Sabbatical Interview: Allein unterwegs auf dem Alpe-Adria-Trail

Sabrina hatte lange Zeit regelrecht Panik vorm allein reisen. Um sich ihren großen Traum zu erfüllen, hat sie die Ängste überwunden und die Wanderstiefel geschnürt. Rund 750 Kilometer ist sie von Österreich nach Italien gewandert und hat dabei nicht nur lustige Alpenbewohner getroffen und die Schönheit des Alpe-Adria-Trails entdeckt, sondern sich selbst auch noch einmal…

Sabbatical Interview: Sabrina vom Blog Couchflucht erzählt von ihrem Wandersabbatical auf dem Alpe-Adria-Trail

Sabrina hatte lange Zeit regelrecht Panik vorm allein reisen. Um sich ihren großen Traum zu erfüllen, hat sie die Ängste überwunden und die Wanderstiefel geschnürt.

Rund 750 Kilometer ist sie von Österreich nach Italien gewandert und hat dabei nicht nur lustige Alpenbewohner getroffen und die Schönheit des Alpe-Adria-Trails entdeckt, sondern sich selbst auch noch einmal ganz neu kennengelernt. Im Sabbatical Interview verrät die Bloggerin, wie der Wunsch zum Sabbatical entstanden ist, was sie der Spaß gekostet hat und was diese Erfahrung für sie im Leben geändert hat.

 

1.  Wie kam es zu der Idee ein Wander-Sabbatical zu machen?

Schon immer habe ich jeden einzelnen Urlaubstag dafür genutzt, um zu verreisen. Und irgendwann hat mir das einfach nicht mehr gereicht. Ich wollte unbedingt mal eine längere Auszeit haben, um so richtig abzuschalten und Zeit für mich zu haben.

Da ich dies am allerbesten in der Natur kann, fiel die Wahl schnell auf eine Weitwanderung. Nachdem ich den Film „Der große Trip – Wild“ mit Reese Witherspoon gesehen habe und danach auch direkt das darauf basierende Buch von Cheryl Strayed gelesen habe, brannte der Wunsch förmlich in mir und liess mich nicht mehr los. Am liebsten wäre ich sofort losgezogen auf den PCT, den berühmtesten Fernwanderweg Amerikas. Jedoch musste ich mir irgendwann eingestehen, dass der für den Anfang vielleicht doch eine Nummer zu groß für mich ist. Alleine in der Wildnis campen, auf Bären zu treffen und mich durch die Schneemassen der Sierra Nevada zu kämpfen – so eine mutige Abenteurerin bin ich (noch) nicht.

Auf der jährlich statt findenden Alpinmesse in Leverkusen sah ich dann durch Zufall einen Stand vom Alpe-Adria-Trail, von dem ich vorher noch gar nichts gehört hatte. Zuhause habe ich alle Prospekte auf der Couch studiert und wusste irgendwie direkt „Der ist es!“ Landschaftlich mega abwechslungsreich und technisch nicht allzu schwierig, der Weg schien wie für mich gemacht.

Sabbatical Interview: Sabrina vom Blog Couchflucht erzählt von ihrem Wandersabbatical auf dem Alpe-Adria-Trail

 

2. Wie lange vorher hast du das Sabbatical bei deinem Arbeitgeber angemeldet und wie hat man dort reagiert?

Fast ein Jahr bevor es dann wirklich losging. So ein Sabbatical erfordert in meinem Unternehmen doch eine etwas längere Vorplanungszeit, um die Vertretung zu klären. Ich wollte aber auch unbedingt im Herbst loswanden, weil ich die Jahreszeit liebe und dann nicht mehr so viel los ist. Außerdem brauchte ich ja auch noch etwas Zeit zum sparen.

Mein Arbeitgeber hat absolut positiv auf das geplante Sabbatical reagiert. Ich habe das Glück, in einem großen Konzern zu arbeiten, wo solche Sabbatical-Verträge mittlerweile nichts mehr allzu Exotisches sind und es in der Regel nicht so schwierig ist, dieses genehmigt zu bekommen. Nur mein Kollege war nicht ganz so happy, dass er so lange auf mich verzichten sollte.

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3. Wann und wie lange hast du dein Sabbatical genommen?

