Island im März: 4 Tage Road Trip auf dem Golden Circle

Lust auf Island, aber nur wenig Zeit und dann auch noch im März? Ich dir die ideale Golden Circle Route für 4 Tage.

3 Tages Road Trip durch Island im März - ein Artikel von PASSENGER X

Island bietet eine wirklich einmalig schöne Naturkulisse und bietet sich hervorragend für einen Road Trip an. In diesem Artikel verrate ich dir, was du alles in nur drei Tagen in Island im März sehen kannst.

Nachdem ich im Februar gemeinsam mit meinem Helden im finnischen Lappland ein paar großartige Tage verbracht hatte und dort eine Vorahnung von Nordlichtern bekam, entstand spontan die Idee uns Island im März anzuschauen. Denn dann sollte die Chance auf Nordlichter noch sehr groß sein und zeitgleich das Wetter bereits etwas milder. Wir buchten also Flüge und stellten uns einen Island Road Trip Route zusammen, welcher uns eine coole Reise garantierte, selbst wenn wir keine Nordlichter sehen würden. Vom Golden Circle, über Gletscher bis zum Diamond Beach – auf uns warteten jede Menge Highlights. Wie diese Reise war und wie du sie ganz leicht selbst buchen kannst – das verrate ich dir in diesem Artikel.

Island im März – die Reisebuchung

3 Tages Road Trip durch Island im März - ein Artikel von PASSENGER X

Flüge nach Island

Wir sind von Berlin mit Icelandair nach Reykjavík geflogen und auf dem Rückflug mit WOWAir. Beide Airlines kann ich empfehlen. Als Direktflug dauert das Vergnügen gute dreieinhalb Stunden. Was sich für dich zeitlich anbietet, findest du am besten über Opodo* heraus, dort kannst du dir auch einen Preisalarm setzten und so eine Info bekommen, wenn die Preise fallen. 

Island Unterkünfte

Ein Tipp vorneweg: schau dir deine Flugzeiten ganz genau an, denn ggf. ergibt es sich für dich, wie für uns, dass du auf eine Übernachtung verzichten kannst. Unser Rückflug ging um 6 Uhr morgens. In der Nacht haben wir uns keine Unterkunft gebucht, sondern sind mit dem Mietwagen zu einem Nordlichter Spot und haben noch einmal die Chance auf die Aurora Borealis mitgenommen. Dann haben wir noch zwei Stündchen im Auto gedöst und schon war es Zeit zum Flughafen zu fahren. Sicher waren wir tagsüber dann nicht super fit, aber da wir ja sowieso mittags in Berlin ankamen und den Tag frei hatten, war das egal.

So nun aber zu meinen Empfehlungen für deine Island Unterkünfte.

In Reykjavik haben wir uns eine kleine Ferienwohnung* genommen, welche mit dem Mietwagen leicht zu erreichen war. Auf dem Weg haben wir noch bei einem Supermarkt angehalten, so konnten wir dann abends selbst in der gemütlichen Gemeinschaftsküche kochen.

Unsere zweite Übernachtung haben wir uns örtlich so ausgesucht, dass sie am Ende des Golden Circles lag, jedoch nicht zurück nach Reykjavik führte, sondern schon in die Richtung unseres nächsten Streckenabschnitts. So landeten wir in Stokkseyri in einem wirklich super gemütlichen und coolen Ferienhaus* mit mehreren Zimmern. Zu unserem Glück waren wir die einzigen Gäste und konnten so die gesamte untere Etage mit Wohnzimmer, Küche, zwei Bädern und Terrasse allein nutzen.

Die dritte Nacht führte uns zu dem Endpunkt unserer Tour, ehe es am nächsten Tag zurück ging. Deshalb wählten wir diesen so weit Südöstlich, wie wir kommen konnten. Das Guesthouse Nypugardar* war dafür gerade zu perfekt. Abgelegen genug, um auch noch eine Chance zu haben in der dunklen Nacht Nordlichter zu erspähen und zeitgleich modern, sauber sowie gemütlich genug, um sich so richtig wohlzufühlen. Eine eigene Küche hatten wir hier nicht, dafür gab es ein zum Hof gehörendes Restaurant.

Was wir übrigens auf dem Weg gesehen haben und was sicher auch ein super Ort zum Übernachten ist, ist das Fosshotel in der Nähe von Hof. Denn dieses sieht nicht nur super aus, es liegt auch für die Nordlichter richtig gut. Wenn Sie auftauchen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du sie hier direkt mit Blick aus deinem Zimmer heraus sehen kannst, super groß.

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Mietwagen buchen in Island

Eine Warnung vorneweg: Wer in Island einen Mietwagen buchen möchte, der sollte sich:

  1. Ranhalten und auf jeden Fall rechtzeitig von zu Hause aus buchen und
  2. einen freundlichen Kreditrahmen auf seiner Kreditkarte haben, da in Island eine sehr üppige Kaution geblockt wird.

