Du weißt ja: ohne guten Kaffee und leckere Versorgung geht bei mir nichts – und genau das gilt auch auf Reisen. In Hall in Tirol und der Region Hall-Wattens bin ich kulinarisch richtig auf meine Kosten gekommen. Zwischen traditionellen Wirtshäusern, kreativen Bistros und charmanten Cafés mit Specialty Coffee findest du hier eine Mischung, die so abwechslungsreich ist wie die Region selbst. In diesem Artikel zeige ich dir meine liebsten Restaurants und Cafés in Hall in Tirol – plus ein paar besondere Foodie-Erlebnisse in Hall-Wattens, die du dir nicht entgehen lassen solltest.
Egal ob Frühstück, Lunch oder Dinner: hier findest du Tipps, bei denen nicht nur der Gaumen, sondern auch das Herz glücklich wird.
Cafés & Frühstück
FLOS coffee&bagel
Wenn du mich kennst, weißt du: ohne guten Kaffee geht bei mir nichts. Umso glücklicher war ich, in Hall das FLOS coffee&bagel zu entdecken – ein kleiner, moderner Spot, der mit Specialty Coffee arbeitet. Die Bohnen kommen von der Outbound Rösterei, einer lokalen Rösterei mit Fokus auf Qualität und Nachhaltigkeit. Und ja, die Cappuccinos hier sind genau so cremig und perfekt balanciert, wie man sie sich als Third-Wave-Coffee-Fan nur wünschen kann.
Doch FLOS ist nicht nur ein Ort für Kaffeejunkies, sondern auch ein echtes Brunch-Paradies. Auf der Karte stehen frisch belegte Bagels – von klassisch mit Frischkäse bis hin zu kreativen Varianten mit Avocado, Hummus oder Lachs. Dazu gibt’s Brunch-Bowls mit Müsli, Chia-Pudding oder frischem Obst.
Die Atmosphäre ist entspannt, urban und gleichzeitig herzlich – ein Ort, an dem du sowohl morgens als auch nach der Wanderung einkehren kannst. Für mich ist FLOS definitiv der beste Kaffee-Spot in Hall in Tirol und eine Adresse, die du dir abspeichern solltest, wenn du Wert auf Barista-Qualität legst.
Frühstücksausflug nach Gnadenwald – Café S’unikat
Einer meiner liebsten Ausflüge während meines Aufenthalts in Hall-Wattens war der Besuch im Café S’unikat in Gnadenwald. Das Café liegt eingebettet in einen kleinen Hof – und wenn du ankommst, begrüßen dich nicht nur die Gastgeber, sondern auch eine ganze Herde von Alpakas und Lamas. Ja, du hast richtig gelesen. Für mich als Tierfan war das schon der halbe Grund, den Weg hierher mit dem Rad auf mich zu nehmen.
Das Café ist gemütlich eingerichtet, mit vielen Holzmöbeln und verspielten Details. Es gibt Etageren-Frühstück, die mit viel Liebe zum Detail angerichtet werden: frisches Brot, hausgemachte Aufstriche, Käse und Obst. Und auch für uns Vegetarier gibt es richtig leckere Optionen. Für mein perfektes Glück sorgte dann noch der ausgezeichnete Kaffee. Braucht’s noch mehr Argumente für deinen Besuch?
Für mich war der Ausflug ins Café S’unikat eines der besonderen Frühstückserlebnisse in der Region Hall-Wattens, das ich jedem ans Herz legen würde.
Restaurants für Lunch und Dinner in Hall
SECCO – Kreative Küche vom Sternekoch
Das SECCO in Hall in Tirol ist der leichtfüßigere Bruder des etablierten Schwarzen Adlers. Küchenchef Johannes Nuding ist kein Unbekannter – er hat sich in London drei Michelin-Sterne erkocht und zählt zu den besten Köchen Österreichs. Anstatt im Ausland weiter auf Prestige zu setzen, hat er sich entschieden, in seine Heimat zurückzukehren und dort etwas Neues zu wagen. Für mich ist das schon Grund genug, neugierig zu werden.
