgfältig ausgewählt habe.
The Lighthouse Bed & Breakfast* – kleines Bed & Breakfast im Herzen Miraflores, nur drei Blocks vom Malecón (Küstenweg) entfernt. Restaurants und Bars sind ebenfalls in der Nähe.
Preis: Ab ca. 40€/Nacht Doppelzimmer mit Gemeinschaftsbad
La Casona Azul* – Dieses Hotel mit schöner Gemeinschaftsterrasse und gutem Frühstück befindet sich nur 10 Minuten fußläufig zum Parque de Amor in belebter Umgebung mit vielen Bars und Restaurants.
Preis: Ab ca. 50€/Nacht im Doppelzimmer
WasiPai Boutique Hotel* –Das etwas gehobene Hotel sieht schon von außen schick aus. Die großzügigen stilvollen Zimmer verfügen teilweise sogar über einen Balkon mit Stadtblick.
Preis: Ab ca. 75€/Nacht im Doppelzimmer
Übernachten in Limas Trendviertel Barranco – hier schläfst du gut
Viajero Kokopelli Hostel* – Günstiges Backpacker-Hostel im Zentrum Barrancos. Es werden viele Aktivitäten wie Barabende angeboten und das Hostel verfügt über einen großzügigen Gemeinschaftsbereich.
Preis: Ab ca. 15€/Nacht im Dorm
Casa Nuestra B&B* – Dieses schöne Hotel liegt zentrumsnah und dennoch in einer ruhigen Seitenstraße.
Preis: Ab ca. 45€/Nacht im Doppelzimmer
Second Home Peru* –Wenn du mit etwas höherem Budget unterwegs bist oder dir mal was gönnen willst, schau dir diese Unterkunft unbedingt an. Das Hotel liegt direkt an einer der Top Sehenswürdigkeiten in Barranco, der Puente de los Suspiros (Seufzerbrücke, dazu später mehr) und bietet Zimmer mit Meerblick.
Preis: Ca. ab 120€/Nacht im Doppelzimmer
Die beste Reisezeit & -dauer für Lima
Die optimale Reisezeit, um die peruanische Hauptstadt zu erkunden, ist der dortige Sommer von November bis April. Insbesondere die Monate Dezember und Januar eignen sich sehr gut, da es dann angenehm warm, aber nicht zu heiß ist. Regen fällt in Lima generell nur selten.
Wenn du wie ich in den Wintermonaten, insbesondere August und September, nach Lima reist, wird es durchaus mal kühl, vor allem nachts. Tagsüber liegen die Temperaturen unter 20 Grad und der Himmel ist meist bedeckt oder nebelig. Aber das sollte dich keineswegs davon abhalten, in diesen Monaten Perus Hauptstadt auf deiner Reise durchs Land mitzunehmen. Gegen kaltes Wetter hilft bekanntlich gute Kleidung, einen schönen warmen Alpakapulli bekommst du in Lima überall.
Um die verschiedenen Facetten der Hauptstadt zu erkunden, plane mindestens 3-4 Tage ein.
Kommunikation in Lima – Muss ich spanisch sprechen können?
Nein, musst du nicht unbedingt. Mitarbeiter in Hotels können meist Englisch, auch Städtetouren und Ausflüge werden von englischsprachigen Guides geführt. Ein kleiner Basiswortschatz wird dir aber durchaus beim Taxifahren weiterhelfen, oder wenn du unterwegs mal nach dem Weg fragen musst. Außerdem freuen sich die Leute meistens, wenn man versucht, etwas Spanisch mit ihnen zu sprechen, somit ist das auch ein guter Eisbrecher für nette Gespräche. Vielleicht hast du ja genug Zeit, um vor der Reise einen Spanischkurs zu besuchen oder du lernst mit Hilfe von Apps wie Babbel oder Duolingo einen kleinen Wortschatz.
Wie bewege ich mich durch die Stadt?
Um in Lima schnell von A nach B zu kommen, eignet sich am besten die Metro. Von Miraflores nach Barranco brauchst du mit der Bahn ca. 15-20 Minuten. Ins historische Zentrum sind es von Miraflores ca.30-40 Minuten. Innerhalb des jeweiligen Stadtteils kannst du dann alles zu Fuß erledigen. Um die Metro nutzen zu können, benötigst du eine Metrokarte. Diese kannst du vor jeder Station im Eingangsbereich an einem Automaten kaufen und kostet einmalig 5 Sol (ca. 1,25€) plus dem gewünschten Guthaben, welches du für deine Strecke(n) brauchst. Eine Fahrt (egal wie viele Haltestellen) kostet 2,50 Sol (ca. 63 ct.) und ist somit super günstig. Die Metro fährt von 6 Uhr morgens bis 23 Uhr abends, die meisten Linien kommen alle 5-10 Minuten.
Taxifahren würde ich dir nur abends empfehlen, tagsüber wirst du auf den chaotischen Straßen sehr viel Zeit im Stau verbringen, sodass die Bahn deutlich schneller ist.
Wie sicher ist Lima?
Ich habe mich in Perus Hauptstadt eigentlich immer sicher gefühlt. Wenn du dich an ein paar einfache Regeln hältst, wirst du in Lima eine faszinierende Metropole kennenlernen. Die touristischen Gegenden Miraflores, Barranco und San Isidro/Altstadt gelten als sehr sicher, auch das weniger touristische Viertel Chorrillos kannst du tagsüber mit gutem Gewissen besuchen. Abends oder nachts solltest du hier aber nicht rumspazieren. Selbiges gilt auch für die Altstadt. In Miraflores und Barranco war ich auch abends unterwegs, das war absolut kein Problem.
