Pulau Weh ist eine traumhafte Insel in Indonesien mit einigen der schönsten Strände und einer einzigartigen Unterwasserwelt. Ein Traum Spot für Taucher, Insel Fans und alle, denen Bali schon lange zu touristisch ist.
Einreisebedingungen Indonesien
Grundsätzlich ist die Einreise nach Indonesien denkbar unkompliziert. Vorab musst du dich um nichts kümmern. Stattdessen zahlt man bei der Einreise nach Indonesien vor Ort 31 Euro für ein Visum, welches maximal 30 Tage gilt. Außerdem mussten wir vor Ort über einen QR Code online bestätigen, dass wir nichts unerlaubtes ins Land einführen.
Achtung, Stand Mai 2023 prüft Indonesien bei der Einreise die Corona Impfungen. Diese Info war nicht auf der Seite des auswärtigen Amtes zu finden. Doch vor Ort am Flughafen mussten wir unseren Impfpass inkl. zwei Impfungen vorweisen. Also packe deinen Impfpass auf jeden Fall ein.
Das Prüfen der Corona Pässe, das Ausstellen des Visums sowie die Bestätigung der Einfuhrbedingungen hat insgesamt ca. 25 Minuten gedauert, dann waren wir mit der Migration fertig.
Anreise nach Pulau Weh
Die Anreise ist zugegeben nicht ganz so einfach. Aktuell (Stand 2023) fliegt man zumeist von Kuala Lumpur, Singapur, Doha und oder Jakarta nach Medan und von Medan (Indonesien, Sumatra) geht es dann entweder per Flugzeug oder Bus (rund 12 Stunden) nach Banda Aceh. Damit ist man dann offiziell schon einmal in der richtigen Region, Aceh, gesprochen Atsche.
Vom Flughafen kommt man für rund 120 Rupien mit dem Taxi zum Fährhafen. Von dort aus legen mehrfach täglich Autofähren sowie Express Passagierfähren ab. Zwar gibt es theoretisch eine Website und App, doch über die hat das Ticketbuchen bei uns nicht geklappt. Nicht so wild, wenn man nicht gerade zur Ferienzeit nach dem Ramadan reist, ist auf der Passagierfähre sicher noch ein Platz frei.
Die Überfahrt dauert 45 Minuten und kostet 100.000 Rupien, also rund 6 Euro. Die Expressfähre ist überraschend gut ausgestattet inkl. sehr bequemer Sitze. Vor der Abfahrt schlendern diverse Händler durch die Passagierräume und bieten Wasser, Obst sowie Nasi Goreng an. Die Portion Reis kostet umgerechnet ca. 60 Cent. Ich persönlich habe sie gut vertragen. Falls dich also nach der langen Anreise auch der Hunger überkommt, kannst du ruhig zugreifen.
Auf Pulau Weh angekommen, warten am Fährhafen bereits Taxis und Tucktucks, um dich zu deiner auserwählten Unterkunft zu bringen. Der Preis variiert je nach Zieladresse. Wir haben bis zum Seagate Bungalow 120.000 indonesische Rupien gezahlt, also ca. 7,45 Euro. Fun Fact: auf der Insel gibt es aktuell einen einzigen Grap Fahrer. Daher bringt dir die App dort nicht viel.
By the way: wundere dich nicht, die Einheimischen sprechen oft nur von Sabang, wenn sie eigentlich nicht nur die Hauptstadt auf der Insel, sondern die gesamte Insel Pulau Weh meinen.
Fortbewegung auf Pulau Weh
Das heilige Wort der Fortbewegung auf Pulau Weh ist “Moped”. Denn ohne die geht hier nichts. Öffentliche Verkehrsmittel kannst du knicken und immer mit Tucktucks oder Taxis zu fahren ist teuer. Zudem müsstest du dir diese vorab organisieren, da sie nur an den wenigsten Spots bereit stehen. Daher kommst du nicht ums Rollerfahren drumherum.
Diese kannst du dir bei den meisten Unterkünften leihen. Wir haben das bei den Seagate Bungalow beispielsweise für 100.000 Indo Rupien (ca 6 Euro) je Tag gemacht.
Auf Pulau Weh gilt Linksverkehr. Darauf solltest du dich einstellen. Doch keine Panik, Pulau Weh hat einen großen Vorteil im Vergleich zu anderen indonesischen Inseln wie beispielsweise Bali: der Verkehr ist super entspannt! Nur in der Hauptstadt Sabang ist etwas mehr los und selbst da bist du ganz weit weg vom typischen indonesischen Verkehrschaos.
Ein Hinweis zum Thema Sicherheit: Frage nach Helmen, denn viele Indonesier fahren ohne. Das würde ich aber wirklich nicht empfehlen. Die meisten Moped können hier deutlich mehr als 50km/h fahren, die Straßen sind von Serpentinen geprägt und oft gibt es steile Abfahrt und enge Kurven. Regelmäßig verunglücken auch Einheimische. Daher: Safty first, Helm auf!
Ein Tipp, den wir von Charlie erhalten haben, einem Bayer der vor 30 Jahren die Liebe seines Lebens auf der Insel getroffen hat und seitdem gemeinsam mit ihr jedes Jahr wiederkommt: checke immer die Bremsen vom Leih-Roller. Für gewöhnlich sind die ganz schön durch. Besser du hast sie mal angetestet und hast ein Gefühl dafür, ob und wie sehr du dich auf sie verlassen kannst.
Aufgetankt wird übrigens nicht an der Tankstelle, sondern an kleinen Ständen am Straßenrand. Halte dafür Ausschau nach 1,5l Plastikflaschen mit leuchtend grüner Flüssigkeit, das ist das Benzin. Ein voller Moped-Tank hat uns rund 3 Euro gekostet.
Ach und noch was: es gibt eine Stelle auf der Insel, an der eine kleine Affengruppe gern auf der Straße sitzt, das liegt zwischen Iboih und Seagate Bungalow, kurz vor einer Kurve. Sie sind den Verkehr gewöhnt und gehen oft erst sehr spät aus dem Weg. Normalerweise machen sie auch keine Probleme. Mich hat einer von ihnen jedoch versucht am Bein zu greifen und dabei gestriffen. Glück gehabt, denn bei Beiß- oder Kratzwunden von Affen heißt es ab ins Krankenhaus und die Tollwutspritze abholen. Wenn du sie siehst solltest du also nicht zu dicht dran vorbei fahren.
