Tiefgründe Nadelwälder, romantische Seen, tolle Unterkünfte und ein wenig Into the Wild Feeling – dafür liebe ich die Region in Nordbayern! Mit meinen Fichtelgebirge Geheimtipps zeige ich dir, wo du all das erleben kannst.
Werbung: Dieser Artikel ist in Kooperation mit dem Fichtelgebirge Tourismus entstanden.
Ich dachte: Das könnte ein Ort für die Seele sein. Zum Entdecken, Genießen und Ankommen. Und tatsächlich gibt das Fichtelgebirge eben auch genau das her.
Mein Held und ich durften ein paar wunderbare Tage in der Region Nordbayerns verbringen. Dabei haben wir sowohl einige der Top Fichtelgebirge Sehenswürdigkeiten besucht als auch einige Spots, die eher weniger bekannt sind. In diesem Artikel verrate ich dir meine Fichtelgebirge Geheimtipps, damit du von der Reiseplanung bis zur Abreise das Beste aus deinem Deutschland Urlaub im Fichtelgebirge rausholen kannst.
Unterkünfte im Fichtelgebirge
900 Vermieter gibt es im Fichtelgebirge – das ist eine Menge. So ist auch für jeden Geschmack etwas dabei. Moderne Hotels, gemütliche Gasthöfe, niedliche Ferienwohnungen, moderne Tiny Houses und auch Campingplätze. Viele dieser Unterkünfte sind direkt über die Seite der Tourismuszentrale Fichtelgebirge zu finden und online buchbar.
Typisch Fichtelgebirge: die Nurdachhäuser
Wir haben auf dieser Reise in einem Nurdachhaus genächtigt – ja, das heißt wirklich so! Und der Name verrät auch schon, wie diese Bauwerke aussehen: wie ein einziges Dach. Im kleinen Kräuterdorf Nagel gibt es von den Nurdachhäusern beispielsweise einige, dort war auch unser Ferienhaus. Dieses war mit einem großen Balkon mit Blick auf den Wald ausgestattet und nur zwei Minuten fußläufig vom schönen Nagler See entfernt. Wie könnte ein Tag im Fichtelgebirge schöner starten als mit einem gemütlichen Frühstück auf dem eigenen Balkon mit Blick über die endlosen Fichtenwipfel? Vermietet wurde unser Ferienhaus über Airbnb.
Traumhaft idyllisch – das Hotel am Fichtelsee
Wirklich magisch ist das Hotel direkt am Fichtelsee (Titelbild). In wunderschön restaurierten und renovierten Zimmern übernachtest du umgeben vom Wald. Idyllischer geht es nicht. Auch die Küche des Hotels am Fichtelsee ist hervorragend, sowohl am Abend als auch am Morgen kannst du dich auf das kulinarische Angebot freuen.
Städtisch charmant – das Molo Rouge
Wenn aus einer ehemaligen Bäckerei mit viel Liebe und einem Hang zum Retrostil ein Unterkunft wird – kann das nur ein besonderer Ort sein. Zum farbenfrohen Molo Rouge gehören nicht nur einige charmant eingerichtete Zimmer, sondern auch ein Frühstückscafé. Praktisch: als Hotelgast sind es morgens nur wenige Schritte zum großartigen Frühstück.
Die besten Reiseführer für das Fichtelgebirge
Da die Tourismuszentrale Fichtelgebirge mit ihrer Website einen guten Job macht, bräuchtest du zur Reisevorbereitung an sich nicht einmal einen gedruckten Reiseführer. Selbst Wanderungen kannst du ganz einfach auf der Website planen. Und wenn du auch noch der Facebook Seite und dem Instagram Account von der Tourismuszentrale Fichtelgebirge folgst, bist garantiert immer auf dem aktuellen Stand und bekommst auch immer mal wieder Fichtelgebirge Geheimtipps.
