Griechenland Segeltörn – unterwegs im Ionischen Meer

Das Ionische Meer mit seinem strahlend türkisblauen Wasser und vielen niedlichen Inseln ist ein traumhaftes Urlaubsziel. Am besten lässt sich die Region bei einem Griechenland Segeltörn erkunden.

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Griechenland Segeltörn im Ionischen Meer mit Sailing Classics

Wie so ein Griechenland Segeltörn ist und ob das auch was für dich sein könnte, verrate ich dir in meinem Erfahrungsbericht.

Griechenland Segeltörn

Eine Segelreise ist ein Abenteuer, das die Vorstellungskraft übersteigt und die Grenzen des Bekannten erweitert. Bei einer Reise mit Sailing Classics durch das Ionische Meer wird dies noch deutlicher. Das Ionische Meer liegt zwischen Italien, Albanien und Griechenland. Die Landschaft ist geprägt von kristallklarem Wasser, das im Sonnenlicht glitzert, und malerischen Inseln, die wie Juwelen in der blauen See liegen. Es ist ein Ort, an dem man sich verlieren und gleichzeitig finden kann.

Sailing Classics

Es gibt diverse Anbieter für Segelreisen. Doch woher weiß man, welcher der Richtige für einen ist? Ich persönlich setzte da gern auf Erfahrung sowohl vom Unternehmen als auch anderen Gästen.

Bereits seit 2007 sticht Sailing Classics mit Passagieren in See. Die Jahre an Erfahrung sind also auf jeden Fall gegeben. Auch Online Rezensionen sehen gut aus. Mit meinem ehrlichen Erfahrungsbericht kannst du dir nun zusätzlich einen Eindruck machen.

Kairós – unser fahrendes Zuhause

Wer meint so ein Segelboot wäre klein, der hat die Flotte von Sailing Classics noch nicht gesehen. Das Boot, auf welchem wir unseren Griechenland Segeltörn durch das Ionische Meer unternehmen ist mit 38 Meter Länge und acht Kabinen noch das kleinste der drei Boote.

Mit unfassbaren 54 Meter Länge bieten die Rhea und Chronos hingegen sogar Platz für 26 Gästezimmer.

Ebenso täuscht man sich, wenn man meint, man müsste auf einem Segelboot wie bei einem Campingausflug sehr simpel leben. Die Privat-Kabinen sind nicht nur blitzblank sauber, sondern bieten auch ausreichend Stauraum und Platz. Mit den eigenen Badezimmern bleibt auch Raum für Privatsphäre.

Die kulinarische Versorgung an Board hält ihr hohes Niveau von Frühstück, Lunch über Kaffeezeit bis zum Dinner und das alles trotz der verhältnismäßig kleinen Board Küche.

Für den hervorragenden Service steht ausgebildetes Personal bereit.

Aufgetischt wird bei schlechtem Wetter im Salon unter Deck, sonst aber immer auf Deck. Dort befinden sich zwei sehr bequeme Sitzecken mit Tischen. Außerdem gibt es unter Deck noch eine kleine Bar, die dich zu jeder gewünschten Zeit, vor allem aber zum Sundowner versorgt.

Vergleicht man all dies mit Hotel Standards, so würde ich sagen ist man auf einem schwimmenden Boutique Hotel unterwegs. Einem Ort, an dem man sich wirklich sehr wohlfühlen kann.

Unsere Route im Ionischen Meer

Die Route hängt immer von den Wetterbedingungen ab und wird entsprechend angepasst. In unserem Fall sah die Fahrt durch das Ionische Meer so aus:

  • Tag 1: Korfu – Kefalonioa
  • Tag 2: Kefalonioa – Ithaca
  • Tag 3: Ithaca – Kalamos
  • Tag 4: Kalamos – Meganisi
  • Tag 5: Meganisi- Paxos
  • Tag 6: Paxos – Korfu
Karte Ionisches meer

Erfahrungsbericht zur Segeltour mit Sailing Classics in Griechenland

Anreise

Die Anreise nach Korfu ist im April von Berlin aus nicht ganz so leicht, um einen Zwischenstopp kommen wir nicht drumherum. Auf dem Hinweg kommen wir so in den Genuss noch einen Tag in Zürich zu verbringen. Auf dem Rückweg geht es etwas schneller über Stuttgart nach Hause.