Die beste Reisezeit für Pulau Weh
Auf Pulau Weh ist die Regenzeit im Mai sowie zwischen September und Dezember. Unsere Reise ging bis Anfang Mai hatten, da hatten wir an zwei von 6 Tagen kurze Regenschauern. Die waren heftig, hielten aber nicht lang an. Da ich mir vorstellen kann, dass es mitten in der Regenzeit oft derartigen Platzregen gibt, würde ich zu der Zeit eher nicht reisen. Auf den nassen Straßen mit dem Moped unterwegs zu sein macht mich persönlich unruhig und das Wasser ist auch aufgewühlt, wodurch die Sicht beim Schnorcheln schlecht ist.
Eine weitere Zeit, die du meiden solltest ist Ramadan sowie die Ferien danach. (März / April). Während des Ramadan wird heruntergefahren, tagsüber darf nicht gegessen werden und nach der Zeit des Verzichts sind Ferien. Große indonesische Familien reisen durch das eigene Land. Wodurch Unterkünfte ausgebucht und auch alles etwas teurer ist.
All in all kann man also sagen, ist die beste Reisezeit für Pulau Weh zwischen Mai und September. Sowie im Januar und Februar.
Preise & Bargeld auf Pulau Weh
Bargeld solltest du bereits am Flughafen in Banda Aceh abheben oder sogar noch in Medan. Denn in der Region Aceh wurde vor einiger Zeit das Bankensystem umgestellt. Die Einwohner wurden gezwungen zu einer staatlichen regionalen Bank zu wechseln. Bei der können Touristen jedoch kein Geld abheben, unsere westlichen Karten werden nicht akzeptiert. So stehen am Fährhafen sowohl in Banda Aceh als auch auf Pulau Weh zwar zwei Automaten, doch Geld bekommst du dort nicht. Der nächste Automat, welcher dir als westlichen Touristen Geld ausspucken könnte, ist der in Iboih, einer der Hauptspots auf der Insel.
An unserem ersten Tag funktionierte jedoch auch der nicht und dann steht man ganz schnell ohne Bargeld da. Was angesichts der Tatsache, dass man alles auf der Insel bar bezahlt, problematisch ist. Unser Glück: unser Vermieter hat uns angeboten ihm Geld per Wise zu überweisen und es dann von seinem Konto Geld für uns abzuheben.
Im Allgemeinen ist das Leben auf dieser indonesischen Insel für uns Westeuropäer sehr günstig. Hier ein kleiner Überblick unserer Ausgaben:
- Fährüberfahrt je Person: 6 Euro
- Rollermiete: täglich ca. 6 Euro
- Einmal Volltanken: ca. 3 Euro
- Ein Gericht im Straßen Bistro: 95 Cent – 1,30 Euro
- Eine Kokosnuss: 1,30 Euro
- Ein Mokka in unserem Lieblingscafé: 25 Cent
- Unsere Privatbungalow direkt am Meer: 20 Euro am Tag
Etwas teurer ist das Essen in den Cafés in touristischen Orten wie Iboih oder in den Hotels und Homestays. Der Held hat wegen eines starken Regenschauers Pause in einem der edelsten Hotels auf der Insel gemacht. Ein Kaffee und ein Hauptgericht haben dort zusammen 7,47 Euro gekostet. Und wie gesagt, das war dann schon die 5 Sterne plus Variante.
Pulau Weh ist muslimisch, was das für dich heißt
Der Großteil der Bevölkerung auf Pulau Weh gehört dem muslimischen Glauben an. Das wird dir schnell auffallen. Denn Frauen sind sehr bedeckt gekleidet und tragen Kopftücher und auch die Herren bedecken Schultern und Knie. Außerdem ertönt fünfmal am Tag der Aufruf zum Gebet. Vor Sonnenaufgang gegen 5 Uhr, am Mittag, nachmittags, abends und nachts.
Was heißt das für dich als Tourist?
Zum einen solltest du keine Parties oder Alkohol erwarten, zum anderen solltest du dich respektvoll zeigen und entsprechend kleiden. Konkret heißt das: keine bauchfreie Kleidung, keine Hotpants, kein Dekolleté zeigen. Mit flatterigen dünnen Hosen und Blusen fährt man gut. Auch solltest du dich informieren, an welchen Stränden du im Bikini baden kannst und an welchen nicht. Dazu findest du auch mehr Infos in meinen Strandempfehlungen.
Zu Stimmung im Allgemeinen: Auch wenn es immer mal wieder erstaunte Gesichter gab, weil seit Corona nur noch sehr wenige westliche Touristen auf die Insel kommen, so hat ein Lächeln unsererseits immer auch zu einem breiten Lächeln auf dem Gesicht gegenüber gesorgt. Die Einwohner Pulau Wehs sind uns durchweg extrem freundlich und zuvorkommend begegnet. Ein Grund, warum wir uns in die Insel verliebt haben!
Traumunterkünfte auf der indonesischen Insel
Die große Frage hinsichtlich des Buchens der Unterkunft auf Pulau Weh scheint auf den ersten Blick die Frage der Location. Betrachtet man eine Karte der Insel und lässt sich anzeigen, wo die meisten Unterkünfte sind, ranken Iboih und Sabang ganz weit vorn. Doch wenn du es ruhiger magst, kannst du getrost auch andere Spots aufsuchen. Denn die Insel hat eine überschaubare Größe und von Sabang bis Iboih (fast längste Strecke) brauchst du mit dem Moped eine gute halbe Stunde bis 40 Minuten.
Wir haben uns für eine wirklich fantastische Unterkunft genau zwischen diesen beiden Spots vollkommen abseits vom Trubel entschieden:
Seagate Bungalow. Diese Wahl war für uns der Jackpot!
Für 20 Euro je Nacht wurde ein Bungalow im indonesischen Stil direkt über dem Wasser unser Zuhause auf Zeit. Dieser steht auf dem Grundstück von Yuyun und Borja. Yuyun ist auf Pulau Weh aufgewachsen und hat den Europäer mit Spanisch-Französischen Wurzeln Borja kennenglernt, als dieser vor über 10 Jahren auf Reisen war. Long story short: sie haben sich verliebt, sind mittlerweile verheiratet, haben einen kleinen süßen Sohn namens Noe und einen geretteten Straßen Hund namens Banjo. Letzter wird dich mit wuffen begrüßen und braucht ggf. ein paar Tage um seine Skepsis abzulegen, wird dann aber zum richtigen Schmuser.