Autos können dank der Schotterstraße, des wechselhaften Wetters und übermutigen Aktionen schnell diverse Blessuren abbekommen. Steinschläge oder vom Wind abgerissene Türen – das waren nur einige der Dinge, welche uns prophezeit wurden. Und so ist es wohl üblich über 2.000 Euro Kaution auf der Kreditkarte zu blocken. Da es unzählige Autovermieter in Island gibt, ist ein Preisvergleich empfehlenswert. Bezüglich des günstigsten Mietwagens habe ich einen netten Travel Hack für dich. Bei Check24* kannst du heute das beste Angebot suchen und buchen. Bis einen Tag vor deiner Anreise schaust du immer mal wieder nach einem bessern Angebot, falls es das gibt, stornierst du deinen bereits gebuchten Mietwagen und buchst das bessere Angebot. Die kostenfreie Stornierung bis 24h vor Abholung macht es möglich. Also schau doch mal bei Check24* vorbei, wir haben so schon einiges an Geld gespart. Wir lagen für unsere Mittelklasse SUV mit Allrad und Vollkasko bei 374 Euro für vier Tage.

Wetter und Ausrüstung

Wenn du, so wie wir, Island im März machst, kann dich wirklich alles an Wetter erwarten. Harte Minustemperaturen und Schnee sind genauso möglich wie Regen, aber auch Sonnenschein und milde Temperaturen. Am besten packst du daher Funktionskleidung ein, welche du gut im Zwiebellook tragen kannst. Mütze, Handschuhe und Schal sollten nicht fehlen, ebenso wie eine Wind- und Regedichte Jacke. Mein Lieblingsmodell ist eine Schneejacke von Roxy*, die absolut wind- und regendicht, zeitgleich jedoch recht dünn ist und mir dadurch genug Bewegungsfreiheiten zum Wandern oder auch fotografieren lässt.

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Außerdem sieht sie, wie ich finde, super cool aus und schreit nicht direkt „Outdoor“. Was ich aber auch immer noch dabei habe ist eine leichte Funktionsjacke von Patagonia*, mit kleinem Packmaß. Die kann ich noch unter die Roxy drunter ziehen, falls es sehr kalt ist oder aber auch solo tragen, wenn es nicht zu kalt ist und ich zum Beispiel was anhaben möchte, was ich auch bequem im Auto oder Flieger anlassen kann. So viel zu den Jacken.

An Oberbekleidung empfehle ich Pullover aus Merinowolle, weil sie einfach warmhalten, einen jedoch nicht schwitzen lassen. Außerdem braucht man davon eigentlich nur einen. Da sie nach nächtlichen Auslüften auch nicht nach Schweiß riechen. Hosen sollten bequem und wärmend sein und Schuhe auf jeden Fall robust. Wetterfeste Wanderschuhe würde ich für Island auf jeden Fall bevorzugen, gerade wenn du im März reist und ggf. auch noch auf Regen und Schnee triffst.

Damit das Packen möglichst leicht wird, habe ich dir Packlisten als PDF zum runterladen vorbereitet und auf meiner Ausrüstungsseite findest du alle Kleidungsstücke, die bewährten Schuhe, nachhaltige Gadgets, die Artikel meines minimalen Hygienebeutel sowie die Technik, welche mich immer auf Reisen begleitet. Vielleicht sind da auch noch ein paar Sachen dabei, die du gut für’s Reisen brauchen kannst.

Einreise nach Island

Die Einreise nach Island könnte für deutsche Staatsbürger kaum einfacher sein: Personalausweis mitnehmen und schon hast du alles, was du brauchst. Ein Visum ist nicht notwendig.

Währung in Island

In Island zahlt man mit den isländischen Kronen. Zu unserer Reisezeit lag der Kurs ungefähr bei 1 Euro zu 135,58 isländischen Kronen. Nicht so einfach das auf die Schelle umzurechnen. Deshalb nutze die App TrailWallet. Zum einen behält man mit ihr einen Überblick über seine Ausgaben und zum anderen rechnet sie auch automatisch um – sehr praktisch.

Übrigens: du kannst in Island steuerfrei einkaufen. In Souvenir Shops wird man dich schon fragen, ob du einen entsprechenden Bon haben möchtest. Am Flughafen gibt es dann einen Schalter, an dem du die ausgefüllten Bons einreichen und eine Rückerstattung der Steuer beantragen kannst. So sparst du direkt noch ein paar Euros.

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Route & Sehenswürdigkeiten für 3 Tage

Island ist ein Paradies für Naturliebhaber und Fotografen – so viele abgefahrene Highlights hat man selten auf so kleinem Raum. Deshalb fiel es uns gar nicht so leicht, die Route festzulegen. Den Golden Circle, das war klar, würden wir auf jeden Fall mitnehmen. Doch unsere Zeit ließ noch ein wenig mehr zu. Die Frage war nur: „Wieviel mehr?“ Wir kalkulierten Fahrtzeiten, überlegten, wie viele Pausen wir brauchten und ob wir den Fokus lieber auf „so viel wie möglich“ oder „in aller Ruhe“ legen wollten.

Am Ende entschieden wir uns für „so viel wie möglich“.

Reykjavik bis Stokkseyri

Der Golden Circle – Tourimagneten und Naturspektakel

Nachdem wir am Vortag in Reykjavik angekommen waren, hieß es früh aufstehen und Alles zusammenpacken, um den Golden Circle zu starten. Für diesen hatten wir einen Tag geplant. Was vielleicht erst einmal sportlich klingt, jedoch recht üblich ist. Für alle, die nicht mit eigenem Mietwagen unterwegs sind, gibt es diverse Tourenanbieter, welche den Golden Circle ebenso an einem Tag anbieten. Wir haben also unsere sieben Sachen ins Auto geschmissen und sind los. Aufgrund der sich anschließenden Route Richtung Süden, starteten wir den Circle im Uhrzeigersinn, um am Ende statt zurück nach Reykjavik direkt weiter fahren zu können.