Griechenland Segeltörn Korfu

Am Tag der Anreise sind wir die letzten Gäste, die am Hafen von Korfu ankommen. Die Crew empfängt uns herzlich und hat obwohl es schon mitten in der Nacht ist, noch Abendessen für uns bereit gestellt.

Wir beziehen unsere Kabine und das ist für mich die erste Überraschung. Denn klar, so eine Bootskabine ist nicht groß, aber insgesamt ist sie doch geräumiger als ich gedacht hätte.

Kajüte auf der Kairos von Sailing Classics

Ein Kleiderschrank, in dem wir auch unsere Taschen verstauen können, ein super bequemes Doppelbett mit zwei Bullaugen und ein Bad mit Dusche stehen uns zur Verfügung.

Obwohl ich sonst eine recht sensible Schläferin bin, werde ich hier die nächsten Tagen tiefen Schlaf finden.

Tag 1: Korfu – Kefalonia

Unsere Reise beginnt mit einem herzhaften Frühstück an Bord. Während wir uns mit frischem Obst und warmen Croissants stärken, stellen sich die Crew-Mitglieder vor.

Die Crew stellt sich vor

Sieben Personen von Köchin über Servicepersonal und Ingenieurin bis hin zum ersten Offizier und dem Captain sind für unser Wohl und das Vorankommen mit dem Segelboot zuständig.

Captain Lenno skizziert die grobe Route für die nächsten Tage. Je nach Wetter wird sich zeigen, ob wir ihr wie angedacht folgen können oder doch improvisieren müssen.

Ganz nach dem Motto:

Journey before destination!

Auch eine Einweisung in die Sicherheitsvorkehrungen darf nicht fehlen. Der gut gelaunte Captain lässt es sich nicht nehmen diese mit viel Humor vorzutragen.

So hat er die ersten Lacher schon auf seiner Seite, als er die vielen Vorteile der großen menschlichen Erfindung – der Trillerpfeife vorstellt.

In dieser ausgelassenen Stimmung startet unsere Segelreise. Das kann nur großartig werden, denke ich mir und schmunzele.

Segel auf Passagierschiff

Postkartenfeeling im Ionischen Meer

Unser erster Halt ist eine Bucht, die so schön ist, dass sie aus einem Postkartenmotiv stammen könnte. Das türkisfarbene Wasser schimmert im Licht der Sonne, und der kleine Strand lädt zum Verweilen ein.

Wie schön kann die Welt bitte sein? Das Ionische Meer antwortet nur: Ja!

Es wird geankert und wir bekommen die Chance in das klare Nass zu springen. Euphorisch trotzen wir den 17 Grad und drehen eine Runde um das prächtige Segelboot Kairós. Auch ein Teil der Crew nutzt die Chance und springt von Bord!

Schon jetzt, nur wenige Stunden nach dem Start unseres Griechenland Segeltörn, fühlt es sich an, als wären wir als Gruppe alter Freunde unterwegs.

Die Kunst der Kombüsen Kulinarik

Nach dem Schwimmen serviert die Crew ein köstliches Mittagessen an Deck. Die Auswahl an Speisen ist vielfältig und reicht von frisch zubereiteten Salaten bis hin zu leckerem Fisch. Schon jetzt bin ich begeistert, was unsere Küchenchefin alles in der winzigen Kombüse zaubert.

Nach dem Essen verstreuen sich die Passagiere an Deck, einige halten die Nasen Richtung Sonne und genießen, andere Lesen, die meisten unterhalten sich miteinander.