Sowohl Yuyun als auch Borja sind Dive Instructors, damit ist Yuyun die erste und einzige weibliche indonesische Dive Instructor auf der Insel. Sie kennen sich also nicht nur mit der Unterwasserwelt und der Insel aus, sie sprechen auch Englisch und lieben den Kontakt mit den Gästen.
Uns sind die beiden in unserer Zeit auf Pulau Weh wirklich sehr ans Herz gewachsen, so dass das Verabschieden schwer viel. Für mich hat das Reisen eben auch viel mit Menschen zu tun.
Doch auch von den beiden persönlich abgesehen ist der Seagate Bungalow eine super Wahl gewesen. Es stehen Mopeds und Schnorchelausrüstung zum Ausleihen bereit und direkt vorm Bungalow befindet sich ein großes Korallenriff, an dem du exklusiv schnorcheln kannst. Niemand da, außer dir.
Außerdem sind Yuyun und Borja im Gegensatz zu den meisten anderen Indonesiern sehr müllbewusst, es gibt Biotonnen und für den Restmüll zahlen sie die Abholung der staatlichen Müllabfuhr. Das mag banal klingen, aber in einem Land, in dem Plastikmüll immer noch einfach fallen gelassen und dann die nächsten 450 Jahr am Straßenrand oder Strand vor sich her modert, ist das für mich ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl meiner Unterkunft.
Falls du Lust hast im Bungalow zu frühstücken oder zu Abend zu essen, kannst du das bei Yuyun bestellen. Zukünftig ist auf dem großen Grundstück auch ein Restaurant geplant. Aktuell befindet sich dieses noch im Aufbau. Keine Sorge, davon bekommst du weder optisch noch von Geräuschen her etwas mit. Denn Yuyun und Borja haben den Baumbestand komplett erhalten und so ist der Bungalow so sehr vom grünen eingerahmt, dass man ihn auf Luftbilder nicht erkennt. Das einzige, was man sieht, ist das Haupthaus von den Hosts.
Einen guten Eindruck bekommst du in meinem Reel auf Instagram.
Für uns ist vollkommen klar, sollten wir wieder nach Pulau Weh reisen, wird das hier auch wieder unsere Unterkunft!
Buchen kannst du den Seagate Bungalow über Booking.com*
Sehenswürdigkeiten und Ausflüge auf der indonesischen Trauminsel
Pulau Weh ist für seine Unterwasserwelt bekannt und hat neben den inländischen Reisenden lange Zeit tauchbegeisterte Touristen angezogen. Während Corona haben viele Tauchschulen schließen müssen und bisher sind die westlichen Touristen kaum zurück gekommen. Die lange Anreise und sicher auch die gestiegenen Preise im eigenen Land, lassen wohl einige zögern.
Darüber hinaus gibt es nur wenige Sehenswürdigkeiten auf der Insel. Der nördlichste Punkt Indonesiens, zwei Vulkane, ein alter Bunker und ein Wasserfall gehören neben diversen Stränden dazu. Doch auch wenn diese Liste kurz ist und viele Sehenswürdigkeiten auch schon bessere Tage erlebt haben, macht genau das meiner Meinung nach den Reiz aus. Anders als auf Bali, kannst du auf dieser indonesischen Insel Spots komplett für dich haben, es gibt keine spektakulären Tempel an denen du stundenlang für ein Foto Schlange stehst und auch keine Influencerhorden.
Wie oft hat man noch Trauminseln, die so ursprünglich geblieben sind?
Schnorcheltour mit Delfinen, Schildkröten und Haien
Schnorcheltouren und auch Tauchgänge, welche durch die verbliebenen Tauchschulen angeboten werden, starten zumeist von Iboih.
Wir haben den Kontakt zu Guide Ayi von unseren Hosts bekommen und ihn per Whats App Sprachnachricht kontaktiert, da sein Englisch nicht ganz so gut ist und es ihm vor allem beim Schreiben schwer fällt. Mit Ayi sind wir morgens um 6.30 Uhr gestartet. Ab aufs Motorboot und raus zu den Delfinen. Mit uns waren ca. 7 andere Boote auf dem Wasser, welche Aussicht nach einer Delfingruppe hielten. Immer wieder tauchte diese auf, schwamm neben den Booten her und sprang aus dem Wasser.
Wie bei allen solchen Wasserausflügen kann man sich fragen, ob die Motorboote für die Tiere Stress bedeuten oder ob das alles noch im Rahmen ist. Mir fehlt das Hintergrundwissen, um das zu beantworten. Ich würde aber sagen, dass es hier verhältnismäßig wenig Boote im Vergleich zu anderen Orten sind und diese auch nur einmal am Tag unterwegs sind.
Nach rund einer Stunde ging es erst einmal zu einem Frühstück zurück an Land. Ayi organisierte Kaffee und frisch gebackene Donouts. Letztere fand mein Held so lecker, dass direkt fünf Stück davon weggeschlemmt wurde. Ayi und auch die Bäckerin, die nur ein paar Meter weiter saß mussten lachen. Nachschub gabs aber nicht mehr. Denn die alte Dame fährt früh morgens einmal ihr Tageswerk auf und wenn das ausverkauft ist, heißt es Feierabend. Auch wenn das schon um 8.30 Uhr sein sollte.
Gestärkt ging es zurück auf’s Boot, samt Schnorchel und Tauchflossen. Denn bis zum Mittag stand Schnorcheln auf dem Plan. Rund um Rubiah Island – eine kleine vorgelagerte Insel – findet man viele Korallenriffe und Spots mit nur leichter Strömung. Mit etwas Glück kann man neben bunten Fischen auch kleine Haie oder auch Schildkröten sehen.