Das Sabbatical liegt gerade ganz frisch hinter mir. Im September und Oktober diesen Jahres habe ich meine erste große Solo-Weitwanderung gestartet, und ich bin immer noch mehr als geflasht von den ganzen Eindrücken. Ich glaube, ich brauche noch eine ganze Weile, um zu realisieren, dass ich das wirklich geschafft habe. Zwei Monate erschienen mir eine perfekte Zeitdauer, um meinen Traum wahr werden zu lassen, und im Nachhinein war es auch wirklich genau richtig so. Genug Zeit um den Alltag mal so richtig hinter mir zu lassen, aber auch nicht so lange, dass mein Freund gestreikt hätte!

 

4. War das deine erste große Wanderung? Hast du dich darauf vorbereitet und wenn ja, wie?

Ja, das war auf jeden Fall meine allererste so richtig große Fernwanderung! Ich bin im Mai 2019 schon mal zur Probe den fünftägigen Koasa Trail, einen ganz tollen Weitwanderweg rund um den Wilden Kaiser in den Kitzbüheler Alpen, gelaufen und dabei auf den Geschmack gekommen! Es hat mir wahnsinnig gut gefallen, aber auch deutlich gezeigt, dass noch jede Menge Training nötig ist, um mein Ziel zu erreichen. Die langen Bergauf-Passagen konnte ich nur im Schneckentempo bewältigen, und nach 5 Tagen schmerzte meine Achillessehne dermaßen, dass ich erstmal eine Zwangspause einlegen musste.

So richtig mit den Vorbereitungen habe ich dann aber erst im Juli begonnen. Ich habe einen Online-Fitnesskurs belegt, der eigentlich zur Vorbereitung auf die Skisaison gedacht ist. Da hier aber ganz gezielt die Kondition und Kraft in den Beinen trainiert wurde, war der echt perfekt geeignet. Außerdem bin ich bei uns im Büro wie eine Verrückte die Treppen hoch und runter gelaufen. Mindestens zwei Mal am Tag bin ich ungefähr eine Viertelstunde lang alle Etagen des Bürogebäude hoch und wieder runtergejoggt. Die Manager in ihren grauen Anzügen haben mich teilweise ganz schön irritiert und verwundert angeschaut. Aber egal, ich glaube das war echt eine super Vorbereitung!

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Dazu habe ich natürlich jede freie Minute genutzt, um bei uns in der Umgebung Tageswanderungen zu unternehmen. Und das wirklich bei Wind und Wetter, auch um das Regen-Equipment zu testen. Da ich im Ruhrgebiet lebe, war es gar nicht so einfach Touren mit ausreichend Höhenmeter zu finden. Ich habe mir immer selbst in der Wander-App „Komoot“ Touren zusammengestrickt, die möglichst viele Bergauf- und Bergab-Anteile hatten, meistens im Bergischen Land.

Ach ja, und die Füße habe ich mir regelmäßig vorher exzessiv eingecremt und bin ganz viel Barfuß gelaufen, um sie abzuhärten. Insgesamt bin ich wirklich froh, dass ich einiges an Zeit in die Vorbereitung gesteckt habe, so dass ich die Weitwanderung dann auch richtig genießen konnte.

 

5. Was waren die Highlights deines Sabbaticals

Meine absoluten Highlights auf der Weitwanderung? Das ist eigentlich eine echt fiese Frage, da echt jeder Tag so seine kleinen oder größeren Highlights mit sich gebracht hat. Wenn ich mich jedoch auf drei Dinge festlegen müsste, wären es wohl die folgenden:

Direkt auf der allerersten Etappe, die an der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe am Großglockner startete, hatte ich ein unvergessliches Erlebnis. Ich habe dort so viele zahme Murmeltiere getroffen, die sich sogar mit Nüssen füttern ließen. Ich weiß, das sollte man eigentlich nicht unterstützen, aber als mir eine andere Wanderin ein paar Nuss-Snacks in die Hand gedrückt hat, konnte ich einfach der Versuchung nicht widerstehen. Mein Herz ist echt aufgegangen, als ich diese eigentlich so scheuen Tierchen, hautnah erleben konnte. Kein Wunder, dass ich mir am Ende dieses Wandertages erstmal mein Murmeltier-Maskottchen „Schorsch“ im nächsten Souvenir-Shop besorgt habe.

Übrigens: die Gletscher-Landschaft rund um den Großglockner ist einfach nur ein wahr gewordener Traum!