Solltest dennoch einen Reiseführer haben wollen, um deine favorisierten Unternehmungen anzumarkern oder dich intensiv einzulesen, empfehle ich dir:
- Den Reiseführer: 111 Orte im Fichtelgebirge*, die man gesehen haben muss und
- Den Rother Wanderführer: Mit Steinwald und Frankenwald. 50 Touren*. Mit GPS-Tracks.
Wandern im Fichtelgebirge
Da ich dir gerade schon die Website vom Fichtelgebirge zur Routenplanung und den Rother Wanderführer empfohlen habe, machen wir doch mit dem Thema auch weiter: Wandern im Fichtelgebirge. Ganze 3.400 km (!) Wanderwege warten in der Region auf dich. Diese riesige Auswahl kann einen geradezu erschlagen.
Must Do Wanderwege
- Eine Wanderung zum Burgsteinfelsen und Haberstein
- Ein Aufstieg auf den Schneeberg – der der höchste Berg im Fichtelgebirge ist
- Eine Wanderung hoch zur Kösseine
- Eine Wanderung zum Rudolfstein sowie den drei Brüdern
Aber das sind nur ein paar wenige der vielen absolut schönen Wandermöglichkeiten.
Der Steinbruchwanderweg
Wir selbst haben den Steinbruchrundwanderweg gemacht. Denn Steinbrüche sind typisch für das Fichtelgebirge. Die steinverarbeitende Industrie war jeher ein wirklich wichtiger Wirtschaftszweig für das Fichtelgebirge. Zwar sind es heutzutage deutlich weniger aktive Steinbrüche, doch wenn man diesen Wanderweg geht, kann man es mitunter schon noch lautstark krachen hören.
Gestartet wird am Granitlabyrinth in Kirchenlamitz, welches erste Informationen über die Bedeutung des Granits in der Gegend gibt und komplett begangen werden kann.
Von dort aus führt der Weg dann durch dichten Wald, vorbei an sechs verschiedenen Steinbrüchen, welche heute stillgelegt und geflutet sind. Einen Eindruck ihrer Größe bekommt man dennoch und auch eine alte Pulverhütte kann man sich anschauen. Schon eine irre Vorstellung, dass sich in solch winzigen Hüttchen die Arbeiter vor den Explosionen geschützt haben.
Ein weiterer Vorteil dieser Wanderroute: man kann sie wunderbar mit einem Besuch der Burgruine Epprechtstein kombinieren. Von dort oben hat man einen weiten Blick über das Fichtelgebirge und seine Wälder.
Bei dem Anblick von solch endlosen Nadelwald fühlte ich mich direkt an Kanada erinnert. Dabei standen wir in Nordbayern. Tja, so schön kann eben Heimat sein!
Und um das festzustellen, reicht bereits diese recht gemütlich Wanderung von rund 3,5 Kilometern Länge.
Das ist das Tolle am Fichtelgebirge: Du kannst Fernwanderwege gehen, doch um in die Region einzutauchen reicht auch schon eine kleine Wanderung. So haben Groß, Klein, Jung und auch Alt – allesamt die Chance das Fichtelgebirgs-Feeling selbst zu erleben.
Fichtelgebirge Geheimtipps: Einmalige Sehenswürdigkeiten
Felsenlabyrinth Luisenburg
Zwei der weiter oben genannten Fichtelgebirge-Wander-Highlights – den Burgsteinfelsen und Haberstein – haben wir mit einem Besuch des Felsenlabyrinths Luisenburg verbunden, für mich eines der absoluten Fichtelgebirge Highlights. Hier ruhen gigantische Granitfelsen, welche an die 300 Millionen Jahre alt sind. 300 Millionen Jahre! Verrückt, oder?