Kosten für eine Privattour: 1.500.000 indonesische Rupien, umgerechnet ca. 93 Euro. Frühstück, Mittag und Ausrüstung inkl. Kontakt zu Ayi per Whats App Sprachnachricht: +62 822 9424 2892
Der versteckte Wasserfall
Wasserfälle sind gern gesehene Attraktionen. Ob in Island oder Bali, meist befindet sich in irher Nähe schon ein ausgebauter Parkplatz und nicht selten muss man für die Besichtigung auch Geld zahlen. Hier auf Pulau Weh scheint man in der Vergangenheit ein ähnliches Prinzip eingeführt zu haben. Doch die Tickethütte ist mittlerweile verfallen, genauso wie der größte Teil des Weges. Vorbei an einigen Dorfbewohner, welche sich und ihre Wäsche im Fluss waschen, stapft man also durch das Wasser, statt über Brücken, streift durch das Gestrüpp und klettert über große Gesteinsbrocken, bevor man ihn dann sieht: Pria Laot Waterfall. Touristen haben den Ort wohl schon länger nicht mehr gesehen, die Einheimischen, vor allem Jugendliche versammeln sich hier aber noch gern. Was man leider nicht zuletzt auch am Müll erkennt, der sich zwischen den Steinen ansammelt.
Wer den Sprung hineinwagt, kann sich am frischen überraschend warmen Wasser erfreuen und ist mit etwas Glück sogar ganz allein.
Ein Vulkan, der nicht wie einer aussieht
Wenn man an Vulkan denkt, denkt man meist an einen Hügel mit einem Krater und vielleicht auch noch an Lava. Auf jeden Fall aber braucht es für gewöhnlich eine mehr oder weniger anstrengende Wanderung, um zum Vulkan zu gelangen. Nicht so auf Pulau Weh. Der Vulkan Joboi ist einfach zu erreichen und kennzeichnet sich eher durch begehbare Ebenen, aus welchen Schwefel austritt.
Eine unwirkliche Landschaft, so ganz anders, als man es erwarten würde.
Der Unterwasservulkan
Wo wir gerade bei ungewöhnlichen Vulkanlandschaften sind, gibt es da direkt noch eine weitere, die mit auf deine Spot Liste für deinen Inselurlaub sollte. Der Unterwasservulkan Pantai Pria Laot befindet sich ganz in der Nähe des Seagate Bungalows, also zwischen Sabang und Iboih. Typisch für Pulau Weh ist er nicht großartig ausgeschildert, es heißt also Augen offen halten und vor allem sich auf seinen Geruchssinn verlassen. Denn auch aus diesem Unterwasservulkan tritt Schwefel aus.
Dass du richtig bist, weißt du, wenn es über Wasser nach faulen Eiern stinkt und unter Wasser viele Luftblasen aus der Erde kommen. Dann kannst du die Schnorchelsachen auspacken und dir das ganze unter der Wasseroberfläche anschauen.
Baden in heißen Schwefelquellen Quellen
Die heißen Quellen Permandian Air Panas Keuneukai und Permandian Air Panas Jaboi sind ein weiteres Naturwunder auf Pulau Weh. Das Wasser in den Quellen ist geothermisch erwärmt und hat eine Temperatur von etwa 70 Grad Celsius. Es ist ein beliebter Ort zum Entspannen und Baden und wird von Einheimischen und Touristen gleichermaßen besucht. Man sagt den Quellen sogar heilende Wirkung nach. Um diese zu erlangen heißt es allerdings Nase zuhalten, denn Schwefel stinkt bekanntlich nach faulen Eiern.
Der nördlichste Punkt Indonesiens, naja fast
Vielleicht hast du einen ähnlichen Spot schon in anderen Ländern erlebt. Der westlichste Punkt Europas in Portugal oder der Nordkap in Norwegen. Meist gibt es an den Spots eine große Skulptur und den Blick auf’s Meer. Das ist aber auch alles. Ich persönlich finde das eher wenig spektakulär und halte es vor allem für eine Möglichkeit Geld durch Eintritt oder Parkgebühren zu machen. Doch viele lockt die Idee, an eben einem solchen Punkt gestanden zu haben. Wobei wenn man ganz ehrlich ist, ist dies gar nicht der nördlichste Punkt Indonesiens, ich habe mir sagen lassen, dass dies eigentlich eine andere Insel ist. Da diese aber für Militärzwecke genutzt wird, ist sie für Besucher unzugänglich. Daher bleibt es beim Spot auf Pulau Weh.
Für 5.000 Indo Rupien kann man sein Moped parken und neben der besagten Skulptur diverse Touristenshops besuchen. Besonders nett soll das zum Sonnenuntergang sein, weil man diesen von hier aus gut beobachten kann.
Ein rauer Zeitzeuge – der japanische Bunker
Nach der niederländischen Besatzung Indonesiens, eroberten die Japaner viele Standorte in Asien während des Pazifikkriegs, darunter auch Pulau Weh. Ein letztes Relikt und gut erhaltenes Beispiel für die militärische Architektur der Japaner während des Zweiten Weltkriegs ist der Bunker Benteng Jepang, welcher in den Hügeln der Insel eingebettet steht.
Er besteht aus mehreren Räumen, die mit Beton und Stahl verstärkt sind. Es gibt Schießscharten, die den japanischen Soldaten erlaubten, die Umgebung zu beobachten und gezielt zu schießen.
Als Teil der Geschichte Indonesiens, ist der japanische Bunker ein wichtiges kulturelles Erbe und ein Denkmal für diese Zeit.
Was in anderen Ländern zu einer Art Open Air Museum ausgebaut werden würde, kannst du hier ganz einfach ohne Eintritt, Anmeldung oder Guide besuchen.
Die schönsten Strände der indonesischen Insel Pulau Weh und wo du im Bikini baden kannst
Was wäre eine Trauminsel ohne Traumstrände? Pulau Weh braucht sich da nicht verstecken und kann nicht nur mit glasklaren türkisen Wasser sondern eben auch weißen Sandstränden auftrumpfen. Je nach Gezeiten sind diese größer und besser zugänglich oder eben auch nicht. Die Gezeiten kannst du über folgenden Link auf täglicher Basis abrufen.
Bitte denke daran, dass Pulau Weh muslimisch geprägt ist und du dich daher ganz genau informieren solltest, an welchen Strandabschnitten du im Bikini ins Wasser kannst und wo du dich besser bedeckt halten solltest.
Einen Hinweis möchte ich vorab noch geben: leider wirst du an allen Stränden Müll finden. Je nach Strand und Gezeiten unterschiedlich viel. Aber 100% sauber ist keiner. Auf Bali habe ich das allerdings (abseits der teuren Hotels) schlimmer empfunden.