Obwohl unterschiedlichste Nationalitäten, Altersgruppen und Charaktere in unserer 10 köpfigen Gruppe vertreten sind oder wohl sogar gerade weil wir so unterschiedlich sind, entstehen interessante Gespräch. Denn eines haben wir alle gemeinsam: Wir freuen uns darauf mit einer Gruppe bisher Fremder die nächste Woche durch diese wunderbare Küstenlandschaft zu segeln.

Kitschig schön wie im Film

Als würde uns Poseidon symbolisch begrüßen wollen, tauchen kurze Zeit später Delfine an unserem Bug auf. Passagier Ulli sieht sie zuerst und ruft uns herbei. Klar bricht sofort euphorische Aufregung aus. Dass uns mit Glück Delfine begegnen könnten, wussten wir, aber direkt am ersten Tag?

So langsam glaube ich, ich bin in einem kitschigen Film gelandet.

Wie kann das alles noch wahr sein?

Ankern vor Kefalonia

Der erste Tag wird ein langer werden. Um Korfu weit genug hinter uns zu lassen und die richtige Ausgangslage für die nächsten Tage zu haben, legen Kapitän Lenno und der erste Offizier Tom noch viele Seemeilen zurück.

Mitten in der Nacht erreichen wir Kefalonia. Während die Passagiere in ihren Kabinen schlafen, lausche ich dem Geräusch des Ankers, der ins Wasser gelassen wird. In der Dunkelheit kann ich nur erahnen, wie die Insel aussieht, und bin gespannt auf den nächsten Morgen.

Tag 2: Kefalonioa – Ithaca

Der nächste Morgen beginnt früh. Mein Wecker klingelt und durch die Luke fällt das erste noch zarte Licht. Zeit sich schnell etwas warmes über zuschmeißen und ans Deck zu krabbeln.

Die Romantik der frühen Stunden

Oben angekommen, bin ich nicht die Einzige. Denn keiner will sich den ersten Sonnenaufgang auf dem Wasser entgehen lassen. Zu welcher Zeit dieser stattfindet, das hatten wir gestern noch gefachsimpelt. Kapitän Lenno hat es sich nicht nehmen lassen es in alter Seemansmanier ganz genau auszurechnen. Und er sollte Recht behalten.

Wie gut, dass ab 7.30 Uhr auch schon der erste Kaffee und Tee bereit steht. Mit dem warmen Getränk in der Hand lassen sich die ersten hellen Strahlen des Tages doch noch viel besser genießen.

Morgens beim Segeltörn in Griechenland

Pünktlich auf die Minute gibt es ab 8.30 Uhr wie an jedem der nächsten Tage auch, ein wunderbares Frühstücksbuffet.

Jeden Tag ein wenig anders, jeden Tag frisch. Küchenchefin Eva dürfte das gern auch in Berlin so für uns zaubern, ich weiß jetzt schon, dass ich das Frühstück zuhause vermissen werde.

Idyllisches Assos

Nachdem wir alle gestärkt sind, verlassen wir die Bucht und fahren nur ein kleines Stückchen, schon erreichen wir Assos. Ein charmantes etwas verschlafenes Dorf mit bunten Häusern und einer Burgruine.

Zeit für den ersten Landausflug.

In den Gassen des Dorfes treffen wir mehr Katzen als Einwohner. Es wirkt, als wäre die Zeit stehen geblieben.

Wir nehmen das Geschenk der Ruhe an, suchen uns eine Parkbank mit Blick auf die Kairós und schauen auf’s türkise Wasser des Hafens, welches in der Sonne glitzert. Vielleicht ist hier in der Hauptsaison mehr los, doch jetzt, Ende April, scheinen wir fast die einzigen Besucher zu sein.