Das Wetter schien auf unserer Seite zu sein. Denn gerade die Tage bevor wir ankamen, verschwand der Großteil des Schnees, neuer Schneefall war nicht angesagt und sogar die Sonne blitzte am Himmel auf.

Sobald wir aus der Stadt raus waren zeigten sich Islands Weiten.

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Rechts und links von der Straße flaches endloses Land. Ein erster Vorgeschmack, auf die nächsten zwei Tage unserer Island Reise im März.

Golden Circle Highlight: Nationalpark Þingvellir – wo die Kontinentalplatten auf einander treffen

Als erstes steuerten wir den Nationalpark Þingvellir an. Doch während wir auf der Straße Nr. 1 dorthin fuhren, hielten wir immer wieder an, um die Landschaft fotografisch einzufangen. Denn – und das zeigte sich nicht nur in den ersten Stunden, sondern an allen Tagen – Island wird einen immer wieder überraschen. Hatten wir drei Spots auf dem Plan, so haben wir mindestens doppelt so viele gesehen. Auf dem Weg von einem zum anderen ergeben sich einfach immer wieder tolle Aussichten, abgefahrene Landschaften oder nette Momente. Deshalb gilt:

In Island solltest du die Augen immer offenhalten. So entdeckst du garantiert sehenswerte Spots, die gar nicht auf deinem Plan standen.

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Dass wir den Eingang zum Nationalpark gefunden hatten, zeigte sich eindeutig am gut gefüllten Parkplatz. Große Touristenbusse neben Mietwagen, alles stand dicht an dicht. Keiner wollte sich den heiligen Ort inkl. einer alten Kirche und vor allem die Grabenschlucht zwischen den zwei Kontinentalplatten entgehen lassen. Die Eurasische und die nordamerikanische tektonischen Platten trafen hier eins aufeinander und bewegen sich nun seit langer Zeit wieder auseinander. So ist eine Schlucht entstanden, welche einen wirklich besonderen Anblick ergibt.

Übrigens ist die Isländische Sprache etwas tricky. Der Nationalpark Þingvellir wird beispielsweise nicht etwas Pingvellir gesprochen. Das Isländische Þ ist eher ein englisches TH als ein P. Halbwegs richtig liegst du also, wenn du den Nationalpark “Thing-vedler” aussprichst. Das kannst du auf der Autofahrt ja mal üben, lach.

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Zwei weitere interessante #Facts:

  • Game of Thrones wurde teils an der Schlucht von Þingvellir gedreht.
  • Taucher aufgepasst: für euch ist Island super spannend, weil man zwischen den Kontinentalplatten, in der Silfra Spalte auf Tauchgang* gehen kann. Das Wasser dort ist super klar und ein solcher Spot sicher ein ganz besonderes Highlight!
Golden Circle Highlight: zu Fuß zum Bruarfoss Wasserfall

Vom Þingvellir Nationalpark ging es weiter zum Bruarfoss Wasserfall. Dieser ist deshalb besonders schön, weil er terrassenartig verläuft. Das ergibt vor allem für Fotos ein wirklich beeindruckendes Motiv. Außerdem waren hier nur wenige Touristen, was vielleicht daran lag, dass man von den Parkplätzen bis zum Wasserfall noch gut eine Stunde zu Fuß zurück legen muss. Vielleicht lassen viele diesen Spot deshalb auch aus? Weiß nicht, könnte ich mir aber vorstellen.

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Golden Circle Highlight: Endlich Kaffee und Geysire

So langsam stieg das Verlangen, nach einem vernünftigen Kaffee in mir, immerhin hatten wir schon längst Mittag. Wie gut, dass es am nächsten Spot – den Geysiren – hochtouristisch zuging und daher neben Souvenirshops auch ein großes Café zu finden war.

Wir parkten das Auto und gingen, wie so viele andere, über die Straße zu den Geysiren. Die liegen wirklich direkt an der Straße oder besser gesagt, die Straße liegt direkt an den Geysiren. Neben einigen kleineren findet sich hier auch der wohl weltberühmte Geysir Strokkur. Wenn dieser ausbricht erzeugt er eine hohe Wassersäule, welche mit einem Zischen in die Luft gepumpt wird. Ein Raunen geht durchs Publikum und schon ist Alles wieder vorbei. Wer schlau ist, hat sich seinen Standpunkt dem Wind entsprechen ausgesucht und wird so nicht nass. Sonst ist die Wahrscheinlichkeit einmal ordentlich gebadet zu werden nicht gerade klein.

Alle 5 – 10 Minuten kann man die Eruption sehen. Ein Foto zu schießen ist gar nicht so leicht, muss man die Kamera im Prinzip die gesamte Zeit über vor dem Auge haben, um genau in der richtigen Sekunde abzudrücken. Will man zudem keine anderen Schaulustigen auf dem Bild haben, braucht man einen guten Winkel, ein Stativ und eine Langzeitbelichtung.

Nachdem wir uns einige der Ausbrüche angeschaut hatten, schlenderten wir noch ein wenig über das Gelände und schauten uns weitere Geysire an. Dann gab es erst einmal die verdiente Kaffeepause und auch ein wenig Souvenir shopping. Wie könnte ich Island schließlich wieder verlassen, ohne mich mit dicken gemütlichen Wollsocken eingedeckt zu haben?