Ich schreibe dir daher zu jedem Strand eine kleine persönliche Wertung dazu. Diese stellt natürlich nur eine Momentaufnahme dar, aber so kannst du für dich ggf. Prioritäten setzen.
Der lebendigste Strand der Insel Iboih Beach
Der Hauptspot für Touristen auf Pulau Weh ist Iboih. Von hier aus starten Schnorchel- sowie Tauchtouren, es gibt unzählige Restaurants sowie Unterkünfte und auch den einzigen für westliche Touristen funktionierenden Bankautomaten. Das sagt denke ich alles. Doch auch wenn hier viel los ist, solltest du Iboih keineswegs meiden! “Viel” los auf Pulau Weh ist im Verhältnis zu anderen Reisezielen immer noch tiefenentspannt! Außerdem ist Iboih nicht zu unrecht so beliebt.
Der erste Strand von Iboih zeigt sich dir, sobald du den Ort erreichst, direkt gegenüber der Moschee. Damit ist eines schon klar, hier vorn kannst du auf keinen Fall im Bikini schwimmen gehen. Aber das ist auch gar nicht wild, nur ein paar Minuten weiter in den Ort hineingelaufen, einmal die Treppen hoch und wieder runter findest du einen zweiten Strand. Deutlich ruhiger, mit einem netten Café und hier kannst du dich dann auch aus den Klamotten schälen und im Bikini ins Wasser hüpfen.
Nehme dabei direkt die Schnorchelausrüstung mit, denn nur wenige Meter vom Strand beginnt bereits das Korallenriff. Du kannst hier also auch ganz ohne Guide schon viele bunte Fische, leuchtend blaue Seesterne und Korallen sehen.
Wir haben noch einen Geheimtipp bekommen, den wir selbst nicht mehr ausprobieren konnten: Wenn man von hier aus noch weiter läuft, kommt man wohl bei einem Restaurant mit eigenem Steg namens “Yulia” raus. Dort soll man auch großartig schnorcheln können. Es lohnt sich also dort ein Getränkt oder etwas zu essen zu bestellen, um den Steg ganz offiziell nutzen zu dürfen.
Bikini erlaubt: Ja, im hinteren Bereich. Dazu die Straße bis zum Ende, an den Shops mit den vielen Schwimmwesten vorbei die Treppen hoch und wieder runter.
Sauberkeit: im vorderen Bereich eher schlecht, am hinteren kleineren Strand besser
Zugänglichkeit: Einfach zu finden, gut mit Moped zu erreichen
Verpflegung vor Ort: Restaurants stehen zur Verfügung, guten Café gibt’s im Nasaka Coffee.
Namenloser Strand hinter den Paradise Bungalows
Den Namen von diesem Strand konnten wir nicht herausfinden, doch er ist nicht schwer zu finden, zumindest solange Ebbe ist. Gebe bei Google Maps einfach die Paradise Bungalows ein, der Strand liegt direkt dahinter.
Bikini erlaubt: ja, da niemand sonst hier ist
Sauberkeit: super
Zugänglichkeit: einfach zu finden, wenn du dich an die Paradise Bungalows hältst
Secret Beach
Gar nicht so leicht zu finden bzw. bei Flut auch gar nicht zu sehen, ist der Secret Beach. Kommst du vom Norden der Insel, muss du am „The Pade Dive Ressort“ vorbei, das Militärgelände passieren und dann die Augen offen halten. Denn auf der rechten Straßenseite taucht in einer leichten Kurve ein winziger Trampelpfad auf, welche man dann herunter gehen kann. Bei Ebbe sieht man dann unten einen Strand und aus dem Wasser einen markanten Felsen herausragen. Dieser wird von den Locals „Batu Kapal“ genannt, was soviel heißt wie Schiff aus Stein.
Bikini erlaubt: ja, da kaum bis keine Menschen da sind
Sauberkeit: super
Zugänglichkeit: schwierig zu finden, Augen offen halten
Pantai Aron Beach
Hier solltest du auf jeden Fall die Badeschuhe einpacken, denn der Strand ist recht felsig. Dafür ist er aber sauber und unbesucht.
Bikini erlaubt: ja, da du alleine bist
Sauberkeit: super
Zugänglichkeit: einfach
Pasir Putih Beach
Deutlich bekannter ist der Pasir Putih Beach, er gilt zu den Top Stränden auf Pulau Weh. Hier gibt es zwei Cafés, einige Restaurants, einen Fußballplatz und auch eine Schaukel, die vermutlich nur zu Fotozwecken hier hängt.
Hier kannst du dich also gut länger aufhalten, eine Kokosnuss schlürfen und das bisschen Treiben beobachten.
Bikini erlaubt:
Sauberkeit: mittelmäßig ok
Zugänglichkeit: einfach
Anoi Itam Beach
Ein Badeparadies ist dieser Strand nicht, aber sich mal für eine Pause setzen oder abends die letzten hellen Momente am Meer genießen geht hier gut.
Bikini erlaubt: ja, da du alleine bist
Sauberkeit: mittelmäßig ok
Zugänglichkeit: einfach
Gapang Beach
Der Korallensandstrand von Gapang gilt mit seinen Palmen als einer der schönsten Strände auf Pulau Weh. Er ist einfach zugänglich, da er direkt an einer kleinen Straße liegt und man so mit dem Roller direkt davor parken kann. Vor Corona waren die Unterkünfte und auch Tauschschulen am Strand wohl gut besucht. 2023 zeichnet sich ein eher verlassenes Bild. Die Dive Center sind leer geräumt und geschlossen, außer uns ist niemand anderes am Strand und das obwohl wir an einem der letzten Ferientage hier sind und sich zur gleichen Zeit beispielsweise in Iboih zahlreiche inländische Touristen herumtreiben.
Bikini erlaubt: ja
Sauberkeit: mittelmäßig bis schlecht
Zugänglichkeit: sehr einfach zu finden
Arun Beach
Leider liegt an diesem Strand so viel Müll, dass ich ihn nicht empfehlen kann. Es scheint, als würde der Müll hier deponiert und dann später verbrannt werden. Schade, denn bei Ebbe könnte dieser Palmenstrand richtiges Robinson Crusoe Feeling erwecken.
