Wer einmal in Japan war, wird die japanische Küche nicht mehr vergessen. Die Ramen mit ihrem kräftigen Brühen, das frischeste Sushi, welches man je gegessen hat und die köstlichen Kohlpfannkuchen, Okonomiyaki genannt. Damit dein Gaumen keinen zu harten Kulturschock erfährt, wenn er wieder in Deutschland zurück ist und du auch Freunden und Familie die japanische Küche näher bringen kannst, habe ich dir das Okonomiyaki Rezept von meiner Reise mitgebracht.
Damit du dafür nicht durch zig spezielle Supermärkte rennen musst, habe ich das Rezept etwas vereinfacht. So kommt es mit einer recht kurzen Zutatenliste aus und kann von dir auch garantiert nachgekocht werden.
Anpassungen beim eigenen Okonomiyaki Rezept vorzunehmen ist gar nicht mal so unjapanisch. Denn Okonomiyaki heißt übersetzt so viel wie „so wie du es magst“. Du kannst also frei nach Gusto variieren.
Und so kommst du hier jetzt in den Genuss von gleich zwei Okonomiyaki Rezepten. ein simpleres, vegetarisches. Und eines für den der Gang in den Asiasupermarkt nötig ist, welches dem Osaka Style Okonomiyaki dafür aber näher ist.
Okonomiyaki – eine Liebeserklärung
Wer einmal in Osaka oder Hiroshima Okonomiyaki gegessen hat, der dürfte aus dem Schwärmen gar nicht mehr herauskommen und sich vielleicht sogar schwer tun, welche Version er nun besser findet. So ging es zumindest mir.
Müsste ich mich entscheiden, würde ich jedoch Osaka Style wählen. Denn die Kohlpfannkuchen, welche in Osaka traditionell mit Fischflocken und zwei verschiedenen Saucen garniert werden, sind wirklich einmalig in ihrem Geschmack. Klar, dass sie damit absolut prädestiniert waren, in meinen Reiserezepten zu landen.
Legen wir also los.
Okonomiyaki Rezept – die einfache vegetarische Version
Zutaten vegetarische Okonomiyaki (ohne Fisch)
reicht für 4 Okonomykakis
- ½ Kopf Weißkohl
- 200g Mehl
- 2 Eier
- 200ml Brühe
- Öl zum Braten
Zutaten Okonomiyaki-Mayonnaise
- 1 kaltes Ei
- 1 EL Apfelessig
- ½ TL Salz
- ½ TL Zucker
- 150 ml Sonnenblumenöl
zusätzlich: Teriyaki Sauce
Zubereitung Okonomiyaki – Veggie Style
- Zunächst geht es dem Kohlkopf an den nicht vorhandenen Kragen.
Wir brauchen einen halben davon. Von dem solltest du die äußeren ggf. leicht welken Blätter entfernen und den Strunk rausschneiden. Anschließend schneide den Kohl in ganz feine Streifen.
Ich finde es am leichtesten, wenn man die Kohlblätter vom Kopf löst und immer ein paar der Blätter übereinander legt und dann ganz feine Streifen schneidet. Diese werden auch noch in der Länge geschnitten, so dass kleine Kohlschnippsel entstehen. Die können dann in eine große Schüssel und werden erst einmal beiseite gestellt. - Jetzt kümmern wir uns um den Teig, der alles zusammenhalten wird. Dazu rührst du die 200g Mehl mit den 200ml Brühe, den zwei Eiern zusammen, bis eine gleichmäßige Masse entsteht.
- Die kommt nun zu den Kohlschnippseln und wird ordentlich vermengt, bis alles gleichmäßig verteilt ist.
- Bevor es ans Braten geht, kümmern wir uns um die Saucen. Auf einen Okonomiyaki Osaka Style kommen zwei Saucen. Beide könntest du in einem wirklich gut sortiertem Asia-Supermarkt kaufen: die braune Okonomi Sauce und japanische Mayonnaise.
Wir begnügen uns für das einfache Okokonomiyaki Rezept mit fertiger Teryaki Sauce, die du in jedem großen deutschen Supermarkt bekommen solltest und selbstgemachter fast japanischer Mayo.
Für die Mayonnaise gibst du ein kaltes Ei in ein schmales hohes Gefäß, wie bspw. einem Messbecher. Dazu kommen ein Esslöffel Apfelessig (falls du ihn da hast, wäre Reisessig die japanische Variante), ½ TL Zucker und ½ TL Salz. Das wird nun schon einmal mit dem Pürierstab vermengt. Auch wenn das eine sehr kleine Menge ist und es etwas unsinnig erscheint, so ist es dennoch super wichtig, dass du nun das Sonnenblumenöl extrem langsam zugibst. Ein kleiner Schluck Öl, dann weiter pürieren, ein kleiner Schluck Öl und wieder weiter pürieren, so geht das bis das Öl aufgebraucht ist. So dass die Masse erst fluffig und dann eine feste Creme wird. Gießt du das Öl zu schnell hinzu, klappt das nicht.