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Golden Circle Highlight: Gullfoss – Sag hallo Wind

Vom Geysir aus folgten wir der Straße weiter zum nächsten Golden Circle Highlight, dem berühmten Gullfoss. Ein riesiger Wasserfall, den sich neben uns wohl so ziemlich alle anderen Touris im Land anschauen wollten. Jedenfalls sahen die Parkplätze danach aus. Auf den zweiten Blick sahen wir aber vor allem viele Besucher zu ihren Autos rennen. Sie hielten Mützen und Kameras krampfhaft fest. Es schien windig zu sein.

Kaum stiegen wir aus, begriffen wir was hier los war. „Windig“ war ein gut gemeinte Verniedlichung. Je näher wir an die Aussichtsplattform vom Wasserfall kamen, desto stürmischer wurde es. An ein Foto war nicht zu denken, an eine Langzeitaufnahme schon gar nicht. Das Stativ blieb trotz Beschwerung nicht stehen, die Kameralinse war in weniger als einer Sekunde voll mit Wasserflecken. Und auch mit den bloßen Augen, konnte man den Anblick nicht genießen. Denn Wind und Wasser zwangen einem zum Blinzeln. So wurde unser Besuch am Gullfoss zu einem sehr kurzen Intermezzo und endete mit einer Flucht zum Auto. Das Wetter in Island im März ist eben launisch.

Golden Circle Highlight: Kerið

So ging es direkt weiter zum deutlich weniger windigen Kerið Kratersee. Dort angekommen fing es bereits an zu dämmern. So konnten wir gerade so noch die letzten Aufnahmen einfangen und noch einmal um den 55 Meter tiefen Krater laufen, den Farbkontrast zwischen roten Gestein und türkisblauen See genießen, ehe die Sonne sich komplett verabschiedete.

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Zeit zu unserer Unterkunft für die Nacht zu fahren. In Stokkseyri wurden wir herzlich von den Besitzern empfangen, welche uns nicht nur das tolle Ferienhaus* zeigten, sondern uns auch noch Einiges von Islands Künstlern und der Kultur des Landes erzählten. Unsere Energie reichte gerade noch, um uns im Anschluss Nudeln zu kochen. Und schon holte uns die Müdigkeit ein. So viele Eindrücke an einem Tag, da musste erst einmal drüber geschlafen werden.

Von Stokkseyri nach Hornafjördur

Früh am Morgen riss uns der Wecker aus den süßen Träumen und erinnerte uns daran, dass wir auch heute Einiges vorhatten. Also schnell die über Nacht ladende Technik zusammengepackt, unter die Dusche gesprungen, Müsli gefrühstückt und weiter ging’s. Wir waren gespannt was uns nun, abseits des Golden Circles, erwarten würde. Ob auf diesem Streckabschnitt in Island im März merkbar weniger Touris unterwegs waren, ob die von mir recherchierten Highlights überhaupt noch Überraschungen für uns bereithielten und ob das Wetter wohl wieder auf unserer Seite sein würde.

Auf die letzte Frage bekamen wir schon nach den ersten paar Minuten Fahrzeit ein fettes grinsendes „Ja!“ als Antwort. Denn schon am frühen Morgen zeigte die Sonne ihre Kraft und ließ die Landschaft in ein wunderbar goldenes Licht tauchen. Dazu der Himmel, in einem Blau, welches einem eindeutig den Hinweis auf die eigentlich kühlen Temperaturen gab – was für ein toller Kontrast. Als wir dann auch noch an ein paar flauschigen Islandpferden vorbeikamen, die geradezu neugierig in unsere Richtung schauten, konnten wir gar nicht anders, als unseren strengen Zeitplan direkt zu skippen und erst einmal für ein paar Fotos anzuhalten.

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Island im März – ein Paradies für Fotografen!

Glücklich über die schönen Schnappschüsse im herrlich goldenen Licht machten wir uns auf, unsere Route weiter zu verfolgen. Immerhin hatten wir heute eine ordentliche Strecke vor uns. Der Plan war es bis nach Hornafjördur, im Süd-Osten zu fahren und die Hälfte aller Sehenswürdigkeiten auf dem Weg mit zu nehmen. Die andere Hälfte würden wir uns morgen auf dem Rückweg anschauen. Welche Hälfte genau wir an welchen Tag in Angriff nehmen würden, wollten wir spontan nach Zeit, Laune und Wetterlage entscheiden.

Keldur Turf Houses – die Wohngeschiche Islands

Als erstes peilten wir die Keldur Tofhäuser an. Diese mit Erde bedeckten und von Gras überwucherten Häuser, waren in vergangen Zeiten die übliche Hausform der isländischen Landbevölkerung. Auf dem kleinen Parkplatz waren wir die Einzigen und so freuten wir uns, endlich mal einen Spot für uns zu haben. Ausgestiegen und dem Schild gefolgt, traten wir auf das Grundstück eines Bauernhofes und waren etwas irritiert. Ein Privatgrundstück?

Doch da kam schon jemand aus dem Stall herbei. Ein junger Pole, der sich sichtlich über unseren Besuch freute und noch glücklicher war, als er feststellte, dass wir aus Deutschland kamen. Welch großartige Chance einige Worte Deutsch, die er in der Schule gelernt hatte, aus den Tiefen des Gedächtnisses zu holen. So standen wir neben dem Kuhstall und unterhielten uns, während sich die Hofkatze in der Sonne rekelte. Als sich unser Gastgeber zur Arbeit verabschiedete, gingen wir ein paar Schritte weiter über den Hof, durch einen kleinen Zaun, um die Ecke und schon waren wir da.