Meine 3 wichtigsten Tipps zur Sicherheit in Lima kurz zusammengefasst:
- Trage deine Wertsachen nahe am Körper, zb. in einer Bauchtasche oder einem Brustbeutel
- Meide untouristische Gegenden (dort gibt es aber sowieso nichts zu sehen)
- Bestelle dir abends lieber ein Taxi zu deiner Unterkunft, statt zu laufen oder mit der Metro zu fahren
Peruanische Gerichte – diese Speisen solltest du in Lima nicht verpassen
Eines schon vorweg – die Küche in Perus hat mich wirklich sehr überrascht und begeistert. Ich kann dir nur raten, dich einmal quer durch Lima durchzufuttern. Damit du mit den Namen der Gerichte auf der Speisekarte etwas anfangen kannst, habe ich dir einen kleinen Food Guide für Lima erstellt.
Ceviche und Meeresfrüchte
In spritziger Limettenmarinade eingelegter roher Fisch, kombiniert mit dem würzigen Geschmack von Koriander und der leichten Schärfe der peruanischen Chilis. Dieses erfrischende Gericht solltest du unbedingt probieren. Und wo wäre das besser als an der Küste, wo der Fisch besonders frisch ist? Auch Gerichte mit Meeresfrüchten kannst du in Perus Hauptstadt sehr gut essen.
Lomo Saltado
Dieses asiatisch-peruanische Fusionsgericht ist ein Klassiker, den du auf fast jeder Speisekarte finden wirst. Pikant angebratene Rinderfiletstreifen (oder Pilze in der vegetarischen Variante) werden mit einer asiatisch angehauchten Sauce im Wok abgelöscht und mit Reis und gebratenen Kartoffelstreifen serviert.
Anticuchos
Grillspieße – in klassischer Ausführung mit gut gewürzten Rinderherzen – das klingt erstmal ungewöhnlich, Rinderherz ist jedoch feinstes, sehr zartes und schmackhaftes Fleisch. Zusammen mit Kartoffeln und dem typischen peruanischen Mais, der mit seinen dicken, herzhaften Maiskörnern rein garnichts mit dem uns bekannten Zuckermais zu tun hat, ergibt dieses Gericht eine köstliche Mahlzeit.
Causa
In Peru dreht sich vieles um Kartoffeln – kein Wunder, denn im Land gibt es über 3.500 Sorten der Pflanze. In der Causa wird die Knolle zum Hauptdarsteller. Bei diesem Gericht handelt es sich um geschichteten Kartoffelbrei, auf den abwechselnd verschiedene Lagen Thunfischcreme, Avocado, oder Gemüse folgen. Eine Causa sieht immer anders aus – dieses Gericht gibt es in so vielen Formen und unterschiedlichen Füllungen, es wird dich stets überraschen.
Papa Rellena
Kross von außen, cremig-weich von innen. Eine Art Riesenkrokette – panierter und anschließend frittierter Kartoffelbrei, durch dessen Füllung, bestehend aus Hackfleisch, Oliven und gekochten Eiern eine außergewöhnliche Kombination entsteht.
Churros
Anders als die spanischen Churros, ist die peruanische Variante noch mit einer leckeren Füllung wie Dulce de Leche (Karamellcreme) oder Schokolade versehen. Dadurch werden sie zum perfekten süßen Snack.
Picarones
Picarones wirst du an jeder Straßenecke finden. Das beliebte süße Streetfood besteht aus einem Mehl-Kürbis Teig, der kross frittiert und mit einem süßen Sirup vernascht wird. Vorsicht, Suchtgefahr!
Pisco Sour
Pisco Sour ist das peruanische Nationalgetränk. Der saure Cocktail besteht aus Pisco, einem Traubenschnaps, der in Peru und Chile hergestellt wird. Mit aufgeschlagenem Eiweiß und Eiswürfeln kalt serviert, ergibt das einen erfrischenden Mix. Sollten bittere Cocktails nicht so dein Fall sein, kann ich dir die mit Maracujasaft verfeinerte Variante empfehlen.
Kleiner Tipp: Erwähne in Peru lieber nicht Chile und Pisco in einem Satz, denn sowohl Peruaner als auch Chilenen beanspruchen dieses Getränk jeweils für sich und streiten sich um dessen Ursprung, das kann schon mal eine hitzige Diskussion werden.
Falls du ebenso ein Foodie bist, wie ich, kannst du in Lima auch an einem Kochkurs teilnehmen und selbst lernen, die vielfältigen Aromen Perus auf den Teller zu bringen.
Das historische Zentrum – diese Top Lima Sehenswürdigkeiten solltest du nicht verpassen
Lass dich von der Architektur der prachtvollen Gebäude begeistern und begib dich in das bunte Getümmel auf den Straßen der Altstadt. Laufe an geschichtsträchtigen Gebäuden vorbei und bestaune den imposanten Plaza de Armas. In Limas historischem Zentrum kannst du gut 2-3 Stunden verbringen.
Die Hauptsehenswürdigkeiten der Altstadt befinden sich zwischen Plaza San Martín und dem Plaza de Armas entlang der Einkaufsstraße Jirón de la Unión.
Der großzügige Plaza San Martin, auf dessen Mitte ein Denkmal für den gleichnamigen Unabhängigkeitskämpfer steht, der im Juli 1821 in Lima die Befreiung von Peru gegenüber den Spaniern verkündete, ist einer der wichtigsten historischen Plätze der Hauptstadt.