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Mein zweites Highlight waren unübertrieben die Nockberge in Kärnten. So eine einsame, raue und unberührte (zumindest in der Nachsaison) Grashügel-Landschaft hatte ich hier nicht erwartet. An fast jedem Gipfel stand ich alleine am Gipfelkreuz und habe innerlich jubiliert. Diese Weite und dazu noch die aufflammenden Herbstfarben haben mich mehr als einmal sprachlos gemacht. Ich hatte wirklich das Gefühl mitten in die schottischen Highlands oder die Landschaft Islands gebeamt worden zu sein

Sabbatical Interview: Sabrina vom Blog Couchflucht erzählt von ihrem Wandersabbatical auf dem Alpe-Adria-Trail

Total begeistert und berührt hat mich auch die unglaubliche Landschaftsvielfalt in Slowenien. Ein Land, das ich bisher sowas von unterschätzt habe. Der Triglav Nationalpark, die Überschreitung des Vrsic Passes, die unglaubliche türkisgrüne Färbung des wilden Soča Flusses und die ganzen Hängebrücken – wenn ich hier einmal anfange zu schwärmen, wird das Interview wohl einen absoluten Längerekord aufstellen. 😉

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6. Ist während deines Sabbaticals irgendetwas schiefgegangen?

Natürlich, und das will ich auch gar nicht verschweigen. So gut es mir getan hat, mal diese lange Auszeit für mich alleine zu haben, so schwer waren natürlich auch einige Momente. Manchmal bin ich da schon etwas sentimental geworden, besonders wenn ich mal wieder einen absolut atemberaubenden Sonnenuntergang beobachten durfte, dem ich soooo gerne mit meinem Liebsten geteilt hätte.

Und selbstverständlich gab es auch ein paar mulmige Augenblicke, in denen ich lieber jemanden an meiner Seite gewusst hätte, zum Beispiel als ich auf dem Schwarzkogel plötzlich laut und deutliches Bärenbrummen- und grummeln gehört habe.

Auch bei ganz besonders langen und monotonen Abschnitten habe ich des öfteren einen Begleiter zum Quatschen herbeigesehnt, aber dann habe ich einfach Hörbücher gehört, und es ging schon!

Ich muss sagen, dass mein Körper die lange Belastung erstaunlich gut weggesteckt hat. Zum einen ist mir da sicherlich meine Fitness-Vorbereitung zugute gekommen, zum anderen habe ich von vornherein mehrere Ruhetage eingeplant, für die meine Füße und ich sehr dankbar waren. Diese Regenerationsmöglichkeiten kamen immer zur rechten Zeit und haben einfach unglaublich gut getan, um den Muskeln wieder eine Pause zu gönnen und neue Energie aufzutanken.

Mein linker Fuß hatte allerdings in den letzten zwei Wochen trotz allem so langsam genug von den Strapazen. Der war einfach überlastet und hat sich zweifelsohne nach einer längeren Auszeit gesehnt. Auf den letzten Etappen musste ich viel öfter Pausen einlegen, die Wanderschuhe ausziehen und fleißig mit Tigerbalsam massieren. Aber er hat Gottseidank bis zum Schluss ausgehalten. Ehrlich gesagt bin ich selbst überrascht, dass ich kein einziges Blasenpflaster gebraucht habe und alles so erstaunlich gut geklappt hat. Dass ich soviel an der frischen Luft war und mich ständig bewegt habe, hat meinem Körper unglaublich gut getan, ich habe mich fit gefühlt und glücklicherweise nicht einen Tag richtig gekränkelt.

Sabbatical Interview: Sabrina vom Blog Couchflucht erzählt von ihrem Wandersabbatical auf dem Alpe-Adria-Trail

7. Du warst die meiste Zeit allein und hast schon angedeutet, sass du dir manchmal gewünscht hättest, Begleitung zu haben. Aber erzähl nochmal, wie ist es für dich alleine zu reisen?

Ja, ich war alleine unterwegs. Nur auf drei Etappen ziemlich zu Beginn des Alpe Adria Trails hatte ich Wanderbegleitung in Form einer befreundeten Bloggerin. Ansonsten habe ich auf dem kompletten Weg wirklich mehr mit Tieren als mit anderen Menschen gesprochen, und ich fand das grandios. Ich hätte nicht gedacht, dass während der Nachsaison im Herbst so erstaunlich wenig auf dem Trail los ist. Oft war ich der letzte Saison-Gast in den Unterkünften und hatte ganze Pensionen oder Berghütten für mich alleine.

