Auch wenn Belgien nicht groß ist, so ist die Frage der genauen Herkunft in Belgien nicht unwichtig. Es besteht ein Unterschied darin, ob man aus dem Westen oder dem Osten des Landes kommt, ob man aus Antwerpen oder Gent stammt und ob man flämisch oder französisch spricht. Jede Region hat ihre Besonderheiten, was schon ein wenig schmunzeln lässt, wenn man bedenkt, dass das gesamte Land gerade einmal 11,2 Mio Einwohner hat und nur ein Zehntel der Fläche von Deutschland ausmacht. Trotzdem, es ist ihnen wichtig. So sind auch die Antwerper stolz auf ihre Stadt und das zurecht.
Ein Tag in Antwerpen zeigt einem schon, wo dieser Stolz herkommt.
Das erste mal staunen darf man schon bei der Ankunft. Kommt man mit der Bahn an, so wird man prunkvoll von der „Eisenbahnkathedrale“ begrüßt. So nennen die Antwerper ihren Hauptbahnhof, denn dieser ist ein besonderer Ort. Architektonisch und historisch bemerkenswert, wurde er 2009 vom amerikanischen Magazin Newsweek zum viertschönsten Bahnhof der Welt gekürt. Na das ist doch mal was.
Wer am Samstag oder Sonntag in der Stadt ist, der sollte sich zunächst gleich morgens zum Markt aufmachen. Samstags gibt es hier Exotisches und natürlich jede Menge Käse, Sonntags wird dann allerlei Getier verkauft.
Anschließend lohnt sich für alle Fashioninteressierten der Stopp im Modemuseum. Ach was heisst, es lohnt sich, es ist ja wohl ein Muss, wenn man in die Fashionstadt Antwerpen kommt, auch was zum Thema Fashion zu machen. Also 8 € eingeplant und ab ins MoMu.
Ein Spaziergang durch die Stadt führt einen vorbei an vielen netten kleinen Boutiquen und Designläden hin zum Fußgängertunnel. Fußgängertunnel? Ja, echt. Den packe ich auch auf die Must-See-Liste. Denn hier unterläufst du nicht einfach nur eine Straße. Wenn du einmal die hölzerne Rolltreppe aus den 1930ern hinuntergefahren bist, warten 572 Meter Tunnelröhre auf dich. Gut, wenn du Zeit sparen willst, musst du die ja nicht komplett laufen, aber sie einmal zu sehen ist schon beeindruckend. Und wenn du doch Zeit hast, dann kannst du dich an der Aussicht auf die Stadt von der anderen Uferseite aus erfreuen und ein paar stille Minuten im Grünen genießen.
Zurück durch die Stadt, auf dem Weg zum MAS, bleibt Zeit für einen gemütlichen Kaffee und ein ordentliches Stück Kuchen (hatte ich schon erwähnt, dass man auf einer Belgienreise leicht fett werden kann? Es ist einfach so lecker hier!).
Optionen begegnen dir hier genug, ein Café, dass ich empfehlen kann, ist das Normo Café. Hier schmeckts nicht nur gut, sie rösten auch noch selber. Und wenn mir jemand in einem Café sagt: „I give you the plate and you choose the piece of cake you like, the biggest or smallest, depends on you“, dann ist das ein verdammt guter Laden.
Kuchen verdrückt und Kaffee genossen, ist es Zeit die Tour fortzufahren. Nächster Halt ist das MAS. Aber keine Sorge, auch wenn sich ein richtiger Besuch hier lohnt, ich habe keine zwei Museenbesuche an einem Tag eingeplant. Das MAS bietet nämlich noch etwas anderes, neben seiner Dauerausstellung über Antwerpen, einen grandiosen und kostenlosen Blick auf die schöne Stadt. Auf jedem einzelnen Stockwerk kann man bereits durch die gewölbte Glasfassade schauen. Doch das Highlight ist die Dachterasse, welche auch ohne Museumsticket zugänglich und im Sommer sogar bis 24 Uhr geöffnet ist. Der perfekte Ort also, um auch einmal die Lichter der Stadt zu genießen.
Am Abend sucht man sich natürlich noch ein Restaurant oder eine Bar mit einer guten Bierauswahl, ohne ein belgisches Bier kann ein Tag in in Antwerpen unmöglich enden.
Und zum Schluss noch die Geschichte zur Namensgebung der Stadt:
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