„GUTEN MORGEN!“, schreit er mir entgegen. Mein Wecker. Es ist nicht einmal zwei Stunden her, dass das Licht in unserem Mehrbettzimmer gelöscht wurde. Aber heute haben wir Großes vor oder sollte ich sagen Klassisches? Denn unter den Dingen, die nun wirklich in jedem Tokio Reiseführer stehen, ist auch dieser Hotspot: der Fischmarkt. Doch nicht etwa ein normaler Besuch, entspannt gegen Mittag. Nein. Das Highlight, so heisst es, ist die Thunfischauktion am frühen Morgen. Einmal den Händlern des größten Fischmarktes der Welt über die Schultern schauen, das geht hier
Auf dem weltgrößten Fischmarkt in Tokio.
Allerdings ist diese Veranstaltung recht exklusiv. Gerade einmal 120 Personen werden hier pro Tag als Zuschauer zugelassen. Sicher teuer denkst du jetzt? Das ist das Überraschende, dit is für umme (wie der Berliner sagen würde). Blechen muss man allerdings für das Taxi, denn – und jetzt kommt der große Nachteil – man muss schon zum sehr frühen Vogel mutieren, um hier teilnehmen zu können und zu solch früher Stunde fahren nun einmal keine Öffis in Tokio.
Was heißt denn nun eigentlich „früh“. Vielleicht bist du ja Frühaufsteher und denkst dir „Ja mein Gott, so schlimm wird es schon nicht sein“. Tja, die bittere Wahrheit ist: im Reiseführer steht, man müsse bis 4:30 Uhr vor Ort sein. Die Realität ist jedoch, wie so oft, brutaler als die Theorie. Wir hörten schon von großen Anstürmen und deshalb machte ich mich mit meinen Zimmergenossen vorbildlich bereits um 2:30 Uhr auf den Weg. Um 3:00 Uhr kamen wir am Fischmarkt in Tokio an. Lucky us. Denn nur fünf Minuten später traf der 120-te Besucher ein und die Besuchergruppe stand fest. Später eintreffende Besucher hatten keine Chance mehr und wurden konsequent weggeschickt.
Unsere Freude hielt jedoch nur kurz an, denn nun hieß es warten. Die 120 Personen werden in zwei Gruppen geteilt. Die erste Gruppe wird um 5:25 Uhr aus dem kalten Warteraum abgeholt, die zweite um 5:55 Uhr. Zweimal darfst du raten – wir gehörten natürlich zur zweiten Gruppe. Wir setzten uns also zu den anderen auf den Boden und verbrachten die nächsten drei (ewig langen) Stunden mit einer Mischung aus quatschen, dösen, Kaffee suchen und gähnen.
5:55 Uhr. Es ging es endlich los.






In Summe ist der Fischmarkt in Tokio ein sehr spezielles Erlebnis. Kostenfrei, was super ist. Doch ob sich das frühe Aufstehen lohnt … Vielleicht tut es auch der Besuch ab 9.00 Uhr auf dem regulären Markt.
Die nächste Reise steht bald an und überlegst noch, welchen Rucksack du am besten kaufst oder welche Hygieneartikel wohl am wenigsten Platz wegnehmen? Lass dich doch auf meiner Equipment- & Toolseite inspirieren. Dort verrate ich dir auch, welche Kamera ich auf Reisen nutze. Und wenn du dann alles hast, hilft dir meine Packliste auch nichts zu vergessen.
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