Auch auf den Wanderungen war ich oft stundenlang im Wald unterwegs, ohne einen einzigen anderen Wanderer zu treffen – Wahnsinn!

Für mich war diese Solo-Aktion eine riesige Premiere. Ich hatte früher immer Angst alleine zu sein, nicht nur so ein bisschen, ich hatte wirklich auch gesundheitlich damit zu kämpfen bis hin zu einer schweren diagnostizierten Angststörung.

Über viele Jahre hinweg habe ich in einem mühsamen Prozess gelernt, dass Ängste akzeptiert und angenommen werden sollten, damit sie sich allmählich abschwächen und auflösen. Und mehr und mehr habe ich tatsächlich Freude daran gefunden und es genossen, alleine in der Natur etwas zu unternehmen. Diese Weitwanderung – nur mit mir alleine – war für mich der entscheidende und finale Schritt in meiner Entwicklung. Es hat mich jede Menge Mut gekostet, und ich bin so unglaublich dankbar, dass ich den Schritt gewagt und mich getraut habe. Mein Sabbatical hat mir persönlich so viel gegeben und eine innere Stärke in mir manifestiert, die mir keiner mehr nehmen kann. Ich will jetzt auch keinen mit so einem Psycho-Zeug vergraulen, aber es ist einfach so.

Vor Jahren hätte ich niemals gedacht, dass ich das jemals schaffen würde. Aber ich hab’s geschafft und bin unfassbar glücklich, dass ich dies Erfahrung gemacht habe und so genießen konnte.

Sabbatical Interview: Sabrina vom Blog Couchflucht erzählt von ihrem Wandersabbatical auf dem Alpe-Adria-Trail

8. Welche Tipps hast du für die PASSENGER X Leser, die auch von einem Fernwanderweg träumen?

MACHEN! Auch wenn es abgedroschen klingen mag, seine Träume sollte man verwirklichen und dafür kämpfen. Solch eine Fernwanderung beschert einen nicht nur mit unglaublich schönen landschaftlichen Eindrücken, sie macht auch etwas mit einem und und ist eine irrsinnige persönliche Bereicherung. Diese Erfahrungen kann einem niemand mehr nehmen und geben so viel Kraft für den Alltag und das weitere Leben. Ich glaube, man wird wirklich süchtig , wenn man einmal so eine Weitwander-Erfahrung gemacht hat. Und wenn ich das geschafft habe, schafft das JEDER (ok, natürlich nur, solange keine gravierenden körperlichen Einschränkungen dagegen sprechen)!

Mein Rat ist es, nicht zu lange zu warten und eine Fernwanderung auf später zu verschieben. Und ich bin fest davon überzeugt, wenn etwas wirklich der größte Traum von jemandem ist, dann wird der auch wahr werden!

9. Was hat dich dein Sabbatical gekostet und wie hast du dafür gespart?

Doofe Frage! 😉 Mein Sabbatical war eine ziemlich teure Angelegenheit, wäre aber auch weitaus günstiger zu realisieren gewesen. Ich habe die komplette Weitwanderung im voraus gebucht, und zwar mit Übernachtungen und Frühstück im Einzelzimmer in Berghütten, Pensionen oder einfachen Hotels. Im vorab gebuchten Gesamtpaket war auch ein extrem komfortabler Gepäckservice inbegriffen, so dass mein Gepäck immer schon ganz bequem in der nächsten Unterkunft auf mich gewartet hat und ich nicht schwer schleppen musste. Diese „Luxus“-Variante habe ich gewählt, da ich schon seit längerem mit Schulter-Nacken-Problemen zu kämpfen habe und auch durch eine Skoliose ziemlich verkrümmt bin. Ohne diesen Komfortservice ist die Weitwanderung auf dem Alpe-Adria-Trail natürlich weitaus preiswerter. Auch die Unterkünfte hätte ich – gerade in der herbstlichen Nachsaison – gar nicht alle vorher buchen müssen, so dass ich mir einige Euros gespart hätte. Das wäre auch ganz einfach und spontan auf dem Weg möglich gewesen. Last, but not least: mit Zelt und Schlafsack ausgerüstet, wäre die Aktion auch weitaus billiger gewesen. Aber, ich wollte/ konnte halt a) nicht so viel Gepäck tragen und b) war ich einfach noch keine so wagemutige Abenteurerin ;-).

