Surfen lernen an der Algarve

Surfen ist die perfekte Sportart. Denn sie beinhaltet Sonne, Strand, Meer, das Freiheitsgefühl, coole Leute, wenig Ausrüstung und sie ist schnell zu lernen. Schnell zu lernen? Wirkich? Ist das so leicht, wie es aussieht und ist das was für mich? Wie lernt man es am besten und wie lange dauert es, bis man sicher auf…

Surfanfänger an der Algarve

Surfen ist die perfekte Sportart. Denn sie beinhaltet Sonne, Strand, Meer, das Freiheitsgefühl, coole Leute, wenig Ausrüstung und sie ist schnell zu lernen. Schnell zu lernen? Wirkich? Ist das so leicht, wie es aussieht und ist das was für mich? Wie lernt man es am besten und wie lange dauert es, bis man sicher auf dem Board steht und in der Tube fahren kann? Das sind Fragen, die ich mir vor meinem Urlaub gestellt habe und die ich euch in diesem Blobbeitrag gern beantworten möchte.

Um das Wellenreiten zu lernen muss man nicht bis nach Hawaii fliegen, auch in Europa gibt es einige gute Surfspots. Ihr habt unter anderem die Wahl zwischen der spanischen Küste, der südfranzösische Atlantikküste und dem Süden Portugals. Letzteres wird als Geheimtipp unter Surfern gehandelt, denn hier kommen nicht nur Profis auf ihre Kosten, auch Anfängern bietet die Algarve passende Wellen, es ist also für jedes Surflevel etwas dabei.

Eine kleine Auswahl der weltbesten Surfspots (kein Anspruch auf Vollständigkeit) habe ich euch in einer Google Maps zusammengestellt.

Da ich in meinem bisherigen Leben noch nie gesurft war und auch keine der anderen Brettsportarten ausprobiert hatte, fiel meine Entscheidung auf Portugals Südküste. Ein bisschen gegoogelt und der perfekte Urlaub war gefunden. Eine Woche Urlaub, davon fünf Tage mit Surfunterricht, Unterbringung in einer Villa, inklusive Frühstück, Mittagessen und Welcome Barbecue sowie einer Gruppengröße von max. 10 Personen. Genauso hatte ich mir das vorgestellt.

Zum Surfunterricht wurden wir von Duarte, Leiter der Neptunos Surfschule , mit dem Auto abgeholt. Das gute an Surfschulen? Sie bieten ein Rundum-Paket. Neoprenanzug und Surfboard werden gestellt, die theoretische Einführung ins Surfen wird von Trockenübungen am Strand begleitet und auch im Wasser hilft der Lehrer weiter. Im Bestfall gibt es nach einigen ersten Surfversuchen auch noch eine Videoauswertung, so auch in meinem Fall. Duarte ist ein großartiger Surflehrer. Fachlich spitze, freundlich, geduldig und unermüdlich einem die richtigen Moves beizubringen.

How To – die vier Schritte zur perfekten Surfposition

1. Alles fängt damit an, dass man sich richtig auf das Brett legt. Die Finnen des Brettes kommen nach hinten, der vordere Teil nennt sich Nose. Mit den Füßen liegt man je nach Körpergröße am Rand des Brettes oder sogar bis über das Brettende hinaus (größere Menschen). Der Körper auf der mittleren Längsachse des Brettes positioniert sein. Ein Softboard, wie man es als Anfänger bekommt, ist so ziemlich das stabilste Brett. Doch als Anfänger ist es schwer das Gleichgewicht zu halten, also immer schön auf die Position achten.

2. Der Körper liegt, die Hände werden neben der Brust platziert, die Ellbogen dicht am Körper. Der Oberkörper wird nach oben gedrückt, ohne dass der Unterkörper das Brett verlässt. Im Yoga sagt man zu dieser Position „die Kobra“.

3. Je nach Standbein, wird das rechte oder linke Bein bis zum Knie des anderen Beines hochgezogen und seitlich neben dem Knie platziert. Der Fuß zeigt nach außen.

4. Der zweite Fuß wird zwischen die Hände gestellt, mittig auf dem Brett (Fuß zeigt auch nach außen), die Beine bleiben geknickt, das Gewicht wird größtenteils auf das vordere Bein verlagert und der Oberkörper aufgerichtet. Die vordere Hand wird nach vorn gestreckt, der hintere Arm geknickt und die Handfläche gestreckt an die Brust. Dabei muss der Blick immer zielgerichtet nach vorn gehen.

Ich weiß, Trockenübung klingt langweilig und überflüssig. Doch wer bereits im Sand Schwierigkeiten hat sich richtig zu Positionieren (und das ist zu Beginn wirklich nicht so leicht), der wird auf dem Wasser garantiert vom Board fallen oder es erst gar nicht zum Stehen schaffen.

Wenn die Trockenübung absolviert ist, geht es ins Wasser. Kurzer Schock: das Wasser ist alles andere als warm. Wie gut, dass der Neo sitzt. Die ersten Kräfte werden gebraucht, um gegen die ufernahen Wellen anzukämpfen und ins Meer fortzuschreiten. Anfänger bleiben im sogenannten Weißwasser, also dem Bereich, in dem die Welle schon gebrochen ist, aber noch etwas Schwung hat.

Wie läuft es im Wasser ab?