Bikini erlaubt: ja, da du alleine bist
Sauberkeit: sehr schlecht, viel Müll
Zugänglichkeit: einfach
Pantai Ujung Kareung Beach
Dieser Strand hätte das Pontential zum Traumstrand. Sehr lang, wunderbar grün, mit hohen Palmen gesäumt, aber leider auch ganz schön zugemüllt. Daher von mir aus leider keine Empfehlung
Bikini erlaubt: nein
Sauberkeit: viel Müll
Zugänglichkeit: einfach
Restaurants, Cafés und Bäckereien
Wer fancy Hipster Cafés wie auf Bali erwartet, ist auf Pulau Weh falsch. Wer hingegen Lust hat sich auf die lokale indonesische Küche einzulassen, auch wenn die Restaurantausstattung eher simpel ist, der wird hier glücklich. Für meist 80Cent bis 1,20 Euro erhältst du landestypische Gerichte wie Nasi (Reis) oder Mie (Nudeln) Goreng mit wahlweise Fleisch, Scampi oder Gemüse.
Fleischliebhaber sollten auch Soto Ayam (Hühnersuppe) und Sate Ayam (Hühnerspieße mit Erdnusssauce) probieren.
Für alle Vegetarier, die nicht nur gebratenen Reis oder Nudeln essen wollen, sind Gado Gado (indonesisches Gemüse mit Tofu) und Tempeh empfehlenswert.
Typisch indonesisch mit großartiger Aussicht
Fährt man von Iboih Richtung Sabang kommt auf der linken Straßenseite kurz vor den Toren der Stadt ein Restaurant mit großartiger Aussicht: Rujak Alam Pulo Klah.
Hier bekommst du frische indonesische Küche und solltest unbedingt den javanischen Rujak (gesprochen Rujaa) Salat probieren. Erwarte jedoch nicht einen knackigen Salat mit Salatblättern, vielmehr handelt es sich um einen pikanten Obstsalat mit Mango. Auf jeden Fall eine neue Erfahrung für deine Geschmacksknospen.
Das beliebteste Fischrestaurant der Insel
Nicht nur einmal haben wir das D&D Restaurant empfohlen bekommen, weil es wohl die besten Fischgerichte der Insel serviert. Da ich selbst allerdings keinen Fisch esse und unsere Zeit nicht mehr ausgereicht hat, haben wir diesen Tipp selbst nicht ausprobiert. Doch auf die Empfehlung kann man sich auch laut Google Bewertung verlassen. Du kannst den Besuch sehr gut nach deiner Schnorchel- oder Tauchtour in Iboih einplanen, da das Lokal gleich um die Ecke ist.
Vegetarische Burger und guter Café
Das Naska Café liegt am kleinen Iboih Beach. Hier gibt es nicht nur Kaffee aus der Siebträgermaschine sondern auch (sodann gerade alle Zutaten auf Lager sind) einen vegetarischen Burger , der tatsächlich ganz gut ist. Eine willkommene Abwechslung zu Reis- und Nudelgerichten. Für Fleischesser gibt es natürlich auch gute Gerichte auf der Karte.
Indonesischer Kaffee
Das indonesische Wort für Kaffee lautet kopi. Man trinkt Kaffee auf der Insel meistens in 2 Versionen: als kleinen Mokka, der dann auch schon einmal als Espresso bezeichnet wird oder aber als Kupi Sanger. Dabei handelt es sich um einen Kaffee mit gesüßter Milch, gern mit Eiswürfeln serviert. Den bekommst du beispielsweise bei Minano Kopi. Siebträgermaschinen findet man hier nur sehr selten. In Iboih gibt es ein Café gleich am Ortseingang, sowie das schon erwähnte Nasak Coffee.
Kaffee zwischen Einheimischen mit guter Aussicht
Unser persönlicher Lieblingsplatz ist ein Café direkt in der Nähe vom Seagate Bungalow geworden. Für 24 Cent haben wir hier einen Mokka getrunken und je nach Verfügbarkeit auch mal etwas Gebäck genascht während unser Blick auf den winzigen Fischerort und das Meer fiel.
Der charmante Besitzer spricht zwar so gut wie kein Englisch, mit Händen und Mimik kann man sich aber gut verständigen. Und wer mehr als einmal kommt, erntet garantiert auch ein herzliches Lächeln.
Du findest den Spot auf Google Maps über Waterboom Pria Lot. Von außen steht jedoch kein Name dran. Morgens ist das Café am besten besucht, vor allem von einheimischen Männern, die ihre Handys laden, einen Kaffee trinken und Videoanrufe an die Familie machen. Am Nachmittag ist es dann meist recht leer.
Die besten Bäckereien in Sabang
Als es uns eines morgens nach etwas Süßem lockte, beschlossen wir uns auf die Suche nach der besten Bäckerei in Sabang zu begeben. Dabei haben wir drei Spots ausprobiert, die wir sehr empfehlen können.
Zu Allererst haben wir Raihan’s Cake & Bakery aufgesucht. Der Laden mit der grünen Beschriftung befindet sich in einer Seitenstraße. Du bekommst hier typisches indonesisches Gebäck sowie Torten und kleine Tartles.
Ein paar Straßen weiter zog uns ein süßlicher Duft an sich und navigierte uns zur Manufaktur “Kuekacang Hijau AG”, zu deutsch der Grüne Bohnen Kuchen AG. Von außen dachten wir, wir würden vor einem weißen Wohnhaus stehen, doch in der Einfahrt wurden große Stückzahlen Schachteln gefaltet. Wir fielen mit unseren neugierigen Blicken direkt auf und wurden freundlich begrüßt. Auf unsere Frage hin, ob hier eine Bäckerei mit Verkaufsraum wäre, bekamen wir eine Rundführung durch die Herstellung, wo fleißige Frauen die für die Region bekannten gefüllten Blätterteig Kugeln herstellten. Diese gibt es in zwei Versionen: mit Bohnen- und Pandancreme. Nachdem wir dann auch noch probieren durften, waren wir überzeugt: hier müssen wir was mitnehmen. Also wieder raus zur Verpack-Station und direkt ein paar Schachteln eingekauft. Sie halten wohl bis zu 2 Wochen. Könnten also auch ein gutes Mitbringsel sein.
