Das Große Walsertal ist ein kleines Paradies in Vorarlberg (Österreich), das mit seiner Ursprünglichkeit und atemberaubenden Natur beeindruckt. Obwohl hier nur 3.420 Menschen in sechs Gemeinden leben, teilen sie sich den Raum mit etwa 2.800 Kühen und einer majestätischen Kulisse von 40 Berggipfeln. Im Sommer bietet die Region unzählige Wandermöglichkeiten und Events. Im Winter locken vier Skigebiete alle Pistenhelden. Doch selbst wenn du, wie ich, noch nie auf Skiern gestanden hast, ist das Große Walsertal ein traumhaftes Reiseziel im Winter. Was du erleben kannst, wo du einkehren solltest und viele weitere Tipps für das Große Walsertal, verrate ich dir in diesem Artikel.

Die perfekte Unterkunft im Großen Walsertal
Wenn du bereits einige meiner Artikel gelesen hast, wie zum Beispiel den zu Helsinki, dann weißt du, dass ich ein großer Fan von einzigartigen Unterkünften und vor allem von Tiny Houses bin. Das nachhaltige Konzept der Cabinski Tiny Houses durfte ich im Sommer schon im Montafon kennenlernen – und nun auch im Winter im Großen Walsertal.




Cabinski – die nachhaltigen Tiny Häuser
Auf 28 Quadratmetern findest du in den Cabinski Cabins alles, was du brauchst. Dank ihrer durchdachten Architektur sind sie wahre Raumwunder. Großzügige Fenster geben dir das Gefühl, mitten in der Natur zu sitzen, und bringen gleichzeitig reichlich Licht in die Tiny Houses. Die Holzbauweise vermittelt ein angenehm warmes Raumgefühl, das im Winter durch die Fußbodenheizung noch unterstützt wird. Hinzu kommen Annehmlichkeiten wie Sonos-Lautsprecher und nachhaltige Haushaltsprodukte.

„Reduziert auf das Wesentliche – aber davon das Beste“ – so könnte der Slogan der Cabinski Cabins lauten.





Im Großen Walsertal befinden sich die Cabinski Häuser im Bergort Fontanella.

Fontanella liegt auf 1.145 Metern auf der Sonnenseite des Großen Walsertals. Für Cabins mit solch großen Fenstern ist das perfekt: Du sitzt selbst auf der hellen, von der Sonne geküssten Seite, während du auf die „Schattenseite“ blickst – im Winter bedeutet das, dass die Berge, auf die du schaust, mit großer Wahrscheinlichkeit schneeverhangen sind.

Dieser Ausblick beim eigenen Frühstück ist unbezahlbar! Doch es geht noch besser: Einige der Tiny Houses sind mit einer Sauna ausgestattet, von der aus du ebenfalls den Bergblick genießen kannst.
Fontanella
Fontanella bietet dir darüber hinaus alles, was du für einen Bergurlaub brauchst: Einen Bäcker, einen Supermarkt und vor allem ganz viel Ruhe. Für Pistenfans liegt Fontanella ideal, denn die Lifte in Faschina, Sonntag und Damüls sind nicht weit entfernt. Doch auch für mich, die kein Ski fahren kann, ist ein Winterurlaub hier ein Traum. Winterwanderungen, Schneeschuhwanderungen und ganz viele verschneite Wohlfühlmomente laden zum Durchatmen ein. Und für all das sind die Cabinski Häuser der ideale Ausgangspunkt.

Sehenswürdigkeiten im Großen Walsertal
Biosphärenparkhaus Großes Walsertal
Gerade im Urlaub finde ich es spannend, mehr über die Region zu erfahren, in der ich mich befinde. Der richtige Ort für ein paar Hintergrundinfos zum Großen Walsertal und auch einen schmackhaften Einkauf ist das Biosphärenparkhaus Großes Walsertal.

Biosphärenreservat
Im Großen Walsertal befindest du dich in einem Biosphärenreservat. Das bedeutet, dass die Natur hier einen besonders großen Schutz erfährt. Dazu wurde die Region in vier verschiedene Arten von Zonen eingeteilt:
- Kernzone: Hier wird sich die Natur komplett selbst überlassen. Lediglich einige wenige Wanderwege werden vom Menschen gepflegt. Rund 20% des Großen Walsertals gehören zu dieser Art von Naturschutzzone.
- Pflegezone: In dieser Zone wird die Natur für Holzwirtschaft und Weidewirtschaft umweltverträglich genutzt. Tatsächlich ist die Beweidung sogar wichtig für den Schutz der Anwohner, da sie zum Kurzhalten der Weiden und damit zu weniger Lawinengefahr beiträgt.
- Entwicklungszone: Hier befinden sich die Ortschaften und Städte.
- Regenerationszone: Wie der Name schon verrät, soll in diesen Zonen die Natur wieder auf ihre Ursprünglichkeit zurückgeführt, also regeneriert werden.