Hier standen eine winzige alte Kirche und die kleinen verlassenen Torfhäuser von der Morgensonne angestrahlt.

Es wirkte wie eine Filmkulisse.

Irgendwie hätte es uns nicht überrascht, wäre auf einem Mal ein Hobbit aus einem der Häuser herausgetreten. Putzig und schön – auf jeden Fall sehenswert

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Nebenbei schöne Souvenirs shoppen

Vor unserem nächsten Island Highlight, machten wir kurz zum Tanken Stopp in Hvolsvöllur. Dabei entdeckte ich auf der anderen Straßenseite einen netten Souvenir Shop – UNA Local Products – mit isländischen Produkten. Von Lakritzsalz, über Islandhonig, bis hin zu handgestrickten Mützen, Pullovern und illustrierten Postkarten. Natürlich habe ich mich darin ein wenig verloren und ein schönes Mitbringsel Paket zusammengestellt. (Das kannst du übrigens im Mai auf Instagram gewinnen)

Wasserfälle im Süden Islands: Ein Stopp – viele Abenteuer

Mit vollen Tüten zurück im Auto steuerten wir die Wasserfälle im Süden an. Je näher wir kamen, desto klarer zeigte sich: die Torfhäuser für uns allein gehabt zu haben, war eine glückliche Fügung und ganz sicher weit entfernt vom Touristenalltag in Island. Schon auf der Straße zum Wasserfall war klar: den steuern alle an. Ein Mietwagen nach dem anderen machte sich auf den Weg zum Parkplatz am Seljandsfoss an. Und dabei war dies nur Island im März. Wie sieht es hier wohl erst im Sommer aus?

Ich schlaues Kind, zog mir noch schnell eine wasserfeste Hose drüber und schnappte mir einen Kameraschutz, ehe wir losstapften. Denn am Seljandsfoss angekommen wurden wir mit freundlichem Sprühregen begrüßt. Rund 60 Meter stürzen die Wassermassen in die Tiefe, ehe sie im kleinen See aufkommen. Das macht nicht nur ordentlich Lärm, sondern auch Eindruck. Besonders cool: man kann hinter den Wasserfall laufen und so das Spektakel aus einer ganz anderen Perspektive betrachten.

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Doch das ist alles nichts, im Vergleich zum wenige Meter entfernten Gljúfrabúi. Dieser Wasserfall fällt nämlich in eine Art Höhle hinein. Von außen sieht und hört man ihn nicht. Man muss erst einige Schritte entlang einer Felswand, über Steine durch knietiefes Wasser balancieren, um in die Höhle zu gelangen, in welcher man den Wasserfall findet. Nicht alle trauen sich das zu, obwohl es eigentlich ein Kinderspiel ist. Dennoch muss man immer wieder auf „Gegenverkehr“ warten, da immer nur eine Person zeitgleich hinein oder aber herauskommen kann. Meiner Meinung nach lohnt es sich auf jeden Fall. Vor allem für alle, die mit Stativ und Kamera unterwegs sind, denn wann bekommt man schon einmal solch eine Aufnahme?

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Reynisfjara Beach – Der gefährliche schwarze Strand

Man mag es ja kaum glauben, aber Islands Touristenhighlights sind mitunter richtig gefährlich. Der beliebte schwarze Strand „Reynisfjara Beach“, welcher unser nächstes Ziel sein sollte, hat sogar schon Menschenleben gekostet. Warum fragst du dich? Der Strand ist recht schmal, seine Felsformation super schön – so stehen auf dem schmalen Strandabschnitt viele Menschen, staunen und fotografieren. Meist mit dem Rücken zum Meer. Das kann fatal sein. Denn das Meer ist an dieser Stelle geradezu unberechenbar. Immer wieder kommen scheinbar aus dem Nichts kräftige Wellen, welche bis zu den Felsen reichen. 2017 hat dies einer Deutschen Frau ihr Leben gekostet. Sie reiste mit ihrer Familie, besuchte den Strand und wurde von einer heftigen Welle überrascht. Ihr Mann, das Kind und sie wurden ins Wasser gezogen. Im Gegensatz zum Rest der Familie, konnte sie sich nicht mehr zurück an den Strand kämpfen, sie ertrank.

Es heißt also aufmerksam sein und das Meer nicht unterschätzen, wenn man hier anhalten möchte. Was sich aufgrund der abgefahrenen Felsen und des dunklen Sandes durchaus lohnt. Da man aber auch hier nie allein ist, man auf eine Langzeitaufnahme gehen muss, um ein Bild ohne Menschen zu erhalten, empfiehlt es sich jemanden dabei zu haben, der einen warnt, wenn hinter einem die Wellen stärker werden. Denn selbst wenn sie noch nicht so gefährlich sind, dass sie einen direkt hinausspülen, gebadet wird man auf jeden Fall und die Kamera im Zweifel direkt mit. Meine Füße waren nach dem Strandbesuch jedenfalls pitschnass.

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Einen Stopp mussten wir leider auslassen, den Fjaðrárgljúfur Canyon, denn der war aufgrund des Wetters gesperrt. Die Schneeschmelze der vergangene Tage hatte die Region wohl so schlammig werden lassen, dass der Aufstieg zu gefährlich gewesen wäre. Zumindest sagte das das Schild, welches uns gemeinsam mit dem Polizisten davon abhielten auf den Parkplatz zu fahren. Wer sich nicht für Island im März, sondern im Sommer entscheidet, hat hier sicher mehr Glück.