Der Surflehrer oder man selbst hält nach guten Wellen Ausschau. Die Welle baut sich hinter einem auf. Man paddelt sich (oder Lehrer schiebt einen) in die richtige Position. Für Grünwasserwellen gilt: ist die Welle noch zwei Meter entfernt geht das Paddeln los. Im Weißwasser schiebt einen der Surflehrer im richtigen Moment an.

Im Weißwasser steht man im Prinzip sofort auf, das muss fix gehen, sonst ist man auch schon am Strand.

Klingt leichter, als es ist.

Für Anfänger heisst es üben bis einen die Kräfte verlassen und das über Tage hinweg. Irgendwann kommt der Moment, in dem man es tatsächlich schafft kurz auf dem Brett zu stehen, ein erster Erfolg. Doch bis dahin heisst es „nicht aufgeben, immer weiter versuchen“.

Surfen ist ein Sport mit einem hohen Frustpotenzial.

Denn gerade am Anfang steigert man sich nicht unbedingt kontinuierlich. Außerdem ist man stark von der Natur abhängig. Gibt es gerade keine vernünftige Wellen zum reiten, dann bringt auch alles Können nichts. Ich für meinen Fall habe es einige Male zum Stehen geschafft, allerdings nie besonders lang. Einige andere waren da talentierter und konnten am Donnerstag und Freitag bereits kleine grüne Wellen nehmen und diese bis zum Strand stehen. Wer das geschafft hatte, der war vom Surfen auch infiziert. Denn genau in diesen Momenten schwindet der Frust und der Kick kommt.

Surfanfänger

Doch damit ist das Lernen nicht beendet.

Unser Vermieter ist ein echter Surffan und seine Aussage trifft es ganz gut:

Ich: „Wie lange surfst du schon?“

Er: „14 Jahre.“

Ich: „Und wie lange hat es gedauert, bis du es konntest?“

Er: „Ich übe immer noch!“

Als Surfer gibt es praktisch kein Lern-Ende.

Meine 5 größten Learnings:

  1. Jeder Tag und jede Welle ist anders.
  2. Zuerst musst du geduldig sein und auf die richtige Welle warten, dann musst du so schnell paddeln, wie möglich und fix auf das Board kommen, sonst wirst du durch die Waschmaschine gejagt.
  3. Manchmal läuft es einfach nicht so gut, wie du dachtest. Doch du musst dran bleiben und es weiter versuchen.
  4. Aus den Fehlern anderer kann man lernen. Manchmal lohnt es sich eine Weile am Strand zu sitzen und zuzuschauen.
  5. Hate it or love it!

Und wenn man es dann liebt, dann kann es wie im Falle des Weltrekordhalters, Garrett Mcnamara, schon einmal ein 30 Meter hohe Welle sein.

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Ihr wollt auch wissen wie es ist auf einer Welle zu stehen und habt schon einen entsprechenden Surfurlaub gebucht? Wie wäre es dann mit einem kleinen vorbereitenden Fitnessprogramm. Ein wenig Jogging reicht da nicht. Die Men’s Health hat ein Surfer-Workout für euch zusammengestellt. Dabei werdet ihr schnell merken, dass es vor allem auf die Arme ankommt. Denn spätestens, wenn ihr ohne Lehrer versucht eine Welle zu bekommen, heisst es Paddeln was das Zeug hält, zum einen, um weit genug raus aufs Meer zu kommen, zum anderen um den maximalen Speed aufzubauen, wenn man eine Welle nehmen will. Aber keine Sorge, auch ohne großes Training hat man Chancen zum Surfer zu werden, der Muskelkater wird aber nicht ausbleiben.

Der Urlaub rückt näher und ihr denkt schon darüber nach, was ihr alles mitnehmen solltet?

Das muss mit – Special für deinen Surfurlaub:

Und für alle, die sich schon einmal einstimmen wollen oder einfach noch mehr zum Themen Surfen sehen wollen, denen empfehle ich die DVD Mavericks – Lebe deinen Traum. Eine Surfergeschichte, die auf wahrer Begebenheit beruht.

Mein Fazit nach dem ersten Surfkurs:

Ich persönlich habe den Kick beim Surfen nicht gespürt, dafür war ich einfach nicht gut genug. Surfen wird also wohl nicht zu meinem Lieblingssport. Neben meinem schmächtigen Talent liegt das vor allem daran, dass wir hier in Berlin zu weit weg von den Wellen sind, als dass ich regelmäßig Üben könnte. Alle meine zukünftigen Urlaube nach den Surfmöglichkeiten zu planen, das wäre mir zu eintönig. Ich kann mir aber durchaus vorstellen hin und wieder ein paar Surftage in einen Urlaub zu integrieren, wenn es sich anbietet. Und wer weiß vielleicht werde ich ja dann doch noch irgendwann gekickt und stehe die Tube;)

Willst du dein Glück auch mal versuchen? Stehst du vielleicht auch noch auf Yoga? Dann mach es doch wie wir und buche das Yoga Surf Retreat an der Algarve.

Die nächste Reise steht bald an und überlegst noch, welchen Rucksack du am besten kaufst oder welche Hygieneartikel wohl am wenigsten Platz wegnehmen? Lass dich doch auf meiner Equipment- & Toolseite inspirieren. Dort verrate ich dir auch, welche Kamera ich auf Reisen nutze. Und wenn du dann alles hast, helfen dir meine Packlisten auch nichts zu vergessen.

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