Jirón de la Unión – eine geschichtsträchtige Einkaufsstraße
Das historische Zentrum Limas erstreckt sich weiter durch die Einkaufsstraße Jirón de la Unión. Dort trifft Geschichte auf moderne. Auf der Straße herrscht geschäftiges Treiben, Bänker hasten zwischen schlendernden Grüppchen und Touristen hindurch. In der Fußgängerzone säumen sich viele historische Gebäude, in deren unterem Stockwerk Mode- oder Fastfoodketten untergebracht sind. Die vielen Kolonialhäuser werden dich ebenso beeindrucken wie Gebäude im maurischen Stil mit dekorativ geschnitzten Holzbalkonen, markanten Torbögen und detailreichen Verzierungen.
Plaza de Armas in Lima – das pulsierende Herz der Stadt
Am Ende der Fußgängerzone läufst du direkt auf den Plaza de Armas zu, dem wohl imposantesten Platz der Stadt. Leute sitzen auf zahlreichen Bänken, genießen einen der Frucht-Smoothies, die man hier an jeder Ecke kaufen kann, kleine Kinder jagen Tauben nach, ältere Menschen lesen Zeitung. Hier treffen sich alle Generationen und insbesondere mittags ist der Platz immer voller Menschen.
Architektonische Meisterwerke – Die wichtigsten Gebäude am Plaza de Armas in Lima
Der Plaza de Armas ist das politische Zentrum der Hauptstadt, einige wichtige Regierungsinstitutionen sind hier angesiedelt. So beispielsweise der Palacio de Gobierno, wo sich der Amtssitz des Präsidenten von Peru befindet. Wenn du von der Jirón de la Union auf den Plaza de Armas läufst, blickst du direkt auf dieses auffällige Gebäude.
Nicht weniger beeindruckend ist die barocke Hauptkirche (Cathedral de Lima) mit der dazugehörigen Pfarrkirche, der Parroquia El Sagrario, die sich auf der rechten Seite des Platzes befindet. Auf der gegenüberliegenden Seite verfängt sich dann dein Blick an der gelben Fassade mit den kunstvollen Holzbalkonen des Palacio de la Union und dem Rathaus von Lima (Palacio Municipal de Lima).
Historische Schätze – Basilika St. Franziskus und die Katakomben von Lima
Die markante Basilika St. Franziskus ist insbesondere bekannt für ihre unterirdischen Katakomben. In diesen wurden während der Kolonialzeit, bevor es in Lima Friedhöfe gab, Gebeine und Knochen der Verstorbenen begraben. Diese sind noch heute erhalten und du kannst sie in den Katakomben besichtigen, wo die Knochen teilweise sogar symmetrisch in Gruben angeordnet sind. Leider konnte ich die Katakomben nicht selbst besuchen, da diese wegen Renovierungsmaßnahmen gesperrt waren. Aber den Anblick der Gebeine hätte ich bestimmt schon etwas gruselig gefunden.
Neben den Katakomben beherbergt der imposante Bau auch noch eine alte Bibliothek mit Werken aus der präkolumbischen Zeit. Die Basilika mit ihren Katakomben darfst du aber nur im Rahmen einer geführten Tour besuchen. Du kannst diese entweder vor Ort in der Kirche buchen oder machst direkt eine Tour durch das historische Zentrum, in der ein Besuch der Katakomben inkludiert ist. Hier* findest du beispielsweise einen geführten Spaziergang durch das historische Zentrum mit Besuch der Katakomben.
Barranco – Erkunde spannende Streetart und top Sehenswürdigkeitne von Lima
Schlendere entspannt durch die schönen Gassen mit vielseitiger Streetart, genieße einen leckeren Kaffee oder gehe in eines der unzähligen Restaurants peruanisch essen.
Die Atmosphäre im Stadtviertel ist ganz anders als im historischen Zentrum, Lima zeigt sich hier mit einem anderen Gesicht. Die wuselige Einkaufsstraße, der laute Verkehr und die Hektik werden durch kleine, ruhige Straßen und hübsche Cafés eingetauscht. Die Betonwände sind voller Streetart-Werke und bunten Wandmalereien, auch Murals genannt. Das Viertel ist wie ein großes Freilichtmuseum der Straßenkunst. Stöbere in den hübschen Läden oder besuche eines der spannenden Kunstmueseen. All das wartet in Barranco auf dich. Eines schon vorab – das Stadtviertel wird dich in seinen Bann ziehen. Daher solltest du für Barranco mindestens einen halben Tag einplanen.
Wie erkunde ich Barranco am besten?
Du kannst Barranco ganz easy auf eigene Faust entdecken. Das Stadtviertel gilt generell als sicher, lediglich später am Abend solltest du (wie überall in Südamerika) etwas vorsichtig sein.
Mich hat das Viertel so sehr fasziniert, dass ich nach meiner Tour auf eigene Faust noch eine geführte Tour durch den Stadtteil drangehangen habe. Und da Perus Hauptstadt ein echtes Foodie-Mekka ist, war für mich klar, dass ich gerne eine Foodtour in Barranco machen möchte, die ich dir sehr empfehlen kann.
Barranco – ein Paradies für Kunstliebhaber und Gourmets
Die folgende Tour kombiniert kulinarische Highlights in Barranco mit einer Streetart-Tour. Für mich war diese Mischung perfekt, um noch mehr über Barranco und die Küche Perus zu erfahren.
Emilie war als Guide super sympathisch und hat während des gut vierstündigen Rundgangs viele Geschichten zu typisch peruanischen Speisen erzählt, die wir natürlich auch probiert haben. Eine Obst- und Schokoladenverkostung war ebenfalls inklusive. Diese informative Tour lässt jedes Feinschmecker-Herz höher schlagen und ist eine definitive Empfehlung von mir.