Doch halb so wild, wir entdeckten mal wieder unerwartet schöne Spots und verbrachten dort unsere restliche Zeit des Tages. Abgefahrene Graslandschaften, lustige Islandpferde und die perfekte Spiegelung der in die Abendsonne getauchten Berge – all das versüßte uns den Abend.

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#Fact: Seit der Wirtschaftskrise wird in Island wieder mehr Pferdefleisch gegessen.

Als die Sonne untergegangen war, fuhren wir noch einige Kilometer weiter, zu unserer Unterkunft für diese Nacht, dem Guesthouse Nypugardar in Hornafjördur*.

Neue und nett eingerichtete Zimmer mit eigenem Bad, ein Restaurant mit deftiger Küche und eine Dunkelheit, welche einem die perfekte Nordlichter Sichtung versprach – was braucht man mehr? Wir packten aus, gingen was essen, schrieben Postkarten und legten uns ins Bett. Die Nordlichter App angeschaltet, in der Hoffnung vielleicht noch Glück zu haben. Tatsächlich zeigte sich ganz kurz ein sehr leichter weit entfernter grüner Schleier. Ein großes buntes Farbenmeer blieb jedoch aus und so fielen unsere müden Augen auch schnell zu.

Alternative Unterkunft:

Was wir übrigens auf dem Weg gesehen haben und was sicher auch ein super Ort zum Übernachten ist, ist das Fosshotel in der Nähe von Hof*. Denn dieses sieht nicht nur super aus, es liegt auch für die Nordlichter richtig gut. Wenn sie auftauchen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du sie hier direkt mit Blick aus deinem Zimmer heraus sehen kannst, super groß. Davon abgesehen, erreichst du von hier aus alle unsere Spots des dritten Tages schnell und einfach.

Von Hornafjördur nach Reykjavik

Ein schöner Sonnenaufgang und ein reichhaltiges Frühstück machten den Start in unseren dritten und letzten Tag unseres Island Road Trips perfekt. Gestärkt machten wir uns auf den Weg zurück nach Reykjavik. Geplant war es, auf dem Rückweg sämtliche Sehenswürdigkeiten mitzunehmen, die wir auf dem Hinweg nicht geschafft hatte und da waren tatsächlich noch so einige offen. 

Einfach nur magisch: Diamond Beach und die Gletscher Lagune

Für mich von vornherein der Ort, den ich am liebsten sehen wollte: der Diamond Beach. Seid Grönland* bin ich ein großer Fan von Gletschern und Eisbrocken. Letztere an einem pechschwarzen Strand liegen zu sehen, das musste einfach vollkommen abgefahren sein. Und so freute ich mich seit dem Tag, an dem wir die Flüge gebucht hatten, also rund 8 Tag zuvor (lach), auf den Diamond Beach und die direkt davor liegende Gletscherlagune Jökulsárlón.

Natürlich war ich damit nicht die Einzige. Auch hier war der Parkplatz wieder gut gefüllt. Das tat der Sache aber keinen Abbruch, da sich die Touris gut verteilten und nur die Wenigsten weiter entlang der Lagune liefen. Die Meisten beschränkten sich auf ein paar schnelle Fotos und fuhren dann weiter. Wir nahmen uns die Zeit den Ort zu genießen, in aller Ruhe Fotos zu schießen und auch ein paar Filmaufnahmen einzufangen. Dabei sah ich auch, wie sich das dünne Eis, am Strand in der Wärme der Sonne unter Knistern auflöste.

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Ach ja – an so einem Gletscher ist es irgendwie immer magisch.

Der Diamond Beach erfüllte meine Erwartungen ebenso. Mal von den vielen Touristen abgesehen, die sich teils in schrillen farbenfrohen Sneakern und Röckchen zwischen den Eisbrocken filmten, war die Kulisse schlichtweg umwerfend. Der Kontrast aus glasklaren blauschimmernden Eis und tiefschwarzen Strand –genial.

Was wir hier aus Zeitmangel übrigens nicht mehr gemacht haben, was aber sicher richtig cool wäre, ist die Tour Eishöhlen Tour.

ice Cave Eishöhle Island - Foto adam-jang

Ice Cave  – Foto von Adam Jang

Überraschender Stopp am Gletscher

Wir waren auf dem Weg Richtung Flugzeugwrack, als wir aus der Ferne einen Gletscher sahen, an dem sich einige Autos zu tummeln schienen und so entschieden wir kurzerhand die Straße zu verlassen und dem Schotterweg zu folgen. Gute Idee! Denn so landeten wir am Svínafellsjökull Gletscher.

Auf dem Felsen am Gletscher kann man noch einige Meter aufsteigen und von dort aus einen tollen Blick auf die Abbruchkante werfen. Ein Zwischenstopp, der sich auf jeden Fall lohnt.

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#Fact: Leider gibt es aber auch hierzu eine traurige Geschichte, die wieder einmal zeigt, dass man Islands Natur nicht unterschätzen sollte. 2007 sind zwei junge Deutsche an dem Gletscher auf Wanderung gegangen. Ganz ohne dies jemanden mitzuteilen. Nachdem sie nicht mit dem geplanten Flieger zurück aus dem Urlaub kamen wurden sie von ihren Familien als vermisst gemeldet und die isländischen Bergungsmannschaften begannen die Suche. Man fand ihr Zelt an einer Stelle, die vermuten ließ, dass sie einen sehr selten frequentierten Weg eingeschlagen hatten. Finden konnte man sie jedoch nicht. Drei Jahre später fanden isländische Bergsteiger ein Seil, welches nach Recherchen keinem isländischen Wanderer gehörte und vermutlich von den vermissten Touristen zurück gelassen worden war. Bis heute gelten sie als vermisst.

