Vancouver Island: Walewatching und das nicht vorhandene Indianerdorf

Nachdem wir Kanada durchquert hatten, sowohl die Wildnis, als auch Großstädte durchwandert hatten, standen  nur noch zwei Dinge auf unserer Liste: ein Indianerdorf und Walewatching. Ja, das klingt nach dem absoluten Touriprogramm, aber hey, ein paar Klassiker muss man ja auch mitnehmen. Und beides sollte es laut Reiseführer auf Vancouver Island geben. Also standen wir…

Nachdem wir Kanada durchquert hatten, sowohl die Wildnis, als auch Großstädte durchwandert hatten, standen  nur noch zwei Dinge auf unserer Liste: ein Indianerdorf und Walewatching. Ja, das klingt nach dem absoluten Touriprogramm, aber hey, ein paar Klassiker muss man ja auch mitnehmen. Und beides sollte es laut Reiseführer auf Vancouver Island geben. Also standen wir früh auf und fuhren zur Fährstation.

Die erste Überraschung: die Fährfahrt entpuppte sich als sehr kostspielig. Zwei Personen und ein Auto von Vancouver nach Victoria kosteten pro Tour schlappe 88 CAD. Oha. Wir hatten ja schon mit dem teuren Walewatching gerechnet, aber nicht auch noch mit der überteuerten Fähre. Aber was soll es, ohne Fähre ging es eben nicht und der Urlaub war ja fast vorbei, dann gehen eben die letzten Kröten für die Übersetzung nach Vancouver Island drauf.

Auf der Insel angekommen fuhren wir sofort zur nächstbesten Walewatchingstation und ergatterten uns Tickets (110 CAD Pro Person). Immerhin wollten wir nicht noch einmal das Unglück von Tadoussac nicht wiederholen. Der Start war erst für den Nachmittag geplant, ausreichend Zeit also, um nach Duncan – the city of totem- zu fahren und eimal in die Welt der Indianer abzutauchen. Eineinhalb entnervte Stunden später mussten wir einsehen, dass unsere Erwartungen zu groß gewesen waren. In der Tat standen hier ein paar Totempfähle und auch ein Museum (mit Abstand das kleinste Museum, welches ich je gesehen habe) zeigte die Geschichte der Stadt, doch hier gab es keinerlei Lederwaren oder sonstige Shops.

Ein gutes hatte die Enttäuschung, es blieb genug Zeit unser ausgefallenes Frühstück in einen Brunch zu verwandeln. Also wieder zurück nach Victoria und ab ins Jam Café. Der Hunger war groß, also gab es auch direkt mehrere Gerichte, allesamt super lecker.

 Die Bäuche gefüllt machten wir uns Richtung Hafen auf. heute war unsere letzte Möglichkeit in Kanada Wale zu sehen. Wohlwissend, dass die eigentliche Walsaison noch nicht begonnen hatte. Für Buckelwale war es noch deutlich zu früh,  mit Glück würden wir einen „ortsansässigen“ Orca zu Gesicht bekommen. Wir stellten uns auf eine erfolglose Tour ein und freuten uns zumindest einmal mit dem Zodiac hinaus aufs Meer zu fahren.  Viele  andere Boote, bepackt mit Touristen, hatten wir schon auf dem Wasser gesehen, doch als wir an dem Bootssteg ankamen, waren wir die einzigen. Und so sollte es auch bleiben. Offenbar hatte keiner die späte Tour bei diesem Anbieter gebucht.  Ein Zoodiac + Fahrer nur für uns – es hätte schlimmer sein können;)

Wir packten uns in die Wasserfesten leuchtend organgefarbenen Anzüge ein und hievten uns etwas bewegungsgelähmt auf das Boot. Fast eine Stunde rasten wir so über das Meer, eine Welle nach der anderen, festhalten war angesagt. Der Sprühregen im Gesicht machte es schwer sich auf das Meer zu konzentrieren und trotzdem lächelten wir, uns unserer exklusiven Tour bewusst. Auf meine Frage hin, wie viele Wale denn heute schon gesichtet worden waren, meinte unser Guide nur trocken „Die anderen Boote sind alle ohne Walsichtung zurück gekommen“. Na wie gut, dass wir uns schon darauf eingestellt hatten. Und dann, unser Guide wollte gerade wieder umkehren, kam ein Funkspruch. Ein anderes Boot hatte eine Orcagruppe gesichtet, nur wenig von uns entfernt. Und tatsächlich wir hatten Glück. Drei Orcawale waren zu sehen, wie sie immer wieder auftauchten. Wir konnten es kaum glauben. Sie waren zwar noch ein ganzes Stück entfernt, dennoch war es eindeutig zu sehen und vor allem auch zu hören. Denn ihre Blasgeräusche waren unverkennbar.

Vollkommen mit Glücksgefühlen aufgepumpt hieß es nun aber wirklich umdrehen. Es würde demnächst dunkel werden und wir waren schon länger unterwegs, als eigentlich gebucht. Do das Schicksal meinte es besonders gut mit uns. Denn auf dem Rückweg begegneten wir direkt noch einer weiteren Orcafamilie. Unser Guide , ein  Ortsgeborener, freute sich mit uns. Auch er hatte in diese Gruppe in diesem Jahr noch nicht gesehen. Da war er sich ganz sicher.  Der Nachwuchs verriet die Familie.

So ging also unser letzter Ausflug in Kanada zu Ende. Ein teures Vergnügen, aber das hat sich gelohnt.

Vancouver Island würde bei einem weiteren Kanadaurlaub wieder mit auf der Liste stehen und angesichts der Größe der Insel sicher auch für mehr als nur ein paar Tage.

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4 Antworten zu „Vancouver Island: Walewatching und das nicht vorhandene Indianerdorf“

  1. Wow, das letzte Bild ist der Hammer.
    Ich hoffe auf Kanada im nächsten Jahr und dann auf jeden Fall mit Vancouver Island!!!

    1. Kanada lohnt sich auf jeden Fall! Und für Vancouver Island ruhig ein paar Tage einplanen, die Insel ist riesig und bietet eine Menge. Mit unserem Tagesausflug konnten wir nur einen winzigen Teil entdecken.

  2. Wow..die Preise sind wirklich happig…zum Glück hat der Brunch die Stimmung wieder etwas aufgeheitert 🙂 Walewatching möchte ich auch soooo gerne machen!! 1h auf dem Meer bei Wellengang?? Oha ob ich das aushalten würde bei meinem flauen Magen 🙂 Die Bilder der Wale entschädigen aber für alles!!

    Liebe Grüße,
    Martin

    1. Hey Martin,
      ja das ist happig aber vermutlich überall so teuer und am Ende ist es ja auch ein einmaliges Erlebnis:) Die Zoodiacfahrt hatte was von Achterbahn. Mit empfindlichen Magen sorgst du wohl besser gleich mit Tabletten gegen Seekrankheit vor. Wobei das kein Schaukeln, sondern eher ein hartes wiedetholendes Aufknallen war, vielleicht beruhigt das deinen Magen? Gelohnt hat es sich auf jeden Fall und das sind dann auch die Erinnerungen, in denen man später noch schwelgt:)
      LG Nicole