Für Faszination haben sie schon vor vielen Hundert Jahren gesorgt und so haben sich verschiedene Herrschaften daran gemacht, dieses Gebiet zu erschließen und begehbar zu machen. Steintreppen und Waldwege wurden erschaffen, damit wir hier heute auf Erkundungstour gehen können. Dazu sollte man allerdings weder unter Knieproblemen noch unter Klaustrophobie leiden, denn wer das größte Felsenlabyrinth seiner Art in Europa vollständig erkunden möchte, muss sich auch immer wieder durch enge Felsspalten hindurchschlängeln oder aber durch kleine Lücken hindurchducken. Dafür können nicht nur tolle Aussichten genossen, die romantischen in Stein gemeißelten Worte vergangener Zeit gelesen, sondern mit etwas Glück auch das geheime leuchtende Moos entdeckt werden.
Wem das noch nicht reicht, der kombiniert den Besuch im Felsenlabyrinth mit zweien der schönsten Aussichtspunkte im Fichtelgebirge: dem Burgsteinfelsen und dem Haberstein. Die gesamte Strecke ist gerade einmal 5,15 Kilometer lang und sehr leicht zu gehen. Also spricht nicht nur nichts dagegen, diese Fichtelgebirge Sehenswürdigkeiten miteinander zu verknüpfen, meiner persönlichen Meinung nach wäre es sogar ein Fehler es nicht zu tun.
Eine kleine Warnung jedoch an alle mit starker Höhenangst: Hinauf zu den Felsen führen Gittertreppen. Deshalb ist dieser Fichtelgebirge Geheimtipp nicht jedermanns Sache.
- Fichtelgebirge Insider Tipp: Die Wanderroute vom Felsenlabyrinth bis zum Haberstein findest du auf Komoot.
- Fichtelgebirge Geheimtipp: Wenn gerade nicht Corona-Ausnahmezustand ist, werden im Sommer auf der Freiluftbühne die Luisenburg-Festspiele Wundsiedel aufgeführt, was sicher richtig toll ist, angesichts der einmaligen Kulisse, in der hier gespielt wird.
Archedorf Kleinwendern – zurück zum Ursprung
Ich liebe es, wenn Menschen und auch Orte sich neu erfinden. Und das passiert im Fichtelgebirge immer mal wieder. So hat sich das gerade einmal 80 Einwohner starke Dorf Kleinwendern gemeinschaftlich überlegt, was es Besuchern und der Region zu bieten haben könnte. Wo viel Land und landwirtschaftliche Erfahrung ist, liegt das Halten von Tieren nicht fern. Doch in Kleinwendern werden nicht etwa herkömmliche Hühner und Kühe gehalten. Das Dorf hat sich landwirtschaftlichen Nutztieren verschrieben, die vom Aussterben bedroht sind. Oft denkt man bei bedrohten Tierrassen ja nur an exotische Tiere, wie Orang-Utans oder Nashörner, doch auch ursprüngliche heimische Nutztiere verschwinden nach und nach von der Bildfläche.
Die Antwort darauf sind Archedörfer.
Der Begriff Archedorf ist geschützt und wird nur offiziell vergeben, wenn sich mindestens vier tierhaltende Betriebe zusammenschließen und mindestens 6 verschiedene Rassen aus der Roten Liste der GEH (Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.) halten, nutzen und züchten. Was etwas sperrig und kompliziert klingt, ist in der Umsetzung eine mitunter putzige Sache.
In Kleinwendern, Bayerns erstem Archedorf, werden acht solcher bedrohter Rassen gehalten. Darunter sind die neugierigen Thüringer Wald Ziegen, zwei verschiedene Hühnerrassen, die niedlich gefleckten Rheinischen Schecken und Hermelin Kaninchen, die bayrisches Landgans und meine zwei Lieblingsrassen: das rote Höhenvieh sowie das Coburger Fuchsschaf.
Warum ich die beiden besonders mag? Weil es zu ihnen spezielle Geschichten gibt. Erzählt wurden sie uns während unseres Rundgangs durch das Archedorf, begleitet von Frau Wunderlich und ihrem Hund Billy.