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Wind, Streit und geile Aufnahmen am Solheimasandur Flugzeugwrack

Ein bizarres Highlight einer Island Reise im März ist sicher das Flugzeugwrack in Solheimasandur. Das Flugzeug der US Navy musste im Jahr 1973 notlanden, nachdem der Vergaser vereist war. Dabei wurde niemand verletzt, das Flugzeug jedoch war im gesamten unbrauchbar. So verzichtete man auch auf die Bergung und baute lediglich die Triebwerke sowie die Flügel ab. Und so liegt es heute immer noch im schwarzen Sand mitten im ewigen Nichts und gibt ein solch bizarres Bild, dass es kein Fotograf und auch kein Tourist während einer Island Reise auslassen möchte.

Einziges Manko: Vom Parkplatz sind es 4km Fußweg über die flache, scheinbar endlose Ebene. Daher braucht es rund zwei Stunden Zeit, um den Weg hin und zurück vom Wrack zu unternehmen. Früher konnte man hier wohl noch mit dem Auto vorfahren, das ist nun verboten. Wir haben allerdings einen großen Touristenbus an uns vorbeifahren sehen. Was ich nicht weiß: ob das ein regulärer Shuttle war oder ein Bus einer Gruppe, in welchen eben auch nur diese Gruppe einsteigen durfte. Wir sind jedenfalls gelaufen.

Am Wrack angekommen staunten wir nicht schlecht, drum herum hatte sich eine Fotografentraube gebildet, welche ihre teuren Kameras auf Stative montiert hatten und mit Fernbedingung für die Langzeitbelichtungen fertig machten. Als sich dann eine kleine Gruppe Reisender direkt vor dem Flugzeug positionierten, um Fotos zu schießen, flippte einer der Fotografen aus. Wortwörtlich konnte ich den dann entstehende Streit nicht verstehen, da es sich um eine asiatische Sprache handelte, doch von Mimik und Gestik her war klar, dass sich der Fotograf im Recht sah, seine Aufnahme zu machen, ohne dass ihm jemand ins Bild rannte.

Ich musste fasst schon lachen. Denn wenn ich irgendwas in den letzten Tagen über das Reisen in Island gelernt hatte, dann dass alle Spots super touristisch waren. Ein exklusives Recht hatte er ja sowie so nicht auf den Ort, aber auch nur zu glauben mitten am Nachmittag die Chance auf ein menschenleeres Foto zu haben, das allein fand ich schon fast absurd. Selbst mit Langzeitbelichtung war es schwierig, die lange posierenden Reisen aus dem Bild zu zaubern. So ist das eben. Wer einen Ort für sich möchte sollte sich:

  1. Keine Hochtouristischen Ziele aussuchen.
  2. Zu Uhrzeiten auftauchen, zu denen wenig andere da sind. (z.b. am frühen Morgen) und
  3. Viel Geduld haben.

Er schien jedoch unter Zeitdruck, denn als der Touribus ankam, packte er hektisch zusammen und verschwand.

Wir hatten Zeit mitgebracht und konnten so in Ruhe und mit Geduld die Aufnahmen machen, die wir uns erhofft hatte.

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Noch ganz schnell zum Skógafoss

Die Dämmerung war schon weit vorangeschritten, als wir am Skógafoss ankamen. Doch das war meinem Helden egal, er wollte den großen Wasserfall wenigsten kurz gesehen haben. An Fotos war so nicht mehr zu denken, aber für die persönliche Erinnerung gibt es ein Bild im Gedächtnis.

Da uns vor Hunger schon der Magen knurrte, haben wir die Chance direkt genutzt und in einem der Bistros am Wasserfall zu Abend gegessen, bevor es durch die dunkle Nacht und leichten Schneefall nach Reykjavik ging.

#FunFact: In Island gibt es mehr Schafe als Menschen.

Reykjavik – auf der Jagd nach Nordlichtern

Da unser Flieger schon morgens um 6 Uhr wieder zurück nach Berlin ging, hatten wir uns für die letzte Nacht erst gar keine Unterkunft gebucht. Stattdessen wollten wir die Nacht nutzen, um Ausschau nach Nordlichtern zu halten. Als Spot hatten wir die Leuchtturminsel Seltjarnarnes rausgesucht, da es dort wohl fern von den Stadtlichtern, besonders hohe Chancen auf die Sichtung der Polarlichter gab. Doch schon auf dem Weg nach Reykjavik sahen wir grünes Schimmern am Himmel und hielten immer wieder an. Meist war es nur sehr schwach, so dass auch Aufnahmen mitten hinein in die schwarze Nacht, ohne Erfolg blieben. Doch ein zwei Mal konnten wir sie deutlicher sehen.

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Am Leuchtturm angekommen schimmerte auch dort ein grünes Licht seicht über den tiefschwarzen Nachthimmel. Neben uns hatten schon einige ihre Kameras aufgebaut und offensichtlich auch rechtzeitig genug eingerichtet, um den kurzen Moment festzuhalten.

Während wir im Auto auf neue Nordlichter warteten, dösten wir ein und wurden zwei Stunden später von unserem Handy geweckt. Vorbei mit unserem kurzen Island Road Trip, Zeit zum Flughafen zu fahren.