Während der Schwarze Adler unter seiner Leitung inzwischen zwei Michelin-Sterne hält, ist das SECCO das unkomplizierte Bistro-Pendant. Experimentierfreudig und gleichzeitig bodenständig – genau das beschreibt die Küche im SECCO. Auf der Karte findest du frische Gerichte mit dem gewissen Extra – wie eine Quiche mit Graukas oder ein cremiges Linsenhummus.
Die Atmosphäre im SECCO ist entspannt, modern, und trotzdem spürt man den hohen Anspruch in jedem Detail. Perfekt für alle, die zwischen der deftig-leckeren Almküche Lust auf etwas moderne Leichtigkeit auf Top-Niveau zum fairen Preis haben.
Ein Must-Visit für Foodies, die in Hall-Wattens unterwegs sind.
Bretze – Kunst und Geschichte trifft Kulinarik
Das Bretze ist viel mehr als nur ein Restaurant – es ist ein kultureller Treffpunkt in Hall in Tirol. Seit Jahrhunderten geben sich hier Künstler die Klinke in die Hand: Früher tauschten sie ihre Werke gegen Speis, Trank und Unterkunft. Heute hängen viele dieser Kunstwerke an den Wänden, sodass du beim Essen das Gefühl hast, mitten in einer Galerie zu sitzen.
Die Küche ist modern, klar und fokussiert auf regionale Zutaten. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir eine Kürbis-Gelbe-Bete-Suppe mit knusprigen Betenchips – einfach, aber mit einer Raffinesse, die Lust auf mehr macht. Als Dessert habe ich den gefüllten Brioche mit Aprikosenmarmelade in schaumiger Vanillesauce probiert. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage: Ich hätte am liebsten den Teller abgeleckt, so köstlich war es – ein wahrgewordener Dessert-Traum.
Klare Sache, das Bretze ist immer wieder einen Besuch wert. Idealerweise reserviert du vorab einen Tisch, damit dir das leckere Erlebnis auch garantiert ist.
Foodie-Erlebnisse in der Region
Dinner-Event am Biohof Lumperer – „nimm Platz“ in Fritzens
Wenn du ein wirklich außergewöhnliches Dinner-Erlebnis suchst, musst du unbedingt nach Fritzens fahren – nur 30 Minuten (per Bahn inklusive kleinem Fußweg) von Hall entfernt.
Dort befindet sich der Biohof Lumperer, wo das Konzept „nimm platz“ umgesetzt wird. Die Idee ist so charmant wie einzigartig: Inmitten des Gewächshauses, zwischen Tomatenpflanzen und Lichterketten, steht eine lange Tafel für maximal 16 Gäste. Hier servieren Johanna und ihr Mann Christoph ein Fünf-Gänge-Menü, das ausschließlich auf regionalen und saisonalen Produkten vom eigenen Hof basiert.
Denn der Biohof Lumperer ist bereits seit 35 Jahren ein biologischer Vielfaltsbetrieb. Unglaubliche 80 Kulturen werden hier angebaut. Von Knoblauch über Ingwer bis Honigmelone bilden die Erzeugnisse die perfekte Grundlage für ein abwechslungsreiches Dinner.
Was dich erwartet, weißt du vorher nicht – es ist ein Überraschungsmenü. Allergien und Vorlieben kannst du natürlich angeben, aber ansonsten lässt du dich einfach treiben. Bei meinem Besuch gab es unter anderem mit Blumenkohlrisotto gefüllte Paprika samt geschmacksintensiver hausgemachte Polenta und als Dessert eine Creme Brûlée mit Vollmilcheis. Jeder Gang war kreativ, liebevoll angerichtet und ein neues Geschmackserlebnis.