Die Tour kostet 75 € pro Person, du kannst sie hier über AirBnb-Experiences buchen. .
Insider Tipp: Alternativ gibt es zahlreiche geführte Stadtrundgänge durch Barranco, wo du mehr über das Viertel, seine Geschichte und Streetart erfahren kannst, wie beispielsweise diese Tour.
Limas kreative Ader – Faszinierende Streetart in Barranco
Eines meiner Highlights, was Streetart betrifft, ist die Brücke Puente de Montero Bernales. Hier kannst du besonders beeindruckende und große Murals verschiedener Künstler sehen. Der Stil der Bilder ist dabei so unterschiedlich wie die Botschaften selbst.
Eines meiner Lieblingswerke ist „Todas las Sangres“ des Streetartduos Pésimo und Entes. Es zeigt Menschen verschiedener Hautfarben und spiegelt so die Vielfalt wider, die uns Menschen ausmacht.
Ein weiteres eindrucksvolles Mural zeigt eine Frau, die die Erwartungshaltung der Gesellschaft an ihre Rolle symbolisch als Last auf dem Rücken trägt. Das Werk stammt von einer australischen Künstlerin mit dem Pseudonym Bronik und trägt den Titel „Recia“ (stark).
Kunst und Kulinarik – Bajada de Baños
Wenn du der Straße unter der Brücke weiter folgst, gelangst du direkt auf die Bajada de Baños, einer schönen, mit Streetart bemalten bunten Gasse mit zahlreichen Cafés. Hier findest du faszinierende Werke unterschiedlicher Künstler. Es werden politische und gesellschaftliche Themen verarbeitet, aber auch abstrakte Malereien oder Portraits verzieren die Fassaden.
Von der Bajada de Baños Richtung Stadtpark
Von der Bajada de Baños kannst du nun weiter Richtung Stadtpark (Parque Municipal de Barranco) laufen. Auf dem Weg kommst du an einem der bekanntesten Streetart-Portraits vorbei: Gegenüber dem Rathaus kannst du ein Wandbild der bekannten peruanischen Sängerin Chabuca Granda an einer Fassade bewundern. Die bereits verstorbene Liedermacherin komponierte vor allem afro-peruanische Songs mit rhythmischer Akustikgitarre und feiner Stimme. Ihr Portrait wurde als Hommage zu ihrem 100. Geburtstag im Jahr 2021 gemalt.
Jirón Unión – Die Beatles treffen auf Kunst
Vom Parque Municipal de Barranco kannst du auch Richtung Jirón Unión laufen, die insbesondere für ein Werk bekannt ist, welches der Band The Beatles gewidmet und unübersehbar vom berühmten Cover des Albums Abbey Road inspiriert ist. Hier spazieren die Mitglieder jedoch durch ein kunterbuntes Farbenspiel aus knalligen Streifen. Dieses auffällige Mural geht auf einen anonymen Künstler zurück und befindet sich etwa auf der Höhe Jirón Unión 239.
Entdecke noch mehr Street Art an der Jirón Santa Rosa
Nun kannst du noch einen Abstecher zum Plaza San Francisco und den angrenzenden Straßen machen. Der Platz liegt etwas außerhalb des Zentrums von Barranco, ist mit seiner schönen Kirche aber dennoch einen Umweg wert. Insbesondere, weil auch die umliegenden Straßen Jirón Santa Rosa und die Jirón Colón mit zahlreichen Werken verschiedenster Künstler gesäumt sind.
Welche Sehenswürdigkeiten gibt es noch in Barranco?
Aber natürlich hat Barranco noch viel mehr zu bieten als Streetart. In zahlreichen Parks kannst du gemütlich spazieren gehen und die Atmosphäre des Viertels genießen. Verpasse auch nicht die bekannten Sehenswürdigkeiten Puente de los Suspiros und die verfallene Kirche La Ermita.
Spaziere über die Puente de los Suspiros
Eine der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Herzen des Stadtteils ist die sogenannte Seufzerbrücke, die Puente de los Suspiros. Von der Brücke kannst du das pulsierende Leben Barrancos beobachten und blickst auf die mit Streetart bemalten Häuserfassaden der Straße Bajada de Baños. Schaffst du es, die Brücke zu überqueren, während du den Atem anhältst? Danach hast du nämlich einen Wunsch frei!
Das Wahrzeichen von Barranco – La Ermita
Von der Puente de los Suspiros läufst du anschließend direkt auf eine Kirche mit auffällig gelber Fassade zu. La Ermita, wie die Kirche heißt, wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als erste Kirche des damaligen Fischerdorfes, dem Ursprung des heutigen Stadtteils Barranco, errichtet. Wenn du die Kirche von der Nähe aus beobachtest, wird dir mit Sicherheit auffallen, dass diese verlassen und teilweise verfallen ist. Das komplette Dach des Gebäudes wurde durch ein Erdbeben stark beschädigt, sodass die Kirche lediglich von außen besichtigt werden kann.
Entdecke noch mehr Kunst im Parque Federico Villarreal
Der palmengesäumte gemütliche Parque Federico Villarreal liegt direkt gegenüber der Kirche La Ermita. Hier kannst du das bunte Treiben um die beliebten Touristenattraktionen beobachten. In dem schönen Park befinden sich ebenfalls einige Kunstwerke und Skulpturen, unter anderem ein Denkmal an die peruanische Sängerin Chabuca Granda.
Entspanne dich mit einem Eis in der Hand den Parque Municipal de Barranco
Auch dieser hübsche Park lädt im Stadtzentrum von Barranco zum Verweilen ein. Besonders abends ist dieser Platz mit den umliegenden Bars noch sehr belebt und oftmals finden hier kleine Märkte oder Konzerte mit Livemusik statt. Mein Tipp: Hol dir doch auf dem Weg ein Eis, setz dich damit auf eine der zahlreichen Bänke und genieße die Atmosphäre.