Zuletzt hielten wir noch bei “Sabang Excellent Bread & Cake”. Hier wird man vorm Betreten gebeten die Schuhe auszuziehen. Was etwas ungewohnt für ein Geschäft ist, aber den Wunsch sind wir nachgekommen, um uns drinnen dann mit Schokolade gefüllten Köstlichkeiten zu versorgen.
Fazit: man kann in Sabang reichlich leckere Backwaren finden, sollte aber nicht mit Hunger einkaufen, sonst ist es schwer sich zu stoppen.
Banda Aceh: Empfehlungen für einen Zwischenstopp
Um nach Pulau Weh zu gelangen, muss man erst einmal nach Banda Aceh. Da einer unserer Flüge gecancelt wurde und wir umplanen mussten, sind wir gezwungen worden statt durchzureisen eine Nacht in der Stadt zu verbringen. Und das kann ich durchaus empfehlen. Denn Banda Aceh ist das Zentrum der Region und hält als solches eine handvoll Sehenswürdigkeiten und netten Cafés bereit.
Das Banda Aceh Tsunami-Museum
Auch wenn der Tsunami inzwischen fast 20 Jahre her ist, so ist er doch immer noch ein identitätsstiftendes Puzzlestück im Leben der Nord-Indonesier. Viele haben durch ihn ihre gesamte Familie sowie ihr Zuhause verloren. Manch einer hat unfassbare Überlebensgeschichten zu erzählen. Kaum vorstellbar, wenn man Banda Aceh heute sieht. Wer ein wenig tiefer in diese traurige Geschichte eintauchen möchte, der findet im Tsunami-Museum in Banda Aceh Artefakte und Fotografien aus der zeit vor und nach dem Tsunami.
Masjid Baiturrahman-Moschee – die überlebende des Tsunamis
Der Tsunami, der am 26. Dezember 2004 die indonesische Stadt Banda Aceh traf, war die schlimmsten Naturkatastrophe des Landes. Die Auswirkungen des Tsunamis waren verheerend und zerstörten fast alles in seiner Bahn, einschließlich der meisten Gebäude und Häuser der Stadt. Allein in der Region sind über 25.000 Menschen um das Leben gekommen. Wenn man nach Bildern googelt sieht man, dass außer Trümmern nichts mehr übrig war.
Eine bemerkenswerte Ausnahme war die Masjid Baiturrahman-Moschee, die mitten im Zentrum von Banda Aceh steht. Vor dem Tsunami erfreute sie sich keiner großen Beliebtheit. Denn das Gebäude war von den Niederländern als Wiedergutmachung der Kolonialisierung erbaut und geschenkt worden.
Doch als sie trotz der massiven Zerstörung, die durch den Tsunami verursacht wurde, als einzige weitgehend intakt blieb, diente sie als Zufluchtsort für viele Überlebende. Die lokale Gemeinde nutzte die Moschee als Zentrum für Hilfs- und Rettungsaktionen und als Anlaufstelle für die Menschen, die alles verloren hatten.
So kommt es, dass die Überlebenden des Tsunamis die Masjid Baiturrahman-Moschee als Wunder und Symbol der Hoffnung in einer Zeit von Trauer und Verzweiflung betrachten und die Moschee heute eine große Bedeutung hat.
Sie gilt nicht nur als Haus der Religion, sondern auch als Zeichen des Widerstands und der Hoffnung inmitten der Trümmer der verheerenden Tsunami-Katastrophe. Das macht sie zum Symbol der Entschlossenheit und des Zusammenhalts der Gemeinschaft, die den Wiederaufbau der Stadt in Angriff genommen hat.
Kaffeetrinken in Banda Aceh
Lassen wir die traurige Geschichte Banda Acehs hinter uns und widmen uns den schönen Dingen des Lebens: Kaffee! Ja der Übergang ist holprig, aber von Katastrophe zu Genussmittel gibt es wohl auch einfach keinen charmante Überleitung.
Also steigen wir direkt ein: Indonesien ist eines der weltweit Top 5 Kaffee Anbauländer. Vor allem um Java und Sumatra wird fleißig angebaut und so ist es kein Wunder, dass man hier in den großen Städten auch tatsächlich ganz gute Coffee Shops findet. Ich war erstaunt, wie viele Spots mir Google Maps bei der Suche nach Röstereien ausgespuckt hat. Eine, die ich ausprobiert habe und empfehlen kann, ist die Kuta Alam Roastery.
Hier gibt es vor allem den Gayo, Kaffee aus der vulkanischen Region in Sumatra. Das Menü ist lang und so stehen neben Kaffeegetränken aller Arten auch diverse Fruchtshakes zur Auswahl. In der kleinen Seitenstraße neben der Rösterei gibt es diverse Sitzplätze, umgeben von mit Murals dekorierten Hauswänden.
Insider Fact: Ein klassisches Geschmacksmerkmal des Kaffees aus Sumatra – auch wenn wir ihn in Deutschland kaufen – ist übrigens ein erdiger Geschmack, welcher mit der hohen Luftfeuchtigkeit in der Region zusammenhängt.
Übernachten in Banda Aceh – meine Hotelempfehlung
Wie beschrieben, sind wir eigentlich unfreiwillig in Banda Aceh gelandet. So musste ich mich auch für das Hotel recht spontan entscheiden. Wichtig war mir eine zentrale Lage, ein ansprechender Auftritt, gute Bewertungen, Frühstück inklusive und ein fairer Preis. All das habe ich im Parkside Alhambra Hotel* für 38 Euro je Nacht gefunden.
Auch wegen des bequemen Bettes, der sauberen Zimmer und des sehr netten Personals kann ich es dir auf jeden Fall 100% empfehlen.
Packliste für Pulau Weh
Sommer, Sonne, Sonnenschein, Schnorcheln, Scharia und Mücken – bevor du für deinen Traumurlaub auf der indonesischen Insel Pulau Weh packst, solltest du checken, ob du an die folgenden Dinge gedacht hast:
- Mosikito Schutz: Gerade abends zwischen 18.30 – 20.30 Uhr sind die Plagegeister aktiv und freuen sich über jede menschliche Mahlzeit. Daher Mückenschutz nicht vergessen.