Besonders schön fand ich die Stimmung: Fremde sitzen nebeneinander, kommen ins Gespräch, stoßen mit regionalem Wein an, erfahren im Detail, was ihnen serviert wird und währenddessen schnurrt die Hofkatze. Dazu Kerzenschein, Lichterketten und die Gewächshausatmosphäre – fast zu schön, um wahr zu sein.
Für mich war „nimm platz“ eines der magischsten kulinarischen Erlebnisse in der Region Hall-Wattens – und definitiv etwas, das du dir gönnen solltest, wenn du Essen nicht nur als Mahlzeit, sondern als Erlebnis verstehst.
Bio-Bergbauernfest in Hall
Einmal im Jahr gibt es ein Event in Hall-Wattens, das für jeden Foodie Pflichtprogramm ist: Das Bio-Bergbauernfest. Denn bei diesem wird die Altstadt von Hall in Tirol zur kulinarischen Hochburg. Bergkäse, Traubenkernöl, Weine, Honig, Burger – you name it! Es ist das Schlaraffenland auf Erden. Regional und bio. Besser geht’s gar nicht.
Also wenn du deine Tirol Reise für den Sommer planst, schaue vorher doch mal, ob du sie nicht auf das Wochenende dieser Veranstaltung legen kannst und so deinem Gaumen ein Geschenk machen kannst.
Kulinarische Radtour
Als jemand, die Outdoor-Aktivitäten genauso liebt wie gutes Essen, gibt es für mich nichts besseres als beides miteinander zu kombinieren. Da fragt man sich: Was könnte besser sein, als eine Radtour mit Einkehr? Richtig: Eine Radtour mit vielen kulinarischen Stopps.
In Hall-Wattens heißt dieses Konzept “Kulinarische Radtour”. Man könnte meinen, das wurde nur für mich erfunden.
In Hall in Tirol treffe ich auf Elisabeth vom Tourismusverband und den Radsportler Fritz. Beide kennen die Region und ihre Bauern sowie Kleinproduzenten sehr gut und ermöglichen dir bei dieser Radtour einen Einblick hinter die Kulissen.
Kaum haben wir die Stadt verlassen erblicken wir Felder so weit das Auge reicht. Salat, Kohl, Möhren – in Thaur befindet sich sozusagen der Gemüsegarten der Region. Während ich so über die Felder blicke, zieht der Duft von Schnittlauch in meine Nase, ein Blick nach rechts: tatsächlich auch der wird hier angebaut.
Fleischlastig wird es, als wir bei Bartl´s Hofmetzgerei anhalten. Als Vegetarierin ein ungewohnter Stopp. Doch zu meiner Freude lerne ich: hier wird auf das Tierwohl geachtet. Die Tiere kommen aus dem eigenen Betrieb, was erhebliche Vorteile hat. Zum einen weiß man genau, wie die Tiere gehalten werden, was sie zu fressen bekommen und was nicht. Zum anderen kennen sie die Metzger von klein auf, was zusammen mit dem sehr kurzen Weg von gerade mal zwei Minuten zum Schlachten, den Stress enorm reduziert. So kannst du sicher sein, hochwertiges Fleisch zu kaufen, für das kein Tier leiden musste.
Neben traditionellen Produkten, sorgt der Fleisch-Sommelier Romed Plank auch für einen modernen Twist. Wenn du also mal was anderes als das gewohnte Nackensteak probieren möchtest, bist du bei der Metzgerei Bartlhof gut aufgehoben.
Bevor es zum nächsten offiziellen Stopp der kulinarischen Radtour geht, legen wir noch zwei kurze Stopps bei Bauernläden ein. In Thaur bietet dieser Produkte von verschiedenen Bauern der Region, während der Selbstbedienungsladen vom Hof Krippach vorrangig eigenes Gemüse vertreibt.