Segelreise in Griechenland

Süßer die Glocken nie klingen

Zurück an Bord zieht es alle Passagiere in den sonnigen Bereich an Deck. Die Bücher werden ausgepackt, die Brise genossen. Doch wir können nicht allzu lange lesen, denn schon bald erklingt das inzwischen vertraute Läuten der Glocke. Dieses liebliche Geräusch verspricht Gaumenschmaus. Unsere Köchin Eva hat wieder gezaubert – Zeit fürs Mittagessen.

Als Gast bei so einem Griechenland Segeltörn hat man nur wenige Aufgaben: Essen, Genießen, Entspannen, Schlafen, vielleicht mal ins Wasser hüpfen, einen Landausflug unternehmen und wer will, kann auch mal mit an den Seilen anpacken.

Setzt die Segel!

Für Letzteres gibt es später noch reichlich Gelegenheit, denn wir durchfahren den Kanal zwischen Ithaki und Kefalonia, wo ziemlich komplexe Winde herrschen. So werden alle paar Minuten die Segel neu gesetzt – zur Freude der segelbegeisterten Fahrgäste, die jetzt zeigen können, wie gut sie mit dem ersten Offizier harmonieren.

Das Segelsetzen harte körperliche Arbeit ist, merken die Neulinge wie wir, schnell. Der Held packt mit an und muss die volle Muskelkraft einsetzen, gar nicht so einfach, wie man es sich vorstellt.

Auf der Suche nach dem perfekten Ankerplatz

Durch den Kanal hindurchgekommen, steuern wir vier Buchten an. In der ersten sind wir nicht allein, in der zweiten ist zu viel Wellengang, in der dritten sind wir wieder nicht allein. Also sucht Kapitän Lenno eine weitere Bucht auf, denn er möchte den perfekten einsamen Platz für uns. Die vierte Bucht, mit weißem Kieselstrand passt perfekt.

Während wir bereits unser köstliches Abendessen genießen, kümmert sich die Crew um das Anker setzen.

Am Berghang sehen wir zwei Ziegen, die jedoch schnell das Weite suchen, als sie merken, dass wir offenbar vorhaben zu bleiben.

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Tag 3: Ithaca – Kalamos

An Board schleichen sich schnell geliebte Routinen ein. Die festen Essenszeiten genießen alle, zum Beobachten des Sonnenaufgangs werden es jedoch von Tag zu Tag weniger Personen an Deck. Zu gut schmeckt der Wein am Abend, zu gemütlich ist das Bett in der Kajüte.

Zur “Pooleröffnung”, also dem Herablassen der Leiter ins Meer, pünktlich um 7 Uhr ist es ein einziger tapferer Passagier, der täglich in Badehose und mit Handtuch in der Hand an Deck erscheint, bereit in das noch dunkle 17 Grad kalte Wasser zu steigen.

Marmeladenglas-Moment Sonnenaufgang

Pünktlich wie vom Kapitän errechnet um 6.41 Uhr startet die Sonne ihren großen Auftritt. Während sie ihren Weg über die fernen Hügel findet, färbt sie den Himmel in allen Abstufungen von Orange und sorgt so für ein wundervolles Schauspiel.

Da hat sich das frühe Aufstehen doch gelohnt. Kühl ist es, wie immer am Morgen. Aber Dank der Windstille der Bucht lässt es sich gut mit Pulli oder Jacke aushalten.

Knapp 20 Minuten später hüpft unser mutiger Schwabe später ins Wasser und dreht seine morgendlichen Runden.

Sich noch einmal hinzulegen lohnt nicht, wir bleiben also direkt zum ersten Kaffee an Deck und frischen uns nur nochmal vorm Frühstück auf.

Pirates of the Caribbean Feeling

Heute steht wieder ein Landausflug an, dieses Mal ins Örtchen Vathy auf der Insel Ithaca. Es ist ein kleines Dorf mit weiß getünchten Häusern und engen Gassen.

Zwei Optionen stehen für diesen Ausflug zur Wahl: Die Anfahrt mit dem Segelboot oder aber das Wandern von der in Sichtweite liegenden Bucht aus. Wir entscheiden uns für den Perspektivenwechsel und lassen uns in der Bucht aussetzen.