Die interessantesten Kunstmuseen in Barranco
Barranco bietet zahlreiche Kunstmuseen- und Galerien. Lohnenswert ist mit Sicherheit ein Besuch im Museum Pedro de Osma (koloniale Kunst aus dem 16.-18. Jahrhundert) oder dem Museo de Arte Contemporáneo (MAC), welches sich auf zeitgenössische Kunst spezialisiert hat. In Barranco findest du außerdem eine Kunstgalerie sowie ein Museum des bekannten Streetart-Künstlers Jade Rivera.
Einzigartige Kulinarik: Die Top Restaurants und Bars in Barranco
Da ich auf meiner Peru-Reise auch die Küche des Landes lieben gelernt habe, freute ich mich insbesondere auf die tollen Restaurants und Cafés in Barranco – denn das Viertel ist ein echtes Mekka für Food Lovers wie mich. Probiere unbedingt einen frischen Kaffee in einem der liebevoll eingerichteten Lokale sowie die typische Landesküche. Da du in Barranco mit Restaurants und Cafés nur so erschlagen wirst, stelle ich dir im Folgenden einige persönliche Tipps vor. Wenn du tiefer in die peruanische Küche eintauchen möchtest, lege ich dir die Food Tour in Barranco ans Herz, die ich bereits weiter oben empfohlen habe.
Feinste Aromen – Café-Empfehlungen in Barranco
La Bodega Verde
Ein toller Ort, gelegen in einem kleinen Garten, ideal zum Frühstücken, besonders empfehlenswert sollen die Acai-Bowls und Fruchtsäfte sowie der leckere peruanische Kaffee sein.
Jiron Mariscal Jose Antonio de Sucre 335A, Barranco 15063, Lima
Café Alanya Repostería
Hier gibt es feines süßes und herzhaftes Gebäck, erfrischende Fruchtsäfte und sehr guten Kaffee. Probiere beispielsweise eine richtig leckere Empanada, die es in dem Café mit verschiedenen Füllungen gibt.
Alanya Repostería, Jirón Domeyer 223, Barranco, Lima
Ciclos Café
Mehrere Reisende haben mir bereits diese Location empfohlen mit dem Hinweis, hier gäbe es den besten Kaffee der Stadt.
Jr. Colina 111, Barranco 15063, Lima
Tertulia Pastry & Coffee
Auch hier soll es hervorragenden Kaffee sowie Kuchen, aber auch reichhaltiges Frühstück geben.
Jr. Colina 110, Barranco 15063, Peru
Eisdielen in Barranco
Ob Hochsommer oder doch schon herbstliche Temperaturen – Eis geht einfach immer und dafür gibt es in Lima einige ganz besonders gute Adressen.
Eisdiele Crem dela Crem
In der Eisdiele kannst du köstliches Eis aus tropischen Früchten probieren, ebenso wie veganes Eis oder andere Sorten, die du wahrscheinlich noch gar nicht kennst. Ich empfehle dir Lúcuma- oder Cherimoyaeis, zwei exotische, super leckere Früchte.
Parque Municipal 109, Barranco
Eisdiele Blu Gelateria
Sehr vielversprechend scheint auch dieses Eiscafé zu sein. Im Herzen von Barranco wird dort das Gelato sogar selbst hergestellt. Dafür ist die Auswahl der Sorten aber nicht ganz so groß.
28 De Julio 202, Barranco 15063, Lima
Restaurantempfehlungen in Barranco
Ob du Mittags oder Abends einkehren möchtest, in Lima hast du die Qual der Wahl!
Restaurante Javier
Probiere bei herrlicher Aussicht auf den Pazifik im Javier allerlei typisch peruanische Gerichte. Die Wahl wird dir vielleicht nicht leicht fallen, ich sag nur so viel: Hier habe ich eines der leckersten Lomo Saltados während meiner Reise gegessen.
Restaurante Javier, Bajada de Baños 408, Barranco, Lima
Mérito
Dieses etwas schickere Restaurant wurde mir von anderen Reisenden empfohlen. Hier gibt es wirklich köstlich aussehende peruanische Speisen und eine große Auswahl an südamerikanischen Weinsorten.
Jr, 28 De Julio 206, Barranco 15063, Lima
Das besten Restaurants der Welt in Barranco, Lima
Wer noch nie in Lima war, mag vielleicht überrascht sein, doch die Stadt ist auch in der Haute Cuisine Szene weltbekannt. Einige der weltbesten Köche haben hier ihre Restaurants. Daher solltest du es dir nicht nehmen lassen, wenigstens einen dieser Fine Dining Orte aufzusuchen.
Restaurante Central
Dieses Restaurant darf sich stolz “bestes Restaurant der Welt” nennen. Die kulinarische Reise, die du hier erleben wirst, führt dich mit handverlesenen Zutaten durch die verschiedenen Regionen Perus – von der Küste in die Anden und den Dschungel. Küchenchef Virgilio Martínez war sogar schon mal zu Gast bei der Netflixserie Chefs Table und dieses Jahr wurde sein Restaurante Central zum besten Restaurant der Welt gekürt. Kein Wunder also, dass es so beliebt ist, dass du bereits Hier musst du aber schon mehrere Wochen im Voraus reservieren musst, um überhaupt einen Platz zu bekommen.
Restaurante Central, Av. Pedro de Osma 301, Barranco, Lima
Reservierungen hier online.