Im Biosphärenparkhaus kannst du all das lernen. Zudem erfährst du vieles über die Geschichte der Walser, die ursprünglich aus dem Schweizer Vallis stammen und sich an verschiedensten Stellen in Europa niedergelassen haben. So sagt man den Walsern bis heute einen großen Freiheitsdrang und Stolz nach.
Heumilchkäse – der Stolz der Walser
Eine Besonderheit, auf die die Walser ganz besonders stolz sind – und das zurecht, wie ich finde –, ist der Heumilchkäse. Dieser besonders aromatische Käse ist im gesamten Vorarlberg und darüber hinaus bekannt. Im Biosphärenparkhaus lernst du wie er entsteht.

Im Sommer entsteht der Käse dort, wo die Kühe sind: Auf der Alm. Denn im Großen Walsertal haben viele Almen eigene Sennereien.
Im Winter befinden sich die Kühe auf den Wiesen und Ställen in den Ortschaften. Dann wird die Milch vor Ort abgeholt und zum Biosphärenparkhaus gebracht, wo der Senner der Genossenschaft diese verarbeitet.
Besonders bekannt ist der Heumilchkäse aus dem Großen Walsertal neben seinem herrlichen Geschmack auch für seine hohe Qualität, die Reifungen weit über ein halbes Jahr ermöglicht. Acht, 12 oder gar 18 Monate dürfen diese Leckereien ihren Geschmack intensivieren. Köstlich!


Ich kann dir nur raten, dir und deinen Liebsten einige dieser Delikatessen mitzubringen. Im Biosphärenparkhaus findest du eine feine Auswahl zu super fairen Preisen.
Fun Fact: Heumilchkäse stammt von Kühen, die ausschließlich frische Weiden und von den Weiden getrocknetes Heu gefüttert bekommen. Also keine Silage – was wir optisch vor allem von den großen in weißem Plastik eingerollten Ballen kennen. Hier im Großen Walsertal findet man keine Massentierhaltung, denn der Großteil der Bauern besitzt nur einige wenige Kühe.
Propstei St. Gerold
Offenheit und Moderne – davon sprechen viele, doch nur wenige leben es wirklich. Nicht so in der Propstei St. Gerold, einer mehr als modernen Klosteranlage.
Zu dieser gehören eine Kirche, eine Kapelle, ein Friedhof, ein Garten sowie Gebäude mit Seminarräumen, Übernachtungsmöglichkeiten und einem Restaurant. Die Philosophie der Gleichheit spiegelt sich in vielen Details wider: Der Friedhof hat keine prunkvollen Grabsteine, sondern gleich gestaltete Gedenktafeln. Der Altar in der Kirche wurde bewusst von seinem Podest genommen und ebenerdig platziert. Auch ohne religiöse Zugehörigkeit fühlt man sich hier willkommen.

Besonders empfehlenswert sind das Restaurant samt kleinen Verkauf regionaler Produkte sowie der „Weg der Sinne“. Letzterer führt durch den Wald, vorbei an Teichen und lädt mit verschiedenen Stationen zum Innehalten ein.


Baden im Schwefel
Einen Geheimtipp hat uns Koch Simon vom Gasthof Krone in Sonntag gegeben: Das Lutz-Schwefelbad. Leider haben wir es selbst nicht mehr geschafft, dieses besondere Open-Air-Kneippbecken zu testen. Aber vielleicht passt es in deine Reiseplanung. Mehr Infos gibt es hier.
Winterwanderungen im Großen Walsertal
Winterwanderungen sind für mich etwas ganz Besonderes. Als Berlinerin ist Schnee mittlerweile ein seltener Anblick und so versetzt mich eine verschneite Berglandschaft direkt in eine einmalige Stimmung. Irgendwo zwischen Filmkulisse, kindlichen Weihnachtsgefühlen und unglaublicher Dankbarkeit. Die frische klare Luft, die massiven Berge mit ihren vielen Schattierungen und das Knatschen des frischen Schnees, auf den man tritt – unbezahlbar! Dabei muss es nicht immer gleich eine Weitwanderung sein, auch kleine Spaziergänge machen happy.