Außer zwei Ziegen ist niemand am Strand, dabei ist hier in der Saison wohl sogar eine Cocktailbar. Wir genießen die Ruhe und das damit einhergehende Pirates of the Carribbean Feeling.

Nur eine gute Stunde geht es erst auf Schotterweg, später auf Asphalt über den Hügel zur Stadt. Auf dem Weg ergeben sich erst wunderbar kitschige Blicke auf die einsame Bucht und dann Aussichten auf Olivenhaine, ein wenig Weinanbau und Häuschen.

Zu Fuß durch Vathy

In Vathy, einem recht herausgeputztem Ort, warten Eisdiele, Restaurants und kleine Boutiquen auf Touristen. Wir werden an Board zwar mehr als gut versorgt, aber ich nutze den eineinhalbstündigen Spaziergang doch gern als Grund zur Belohnung und ordere eine Kugel “Easter Bread” Eis. Das erinnert an russisch Brot und ist einfach köstlich.

Noch ein wenig durch die Gassen geschlendert und schon holt uns das kleine Motor-Schlauchboot (Dingi) wieder ab, um zurück zur Kairós zu fahren.

Wenig später läutet die Glocke. Während sich das Schiff bereits wieder auf den Weg gemacht hat, wird für uns erneut angerichtet.

Badestopp am Hotspot

Bei Atokos legen wir zum Baden an. Passagiere und Crew freuen sich über die Abkühlung an diesem recht windstillen Tag. Was hingegen nicht so sehr dem Geschmack der Crew entspricht, sind die vielen anderen Schiffe und Katamarane, die hier ebenso zum Baden angehalten haben und die Bucht entsprechend voll werden lassen.

Doch so langsam beginnt die Saison und da auch die griechischen Osterfeiertage vor der Tür stehen, haben viele frei und wollen an schönen Stellen Halt machen. Da es für uns aber eh nur ein kurzer Zwischenstopp auf der heutigen Route ist, ist es halb so schlimm. Nach dem kurzen Badestopp legen wir auch schon wieder ab und setzen unsere Reise fort.

Me Time an Board

Ich vertiefe mich mal wieder in mein Buch – wann habe ich eigentlich das letzte Mal so viel hintereinander lesen können?

Bei einer Segelreise hat man Zeit. Zeit zum Entspannen, Zeit zum Lesen, Zeit zum Quatschen mit anderen Passagieren.

Wie herrlich! So viel von dem zu haben, was einem Zuhause im Alltag irgendwie einfach immer fehlt.

Kurz bevor die Sonne untergeht, wird das schwere, schwarze Seil, dessen Namen ich mir nicht merken kann, wieder ausgeworfen und an einen Küstenfelsen von Kalamos befestigt. Ebenso geht ein Anker raus und schon haben wir unseren Schlafplatz erreicht.

Fehlplatzierte Farbkleckse

Der Strand nebenan sieht aus der Ferne schön aus, aber beim genaueren Hinsehen müssen wir feststellen: Der ist viel zu bunt!

All diese Farbkleckse werden von angeschwemmtem Plastikmüll erzeugt. Das gefällt dem Captain genauso wenig wie uns. Er will am nächsten Morgen zum Clean Up rüber, für uns steht fest, wir sind dabei. Denn seinem Motto, jeden Ort ein wenig schöner zu verlassen, als man ihn vorgefunden hat, können wir nur zustimmen.

Tag 4: Kalamos – Meganisi

So starten wir den vierten Tag unseres Griechenland Segeltörns mit einem Beach Clean Up.

Der Captain hatte die Idee laut ausgesprochen, hatte aber eigentlich nur geplant selbst anzupacken. Doch wir finden die Idee großartig und schließen uns zusammen mit fast allen anderen Gästen an.

Auf dem Dingi und mit Mülltüten ausgestattet geht es also an Land.

