In der „Mein Berlin“ Serie geht es heute nach „Kreuzkölln“, dem Kiez, welcher sich über die Bezirksgrenzen von Kreuzberg und Neukölln zieht. Local Berna verrät uns ihre liebsten Kreuzberg Tipps genau für diese Ecke.
Über Berna
Berna, ist in Kreuzberg aufgewachsen und ihrem Kiez jahrzehntelang treu geblieben. Zusammen mit ihrer Familie, genoss sie das Trubelige, das Bunte, das Multikulturelle. Hauptsache authentisch. Für diesen Artikel hat sie eine Tour zu ihren liebsten Kreuzberg Tipps zusammengestellt.
Besonders schlägt Bernas Herz für die vielen kleinen Restaurants und Cafés. Als Exgastronomin quatscht sie gern mal eine Runde mit den Ladenbesitzern, lässt sich die Geschichte zu den Lokalen erzählen. Schaut hinter die Kulissen.
Kreuzberg Tipps Like a Local
Kreuberg Tipps No 1: Authentisch snacken bei Bir-Tat
„Super leckere Gözleme – Nicole, die musst du probieren“. Mit diesen Worten entführt mich Berna zum ersten der Kreuzberg Tipps: Bir-Tat.
In dem kleinen etwas glanzlosen Laden wird alles frisch zubereitet: Der Bio Yufkateig für Zigarrenbörek, Manti und auch die gefüllten Teigfladen Gözleme. Wir nehmen Letztere mit, einen mit Spinat und einen weiteren mit Kartoffelfüllung.
Den Ersten essen wir schon auf dem Weg, den Zweiten werde ich mir später zu Hause noch einmal aufwärmen und gemütlich auf der Couch schlemmen. So schlicht das Geschäft auch eingerichtet ist, die Gözleme sind frisch und richtig lecker. Dieser Snack bekommt einen Platz auf meiner Favoritenliste.
Bir Tat Website
Ohlauer Str. 30, 10999 Berlin
Mo bis Sa 8.30 – 18 Uhr
Kreuzberg Tipp No 2: Shoppen im Wohnzimmer
Wolldecken, Teeleuchter, hübsche Papierwaren, Schmuck und alles, was Frauenherzen sonst noch höher schlagen lässt – das gibt es in Bernas Lieblingsshop direkt am Paul-Lincke-Ufer: dem „Wohnzimmer“.
Der Laden fiel ihr auf, als sie bei einer Freundin im gleichen Haus zu Besuch war. Wenn Berna nach einem Geschenk sucht, dann ist das „Wohnzimmer“ immer eine gute Anlaufstelle. „Manchmal, wenn ich gerade in der Gegend spazieren bin, meide ich die Straßenseite bewusst, denn sonst muss ich einfach in dieses süße Geschäft und dann gehe ich garantiert nicht mit leeren Händen raus. Hier gibt es einfach zu viel Schönes.“
Der süße Laden erinnert sie an Amsterdam, da muss ich ihr zustimmen und bezahle noch kopfnickend meinen Einkauf.
Wohnzimmer Website
Paul-Lincke-Ufer 44, 10999 Berlin
Mo bis Fr 11 – 19 Uhr, Sa 11 – 18 Uhr
Kreuzberg Tipps No 3: Lachssandwich bei Taka
Weiter geht es zum Kotti. Fisch steht auf den Programm. Taka heißt der Imbiss, in dem wir Lachssandwich und Sardinenteller bestellen. Der Besitzer komme aus einer Fischerfamilie vom Schwarzmeer, der kenne sich mit gutem Fisch aus.
Was hier angeboten werde, das sei immer frisch. Wir beißen in unsere Sandwiches und ich gebe ihr recht. Eigentlich bin ich kein großer Fischfan, würde allein wahrscheinlich auch nicht auf die Idee kommen mir ein Fischbrötchen zu bestellen, doch das hier schmeckt fantastisch.
„Die Jungs, die hier hinter dem Tresen stehen, sind immer sehr nett. Als ich schwanger war, kam ich öfter her, denn die haben hier auch Halva, ein karamelartiges Dessert und während meiner Schwangerschaft gab es nichts Besseres.“ So schließen wir unseren Besuch mit türkischen Tee uns süßen Blombemziehern ab.
