Hast du dich beim Titelbild an Kanada erinnert gefühlt? Türkisblaue Seen, Berge und Wälder – ja das alles gibt es in Kanada, aber auch in Österreich. Genauer gesagt in Kärnten. Und das ist nicht alles, was die Region drauf hat. Aus meiner Sicht gibt es viele Gründe für eine Kärnten Reise und einige davon lernst du jetzt kennen.
Aber was soll man auch schon Schlechtes über eine Region sagen, die einen so dermaßen verzaubert? Wirklich, Kärnten hat mich mit seiner Schönheit vollkommen überrascht und ich bin sicher, dir wird es ebenso gut gefallen.
Kärnten Tipp No 1: Slow-Food und Kärntner Kasnudeln

Kulinarisch wirst du in Kärnten verwöhnt, ganz gleich wo du in der Region unterwegs bist. Angefangen beim Benediktiner Markt in Klagenfurt, wo du Spezialitäten aus dem Dreiländereck Österreich, Slowenien und Italien bekommst. Weiter geht es mit einer großen Anzahl an Sternerestaurants und -hotelrestaurants bis hin zu Kochkursen.
Die Liebe zur Kulirnarik geht in Kärnten sogar so weit, dass sich die Region für das Thema Slow-Food stark macht. Die Slow-Food Bewegung legt besonderen Wert auf nachhaltige regionale Produkte mit hoher Qualität. So gibt es Slow-Food Bauern, Bäckereien, Edelgreißler und auch -restaurants.
Im Slow Food Restaurant Grünwald habe ich gelernt, wie man die kärntner Spezialität „Kasnudeln“ macht. Die Challenge dabei: die gefüllten Nudeln werden „gekrendelt“. Heisst ihr Rand bekommt eine besondere Verzierung. Gar nicht so leicht das hinzubekommen. Wenn du es mal versuchen willst – und das lohnt sich, weil Kasnudeln unglaublich lecker sind – schau in meine Reiserezepte. Denn ich hab dir sowohl die Zutaten als auch die Anleitung für Kasnudeln aus Kärnten mitgebracht.
Kurzum: in Kärnten habe ich an jedem einzelnen Tag gespeist wie eine Göttin. Kein Scherz. Und wenn ich jetzt so davon schreibe, läuft mir das Wasser schon wieder im Mund zusammen.
Das sind meine Empfehlungen:
- Kasnudeln und auch unbedingt die süßen Nudeln probieren im Restaurant Grünwald im Gailtal
- Köstliche Spezialitäten einkaufen auf dem Benediktiner Markt in Klagenfurt
- Specialty Coffee in Klagenfurt beim Café Como coffee & more genießen
- Beim Edelgreißler in Kötschach-Mauthen am Hauptplatz 19 Spezialitäten aus der Alpe Adria Region einkaufen
- Im Restaurant Beach House direkt am Wörthersee schlemmen und dabei auf’s herrlich blaue Wasser schauen
- Für das Kärnten Erlebnis daheim: Kasnudeln selber machen
Kärnten Tipp No. 2: Übernachten zwischen Bäumen in luftiger Höhe

Direkt am Faaker See liegt der Campingplatz Anderwald und der ist wirklich cool. Ich bin ja eigentlich nicht so der Fan von Campingplatzen, weil sie mir oft (sorry) etwas spießig erscheinen, aber das ist hier anders. Denn auf dem Campingplatz Anderwald gibt es keine festen Parzellen. Eher wird für jeden ankommenden Gast, ganz gleich ob dieser mit dam Wohnmobil, dem Campern oder dem Zelt unterwegs ist, ein passendes Plätzchen zwischen den hohen Fichten gefunden. So entsteht ein buntes Gemisch aus entspannten Urlaubern aller Art, die eines gemeinsam haben: an diesem schönen Ort eine entspannte Zeit zu erleben.
Aber um den Campingplatz als solches geht es in meinem zweiten Kärnten Tipp gar nicht. Sondern viel mehr um die einzigartige Übernachtungsmöglichkeit, die dir hier geboten wird: Baumzelte.
Die hängen ca. 1- 1,5 Meter über dem Boden und werden zwischen den Bäumen gespannt. Je nach Zeltgröße braucht es unterschiedlich viele Bäume. Für ein kleines 2-Mann-Zelt reichen 3 Bäume in gutem Abstand. Das größte Zelt, welches für bis zu 4 Personen Platz hat, braucht hingegen 4 Bäume. Ich habe auf dem Campingplatz Anderwald selbst zum ersten Mal in einem Baumzelt geschlafen und dabei viele neue Bekannte gemacht, denn mit einem Baumzelt erregt man Aufmerksamkeit. „Ist das denn bequem? Wie kommt man da denn rein? Und wo hat man dann seine Sachen?“ – waren einige der Fragen, die mir von den vorbeischlendernden Campern gestellt wurden. Und sicher sind das auch genau die Fragen, die du dir stellst, wenn du das so siehst.
Also: es liegt sich recht ähnlich, wie in einer Hängematte. Ja, der Rücken hängt etwas durch, aber nicht so sehr, dass es störend wäre. Zumindest finde ich das deutlich angenehmer, als in einem Zelt auf dem Boden. Da dort der Boden ja nie ganz ausgeglichen ist und dann doch immer noch irgendwo ein kleiner Ast oder ein Stein ist, der mich persönlich dann in der Nacht ganz sicher stört. Im Baumzelt ist nichts unter dem Rücken außer Luft. Sehr angenehm. Die Sachen habe ich einfach mit ins Zelt genommen, schließlich hatte ich reichlich Platz. Doch es gibt auch Überlegungen abschließbare Schränke für die Baumzeltgäste anzuschaffen. Der Einstieg ist recht leicht. Denn Hannes, der Campingplatzleiter, stellt einem einen Tritt vor das Zelt.
Das Einzige, woran man denken sollte: eine Schlafmaske. Denn sonst wird man sehr früh wach. Das Zelt schließt nämlich nicht komplett und so fällt schon zu den frühen Morgenstunden Licht hinein. Wer also nicht zeitlich mit den Vögeln aufstehen will, der packt besser eine Schlafmaske ein.
Übrigens bietet der Campingplatz auch reichlich Programm. Nicht etwa nervige Animation auf Bühnen, sondern Action in der Natur. Von Spaziergängen mit Ziegen, über Klettereinsteigerkurse, bis hin zu längeren Wandertouren – wer beschäftigt werden möchte, hat hier viele Möglichkeiten.
Und dem Sonnenuntergang kannst du von hier aus auch toll zuschauen.