Das prächtig Rote Höhenvieh, eine alte Rinderrasse mit echt hübsch glänzendem Haar – da könnte man ja fast neidisch werden – war bereits ausgestorben und dennoch steht oder in unserem Fall liegt es heute in Kleinwendern entspannt auf seiner Weide. Wie das geht? Tja, man hat doch tatsächlich eine „vergessene“ Spermaportion in einer Besamungsstation gefunden und mit Hilfe dieser den Wiederaufbau der Rasse geschafft. Fast ein kleines Wunder, also.
Mein zweiter Star, das Coburger Fuchsschaf, hat sich vor allem wegen einem der flauschigen Herdenmitglieder in mein Herz geschummelt: Benni. Das kleine flinke Wollknäuel hat sich durch die menschennahe Aufzucht so sehr an seine Besitzer und die Dorfbewohner gewöhnt, dass es doch tatsächlich angerannt kommt, ruft man seinen Namen. Na gut, eine Sekunde lang wird schon noch die saftige Wiese abgeknabbert und erst als es sicher ist, dass es auch wirklich gemeint ist, hebt sich der Kopf und der Spurt zum Zaun wird gestartet.
Mit diesen seltenen tierischen Freunden hat sich das Dörfchen Kleinwendern neu erfunden und das ist einen Besuch wert, für Kinder sowieso, aber auch für uns Erwachsene! Falls du also einen Rundgang machst, grüße mir Frau Wunderlich, ihren Mann und natürlich das Schaf Benni.
Infos zum Archedorf Kleinwendern
Restaurant Tipps im Fichtelgebirge
Im Fichtelgebirge zeigt sich ein ganz anderes Bild als in meiner Heimatstadt Berlin. Ich kann dir sagen, wo du in Berlin richtig gutes Sushi bekommst, wo du dich im israelischen kulinarischen Schlaraffenland wiederfindest und auch wo es eine richtig gute Currywurst gibt. Aber wo du so wirklich gute deutsche Küche genießen kannst? Ähm… puh, warte, da müsste ich googeln.
Im Fichtelgebirge ist das anders. Da gibt es sie noch: die heimische Küche mit viel Tradition und Liebe zubereitet. Meist fleischhaltig, aber in manchen Restaurants durchaus auch in vegetarischen Variationen. Ich verrate dir, wo es uns besonders gut geschmeckt hat.
Frühstücken mit Aussicht
Wer sich in einer Unterkunft ohne Frühstück eingebucht hat, der kann den Tag im Waldhotel am Fichtelsee starten. Denn hier gibt es auch für hotelfremde Gäste ein umfangreiches Frühstücksbuffet, welches für jeden Geschmack was bereithält. Außerdem kann man hier im Sommer wunderbar draußen sitzen und beim Essen die friedliche Umgebung genießen oder im Anschluss noch einen Spaziergang um den See unternehmen.
Infos zum Waldhotel am Fichtelsee
Deutsche Küche zum Abend
Wenn du Lust hast während deiner Fichtelgebirge Reise richtig typisch zu essen, dann dürfte dir der Gasthof zum Deutschen Haus in Weißenstadt zusagen, denn dort werden fränkische Speisen aufgetischt.
Infos zum Gasthof zum Deutschen Haus
Richtig Schlemmen in toller Atmosphäre
Eine weitere Adresse, die ich dir sehr ans Herz legen kann und die gerade auch für Vegetarier ein paar tolle Optionen in charmanter Umgebung bereit hält, ist das Bräustüberl Schönbrunn. Im Sommer kannst du hier in der großen Hofanlage an nett gedeckten Tischen sitzen und im Winter wartet ein Plätzchen in der gemütlichen Stube auf dich.
Mich haben sie mit richtig guten Knödeln glücklich gemacht, meinen Helden hatten sie spätestens gewonnen, als der großartige Kaiserschmarn aufgetischt wurde. So lecker!
Am Ende hat es uns so gut gefallen, dass wir am liebsten direkt eingezogen wären. Wegen des leckeren Essens, aber auch der liebevollen Einrichtung und der großartigen Gastfreundschaftlichkeit. Und das ginge sogar, also du könntest dort sogar einziehen, zumindest zeitweise. Denn das Braustüberl vermietet Ein- und Zweizimmersuiten.