Fun Fact: Das sagt sogar mein Fitnesstracker. Während unserer Tage im Großen Walsertal war mein Erholungslevel besonders hoch und mein Stresslevel besonders niedrig. Na wenn das nicht ein gutes Argument für einen Winterurlaub in der Region ist.
Bergdorf Faschina – ein kurzer Rundweg
Unweit von Fontanella liegt das Bergdorf Faschina. Neben Skiresorts und Skipisten gibt es hier auch einige leichte Wanderungen. Wir haben uns für den kurzen Faschina-Rundweg entschieden. Dieser ist vor allem vor der Skisaison zu empfehlen, da dann wenig los ist und du mitunter ganz allein unterwegs bist.
Vom Hotel Sonnasita geht es leicht bergauf, bis du das Alm Chalet erreichst.


Von dort hast du einen herrlichen Blick auf die umliegenden Gipfel und das Tal. Rechts hinter den Hütten biegst du ab und befindest dich auch schon auf dem Rückweg. Die letzten Meter führen dich über die Straße zurück zum Parkplatz.

Wenn dir danach ist, noch einzukehren, gibt es in Faschina diverse Möglichkeiten. Besonders empfehlenswert ist das Restaurant des Alpenresorts Walsertal – dazu später mehr.
Vollmondwanderung
Ein ganz besonderes Erlebnis ist die Winterwanderung bei Vollmond. Diese wird von BERGaktiv angeboten. Für 13 Euro pro Person (+ Leihgebühr für Schneeschuhe und Stöcke) führt dich eine erfahrene Bergwanderführerin rund zwei Stunden durch die ins Nachtblau getauchte Landschaft. In verschneiten Winternächten hat das eine ganz eigene Romantik. Durch den Schnee und den Vollmond ist es so hell, dass keine Stirnlampe notwendig ist, um die imposanten Gipfel zu erkennen.

Auch als Anfängerin findet man schnell den richtigen Takt und genießt die Vorteile der Schneeschuhe. Man sinkt zwar noch leicht ein, doch insgesamt läuft es sich viel angenehmer. Ich brauchte nicht bis zum Ende des Ausflugs, um festzustellen: Schneeschuhwandern ist großartig!
An verschiedenen Aussichtspunkten halten wir an, und Guide Verena erklärt allerlei Interessantes zu den umliegenden Gipfeln, dem Vollmond, den aktuellen Mondkräften und deren Bedeutung für die Sternzeichen. Da wir im Dezember unterwegs sind, kommen sogar die Raunächte zur Sprache. Ein Thema, das uns besonders interessiert, da wir im letzten Jahr erstmals selbst die Raunächte zelebriert haben.

Doch auch für alle, denen das Thema noch nichts sagt, bleibt die Wanderung spannend. Denn die Landschaft ist einfach märchenhaft.
Nach gut zwei Stunden sind wir zurück am Startpunkt. Man blickt in viele glückliche Gesichter. Allesamt sind froh sich der kleinen Herausforderung gestellt und die gemütlich warme Stube gegen die dunkle Nacht eingetauscht zu haben. Was für ein tolles Erlebnis!
Wanderung zum Seewaldsee
Egal ob Sommer oder Winter – eine Wanderung, die von Fontanella aus schnell erreichbar ist und sich immer lohnt, ist jene zum Seewaldsee.
Vom Parkplatz startend wanderst du gut zwei Kilometer über eine wenig befahrene Güterstraße mit fantastischen Ausblicken auf das Große Walsertal. Zwei Kilometer sind nicht lang und so könnte man schnell am See sein, aber der Ausblick verlockt immer wieder zum Anhalten und Genießen.

Wer ein paar Meter mehr Aufstieg nicht scheut, sollte zwischendurch unbedingt an der Schaukel halt machen. Von dort aus ist der Blick über das Tal besonders schön.

Am kleinen See angekommen ist es jedoch nicht minder schön.



Die Wanderung ist nicht besonders anstrengend, doch eine Pause am See lohnt sich dennoch. Im Sommer solltest du Badesachen, Handtuch und etwas Geld für eine Einkehr im See & Me einpacken. Im Winter hingegen sind eine Thermoskanne mit Tee und Tassen perfekte Begleiter.