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Tipp für Hobbyfotografen:

„Langzeitbelichtung“ ist das Zauberwort. Ohne die, kommst du in Island nicht weit. Also vergesse das Stativ und die ND Filter nicht.

Tipps, um in Island Geld zu sparen

Island ist ein teures Reiseland, so wie alle skandinavischen Länder. Allein für den Es gibt aber auch gute Nachrichten, denn Sehenswürdigkeiten sind meist kostenlos. Wir mussten lediglich zweimal eine kleine Parkgebühr zahlen.

Außerdem lässt sich Geld für Essen sparen, indem man bewusst Hostels oder Ferienwohnungen statt Hotels bucht. Denn so hat man meist eine Gemeinschaftsküche zur Verfügung. Selbst zu kochen kann in Island einiges an Geld sparen, vor allem, wenn man sich ein paar Basics aus Deutschland mitbringt. In unserem Gepäck waren Nudeln, Reis und Tunfisch, ebenso wie Müsli und ein paar Snacks für die Autofahrten. Dazu auslaufsichere Dosen und sowieso unsere Trinkflaschen.

In Island kannst du das Wasser aus der Leitung ohne Sorge trinken. Was allerdings gewöhnungsbedürftig ist, ist der Geruch und Geschmack.

#FunFact: In Island riecht das Wasser nach fauligen Eiern.

Faulige Eier. denke kurz mal an den Chemieunterricht… Schwefel… genau. Das Wasser in Island riecht aufgrund der vulkanischen Aktivitäten nach Schwefel.

Ganz einfach bekommt man dieses „Problem“ gelöst, in dem man sich Teebeutel mitnimmt, das Leitungswasser abkocht und dieses + Teebeutel in seine Flasche gibt.

3 Tages Road Trip durch Island im März - ein Artikel von PASSENGER X

Island im März – mein Fazit

Island ist sicher schon lange kein Geheimtipp mehr und so muss man sich durchaus auf viele andere Touristen einstellen. Doch das ist auch kein Wunder. Denn Island bietet unter den arktischen Ländern sicher die größte landschaftliche Abwechslung. Selten habe ich auf so kleinem Raum so viele verschiedene Naturspektakel sehen können. Außerdem ist das Reisen in Island auch als Individualreisende wirklich einfach. Ich denke, jeder sollte Island mal gesehen haben und wer die Zeit oder das Geld für die zwei bis drei Wochen Rundreise nicht hat, für den ist eine Tour, wie wir sie gemacht haben, genau richtig, um möglichst viel in kurzer Zeit zu sehen. Island im März – auch das kann ich empfehlen. Mit der richtigen Kleidung ist das Wetter kein Problem und außerdem kommt man zu dieser Jahreszeit um die ganz großen Touristenströme noch gerade so herum. Denn die kommen im Sommer.

Das perfekte 7-tägige Road Trip Abenteuer

Ich verrate dir in diesem Artikel zwar wie du einen ziemlich großartigen 3-Tage Trip in Island selbst organisieren kannst, sollte dir das dann aber doch zu anstrengend oder einfach noch nicht lang genug sein, habe ich noch einen Tipp für dich: die Nordic Nomads Reisen. Dabei handelt es sich im Prinzip um eine pauschale Abenteuerreise.

Du buchst ein Paket und bekommst dann einen Mietwagen mit Dachzelt, eine ausgearbeitete Route inklusive offizieller Übernachtungspots und ein Outdoor Essenspaket. Du hast also überhaupt keinen Organisationsstress und kannst direkt in dein Island Abenteuer starten. Und das zu einem echt fairen Preis von 750 Euro je Person (Flüge exklusive).

Island Road Trip 7 Tage Nordic Nomas

Wir werden im Sommer 2023 genau das machen. Nachdem uns Island beim ersten mal schon so gut gefallen hat, wir aber bei weitem noch nicht alles gesehen haben, machen wir die Ringstraße mit den Nordic Nomads komplett! Dabei besuchen wir noch einmal die großen Sehenswürdigkeiten, die du auch in diesem Artikel sehen konntest, aber auch noch vieles darüber hinaus. Außerdem haben wir über die Nordic Nomads noch zusätzliche Touren gebucht, wie eine Whalewatching Bootstour und einen Schnorchelgang zwischen der nordamerikanischen und der europäischen tektonischen Platte an der Silfra-Verwerfung im Þingvellir-Nationalpark. Das wird so irre!

Vielleicht ist das Island Abenteuer mit Nordic Nomads* ja auch was für dich?

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Eine Antwort zu „Island im März: 4 Tage Road Trip auf dem Golden Circle“

  1. Anja Dommel

    Im März nach Island zu reisen habe ich mich bei meiner ersten Island-Umrundung 2019 wettertechnisch nicht getraut. Bei mir war es dann Juni und einfach wundervoll. Ich war allein unterwegs und habe diese Entscheidung nicht bereut. Beim Übernachten lernte ich unglaublich aufgeschlossene AirBnB-Hosts kennen. Einen Teil der Fahrt war ich zusammen mit ein paar Backpackerinnen unterwegs. In einem Café in Reykjavik kam ich mit einem Pärchen aus Las Vegas ins Gespräch und die nächsten 2h vergingen wie im Flug. Mit Island verbinde ich so viele besondere Momente, die ich hier garnicht alle aufzählen kann. Ein echter Sehnsuchtsort.