Bewusste Ernährung, nicht nur gesund und vielleicht sogar kalorienarm, sondern vor allem auch ökologisch vernünftig produziert – das ist schon lange kein neuer Trend mehr. Jeder Supermarkt hat inzwischen seine eigene Bio-Marke. Einige gehen noch weiter und bieten nicht nur Bio sondern auch noch „aus der Region“ an. Da schlägt das Verbraucherherz höher.
Ich persönlich bin ein richtiger Mischtyp, was das Einkaufen angeht. Mal verschlägt es mich in einen reinen Biomarkt, mal in einen Discounter und häufig auch in den nächsten großen Supermarkt. Immer mal wieder greife ich zu Bio, vor allem aber achte ich bei einigen Produkten auf das Herkunftsland. Kartoffeln aus Ägypten halte ich für genauso überflüssig, wie Äpfel aus Italien. Immerhin sind unsere deutschen Bauern genau dafür bekannt.
Wenn ich in letzter Zeit regionale Milchprodukte gekauft habe, dann ist mir immer wieder Milch aus dem „Ökodorf Brodowin“ in die Hände gefallen.
Doch wenn die Sachen schon aus der Region sind, dann kann ich sie doch auch gleich dort kaufen, wo sie produziert werden, oder? Klingt einleuchtend, ist aber doch gar nicht immer so einfach. Region ist ja immerhin ein relativer Begriff. Ein kurzer Blick ins Internet hilft, das Ökodorf Brodowin liegt in der Uckermark und ist mit dem Auto eine gute Stunde von Berlin entfernt. Gut, das taugt nun nicht für den täglichen Einkauf. Aber für einen Sonntagsausflug… warum nicht? Gesagt, getan.
Für einen Sonntagsausflug eignet sich das süße Ökodorf vor allem auch wegen des Hofladens, da ist sogar der Sonntagskuchen sicher. Denn neben, mit den eigenen frischen Produkten gefüllten, Regalen sowie der Käsetheke, gibt es hier auch eine Kuchentheke und ein kleines feines Angebot an Mittagsspeisen.
Gemütlich und richtig gut besucht. Da kann man schon einmal ein paar Minuten warten müssen, bis ein Platz an den wenigen begehrten Tischen frei wird.
Doch zurück zu dem eigentlichen Grund meines Ausflugs: die Bioprodukte aus der Region. Seit 1991 ist Brodowin offiziell Ökodorf und hält sich sogar an die strengeren Demeterrichtlinien. Diese beinhalten beispielsweise den Verzicht auf das schmerzhafte Enthornen der Kühe, welche man hier auch gleich auf der angrenzenden Weide bestaunen kann. Diese kuschelige Fleckendame beispielsweise wollte wohl eigentlich mal Model werden, statt Richtung Futtertrog zu marschieren, posierte sie gemütlich bis ich endlich mit meiner Kamera klarkam und ein paar zufriedenstellendes Bilder hatte.
Und was bietet das Ökodorf Brodowin nun konkret?
Produkte:
- Kuh-Frischmilch, Quark, Butter und diverse Sorten Käse (der Ofenkäse ist der Hammer!)
- Ziegenmilch und Ziegenkäsesorten
- Pflanzenöle und Honig
- Wurstwaren
- frische Eier
- verschiedenste Obst- und Gemüsesäfte
- und je nach Jahreszeit ein wechselndes Gemüseangebot
Und wieso lohnt sich der Ausflug?
- Der Kuchen im Hoflanden ist super lecker und im Sommer kannst du hier schön auf der Terrasse sitzen
- du kannst die Kühe kennenlernen, deren Milch du trinkst
- durch die gläserne Meierei kannst du zuschauen, wie der Käse produziert wird
- in direkter Nähe befindet sich das Kloster Chorin inkl. Café
- so ein Ausflug aufs Land ist doch immer schön
und vielleicht hast du Glück und siehst wie wir Schwäne, Gänse und Kraniche, wenn du dich bei Dämmerung auf den Heimweg machst.
Übrigens, wenn du die Brodowiner Produkte mal probieren willst, dir der Weg ins Ökodorf dann aber doch etwas weit ist, kannst dir deine Biokiste auch liefern lassen oder auf einen der Berliner Wochenmärkte am Stand vorbeischauen.
Fazit: Ein schöner Ausflug und die Produkte, die wir mitgenommen haben waren super lecker. Ich werde sicher das ein oder andere Mal am Wagen auf dem Stand in der Seelower Straße vorbeischauen und beim Milchkauf an die fotogene Kuh (von uns liebevoll Erna getauft) denken.
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