Für alle Foto-Enthusiasten lohnt es sich, ein paar Meter in den Waldweg hinter dem See zu laufen. Gerade wenn die Sonne tief steht fällt das Licht richtig schön.

Ist der Tee ausgetrunken und die Sonne dem Schatten gewichen, wird es Zeit für den Rückweg zum Ausgangspunkt.
Weitere besondere Wanderungen
BERGaktiv bietet sowohl im Winter als auch im Sommer viele spannende geführte Wanderungen an, schau dazu am besten mal in den Eventkalender.
Weitere einzigartige Angebote wie Rodeln, Sturmlaternenwandern oder auch Alpakawanderungen findest du zudem im jeweiligen Saisonprogramm vom Biosphärenpark Großen Walsertal.
Restaurants im Großen Walsertal
You know me – eine Reise wird für mich erst dann richtig gut, wenn auch die Kulinarik einige Höhepunkte bietet. Immerhin wollen auch der Geruchs- und Geschmackssinn verwöhnt werden. Wie gut, dass diese im Großen Walsertal nicht zu kurz kommen müssen. Wie schon im Abschnitt zum Biosphärenparkhaus beschrieben, darfst du dir den Heumilchkäse auf keinen Fall entgehen lassen. Und auch zum abendlichen Einkehren gibt es sehr gute Adressen.
Gasthof Krone
Seit über 35 Jahren gibt es das traditionelle Gasthaus Krone bereits. Mit Vorarlberger Gastfreundlichkeit, gemütlicher Atmosphäre, stilvollen Zimmern und einer schmackhaften Küche wird man hier als Gast verwöhnt.

Wir durften dank des Kochs Simon eine ganz besondere kulinarische Erfahrung machen, denn im Gasthof Krone haben wir gelernt, wie man klassische Vorarlberger Käsespätzle – oder wie sie hier heißen: Käsknöpfle – kocht. Ein Rezept, welches aus meiner Sicht in keiner Küche fehlen darf. Es ist viel einfacher, als man denkt, und alle lieben es. Also das perfekte Gericht, um Familie und Freunde beim nächsten Besuch zu begeistern.


Du willst dich lieber verwöhnen lassen? Dann solltest du während deines Urlaubs im Vorarlberg im Gasthof Krone einkehren und dir diese Köstlichkeit servieren lassen.
Restaurant Alpenresort Walsertal
Das Alpenresort Walsertal begrüßt dich mit dem Motto: „Willkommen ganz oben“. Diese Aussage ist in mehrfacher Hinsicht zutreffend: Zum einen liegt das Resort direkt an der Talstation eines Skilifts, zum anderen steht die Qualität des Hauses auf höchstem Niveau.
Die Architektur verbindet traditionelle Vorarlberger Elemente wie Holzschindeln mit moderner Inneneinrichtung und schafft so eine Atmosphäre gehobener Gemütlichkeit.


Die Küche des Resorts ist ein weiteres Highlight: Hier kannst du eine Rinderbrühe mit Leberknödel, ein zartes Hirschragout oder auch vegetarische Optionen wie gebackenen Blumenkohl auf Hummus genießen.

Besonders hervorheben muss ich Naschkatze das Dessert. In meinem Fall ein Mango-Pistazientörtchen mit Mohn-Eis – unglaublich fluffig, und das Mohn-Eis ist einfach ein Gedicht! Zu gut, um die Geduld für ein Foto aufzubringen.
Mein Fazit: Ein Abendessen im Alpenresort Walsertal ist ein Muss für jeden Feinschmecker.
Karte mit allen Tipps für das Große Walsertal
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GRÜNDERIN
Nicole Bittger
Reisesüchtige Foodie & Coffee Nerd aus Berlin mit großer Fotoleidenschaft, einem Herz für Tiere und die Natur.
Mit Nicoles Neugierde auf die Welt und ihrem ersten Sabbatical erblickte auch PASSENGER X das Licht der Welt. Ein halbes Jahr Abenteuer in China, Japan und Europa führten dazu, dass dieser Blog mit Leben gefüllt wurde. Um ein Jahr später fünf Monate lang solo durch das bunte Südamerika zu touren, kündigte Nicole schließlich ihren sicheren Konzernjob. Seitdem arbeitet sie selbstständig und ist Vollzeitbloggerin.
Ob sie jemals genug vom Reisen haben wird? We doubt it!
Fun Fact: Nicoles Herzensland ist Grönland. Dort hat sie noch das wahre „Weit-Weg-Gefühl“.
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