Immer wenn ich von meiner China-Reiseplanung erzählte und die Stationen erwähnte, wusste jeder was mit Peking aber keiner etwas mit Wuzhen anzufangen. What the hell is Wuzhen?

Infos zu Wuzhen
Wuzhen, dass ist eine Kleinstadt mit 57.000 Einwohnern, ungefähr 1.300 km von Peking entfernt. Was es so besonders macht, ist der gleiche Grund, aus dem man in Europa einmal in Venedig gewesen sein sollte: zahlreiche Kanäle durchfließen diesen Ort und machen ihn zur Wasserstadt.
Klingt ganz gut soweit. Lohnt sich die lange Anreise aber auch wirklich?
Das hübsche Gebiet Wuzhens teilt sich in einen Ostbereich und einen Westbereich, welche ca. 2 km auseinanderliegen. Dazwischen befinden sich mehr oder weniger graue Häuserblöcke. Die geschichtsträchtigen Teile der Wasserstadt sind rundherum abgesperrt und verlangen Eintritt. 120 Yuan für einen Bereich, 150 Yuan für beide. Ähnlich wie in Venedig ist hier alles auf die Touristen ausgelegt: Edle Hotels, viele Verkaufsstände, ein paar Museen und sogar einige Kunstinstallationen.
Ich habe beide Teile gesehen und würde eher den westlichen Teil, aufgrund seiner Größe und dem kulturellen Angebot, empfehlen.
Was kannst du in Wuzhen sehen?
1. Das Hochzeitsmuseum
Hier werden traditionelle Hochzeitsbräuche erklärt und Gewänder ausgestellt. Gegen Gebühr dürfen die traditionellen Roben auch anprobiert werden, was unter den jungen Chinesinnen der Renner ist.

2. Yuelo Temple – Der chinesische Gott der Liebe
Da wir schon bei Hochzeit waren, machen wir doch gleich mal mit der Liebe weiter. Denn wirklich nett ist der Tempel der Liebe, noch mehr allerdings sein Drumherum. Kennst du die Deutzer Brücke in Köln oder deren klassische Vorbilder? Dort hängen tausende von Schlössern verliebter Paare, die nach Anbringung des Schlosses den Schlüssel ins Wasser geworfen haben und diesen Akt als Zeichen ihrer ewigen Liebe verstehen. Nun beim Yuelo Tempel sind es keine Schlösser, sondern rote Bänder, die an die Bäume gebunden werden. Das soll Glück in der Liebe bringen, hofft man doch so auf die Wohlgesinnung des Liebesgottes.

3. Indigo Fabrik
Immer wieder begegnen einem in Wuzhen blaue Tücher mit weißen Mustern. Diese haben hier große Tradition und werden gern als Mitbringsel geschoppt. Die Herstellung kann man im westlichen Wasserdorf in der Indigo Fabrik bestaunen. Übrigens auch ein Ort, der sich super für Fotos eignet.

4. Art Wuzhen
So nennt sich eine Reihe von Kusntwerken und Installationen von 40 internationalen Künstlern, welche noch bis zum 26.06.2016 geht. Darunter zum Beispiel der floating fish von Florentijin Hofman (bereits für die große gelbe Ente bekannt, die es bis nach Hongkong geschafft hatte) oder auch die Ausstellung „standards“ eines chinesischen Künstlers. Verteilt im gesamten Wasserdorf stößt man immer wieder auf Teile der Ausstellung.


Außerdem erwarten einen noch ein Theater, die Seidenproduktion und andere kulturelle Angebote. Darüber hinaus kann man auch ganz gut Schlemmen.
5. Kulinarisches
Reiskuchen, Dumplings, gedämpfter schwarzer Reis, süße Reissuppe, Frittiertes oder auch verschiedenste chinesische Fleisch-Gerichte – verhungern muss man im Wasserdorf Wuzhen nicht. Und die Qualität ist auch wirklich gut, man braucht also keine Sorge vor klassischen Touristen Fast Food haben.


Fazit: Wuzhen ist wirklich sehenswert. Ein hübscher alter Teil Chinas, in dem es aufgeräumt und freundlich zugeht. Vollkommen anders als Peking. Meine drei Nächte hier, waren allerdings zwei zu viel, denn das Wasserdorf hat man locker und sehr entspannt auch an einem Tag erkundet.
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