- Pulau Weh ist sehr Äquator nahe und damit ist die UV Belastung enorm groß. Du solltest also auf jeden Fall eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor einpacken. Noch dazu sollte sie rifffreundlich sein. Denn herkömmliche Sonnencreme beinhaltet Chemikalien, welche wenn sie einmal ins Meer gelangt sind, Korallen sterben lassen und Fische unfruchtbar machen können. Also achte unbedingt darauf, dass deine Sonnencreme keine Octinoxat (INCI: Ehylhexyl Methoxycinnamate) und Oxybenzon (INCI: Benzophenone-3) beinhaltet. Inzwischen gibt es einige Anbieter, die auch auszeichnen, dass die Cremes korallenfreundlich sind, dazu gehören unter anderem New Layer, Hawaiian und Speick*
- Falls du lange Badekleidung wie beispielsweise einen dünnen Wetsuit oder UV Kleidung hast, packe sie ein. Denn du holst dir beim Schnorcheln schnell einen Sonnbrand auf der Körperrückseite. Außerdem kannst du mit der Kleidung dann wirklich von jedem Strand aus starten. Bikinis sind hingegen ja nur an manchen Stränden gestattet. Günstig bekommst du solche Kleidung bspw. bei Decathlon.
- Solltest du eine eigene Unterwasserbrille sowie einen Schnorchel besitzen, nehme sie mit. Dem Helden waren sämtliche Leihmodelle vor Ort zu klein und wenn die Maske nicht richtig sitzt, macht das Schnorcheln keinen Spaß.
- Lade dir Google Maps, maps.me oder die Karte deiner Wahl vor der Reise herunter und markiere dort alle Spots. Während man auf der Insel unterwegs ist, hat man oft keinen Empfang und dann laden online Karten nicht mehr. Zwar führt vor allem eine große Straßen zu den Hauptspots, aber wenn du dann z.B. doch den Abzweig zum Wasserfall verpasst, wird es schwierig den ohne eine Karte zu finden. Denn große Ausschilderungen sucht man meist vergebens.
Indonesische Trauminsel Pulau Weh – alle Sehenswürdigkeiten und Strände in einer Karte
Last but not Least: die Sache mit dem Müll auf den Trauminseln
Wer bereits durch Asien gereist ist, wird das Problem kennen: Ob am Straßenrand oder direkt am Strand, Plastikmüll ist allgegenwärtig. Das macht einen als Reisenden traurig, manchmal wütend und manchmal nimmt es den eigentlich schönen Orten auch den kompletten Charme.
Die Gründe für das Müllproblem, welches auch Indonesien und dessen Trauminseln haben sind vielfältig. Zum einen mangelt es an Bewusstsein der Bevölkerung. Die Regierung leistet einfach keine gute Aufklärungsarbeit und manchmal gibt es nicht mal ein gutes öffentliches Entsorgungssystem. Doch wie will man Menschen, die wirklich deutlich größere Probleme haben, gerade so über die Runden kommen, abverlangen sich mit dem Erste-Welt-Problem Müll zu beschäftigen? Selbst wenn dieses langfristig ihnen selbst schadet, durch sterbende Unterwasserwelt etc., ist das Thema für viele nicht greifbar.
Auch wir Deutschen tragen eine Mitschuld oder besser gesagt unser eigenes Recyclingsystem. Denn auch wenn wir hierzulande auf Mülltrennung setzen und Recycling groß schreiben, wird unser Müll nicht immer im Inland verarbeitet. Hingegen exportieren wir einen großen Teil in Länder wie die Türkei, Malaysia und eben auch Indonesien. Wie man sich denken kann, ist man dort nicht gerade qualifizierter oder besser ausgerüstet, um diesen tatsächlich zu recyceln.
Wenn Kunststoffmüll aus Deutschland in zertifizierte Recyclinganlagen im Ausland exportiert wird, geht er in die Berechnung der deutschen Recyclingquoten ein. Die Nachweis- und Kontrollsysteme sowie die Recyclinginfrastruktur in den Zielländern sind jedoch oftmals mangelhaft, so dass nur ein Teil der Abfälle tatsächlich recycelt wird. Der Rest wird unter niedrigen Umweltstandards verbrannt, deponiert oder wild entsorgt.
Das ganze Thema ist also komplexer, als es auf den ersten Blick scheint.
Was kann man als Reisender konkret tun, um das Müllproblem zu verringern?
- Zum einen kannst du deinen eigenen Müll nicht einfach in der Natur entsorgen, auch wenn dort teilweise vielleicht schon so viel liegt, dass es keinen Unterschied zu machen scheint. Es macht einen. Für die Natur und auch als Zeichen.
- Des weiteren kannst du versuchen möglichst wenig Müll zu produzieren. Frage nach Gläsern statt Plastikbechern, bitte darum den Strohhalm bei Getränken wegzulassen und so weiter.
- Wenn du siehst, dass jemand seinen Müll einfach im Freien fallen lässt, kannst du diese Person ansprechen. Wobei du hier vorsichtig und respektvoll vorgehen solltest. Immerhin bist du nur ein Besucher und als “reicher Westler” Vorschriften zu machen, kann auch sehr unangenehm aufstoßen.
Außerdem muss man sich auch immer an die eigene Nase fassen, wenn ich mich hier in Berlin umschaue ist es auch nicht gerade so, dass wir keinen Müll rumfliegen hätten. Gerade in Bezirken wie Wedding, Neukölln oder Friedrichshain glänzen die Straßen auch nicht gerade vor Reinlichkeit. Diese Demut sollte man durchaus mit sich bringen, wenn man mit anderen versucht ins Gespräch zu kommen. - Und nicht zuletzt kannst du offen, ohne zu verurteilen darüber sprechen. Mich schockiert es immer wieder, wenn ich andere Blogger oder Influencer von Reisezielen schwärmen höre und ein wunderschönes Bild dem nächsten folgt, aber kein Wort zur Problematik Müll fällt, obwohl ich ganz genau weiß, dass es ein großes Problem ist, bin ich schließlich selbst schon an vielen Orten gewesen. Bali ist da immer mein Lieblingsbeispiel. Wenn wir jedoch nicht darüber reden und ein einseitiges Bild der Realität zeichnen, verpassen wir es aufzuklären und für ein Bewusstsein zu sorgen, welches vielleicht zumindest in kleinen Schritten etwas ändern könnte.
Falls dich das Müll-Thema auf Bali interessiert, schau doch mal in meinen Artikel dazu rein. Gleiches gilt für ein anderes Insel Paradies: Sansibar.
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