Taka Fish House Website
Adalbertstr. 97, 10999 Berlin
Mo – So 11 -22 Uhr
Kreuzberg Tipp No 4: Entspannen im Hammam
Richtig Entspannen, das kann Berna im türkischen Bad für Frauen, dem Hamman. Dampfbaden, Saunieren, Massagen – dabei lässt sich gut abschalten. Am liebsten ist ihr das Hammam in der Schokofabrik. Das ist klein und die Angestellten sind super nett. Außerdem hat es auch lange offen, was die Tagesplanung leichter macht. Ein Besuch dort sei ein toller Tagesabschluss.
Hammam Website
Mariannenstr. 6 im Hinterhof, 10997 Berlin
Mo 15 – 21 Uhr, Di – So 12 – 22 Uhr
Kreuzberg Tipps No 5 -7: Kulturorte
Einen Lieblingskulturort zu benennen, fällt Berna schwer. Denn da gibt es gleich mehrere. Das gemütliche Off Kino in der Dresdener Strasse zum Beispiel. Oder das Ballhaus, welches schon eine richtige Institution ist. Das SO36 muss als Konzertort aber auch genannt werden, immerhin hat Berna dort den Vater ihrer Kinder kennengelernt. Lustigerweise ausgerechnet auf einer Gayparty. Bei der waren die beiden Heteros einfach aus Spaß an der Musik. Nein, nur einen Ort zu nennen, das geht nicht. Dafür ist Kreuzkölln einfach zu bunt.
So langsam geht unsere Tour zu Ende, der Rückweg zum U-Bahnhof hat schon begonnen. Höchste Zeit, noch die letzten Fragen zur Hauptstadt zu stellen.
Fragen an Berna
Was stört dich an Berlin?
Berna meint Berlin könnte ruhig kinderfreundlicher sein. „Viele für Kinder geschaffene Orte, kann man als Familie schon gar nicht mehr besuchen. Drogenkonsum auf Spielplätzen, das muss doch nun echt nicht sein.“ Den Lausitzer Platz meidet sie deshalb schon komplett, was sie wirklich schade findet. Genauso könnte sie sich über die Bildungspolitik aufregen. „Ja Berlin, da hast du noch Einiges zu tun.“
Was ist für dich typisch Berlin?
Schwierig das auf den Punkt zu bringen. Ich find es cool, das Berlin sehr weltoffen ist. Ich fühl mich hier sicher. Außerdem hat Berlin einfach so viel zu bieten, kulturell vor allem.“ Sie überlegt und lacht: „Die Demos, die sind wohl auch typisch Berlin. Ob die kleineren Aktionen am Kotti oder die Großen, die eher einer Technoparty gleichen.“
Der erste Mai in Kreuzberg, der sei sowas von Berlin. Außerdem weiß man, dass man in der Hauptstadt ist, wenn die leeren Bierflaschen, neben den Mülleimern stehen, statt in ihnen versenkt zu werden. Schließlich kommt sicher gleich ein Flaschensammler vorbei.
Wenn man nur einen Tag Zeit für Berlin hat, was muss man dann unbedingt machen?
„Ich würde empfehlen Berlin mit dem Rad zu entdecken, dann sieht man am meisten. Vielleicht geht man Abends ins Ardana Grillhaus und erlebt „Klein Istanbul“ in Berlin. Auf jeden Fall geht es zum Abschluss dann auf ein Konzert ins SO36 oder ins Berliner Varieté. Dann war es ganz sicher ein gelungener Tag.“
Karte mit Bernas Kreuzberg Tipps
Bernas Empfehlungen habe ich dir in einer Map zusammengestellt, so kannst du die Spots ganz einfach auf einer Tour durch Kreuzkölln ablaufen.
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GRÜNDERIN
Nicole Bittger
Reisesüchtige Foodie & Coffee Nerd aus Berlin mit großer Fotoleidenschaft, einem Herz für Tiere und die Natur.
Mit Nicoles Neugierde auf die Welt und ihrem ersten Sabbatical erblickte auch PASSENGER X das Licht der Welt. Ein halbes Jahr Abenteuer in China, Japan und Europa führten dazu, dass dieser Blog mit Leben gefüllt wurde. Um ein Jahr später fünf Monate lang solo durch das bunte Südamerika zu touren, kündigte Nicole schließlich ihren sicheren Konzernjob. Seitdem arbeitet sie selbstständig und ist Vollzeitbloggerin.
Ob sie jemals genug vom Reisen haben wird? We doubt it!
Fun Fact: Nicoles Herzensland ist Grönland. Dort hat sie noch das wahre „Weit-Weg-Gefühl“.
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