Wenn du so etwas hast, füllst du die Mayo jetzt in einen Spritzbeutel, damit du sie später in den typischen Zickzack Muster auftragen kannst. Wenn nicht, verzichtest du eben auf die Optik und streichst sie einfach über die Okonomiyaki.
6. Aber eins nach dem anderen, wir müssen ja erst noch die vegetarischen Okonomiyakis braten.
Also etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und ein Viertel der Kohl-Teig-Masse in die Pfanne geben. Forme deinen Kohlteighaufen und drücke ihn etwas platt, so dass ein runder Kohl-Fladen entsteht. Nun von beiden Seiten so lang braten, bis er außen goldgelb ist und der Kohl gar ist.
Das sollte von jeder Seite einige Minuten dauern.
Nach Originalrezept kommen jetzt noch Fischflocken oben drauf, die ganz kurz mitgaren, so dass sie förmlich zerschmelzen. Du findest sie weiter unten auf der Einkaufsliste für das Originalrezept. Wir machen jedoch ohne diese weiter und richten auf einem Teller an.
7. Zunächst gibst du Teryaki Sauce auf den Okonomiyaki , so dass die ganze Fläche bedeckt ist und anschließend die Mayonnaise.
Fertig ist das Ganze!
In Japan würdest du den Okonomiyaki nun mit Mini-Spachteln, ähnlich wie Raclett-Spatel zerteilen und dann mit Stäbchen essen.
Wenn es dir schmeckt, kannst du „Oishii“ sagen. Das ist japanisch und heißt lecker!
Okonomiyaki Rezept Osaka Style
Wenn dir das schon ganz gut gefallen hat, du jedoch die echte Original Osaka Style Variante probieren möchtest, kommt hier die Original-Zutaten-Liste:
Zutaten für 4 original Okonomiyaki
- ½ Kopf Weißkohl
- 200g Mehl
- 2 Eier
- 200ml Gemüsebrühe
- Öl zum Braten
Topping aus dem Asia-Supermarkt
- Bonito Flakes*
- Fertige Okonomi Sauce*
- Fertige Japanische Kewpie Mayonnaise
Zubereitung Okonomiyaki Osaka Style
Die Zubereitung entspricht dem Vorgehen für die vegetarischen Okonomiyakis, nur das Topping unterscheidet sich. Auf den fertigen Kohlpfannkuchen streust du die Bonito Flakes (Fischflocken) und dekoriertest anschließend mit den zwei Saucen.
Werde kreativ
Du kannst bei den Zutaten variieren, wie du möchtest. Denn wie eingangs schon beschrieben, Okonomiyaki heißt übersetzt so viel wie „so wie du es magst“.
In Japan, hat auch jeder Shop eine etwas andere Variante der Okonomiyaki auf der Speisekarte.
Gerade zwischen den Regionen Osaka und Hiroshima unterscheiden sich die Zubereitungen stark. In Hiroshima wird ein Okonomiyaki eher geschichtet. Der Kohl wird also nicht mit dem Teig vermengt, sondern der Teig wird zu zwei Pfannkuchen, die die Basis und den Deckel darstellen. Dazu gibt es eine Schicht Ei, eine Schicht Frühlingszwiebeln und auch Speck. Außerdem und das ist wohl einer der größten Unterschiede, wird beim Okonomiyaki Hiroshima Style auch eine Schicht Soba-Nudeln dazugetan. Auch ein Finish-Topping mit pinken Ingwer könnte dir in Hiroshima serviert werden.
Du siehst, du hast noch viele Möglichkeiten, deinen Okonomiyaki deinem persönlichen Geschmack anzupassen.
Von den japanischen Zutaten losgelöst, könntest du je nach Vorlieben auch Kartoffel- oder auch Karottenraspeln zum Kohl dazu tun. Ebenso wäre gedünsteter klein geschnittener Brokkoli eine Option, aber auch Lachs und ähnliches ginge gut. Also viel Spaß beim Variieren.
GRÜNDERIN
Nicole Bittger
Reisesüchtige Foodie & Coffee Nerd aus Berlin mit großer Fotoleidenschaft, einem Herz für Tiere und die Natur.
Mit Nicoles Neugierde auf die Welt und ihrem ersten Sabbatical erblickte auch PASSENGER X das Licht der Welt. Ein halbes Jahr Abenteuer in China, Japan und Europa führten dazu, dass dieser Blog mit Leben gefüllt wurde. Um ein Jahr später fünf Monate lang solo durch das bunte Südamerika zu touren, kündigte Nicole schließlich ihren sicheren Konzernjob. Seitdem arbeitet sie selbstständig und ist Vollzeitbloggerin.
Ob sie jemals genug vom Reisen haben wird? We doubt it!
Fun Fact: Nicoles Herzensland ist Grönland. Dort hat sie noch das wahre „Weit-Weg-Gefühl“.
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