In Kärnten gibt es noch eine Reihe weiterer cooler Übernachtungsmöglichkeiten. Von den Luxushotels mal abgesehen, finde ich das Biwaken am Millstätter See besonders spannend. Und damit ist nicht das militärische Biwaken gemeint, sondern ein kleines Holzhäuschen direkt am See, welches einem den Blick auf die Sterne in der Nacht ebenso ermöglicht, wie den Genuss der plätschernden Stille am Tag. Handys werden beim Empfang abgegeben, denn hier heisst es ungestört genießen. Dafür gibt es einen Korb mit regionalen Spezialitäten. Wenn ich das nächste Mal nach Kärnten reise, werde ich auf jeden Fall eine Übernachtung im Biwak am Millstätter See buchen!
Mehr Infos zu den besonderen Übernachtungen:
- Baumzelt auf dem Campingplatz am Anderwald
- Biwaken am Millstätter See
Kärnten Tipp No. 3: Aktiv in traumhafter Kulisse – Paddeln auf dem Faaker See


Wenn du dann schon einmal am Faaker See bist (hier liegt ja der Campingplatz Anderwald) solltest du dir auf jeden Fall nicht nur schwimmen gehen, sondern auch ein Kanu ausleihen und eine Runde über den See drehen. Denn mittendrin liegt eine kleine Insel und hinter der verbirgt sich eine Schilflandschaft mit schmalen Wasserwegen. Wenn du hier vor 10 Uhr paddelst, wirst du höchstwahrscheinlich allein sein. Schilf rechts und links, ein paar Libellen und die Berge vor der Nase – das ist die traumhafte Kulisse, die du auch auf meinem Titelbild gesehen hast. Herrlich!
Ausleihen kannst du dir Kajaks und Kanus im Kajak Center Faak
Kärnten Tipp No. 4: Zur Ruhe kommen beim Yoga im Wald

Ich weiß ja nicht wie es dir geht, doch mir tut Yoga wirklich gut. Nicht, dass ich eine echte Yogi wäre. Yoga ist nicht meine Religion aber einmal in der Woche freue ich mich auf den Kurs, weil es mir Ausgeglichenheit gibt und meinen vom am Schreibtisch sitzen geplagten Rücken und Nacken wirklich gut tut. Auch mein Held wartet jede Woche sehnsüchtig auf den Kurs, denn für ihn ist es ein super Ausgleich zum üblichen Fitnessprogramm. Gleichgewicht ist gefordert, es wird sich gedehnt – das kommt im Fitnessstudio meist zu kurz. Wer Yoga ebenso gut findet oder es aber ausprobieren möchte, ohne direkt inmitten einer riesigen Gruppe zu stehen und zu verzweifeln, weil er nicht weiß, was die kleine Kobra oder der Berg ist, der wird sich über den Yoga Trail in Villach am Wörthersee freuen.
Der Yoga Trail entspricht vom Ablauf im Kernprinzip einer klassischen Yoga Stunde. Du läufst einen Waldweg entlang eines kleinen Flusses und wirst dank Hinweis Schildern durch klassische Yogaübungen geführt. Umgeben von Bäumen begleitet vom Rauschen der Blätter Yoga zu machen, lässt einen wirklich zur Ruhe kommen. Ein tolles Angebot der Region, was man super in seine Reise einplanen kann.
Übrigens ist keine der Übungen besonders anspruchsvoll, von daher ist der 3 Kilometer lange Yoga Trail auch super für Anfänger geeignet.
Alle Streckeninfos findest du hier.
Kärnten Tipp No. 5: Wörthersee – die Karibik in Österreich

