Felsen, feuchte Wiesen und freundliche Kühe warten beim Survival Training im Parc Ela auf dich. Dort lernst du unter Anleitung die wichtigsten Skills für’s Wandern in den Bergen.
Werbung: Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Graubünden Tourismus entstanden.
Ich und Survival Experience – ganz ehrlich, das ist nicht unbedingt das Erste, was mir in den Kopf gekommen wäre. Ja, ich versuche ab und an meine Ängste zu überwinden, ob beim Paragliding oder beim Ziplining, aber mit Wandern hatte ich bisher nicht besonders viel am Hut. Doch angesichts einer dreiwöchigen Wanderung in Nepal im Oktober, muss ich nun langsam aber sicher mal fit werden. Ich hatte an eine Hüttenwanderung auf netten Wegen in Graubünden gedacht, doch als ich das Tourist Büro der Region dazu anspreche, fragt man mich, ob ich auch ein paar Tage auf Luxus verzichten könnte. Man traut mir mehr zu. Hüttenwanderung? Warum nicht gleich eine Survival Experience!

Ich mal wieder voll motiviert, finde die Idee super und sage ja, ohne überhaupt darüber nachzudenken, ob ich als unerfahrene Städterin wirklich direkt zwei Tage Wanderung mit Rucksack und zelten angehen sollte. Doch genau so erlebt man doch meist die coolsten Abenteuer, wenn man nicht zu viel vorher nachdenkt, oder?
Und so finde ich mich an meinem zweiten Tag in Bivio bei der Tourenbesprechung wieder. Gemeinsam mit Bergführer Jan, von der Bergsportschule Grischa geht es zwei Tage abseits der Pfade in die unberührte Natur des größten Naturparks der Schweiz, des Parc Ela. Auf mich warten zwei von Regen geprägte Tage, rutschige Steinen, viele lustige Momenten mit der Survival Gruppe, Überlebenstipps, Orientierungsprobleme und ganz persönliche Erkenntnisse. Wie es für mich persönlich war, verrate ich dir in meinem Artikel auf reisedepeschen.de. Hier erfährst du heute, was meine größten Learnings sind.
Survival Experience in der Schweiz – heute verrate ich dir meine 7 größten Survival Tipps

Survival Tipp No 1: Planung ist Alles
Die meisten Problem, so meint unser Bergführer, entstehen durch schlechte oder sogar gar keine Planung. Den Wetterbericht checken, die Dauer einer Tour vernünftig berechnen, richtig packen und vor allem immer einen Plan B haben, das macht schon viel aus. Wer weiß, auf was für ein Gelände er stoßen wird, welche Ausrüstung er braucht und realistisch einschätzen kann, wieviel Zeit er brauchen wird, vermeidet schon einmal viele mögliche Probleme.

Survival Tipp No 2: Wasserdichte Kleidung ist ein Muss
Mich verfolgt mal wieder meine persönliche Regenwolke, so wie auch in Wittenberg, regnet es auch in Graubünden seit meiner Ankunft fast durchgängig. Eine Regenjacke habe ich dabei, aber schon nach kurzer Zeit muss ich feststellen, dass ich vergessen habe sie, genauso wie meine Schuhe, ordentlich zu imprägnieren. So laufe ich nicht nur mit nassen Füßen, sondern bin am Abend auch ziemlich durchgefroren. Man weiß eben nie, wie das Wetter wird und in den Bergen ist es schnell deutlich kälter oder eben auch nasser, als in den Ortschaften. Egal wie gut das Wetter zu sein scheint, wasserfeste Kleidung sollte man dabeihaben und vorher imprägnieren.
Survival Tipp No 3: Zeige der Natur etwas Respekt
Abseits der Wege zu gehen heißt auch durch unberührte Natur zu stapfen. Damit wir alle diese noch lange genießen können und auch unser globales Gleichgewicht nicht immer weiter gestört wird, heißt es sich respektvoll zu benehmen. Für Toilettengänge und Geschirrspülen ist ein Abstand von mindesten 50 Metern zum nächsten Gewässer einzuhalten. Klopapier wird verbrannt oder besser noch in einer Mülltüte wieder mitgenommen. Überhaupt wird natürlich kein Müll hinterlassen. Verlässt man seinen Zeltplatz am Morgen, so sollten keine Spuren zurückbleiben.