Nächstes Mal werden wir uns bestimmt auch mal einbuchen.
Infos zum Braustüberl Schönbrunn
Fichtelgebirge Geheimtipps: Besondere Outdoor Aktivitäten
Du machst zu Hause gern Sport und das darf im Urlaub auch nicht fehlen? Dann habe ich gute Nachrichten für dich, denn wer gern aktiv sein will, dem bietet das Fichtelgebirge reichlich Möglichkeiten. Vom Offensichtlichsten – dem Wandern– mal abgesehen, kannst du dich auf diverse Arten auspowern.
Du könntest in die vielen Badeseen springen und dich im Rückenschwimmen beweisen.
Yoga auf dem See
Du kannst deine Badesachen auch gegen dein Yoga Outfit tauschen und damit auf das Wasser ziehen. Vermutlich bist du jedoch nicht in der Lage über den See zu laufen, deshalb bekommst du noch ein weiteres Utensil an die Hand: ein Sup.
Statt darauf zu Paddeln, triffst du dich auf dem Fichtelsee mit anderen Teilnehmern und der Kursleiterin zum Sup Yoga.
Dabei kannst du nicht nur entspannen – besser als mitten auf einem vom Wald umgegeben See geht das ja kaum – sondern auch zeigen, wie gut dein Gleichgewichtssinn funktioniert. Nur anmelden musst du dich rechtzeitig, da die Plätze heiß begehrt sind.
Auf zwei Rädern durch die Wälder
Wer lieber durch die Wälder cruist, der sollte dem Team vom Fichtelrad einen Besuch abstatten. Denn dort bekommst du nicht nur im super schönen Bistro den besten Kaffee im ganzen Fichtelgebirge, sondern auch erstklassige E-Mountain-Bikes. Mit denen schaffst du es garantiert auch die teils heftigen Steigungen im Fichtelgebirge zu meistern.
Mein Fichtelgebirge Geheimtipp für deine Radtour: Solltest du zwar Lust auf eine richtig geile Tour haben, jedoch keine Muße dir alles rauszusuchen und anzulesen, buch doch einfach eine geführte Tour beim Team vom Fichtelrad.
Workout im Freien
Du trainierst gerade dafür ein Sixpack zu bekommen oder willst grundsätzlich einfach fit bleiben? Dann baue doch den MAKfit-Pfad in deine Planung ein. Er ist ein echter Insider Tipp im Fichtelgebirge und eine großartige Möglichkeit, um zum einen nicht auf sein Workout verzichten aber zum anderen auch nicht die Zeit in einer Muckibude verbringen zu müssen.
Mitten im Wald bei Marktredwitz findest du den Pfad mit 21 Stationen. An jeder Station wird mindestens eine Übung vorgegeben, die größtenteils an Geräten durchgeführt wird. Von einfachen Dehnübungen am Anfang, über Liegestütze, Sit-Ups, aber auch Sprungübungen oder Klimmzügen. Hinzu kommen zwei zusätzliche Pfade, die du ergänzend machen kannst. Auf einem geht es darum eine gewisse Distanz zu joggen, auf dem anderen warten einige Extraübungen auf dich.
Zu jeder Übung gibt es unterschiedliche Anweisungen für Anfänger und Fortgeschrittene. Sowohl mein wirklich sehr gut trainierter Held, als auch ich, die eher so mittelmäßig gut in Übungen wie Liegestützen ist, konnten uns so unserem Fitnesszustand entsprechend auspowern.
Was uns wirklich richtig gut gefallen hat: Man macht all diese Übungen zwischen dichten Tannen bei bester Waldluft. Das ist einfach nur herrlich. Wann kann man sonst bei seinen Sit-Ups schon einmal in den Himmel schauen?
Ach ja, kostenlos ist dieser Fichtelgebirge Geheimtipp auch noch.