Ich muss ja zugegeben, dass der Wörthersee für mich bis zu dieser Reise ein Unbekannter war. Denn nicht nur, dass sich meine Österreicherfahrung auf Wien beschränkte (übrigens auch einen Besuch wert!), auch kannte ich die TV Serie „Ein Schloß am Wörthersee“ nicht. Asche auf mein Haupt. Ich kann gar nicht mehr zählen wie viele Freunde genau auf diese Serie ansprachen, als ich sagte, ich würde nach Kärnten an den Wörthersee fahren. Um es kurz zu fassen: offensichtlich kannte die gesamte Welt den Wörthersee, nur ich nicht. Vielleicht schmunzelst du jetzt, weil auch du natürlich weisst, was der Wörthersee ist und warum er so wunderschön ist. Vielleicht gehörst du aber auch zur winzigen unwissenden Minderheit, so wie ich. Dann lüfte ich das Geheimnis jetzt mal, warum der Wörthersee so bekannt ist. Er ist strahlend.
Strahlend blau, wie karibisches Wasser.
So schön, dass man es fast nicht glauben möchte. Zudem ist der See dermaßen klar, dass man die Fische darin so gut erkennen kann, man meint fast man müsste nur noch die Hand schnell genug ins Wasser strecken und schon hätte man sie. Besonders stark fällt die Farbe entweder vom Ufer aus auf oder aber aus der Vogelperspektive.
Und die bietet dir das neue Wahrzeichen Kärntens: der Pryramidenkogel.
Dieser thront auf einem Hügel und bietet dir einen fantastischen 360 Grad Ausblick. Hinter dir saftig grüne Wälder, vor dir der Wörtersee in seiner vollen Pracht. Wenn man das so sieht, könnte man direkt neidisch werden, auf die Anwohner Kärntens.
Tipp: Anstatt den Aufzug zurück runter zum Parkplatz zu nehmen, kannst du auch runterrutschen. Denn im Pyramidenkogel wartet eine sage und schreibe 120 Meter lange Tunnelrutsche auf dich.
Alle Infos für deinen Besuch vom Pyramidenkogel findest du hier.
2 Extra Gründe, warum du nach Kärnten reisen solltest
Das war tatsächlich immer noch nicht alles. Du kannst in Kärnten auch Fahrradtouren machen oder tolle Wellnesshotels und Spa-Angebote wie das Werzer’s Badehaus nutzen. Für mich gibt es hauptsächlich zwei Gründe, wegen denen ich eines Tages auf jeden Fall wieder kommen werde. Beide haben mit der Lage Kärntens zu tun. Denn wie schon erwähnt, liegt Kärnten an einem Dreiländereck. Italien und Slowenien sind nur einen winzigen Sprung entfernt.
Kärnten Tipps No. 6: Der perfekte Start einer Rundreise

Dank der Nähe zu den Nachbarländern bietet sich Kärnten als Ausgangspunkt für eine Rundreise an. Zu gern würde ich mit einem Campervan wiederkommen. Dann würde ich erst einige Tage im wunderschönen Kärnten verbringen. Die ein oder andere Kasnudel essen, im Biwak am Millstätter See übernachten, noch einmal mit dem Kanu über den Faaker See gleiten und sicher auch mal eine Wanderung machen. Dann würde es weiter nach Slowenien gehen. Dort würde ich in vielen kleinen Orten anhalten, bevor es weiter nach Ljubljana ginge. Irgendwann dann in Richtung Italien über die Grenze und dort noch la dolce vita genießen. Je nach Zeit wäre auch ein Abstecher nach Kroatien einfach zu realisieren. Kärnten liegt was das angeht wirklich unglaublich günstig. Bis nach Venedig sind es nur dreieinhalb Stunden mit dem Auto und nach Zagreb gute drei Stunden. Ich glaube das größte Problem wäre es, sich für eine Route zu entscheiden, angesichts der vielen verlockenden Möglichkeiten.
Kärnten Tipp No. 7: Fernwanderweg Alpe-Adria-Trail

Und das gleiche kann man auch zu Fuß machen, denn mit dem Alpe-Adria Trail gibt es einen Fernwanderweg, der alle drei Länder verbindet. Irre oder? 43 Etappen und rund 750 Kilometer sind es, wenn man den gesamten Weg läuft. Er startet am größten Berg Österreichs, dem Großglockner und führt durch Berg- sowie Seengebiete bis zur Adria nach Muggia in Italien. Von dem Trail hörte ich zum ersten Mal während meiner Kärnten Reise und ich war direkt hin und weg von der Idee ihn eines Tages komplett zu laufen. 2020 passt so ein langer Urlaub leider nicht mehr in meine Planung, aber vielleicht ja 2021 oder 2022? Nach meiner Himalaya Wanderung in Nepal, fehlt mir das viele Draußensein auf jeden Fall und gerade der Reiz durch drei Länder zu wandern ist für mich besonders groß. Vielleicht ja auch eine spannende Idee für dich?
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