Restaurante Kjolle
Ebenfalls unter den besten 50 Restaurants der Welt ist das Kjolle, welches sich im gleichen Gebäude über dem Central befindet. Mit ähnlichem Konzept versorgt Pía León ihre Gäste mit feinsten peruanischen Kostbarkeiten. Auch hier solltest du ca. 1 Monat vorher reservieren, es ist jedoch nicht ganz so schwierig einen Platz zu bekommen.
Restaurante Central, Av. Pedro de Osma 301, Barranco, Lima
Reservierungen auf der Homepage.
Meine liebsten Bars in Lima
La Republica Pisco
Du möchtest dich nicht zwischen Bar und Restaurant entscheiden? Dann besuche doch das La Republica Pisco in Barranco. Hier gibt es sowohl eine gute Auswahl der peruanischen Küche als auch modernen Fusionsgerichten. Cocktail Fans kommen hier ebenso auf ihre Kosten. Neben dem klassischen Pisco Sour gibt es in dieser Bar auch zahlreiche andere Varianten des Nationalgetränks. Besonders die fruchtige Version mit Maracujasaft hat es mir sehr angetan.
La Republica Pisco, Jiron Mariscal Jose Antonio de Sucre 315, Barranco, Lima
Juanito Barranco
Die Kneipe Juanito eignet sich perfekt, um den Abend ausklingen zu lassen. Diese gilt unter Einheimischen als Geheimtipp und ist seit über 50 Jahren eine Institution in Barranco. Im Juanito kannst du in typischer Kneipenatmosphäre einen leckeren Pisco-Sour-Cocktail, das Nationalgetränk Perus, probieren.
Juanito Barranco, Av. Almte. Miguel Grau 270, Barranco, Lima
El Malecón: der Küste entlang zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Miraflores
Deinen Besuch in Barranco kannst du perfekt mit einer Tour durch das Stadtviertel Miraflores kombinieren. Spaziere den malerischen Küstenweg (Malecón) entlang, der die beiden Stadtteile verbindet. Hier erinnert wirklich nichts mehr an eine hektische südamerikanische Großstadt. Palmen säumen den Küstenweg, man trifft auf Jogger, Radfahrer oder Spaziergänger mit Hunden.
An einem Park stand ich etwa eine viertel Stunde und beobachtete einen Mann mit seinen insgesamt sieben (!) Hunden, die er hier trainiert hat. Alle Vierbeiner haben die Übungen gehorsam mitgemacht, nur der kleinste – ein Mops – war ganz schön aufmüpfig und wollte partout nicht hören. In solche Alltagsmomente einzutauchen und einfach nur zu verweilen, ist auf einer Reise immer wieder schön.
Auf dem etwa 5km langen Weg zwischen Miraflores und Barranco hangelst du dich praktisch von einer schönen Parkanlage zur nächsten. Ich kann gar nicht sagen, welcher Park am schönsten war, denn jeder hat einen ganz eigenen Stil.
Die Strecke zwischen den beiden Stadtteilen eignet sich auch ideal zum Fahrradfahren. Diese werden an zahlreichen Stationen in Miraflores, Barranco und teilweise auch in den Unterkünften vermietet. Pro Stunde solltest du mit etwa 7 Sol (ca. 1,72€) rechnen. Diese Verleihstation befindet sich direkt am Einkaufszentrum Larcomar am Malecón.
Romantik in Miraflores – Parque del Armor an der Pazifikküste
Der wohl bekannteste Park ist der Parque del Armor in Miraflores, der nicht nur Touristen anzieht, sondern auch ein beliebter Treffpunkt Einheimischer ist. Die unübersehbare Skulptur zweier Liebenden („El Beso“) bildet das Zentrum des großzügigen Parks am Malecón. Weitere Mosaikwände und kleinere Kunstobjekte im Parque del Amor sind ebenso romantischer Natur wie der tolle Ausblick auf den Pazifik. Der Park ist übrigens auch ein beliebter Spot, um einen schönen Sonnenuntergang in Lima zu sehen.
Asiatischer Flair im Parque Chino
Einen ganz anderen Charakter hat beispielsweise der Parque Chino, der sich etwa 1km weiter in Miraflores am Malecón befindet. Dieser kleinere, relativ neue Park lohnt sich besonders am Abend, wenn der chinesisch inspirierte Garten mit seinen Drachenskulpturen, dem Brunnen und Teich romantisch beleuchtet ist. Lausche hier den Klängen orientalischer Musik und dem plätschern des kleinen künstlich angelegten Bachlaufes, während du entspannt durch den Park spazierst.
Zwischen dem Parque del Armor und dem Parque Chino liegt eines der Wahrzeichen von Miraflores, der Leuchtturm Faro la Marina. Ebenfalls in einer schönen Parkanlage eingebettet, lädt dieser Platz zum Verweilen ein.
Koste leckeres Streetfood im Parque Kennedy
Im Parque Kennedy treffen sich Familien, Freunde oder Touristen, um einen entspannten Spaziergang durch die hübsch gestaltete Grünfläche zu machen. Funfact: Der Parque Kennedy trägt auch den Spitznamen Katzenpark, da hier außergewöhnlich viele der Vierbeiner umherstreunen.
Überall verteilt findest du im Park kleine Streetfood-Stände, die Snacks wie Sandwiches, Churros oder Picarones verkaufen. Besonders beliebt ist der Picarones-Stand von Mary (Picarones Mary) im Parque Kennedy. Den kleinen roten Verkaufswagen wirst du schon von weitem an dem Menschenauflauf davor erkennen. Diesen Andrang verdankt María, die hier mit ihrem Mann die leckeren Picarones verkauft, nicht nur dem wahrlich leckerem Gebäck, sondern auch der Netflixdokumentation „Streetfood Lateinamerika“, in der sie in einer Folge porträtiert wird. Wenn du also Picarones probieren möchtest, dann ist hier der richtige Ort!