Infos zum MAKfit-Pfad in Marktredwitz
Waldbaden – ankommen mit allen Sinnen
„Shinrin Yoku“ ist japanisch und heißt auf Deutsch so viel wie „Waldbaden“. Dieser Begriff ist mir in letzter Zeit immer mal wieder begegnet, ohne dass ich zu 100% verstanden habe, was genau das sein sollte. Dann fing ich an für unsere Reise ins Fichtelgebirge zu Recherchieren und stieß wieder auf das „Waldbaden“. Ok, Zeit es endlich auszuprobieren und herauszufinden, was denn nun eigentlich dahintersteckt. Gedacht, getan. Wir trafen uns also im Fichtelgebirge mit Andreas von amb-relax, welcher uns eine Einführung in das Trendthema gab.
In seinen Worten ist Waldbaden „Eine Gelegenheit, entweder allein oder mit einer kleinen Gruppe Menschen in den Wald oder in die Natur zu gehen und dort einfach eine wunderbare Zeit zu genießen.“
Das sagt alles und irgendwie auch nichts und so wirst du jetzt sicher noch nicht wirklich schlauer sein, was das Thema Waldbaden angeht, aber genau das ist es ja: Waldbaden hat keinen eindeutigen Ablauf. Es geht einfach darum, den Wald als Ort der Entspannung, Ruhe und Wahrnehmung und Bewusstsein zu nutzen. Das kann ein einfacher Waldspaziergang ohne Ablenkungen sein, ebenso können es aber auch meditative Übungen, Atemübungen, Gespräche, Barfußlaufen und vieles mehr sein. Also wirklich alles, was es einem ermöglicht, die Hektik und den Stress der Stadt, des Jobs oder des persönlichen Alltags abzulegen, durchzuatmen und den Wald mit all seinen Gerüchen, Geräuschen, Bewegungen und Details wahrzunehmen.
Manch einer wird vielleicht Sorge haben, dass es zu sehr ins Esoterische geht, aber die Sorge kann ich dir nehmen. Denn man selbst bestimmt, was man aus seiner Waldzeit macht. Wir haben uns beispielsweise erst einmal im langsamen Gehen und im Schweigen geübt. Klingt einfach, ist manchmal aber gar nicht so leicht. Dann hatte jeder Zeit, einfach zu tun, worauf er Lust hatte.
Ich bin barfuß über Moos gegangen, habe meinen Füßen eine Art Waldbodenmassage gegönnt, bevor ich mich im Entdecken der vielen schönen Details von Sträuchern, Rinden, Zapfen und Beeren verloren habe.
Andere haben die Zeit genutzt, um sich eine Auszeit unter einem Baum zu gönnen und einfach nur nach oben zu schauen, dem Blätterrauschen und den Vögeln zu lauschen.
Das klingt vielleicht alles recht simpel, aber wie oft macht man das schon einmal bewusst?
Obwohl wir das Waldbaden alle unterschiedlich genutzt und erlebt haben, hatten wir eines gemeinsam: Nach 1,5 Stunden standen wir wieder am Parkplatz und waren deutlich entspannter, entschleunigter und alle irgendwie glücklich.
Sowohl mein Held, als auch ich, würden diesen Fichtelgebirge Insider Tipps jederzeit wieder machen und können es nur empfehlen, ganz egal, ob du wie wir einfach nur neugierig bist, ob du dir ein wenig bewusste Entspannung gönnen möchtest oder sowieso ein Draußenmensch bist! Für uns ist das Waldbaden ein echter Fichtelgebirge Geheimtipp!
Wundermittel und Super Food direkt von den Wiesen
Wo wir gerade bei Wald und der Kraft der Natur sind, muss ich räumlich noch einmal zurück zum Anfang meines Artikels, nämlich ins beschauliche Dorf Nagel. Dort waren wir während unserer Reise ins Fichtelgebirge untergebracht und das nicht nur, weil der See und die Nurdachhäuser so schön sind, sondern auch weil sich das Dorf durch eine Besonderheit auszeichnet. Es nennt sich selbst das „Kräuterdorf“.