Also, lange Rede, kurzer Sinn, der ganze Spaß hat mich knapp 5.000 Euro gekostet – für 37 Tagesetappen plus etwa 10 Ruhetage und einem anschließenden einwöchigen Relax-Aufenthalt in Istrien! Eine zweifellos teure Angelegenheit, aber für mich hat sich für die Erfüllung meines Traums definitiv jeder Cent gelohnt!

Mein Sparbuch ist zwar nun erstmal geplündert, aber das wird schon wieder!

Sabbatical Interview: Sabrina vom Blog Couchflucht erzählt von ihrem Wandersabbatical auf dem Alpe-Adria-Trail

10. Wie sah dein Sabbatical-Vertrag aus?

Mein Sabbatical-Vertrag läuft über eine gesamte Laufzeit von zwei Jahren vom 01.01.19 bis 31.12.20. In diesem Zeitraum habe ich den zweimonatigen Freizeitblock für September/ Oktober 2019 festgelegt. Innerhalb der kompletten Vertragslaufzeit bekomme ich anteilig weniger Urlaubstage und natürlich auch anteilig weniger Gehalt. Pro Monat sind das aber nur 2/24 = 1/12 Lohnreduzierung, die ich sehr gut verschmerzen kann. Ich bin echt froh, dass es bei meinem Arbeitgeber solche flexiblen Modelle gibt, die ich mir ganz frei einteilen konnte.

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11. Du bist gerade wieder frisch zurück im Job. Wie war es zurückzukommen?

Frag nicht! 😉 Obwohl, ganz ehrlich, soooo schlimm ist es gar nicht. An meinem letzten freien Sabbatical-Tag hatte ich mega schlechte Laune und hatte zugegebenermaßen ÜBERHAUPT keinen Bock, am nächsten Montag wieder an meinem Büroschreibtisch zu sitzen. Als ich dann aber so nett von meinen Arbeitskollegen empfangen wurde (u.a. mit einer alten Tastatur an meinem Arbeitsplatz, aus der schon die Kresse herauswuchs ), war es alles halb so schlimm.

Natürlich ist meine Aussicht vom Bürofenster nicht ganz so schön wie auf der Weitwanderung, aber ich mag meine Kollegen einfach viel zu gerne, um jetzt nur noch Trübsal zu blasen. Die Eindrücke vom Trail nimmt mir keiner mehr und wirken sicherlich noch lange in mir nach. Ich würde es immer wieder machen, und eines habe ich ganz sicher auf meinem laaaangen Weg zu Fuß gelernt: Es geht immer, immer weiter, egal, was man auch denkt und wie weh es manchmal tut. Diese Erkenntnis habe ich in meinen Alltag fest integriert, und die vielen schönen Bilder im Kopf lassen mich immer wieder an erlebte Momente zurückdenken, die mir ganz viel Kraft für den Arbeitsstress geben.

Ach so: was sich noch geändert hat? 😉 Die Weitwanderung hat mich dermaßen erfüllt, dass ich tatsächlich einen Aufhebungsvertrag bei meinem Arbeitgeber für Ende nächsten Jahres unterschrieben habe! Ich bin wohl auf den Geschmack gekommen, nachdem ich den Duft der großen Freiheit genossen habe. Mal sehen also, was die Zukunft outdoormäßig noch so für mich bereit hält. Ich bin gespannt!

Sabbatical Interview: Sabrina vom Blog Couchflucht erzählt von ihrem Wandersabbatical auf dem Alpe-Adria-Trail

 

Sabrinas Sabbatical in Kurzform

Dauer: 2 Monate

Budget: 5.000 Euro

Reiseroute: Alpe-Adria-Trail von Kärnten bis an die Italienische Küste

Reiseinfos: alle Berichte zu Sabrinas Alpe-Adria-Trail-Wanderung findest du hier.

Wenn dir die Abenteuerluft gerade gut geschmeckt hat und du jetzt neugierig bist, wie es nun bei Sabrina weitergehen wird , dann folge dem Ruhrpottmädel mit großer Naturverbundenheit doch auf ihrem Outdoor-Blog couchflucht, ihrem Instagramaccount, Facebook, Twitter oder Pinterest

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2 Antworten zu „Sabbatical Interview: Allein unterwegs auf dem Alpe-Adria-Trail“

  1. Clara

    Danke für dieses interessante Interview und wunderbare Bilder. Die Landschaften sind einfach märchenhaft und sie kann man unendlich anschauen. Gut gemacht!