Begeistert von so viel knackiger Frische schwingen wir uns wieder auf die Räder, fahren eine Weile durch die schöne Landschafts Tirols, bis wir bei Albert in Absam ankommen. Auf dessen Hof brummt und summt es. Denn hier wohnen hunderttausende Bienen.
Sie produzieren fleißig Honig, je nach Saison und Pollenstand mit unterschiedlicher Geschmacksausprägung. Alberts Lieblingshonig kommt von der Almrose. Beim Blindverkosten dürfen wir rausfinden, was unseren Gaumen die größte Freude bereitet. Währenddessen erzählt uns Imker Albert, wie man Bienen möglichst stressfrei hält, warum Pollen ein top Nahrungsergänzungsmittel sind und worin der Unterschied zwischen frischem und fermentierten Honig liegt. So spannend, dass ich mich noch hätte ewig mit dem freundlichen “Bienenpapa” unterhalten können, doch es warten noch einige Höfe und so werden Honig und Oximel (Honig-Essig-Mischung) ins Lastenrad geladen und weitergeradelt.
Mittlerweile ist es Mittag und klar, da gehört es sich bei einer kulinarische Tour einzukehren. Also geht es ab zum Biohof Lumperer, der seit 35 Jahren als biologischer Vielfaltsbetrieb in der Region Hall-Wattens bekannt ist. Mit über 80 verschiedenen Kulturen, schafft es der Hof seine Kunden das ganze Jahr über mit frischem heimischen Gemüse zu versorgen. Ob über den Selbstbedienungsladen, den Stand auf dem Haller Bauernmarkt, ihre Biokiste oder aber zu den Dinner-Events, welche auf dem Hof stattfinden. Wir dürfen schon einmal vorfühlen und bekommen eine ausgefallene Brotzeit samt Kräutertee serviert, alles selbst angebaut versteht sich.
Wie jede gute Party endet auch die kulinarische Radtour mit einem Absacker. Nicht jedoch an einem Späti, wie wir es in Berlin machen würden, das würde dem Qualitätsanspruch der Region nicht entsprechen. Stattdessen halten wir bei Reinhold, der seit rund 50 Jahren Bio-Edelbrände herstellt. Rund 60 Obstbäume liefern ihm die Grundlage für seinen Hochprozentigen. In der gemütlichen Brennstube nehmen wir Platz, schauen zu wie ein kostbarer Tropfen nach dem anderen destilliert wird und stoßen an.
Mittlerweile ist das Lastenrad, das Elisabeth vom Tourismusverband fährt, damit alle Teilnehmerinnen ihre kulinarischen Einkäufe verstauen können, gut gefüllt. Zeit in die Stadt zurückzukehren.
Outdoor-Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten in Hall
Bei all der Schlemmerei willst du dich auch bewegen? Super, ich habe die passenden Outdoor Tipps für Hall-Wattens und die schönsten Sehenswürdigkeiten in Hall in meinem Artikel „Hall in Tirol im Sommer“ für dich zusammengestellt.
Alle Hall Restaurant Tipps in einer Karte
Weitere Tirol Tipps
GRÜNDERIN
Nicole Bittger
Reisesüchtige Foodie & Coffee Nerd aus Berlin mit großer Fotoleidenschaft, einem Herz für Tiere und die Natur.
Mit Nicoles Neugierde auf die Welt und ihrem ersten Sabbatical erblickte auch PASSENGER X das Licht der Welt. Ein halbes Jahr Abenteuer in China, Japan und Europa führten dazu, dass dieser Blog mit Leben gefüllt wurde. Um ein Jahr später fünf Monate lang solo durch das bunte Südamerika zu touren, kündigte Nicole schließlich ihren sicheren Konzernjob. Seitdem arbeitet sie selbstständig und ist Vollzeitbloggerin.
Ob sie jemals genug vom Reisen haben wird? We doubt it!
Fun Fact: Nicoles Herzensland ist Grönland. Dort hat sie noch das wahre „Weit-Weg-Gefühl“.
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