Im Fichelgebirge gibt es die meisten geschützten Flächen in Bayern und das wollte Nagel als Dorf nutzen. Sowohl ein Erlebnisgarten, als auch ein Schmetterlingsgarten entstanden direkt am See und zusätzlich legten 17 der ortsansässigen Frauen eine Kräuterprüfung ab. So kann man heute im Kräuterdorf Nagel eine Kräuterführung mitmachen, bei der man allerlei Spannendes über heimische Kräuter, deren Nutzung und Wirkung lernt.
Wusstest du beispielsweise, dass der sogenannte Frauenmantel als Tinktur eine großartige natürliche Hilfe gegen vielerlei Beschwerden des weiblichen Körpers ist? Oder dass Brennnesselsamen ein natürliches Super Food sind? Wenn man diese sammelt, trocknet und beispielsweise über sein Müsli gibt, versorgt man den Körper mit reichlich Nährstoffen, wie unter anderem Eiweiß, Vitamin E und Carotinoiden.
Wirklich irre, was man nicht alles mit heimischen Kräutern machen kann. Da braucht es das ganze trendige exotische und teure Superfood gar nicht!
Einfach mal eine Kräuterführung mitmachen und schon weiß man, was man auf wilden Wiesen so pflücken und für sich nutzen kann.
Wir fanden die Ausführung unserer fröhlichen Kräuter-Lady Erika jedenfalls super spannend und haben uns direkt mal Notizen gemacht, damit wir beim nächsten Familienbesuch meines Helden die dörflichen Wiesen direkt mal ablaufen können. In Berlin sind die Straßenränder ja eher schlechter geeignet zum Sammeln, lach. Also wenn du mich demnächst in Sachsen-Anhalt (da kommt mein Held her) mit einem Korb und zwei weiteren Damen über die Felder streifen siehst, dann weißt du Bescheid: Nicole und ihre Schwiegerfamilie suchen Brennnesselsamen.
- Fichtelgebirge Geheimtipp: der Besuch im Kräuterhaus lohnt sich nicht nur für eine Führung, auch Kochkurse werden angeboten. Und schon allein wegen der super herzlichen Gastlichkeit und den leckeren Kräutersnacks lohnt es sich immer Erika und den anderen Kräuterfrauen einen Besuch abzustatten.
Fichtelgebirge Geheimtipps: Kostenlose Unternehmungen
Das Fichtelgebirge bietet was für jeden, egal ob großer oder kleiner Geldbeutel. So sind auch einige Sehenswürdigkeiten und Unternehmungen kostenlos. Sowohl für das weiter oben beschriebene Granitlabyrinth als auch den MAKfit-Pfad, musst du keinen Eintritt zahlen. Und gerade die kleine Stadt Marktredwitz verdient eine extra Erwähnung in meinen Fichtelgebirge Geheimtipps, denn sie bietet dir noch einige weitere kostenlose Möglichkeiten.
Kostenlos Campen
Angefangen beim Campingplatz für Wohnmobile und Caravane direkt neben dem wirklich schönen Auenpark. Dort gibt es 12 Plätze inklusive Energiesäulen und Sanitäreinrichtungen, die kostenlos zur Verfügung gestellt werden und je Camper bis zu fünf Tage genutzt werden dürfen.
Kostenloses Kino
Nur einen Katzensprung entfernt erwarten dich schon zwei weitere kostenlose Angebote. Im Sommer (wenn nicht gerade Corona grassiert) findet im Auenpark kostenloses Open Air Kino statt, an dem rund 3.000 Personen teilhaben können. Einige werden auf Stühlen Platz nehmen, andere bringen einfach ihre Picknickdecke mit und genießen großartiges Kino unter freiem Himmel.
