Nach ein paar tollen Tagen in Quebec hieß es wieder Taschen packen und weiter auf unserer Tour durch Kanada. Ottawa war das vierte Ziel auf unserer Route.
Ottawa ist die Regierungshauptstadt Kanadas und als solche recht wohlhabend. Das merkt man an vielen Stellen. Obdachlose haben wir keine gesehen, die Straßen waren picobello sauber, für Fußgänger und Fahrradfahrer ist an der gesamten Uferpromenade eine fantastische Strecke ausgebaut und auch kulturell wird einem in Ottawa so einiges geboten.
Eine kulinarische Besonderheit gibt es hier auch: Beavertails. Ein frittiertes Teigstück, welches klassisch mit Zimt und Zucker + Zitrone serviert wird.
Angeboten werden die „Biberschwänze“ aber auch mit diversen süßen Soßen. (ACHTUNG: Süß ist vollkommen untertrieben, es zieht dir sämtliche Blomben aus den Zähnen – mega süß!)
Da wir die Suche nach Elchen noch nicht aufgeben hatten, haben wir uns einen Tagesausflug von Ottawa in den Algonquin Provincial Park gegönnt. Elche haben wir zwar nicht gesehen, dafür haben wir aber eine ordentliche Wanderung unternommen.
Zurück zur Stadt Ottawa. Ein wenig wird man hier an die Niederlande erinnert, zumindest wenn man im Mai reist, denn dann ist das Canadian Tulip Festival und die Uferpromenade ist übersäht von den farbenfrohen Blumen.
Außerdem hat auch Ottawa, wie bereits Montreal, seine eigene Cathédrale Notre Dame. Die Spinne im Vordergrund ist eine neun Meter hohe Bronzefigur, die zur National Gallery gehört.
Zur Regierungshauptstadt gehört natürlich auch das Parlamentsgebäude. In Ottawa liegt es auf einem kleinen Hügel, direkt am Ufer – wie prachtvoll.
Auch bei Nacht ist die Stadt sehr ansehnlich. Hier siehst du den Rideau-Canal. Im Winter, wenn er zugefroren ist, wird er übrigens als Schlittschuhfläche freigeben. Wie cool ist das denn bitte?
In Ottawa haben wir nach 10 Tagen in Kanada den ersten Regen erlebt. Und was macht man an einem regnerischen Tag? Man geht ins Museum und da hat Ottawa so einiges zu bieten. Ein wenig im Reiseführer geblättert und ein paar Websiten abgesurft, dann war es klar: das Canadian Museum of History sollte uns den trüben Tag verschönern. Aber erst einmal mit einem gemütlichen Frühstück starten.
In der Art is in Bakery gibt es eine große Auswahl an frisch gebackenem Brot, Brötchen und süßem Gebäck. In dieser alten Industriehalle lässt es sich wunderbar französisch kanadisch frühstücken.
Natürlich gibt es hier auch den amerikanischen Klassiker: heiße Schokolade mit Marshmallow.
Das homemade Granola (Müsli) kommt hier allerdings auch mit Schokolade daher. Kalorienarm speist du hier sicher nicht. Dafür garantiert lecker!
Nach dem Frühstück ging es dann ins Canadian Museum of History.
Wer hätte es gedacht, in diesem Museum geht es natürlich um die kanadische Geschichte. Du bist kein Geschichtsfan? War ich zugegebenermaßen auch nie. Doch dieses Museum lohnt sich. Wir waren vollkommen begeistert und das nicht nur, weil zum Museum ein IMAX gehört. Neben dem 3-D-Film faszinierte uns vor allem die besucherorientierte geschichtliche Aufbereitung. Ging es um die Indianer Kanadas, so waren Kajaks und Skulpturen, aber auch die Räume von Boden bis Decke dem Thema entsprechend gestaltet.
Außerdem eroberte eine Sonderausstellung über Terry Fox mein Herz. Ein Kanadier der mit 18 Jahren die Diagnose Knochenkrebs bekam und sich sein rechtes Bein amputieren lassen musste. Noch während er im Krankenhaus lag entschloss er sich Spenden für die Krebsforschung zu sammeln und dies ausgerechnet, indem er einmal quer durch Kanada laufen wollte. Ja richtig, laufen. Er ließ sich eine Prothese anfertigen und startete 1980 seinen „marathon of hope“. Umso weiter er kam, desto größer wurde die Aufmerksamkeit, die ihm in jedem erreichten Ort zu teil kam. Viele schlossen sich ihm für Teilstrecken an. (Ja, das erinnert dich zurecht ein wenig an Forest Gump) Er lief ca. 42 km am Tag (das ist ein verdammter Marathon, jeden einzelnen Tag!!), doch nach 143 Tagen und 5.373 km holte ihn der Krebs ein und attackierte seine Lungen. Mit gerade einmal 22 Jahren endete sein Leben.
Eine Geschichte, die mich unfassbar bewegt hat und noch heute von großer Bedeutung für Kanada ist. Jährlich findet der Terry Fox Run statt, an dem über 9.000 Gemeinden teilnehmen und mit ihren Läufen spenden sammeln.
“I’m not a dreamer, and I’m not saying this will initiate any kind of definitive answer or cure to cancer, but I believe in miracles. I have to.”
Das war also unser Besuch im Museum in Ottawa. Nach ein paar Tagen verließen wir auch diese großartige Stadt. Denn auf uns warteten die Rocky Mountains. Der nächste Streckenabschnitt unseres Road-Trips versprach Wildlife pur. Also ab zum Flughafen und in den Flieger von Ottawa nach Calgary und somit zum Banff National Park.
Die nächste Reise steht bald an und überlegst noch, welchen Rucksack du am besten kaufst oder welche Hygieneartikel wohl am wenigsten Platz wegnehmen? Lass dich doch auf meiner Equipment- & Toolseite inspirieren. Dort verrate ich dir auch, welche Kamera ich auf Reisen nutze. Und wenn du dann alles hast, helfen dir meine Packlisten auch nichts zu vergessen.
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