Zugegeben dieser Sommer macht es einem nicht leicht, Zeit draußen zu verbringen. Haben wir in den letzten Wochen doch mehr Regen gesehen, als in anderen Jahren im April und November zusammen. Doch ein paar schöne Tage gab es ja doch und wird es sicher auch noch geben. Umso seltener diese sind umso klarer ist: gutes Wetter sollte man nutzen.
Eine Fahrradtour, ins Freibad gehen oder ein Ausflug ins Umland – das sind alles gute Optionen. Ich habe mir letzteres vorgenommen. Ziel: die Potsdamer Seen, denn die wollte ich mir schon lange mal anschauen. Und wie ginge das besser, als von Wasser aus?
Also schnell recherchiert und eine Kajakverleihstation am Griebnitzsee gefunden. Perfekt. Online konnte ich auch direkt einen Zweisitzer reservieren. Noch fix ein paar Snacks und Getränke für unterwegs eingekauft und schon konnte der Ausflug ins Berliner Umland starten.
Dem Sonntagmorgen sei Dank waren Berlins Straßen leer und so brauchten wir nur 40 Minuten vom Prenzlauer Berg bis zum Griebnitzsee. Angekommen noch schnell eingecremt, immerhin ist unsere Haut die viele Sonne schon gar nicht mehr gewöhnt. Beim Verleih einen kleinen Schein ausfüllen, noch einen wasserdichten Beutel greifen und schon können wir unser Kayak aus der Garage holen und zum Wasser tragen. Eine Einweisung gibt es nicht, aber so viel kann man auch nicht verkehrt machen. Wir verstauen die Wertsachen im Dry Bag, packen die Paddel ins Boot und steigen ein. Einmal vom Ufer abgestoßen kann es auch schon losgehen.
Eine 10 Kilometer Route hatte ich rausgesucht.
Die soll erst einmal den Griebnitzsee entlang weiter auf den Jungfernsee gehen. Von Wasser aus hat man einen fantastischen Blick auf die üppigen Villen und dann später auch auf die vielen wunderschönen Schlösser rund um die Parkanlagen Babelsberg und Glienicke.
Wahnsinn. Wie in einem Märchen sieht es hier aus.
Wir fahren dicht am Ufer entlang, treffen auf eine Schwanenfamilie und einige Reiher. Auch Haubentaucher schwimmen neben uns in der Sonne. Nach zwei Stunden gemütlichen Fahren erreichen wir die Pfaueninsel. Das markante weiße Schloss wirkt vom Wasser fast noch imposanter als von Land aus.
Weiter geht es zur Heilandskirche Sacrow. Hier gibt uns das Ufer sogar die Möglichkeit anzulegen und eine Pause zu machen. Geschnittene Wassermelone, Brötchen und Limo haben wir dabei und genießen wir nun angelehnt an die Säulen der Kirche mit Blick aufs Wasser – so lässt sich das Leben doch gut aushalten. Vom aufkommenden Wind angetrieben ziehen immer mehr Segler vorbei. Auch Motorboote sind reichlich unterwegs. Alle wollen sie das seltene gute Wetter nutzen. Wir schauen dem Treiben eine Weile zu.
Eine halbe Stunde später geht es für uns auf den Rückweg. Das Wasser ist durch Wind und Verkehr nun deutlich aufgewühlter und so bekomme ich immer wieder Wellen ab, die mir fröhlich ins Gesicht platschen. So macht das aber keinen Spaß. Na gut, ist ja eh schon der Rückweg, also nochmal kräftig angezogen, um das hochfrequentierte Areal schleunigst zu verlassen und wieder auf dem ruhigeren Griebnitzsee zu gelangen.
Dort lassen wir uns ein wenig treiben, genießen noch einmal die Sonne und den Blick auf all die prächtigen Grundstücke, ehe wir nach vier Stunden kajaken über die Potsdamer Seen wieder beim Kajakverleih einkehren und unser Boot abgeben.
Sonne getankt, Sport gemacht, Seen und Schlösser bestaunt – ein gelungener Ausflug ins Umland, den wir sicher mal wieder wiederholen werden.
Potsdam mit dem Kajak
Tourenvorschläge gibt es auf der Homepage
Kosten für 4 Stunden Kajakleihe Typ „2 Personen Cruiser“ 15 Euro
Anfahrt: mit dem Auto z.B. vom Prenzlauer Berg innerhalb von 40 Min oder
mit den Öffentlichen direkt bis S Griebnitzsee
Tipp: Wir sind anschließend noch ins wunderbare Hofcafé Mutter Fourage in Zehlendorf eingekehrt, das hat den Tag perfekt abgerundet.
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