Kostenloses Freibad
Nur 500 Meter weiter kannst du dir kostenlos eine Abkühlung im Naturfreibad holen. Also pack die Badehose ein!
Kostenlos von A nach B
Wer in Oberfranken, zu dem auch das Fichtelgebirge gehört, von einem Ort zum anderen kommen möchte, jedoch selbst kein Auto hat, der ist schon einmal vor eine Herausforderung gestellt. Zwar gibt es Busse, doch fahren diese nicht – wie man es aus Großstädten gewohnt ist – alle paar Minuten.
Um für umständliche Wege und lange Wartezeiten eine Lösung anzubieten, hat man die Mitfahrbänke installiert. Dies sind gekennzeichnete Sitzbänke, die mit Hinweisschildern für verschiedene Zielorte ausgestattet wurden. Der Wartende wählt das entsprechende Schild und wartet darauf von einem vorbeifahrenden Einwohner mitgenommen zu werden. Im Prinzip ist das wie organisiertes per Anhalter Mitfahren. Das Ganze ist nicht nur kostenlos, sondern sorgt ganz sicher auch noch für viele nette Begegnungen
Wir werden wiederkommen!
Wir sind uns nach dieser Reise sicher, dass wir wiederkommen werden! Jetzt, da wir einen ersten Blick ins Fichtelgebirge werfen konnten, viele wunderbare kleine und große Spots entdecken konnten, sind uns noch reichlich Sachen aufgefallen und zu Ohren gekommen, die wir unbedingt auch noch machen möchten. Für die zweite Folge unseres Fichtelgebirge-Märchens könnte folgendes auf unserer Reiseplanung stehen:
- Einmal in alle Badeseen und auch ins Naturfreibad in Marktredwitz springen
- Mit der Mitfahrerbank das Fichtelgebirge per Anhalter statt mit eigenem Auto erkunden
- Mit Erika vom Kräuterhaus in Nagel zusammen Kochen
- Den Sonnenuntergang auf dem Haberstein genießen
- Den Schneeberg zu Fuß erklimmen
- Einen Faulenztag im Alexbad einlegen und es sich so richtig gut gehen lassen
- Mit knuffigen Alpakas durch das Fichtelgebirge wandern
- Den Fichtelburger probieren
- Ein paar Tage im Tiny Houses Hotel übernachten und herausfinden, wieviel Platz man wirklich braucht
- Am frühen Morgen auf die Kösseine wandern und den Sonnenaufgang bei einem Frühstück beobachten
- Übernachten im hübschen Bräustüberl Schönbrunn
Und ein verlängertes Winterwochenende wäre sicher auch ganz zauberhaft im Fichtelgebirge. Dann müssen natürlich ein Besuch in der Lebkuchenmanufaktur sowie eine Rodelpartie sein! Vielleicht würden wir dann sogar mal Ski-Langlauf oder eine Schneeschuhwanderung ausprobieren.
Ach ja, das Fichtelgebirge hat so viel zu bieten, viel mehr, als wir angenommen hatten. Das war also erst der Anfang einer vermutlich langen Liebesgeschichte.
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GRÜNDERIN
Nicole Bittger
Reisesüchtige Foodie & Coffee Nerd aus Berlin mit großer Fotoleidenschaft, einem Herz für Tiere und die Natur.
Mit Nicoles Neugierde auf die Welt und ihrem ersten Sabbatical erblickte auch PASSENGER X das Licht der Welt. Ein halbes Jahr Abenteuer in China, Japan und Europa führten dazu, dass dieser Blog mit Leben gefüllt wurde. Um ein Jahr später fünf Monate lang solo durch das bunte Südamerika zu touren, kündigte Nicole schließlich ihren sicheren Konzernjob. Seitdem arbeitet sie selbstständig und ist Vollzeitbloggerin.
Ob sie jemals genug vom Reisen haben wird? We doubt it!
Fun Fact: Nicoles Herzensland ist Grönland. Dort hat sie noch das wahre „Weit-Weg-Gefühl“.
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