Ein Besuch auf dem Mercado N°1 de Surquillo in Lima
Apropos Streetfood: Verpasse auf keinen Fall einen Besuch auf dem lokalen Mark Mercado N°1 de Surquillo, der im gleichnamigen Stadtteil angrenzend zu Miraflores liegt. Der Markt ist täglich von 7:30 – 17 Uhr geöffnet. Genieße morgens einen unschlagbar leckeren und günstigen Smoothie aus exotischen Früchten und streife durch die unzähligen Gänge. Einheimische erledigen hier ihre Einkäufe, es gibt eine reichliche Auswahl an frischen Lebensmitteln: Tropisches Obst findest du ebenso wie frisches Gemüse. Lass dich von den bunten Farben der Maissorten und der Vielfalt der Kartoffeln in den Bann ziehen. Die schiere Auswahl der Lebensmittel und die knallbunten frischen Früchte sind einfach ein Augenschmaus für jedes Foodie-Herz.
An meinem ersten Morgen in Lima wollte ich mir nach der anstrengenden Fahrt mit dem Nachtbus eigentlich nur schnell ein Smoothie to Go holen, am Stand kam ich dann aber mit einem holländischen Pärchen ins Gespräch, die schon einige Tage in Lima waren und wir haben uns mit einem leckeren Getränk in der Hand über die Stadt und unsere Erlebnisse ausgetauscht. So bekam ich von ihnen beispielsweise den Tipp, das Fischerviertel Chorrillos in Lima zu besuchen. Aber dazu weiter weiter unten mehr.
Ein historischer Schatz im pulsierenden Miraflores – Huaca Pucllana
Im nördlichen Teil von Miraflores – mitten in der peruanischen Hauptstadt – liegt eine riesige archäologische Stätte, die Huaca Pucllana. Leider habe ich es nicht mehr geschafft, diesen spannenden Ort zu besuchen, eigentlich gehört er auf die Must-Do Liste, wenn du in Lima bist. Die mehrstufige Pyramide aus Lehmziegeln stammt aus der präkolumbischen Lima-Kultur (200-700 n.Chr.) und diente den Bewohnern damals als Ort für spirituelle Zeremonien.
Surfen an den Stränden in Miraflores
In Miraflores findest du einige schöne Strände, wie den Sandstrand Playa Redondo beim Einkaufszentrum Larcomar oder den Playa Waikiki am Parque del Armor. Die Stände säumen sich entlang der beeindruckenden Steilküste und hier tummeln sich insbesondere im Sommer viele Surfer. Du wolltest dich auch schon immer Mal im Wellenreiten versuchen? Surfschulen bieten Unterricht sowie den Verleih von Board und Zubehör an, somit bietet sich in Miraflores die perfekte Möglichkeit, in die Sportart reinzuschnuppern. Buche deine Surfstunde beispielsweise hier. Kosten ca. 30€ für 1,5 Stunden Gruppenunterricht auf Englisch inklusive Surfbrett und weiterem Leihmaterial.
Paragliding entlang der Steilküste in Miraflores
Du magst es noch eine Spur abenteuerlicher? Wie wäre es dann mit einem Tandem-Gleitschirmflug entlang der steilen Klippen der Costa Verde in Miraflores? Mir wurde da schon beim Angucken etwas mulmig. So ein Gleitschirmflug ist aber mit Sicherheit ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis, mit dem du deine Reise nach Lima zu etwas ganz Besonderem machen kannst.
Gleitschirmflüge kannst du beispielsweise hier buchen.
Eine kulinarische Reise durch Miraflores – Meine Top Restaurantempfehlungen
Auch in Miraflores kannst du wirklich sehr gut essen, beispielsweise in den folgenden Restaurants.
Panchita Miraflores
Ein großes, aber trotzdem gemütliches Restaurant mit leckeren peruanischen Gerichten. Ich war hier zwei Mal und kann dir insbesondere die Anticuchos empfehlen. Auch die Getränke- und Cocktailauswahl ist hier sehr reichhaltig. Abends sollte man allerdings reservieren oder relativ früh kommen.
C. 2 de Mayo 298, Miraflores 15074, Peru
Alfresco
Hier kannst du exzellente und vor allem sehr frische Fischgerichte und Meeresfrüchte essen. Bekannt ist das Lokal insbesondere für das fantastische Ceviche – was ich aus eigener Hand bestätigen kann. Wenn du dieses traditionelle Gericht probieren möchtest, bist du im Alfresco genau richtig!
Av. 28 de Julio 331, Miraflores 15074, Peru
Maido
Dieses schicke Restaurant stand ebenfalls noch auf meiner Liste, selber testen konnte ich es allerdings nicht mehr. Ich habe mir aber sagen lassen, dass es hier spitzenmäßige peruanisch-japanische Fusionsküche gibt.
Ca. San Martin No. 399, Miraflores 15074, Peru
Entdecke das traditionelle Fischerviertel Chorrillos in Lima
Ein ganz anderes Gesicht von Lima zeigt der Stadtteil Chorrillos – Hippe Restaurants, Fancy Bars oder trendige Läden suchst du hier ebenso vergeblich wie Geschäftsmänner, die zu ihren Terminen eilen. In Chorrillos lernst du Limas authentische und traditionelle Seite kennen. Begegne einheimischen Fischern am Hafen, sei Teil des wuseligen Treibens auf den Märkten und koste fantastisches Streetfood.