Survival Tipp No 4: Der Trick mit dem heißen Wasser
Ist es kalt, die Kleidung feucht und geht es dann zum Schlafen ins Zelt, gibt es einen wunderbaren Trick, welchen mir Jan vom der Bergsportschule Grischa verraten hat: Wasser aufkochen, in die Trinkflasche füllen und diese in den Schlafsack legen. Das ist nicht nur schön warm für einen selbst, man kann auch noch feuchte Kleidung mit in den Schlafsack nehmen und am nächsten Tag ist sie garantiert wieder trocken. Bei mir hat’s geklappt und schön warm war es so auch noch.
Survival Tipp No 5: es kommt auf die richtige Verpflegung an
Wer abseits der Wege wandert und nicht einkehren kann, der sollte sich eine gute Verpflegung einpacken. Um Platz und vor allem auch Gewicht zu sparen gibt es spezielle Trekkingnahrung. Natürlich kann man sich selbst bereits zu Hause gut vorbereiten und Fleisch, Obst und Gemüse dörren, doch wer hat schon die Zeit und den entsprechenden Automaten daheim? Nicht ganz preisgünstig, aber wirklich überaus praktisch ist da Trekkingfood vom Spezialisten. Das wiegt oft nur noch 90% des ursprünglichen Gerichts und ist mit etwas aufgekochten Wasser extrem schnell zubereitet. Wer hätte es gedacht, nicht nur Quinoa, Bandnudeln sogar Mousse au Chocolat kann man so zubereiten.

Survival Tipp No 6: Eitelkeit und falscher Stolz sind fehl am Platz
Wir alle kennen das: manchmal traut man sich zu viel zu. Gerade wenn noch andere mit dabei sind, will man nicht der oder diejenige sein, wegen der eine Tour umgeplant oder gar abgebrochen werden muss. Doch falscher Stolz kann beim Wandern zum Verhängnis werden. Mir schmerzte schon am ersten Wandertag die Leiste und am zweiten war es nicht besser, eher schlechter. Gerade bergaufwärts zu laufen, war schmerzhaft und sehr anstrengend. Ich wollte der Gruppe aber nicht die Freude der Route rauben und versuchte einfach weiterzumachen. Das fiel auf, der Gruppe und dem Bergführer. Bei einer Pause besprachen wir den Rest der Tour, ¾ der Strecke und noch einige Höhenmeter lagen noch vor uns. Das war zu viel für mich. Also planten wir um, suchten eine kürzere Strecke mit weniger Höhenmeter und liefen den Plan B. Erst war es mir furchtbar unangenehmen, doch dann war ich einfach nur froh und merkte, dass das die richtige Entscheidung war.
Diese Situation war noch eine schlichte, doch beim Wandern abseits der Pfade kann es auch brenzliger werden. Dann ist es wichtig, sich auf seine Begleiter verlassen zu können, ehrlich zu sein und einen Plan B zu haben.
Survival Tipp No 7: Ab in die Hocke bei Gewitter
Es gewittert und du bist gerade abseits der Pfade unterwegs? Dann solltest du zusehen, dass du für Blitze möglichst uninteressant bist. Das Wichtigste: siehe zu, dass du nicht der höchste Punkt in der Umgebung bist und auch nicht zu nah an solchen (beispielsweise Bäumen) dran bist. Denn solche Punkte suchen sich Blitze um einzuschlagen. Du machst dich also besser klein. Idealerweise suchst du dir einen Platz, der etwas tiefer liegt und hockst dich dort, ohne den Boden zu berühren auf deinen Rucksack und nimmst dabei die Beine ganz dicht zusammen. Ganz wichtig: alles, was Metall ist, sollte weit weg von dir sein. Also gehe schnell deine Ausrüstung durch und deponiere metallische Gegenstände, wie beispielsweise dein Handy, gut außer Reichweite.

Klar gab es für mich noch viel mehr Learnings, beispielsweise, wie man ein Notbiwak baut. Doch alle will ich dir nicht verraten, vielleicht hast du ja Lust selbst mal ein Survival Training mit Jan von der Bergsportschule Grischa im schönen Naturparc Ela im Kanton Graubünden zu unternehmen? Wäre ja schade, wenn dann schon die ganze Spannung dahin wäre.
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