Ich würde dir raten, dieses spannende Stadtviertel mit einer geführten Tour zu besuchen, da Chorrillos durchaus chaotisch sein kann und man sich alleine in dem geschäftigen Treiben vermutlich verloren fühlt. Ich kann eine Tour durch Chorrillos mit Haku-Tours von ganzem Herzen empfehlen.
Unsere Stadtführerin Zuly kannte sich in dem Stadtteil bestens aus und hat uns das leckerste Streetfood in Chorrillos gezeigt. Ausnahmslos alles, was wir während der Tour probiert haben, war einfach köstlich. Aber dazu später mehr. Eine Abholung in den Stadtteilen Miraflores, Barranco und San Isidro ist mitinbegriffen, was das Ganze natürlich sehr komfortabel macht.
Fischmarkt in Chorrillos
Am Vormittag besuchen wir den Fischmarkt (Mercado Pesquero de Chorrillos) am Hafen von Chorrillos. Direkt werden wir von Einheimischen begrüßt, die unsere Stadtführerin Zuly bereits kennen. Schnell kommen wir mit einem der Fischer ins Gespräch. Heute war ein guter Tag, erzählt er, guter Fang. Er will noch wissen, wo wir alle herkommen und als ich Alemania erwähne, erwidert er direkt „Ah Cerveza, Cerveza.“ Jaja, die Deutschen und das Bier…
In Chorrillos scheint die Zeit stillzustehen. Tatsächlich fahren die Fischer noch in kleinen Holzbooten mit selbstgeknüpften Netzen auf den Ozean raus. Der fangfrische Fisch wird direkt am Hafen auf dem Fischmarkt verkauft. Am Strand warten auch noch einige Pelikane (wie groß sind die bitte?!) auf Reste.
Markt in Chorrillos – Tauche in die wuseligen Straßen des Viertels
Mit dem Bus fahren wir weiter zum lokalen Markt von Chorrillos, den Mercado la Paradita, der unter anderem entlang der Straßen Jirón Emilio Sandoval und Jirón Carlos Richardson verläuft. Es ist wuselig, bunt, an jeder Ecke duftet es nach Essen. Einheimische kaufen hier ein, nur vereinzelte Touristengruppen lassen sich blicken. Auf den Straßen herrscht lebendiges Treiben, am Rand verkaufen Händler allerlei Lebensmittel, ganze Hühner, Rinderköpfe oder Schweinefüße liegen auf den etwas improvisierten Verkaufstheken. Fliegende Händler versuchen allerhand Krimskrams unter die Leute zu bringen – Zahnbürsten, Spülschwämme, Kinderspielzeug oder auch Meerschweinchen. Zwischendurch sieht man den ein oder anderen Straßenhund im Gewimmel, mal hört man laute Musik dann wieder Verkäufer, die schreiend ihre Produkte bewerben.
Am eindrucksvollsten fand ich, wie so oft die bunten Obststände. Hast du schon mal etwas von Früchten namens Tuna, Lúcuma, Chirimoya oder Granadilla gehört? Frisch, saftig, süß und einfach lecker – diese exotischen Sorten solltest du auf jeden Fall probieren! Wir greifen hier ordentlich zu und kaufen einen bunten Obstkorb ein, von dessen Inhalt wir alle probieren dürfen. Mein Favorit waren die süßen Granadillas – optisch ähneln diese Mandarinen, das Fruchtfleisch erinnert von der Konsistenz an Passionsfrucht – es ist geschmacklich aber deutlich süßer – göttlich.
Frische Meeresküche – das beste Streetfood in Chorrillos
Das leckerste Streetfood in Lima – insbesondere was Fisch und Meeresfrüchte angeht – habe ich zweifellos in Chorrillos gegessen. Auf den Straßen des Stadtviertels findest du unzählige Essensstände. Alle paar Meter kommt ein köstlicher Geruch um die Ecke. Es wird frittiert, gedünstet oder gegrillt. Vor den Streetfood-Ständen tummeln sich Menschen oder sitzen auf kleinen Plastikhockern mit ihrem Snack in der Hand. Probiere kross gegrillten Piranha, frisches Ceviche, bunte Causa, frittierte Papas Rellenos, exzellente Calamaris und vieles mehr. Streetfood in Chorrillos zu essen ist definitiv ein Muss für deinen Aufenthalt in Lima.
Jetzt bist du neugierig und hungrig auf die Millionenstadt an Perus Küste geworden, oder? Ich hoffe, du bist ebenso überzeugt und begeistert von der Vielseitigkeit Limas wie ich es auf meiner Reise war. Plane die Metropole also unbedingt bei deinem nächsten Peru-Trip ein – du wirst es nicht bereuen. Hasta la próxima, Lima – bis zum nächsten Mal!
Alle Lima Sehenswürdigkeiten & Restaurants in einer Karte
CO BLOGGERIN
Janine Raddue
Ob Europa oder Fernreise, Städtetrip oder Outdoorurlaub – Die Reisepläne von Weltenbummlerin Janine sind ein Mix aus Natur, Kultur und Action. Mit Neugierde im Gepäck entdeckt sie dabei fremde Kulturen.
Ihr größtes Abenteuer? Drei Monate alleine mit dem Backpack durch Südamerika. Die nächsten Reisepläne für den faszinierenden Kontinent stehen auch schon. Doch auch in Europa hat die reiselustige Globetrotterin noch einiges vor.
Fun Fact: Neben Souvenirs landen reichlich Rezepte in ihrem Reiserucksack. Ihr Herzensprojekt – ein peruanisches Kochbuch – steckt gerade in den Kinderschuhen.
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