Von Nahem sehen wir erst wieviel Müll hier wirklich rumliegt. Schuhe, Zahnbürsten, unzählige Strohhalme, Flaschen und auch viele Fischernetze sowie Seile – wurden angeschwemmt oder zurückgelassen und haben sich offensichtlich über viele Jahre mit Ästen verflochten und in den Sand eingegraben.

Traurig, aber leider wahr. Bleibt nur eines: Anpacken! Wofür eine Person einen ganzen Tag bräuchte, rocken wir zu zehnt in einer dreiviertel Stunde.

Während Lenno und die Crew die vollen Müllsäcke zurück an Board bringen und dort einen Platz bis zum nächsten bewohnten Ort inklusive Müllentsorgung suchen, haben wir noch Zeit uns die kleine Kirche oberhalb der Bucht anzuschauen.

Anschließend setzen wir unsere Reise fort.

Auf Tuchfühlung mit Robben

Gegen Mittag ankern wir vor felsigen Inseln. Das Dingi wird startklar gemacht, die SUPs zu Wasser gelassen und Schnorchelbrillen bereit gelegt. Die zerklüftete Küste bietet mit ihren Höhlen Zuflucht für Vögel und Robben. Letztere macht unser Besuch neugierig.

Eine Robbe schwimmt eine Weile hinter dem Dingi her, bevor sie dem einzigen Passagier, der sich das Schnorcheln im kalten Wasser vorgenommen hat einen Besuch abstattet. Ein Erlebnis, von dem er uns später aufgeregt berichtet und das ihm wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Ein Highlight am Tag ist toll, aber das reicht der Crew von Sailing Classics noch nicht. Deshalb wird der schwache Wind genutzt, um uns die Chance zu bieten, um das Segelboot herum zu fahren. So können wir die Pracht samt großer Segel von außen sehen. Für alle Bootfans ist dieser Moment ein absolutes Highlight.

Atemberaubende Höhlen

Alle guten Dinge sind drei und unsere Nummer drei an diesem Tag ist die Pepanikolis Cave.

Dank des kleinen windigen Dingis haben wir auch hier wieder die Chance von Board zu gehen und diese einzigartige von der Natur geschaffene Sehenswürdigkeit aus nächster Nähe zu sehen.

Felsenhöhlen im Ionischen Meer

Beschauliches Spilia

Pünktlich zum Abendessen kommen wir im Hafen von Spilia, einem Ort auf der Insel Meganisi an. Hier werden wir für die Nacht ankern.

Feta in Blätterteig, Thunfischsteak mit Dillkartoffeln, Ratatouille und Pannacotta – das ist das Drei-Gänge-Menü, welches unsere Gaumen heute Abend verwöhnt. Wieder einmal bin ich mehr als erstaunt, wie Eva das in einer so winzigen Küche unter Deck gezaubert bekommt.

Noch dazu werden persönliche Wünsche berücksichtigt. So gibt es für mich und eine weitere Passagierin als Vegetarierinnen seit Anfang der Reise köstliche Alternativen. Wahnsinn!

Wer nach dem Dinner noch nicht zu müde ist, wird von der Crew für einen kleinen Spaziergang an Land gebracht. Während unsere Gruppe durch den Ort schlendert, nutzt Offizier Tom die Chance den morgens gesammelten Müll in den Container von Spilia abzugeben. Hier gibt es eine richtige Müllabfuhr, die ihn vernünftig entsorgen kann.

Tag 5: Meganisi- Paxos

Der fünfte Tag beginnt mit unserem bisher frühesten Start. Denn es gilt rechtzeitig an einem Kanal zu sein, um pünktlich zur Brückenöffnung durchzukommen.

Gefiederte Begleitung

Neben dem Wind begleiten uns heute auch ungemütliche graue Wolken und immer wieder leichter Regen. Das finden nicht nur wir ungemütlich. Auch die Vogelwelt hat während ihrer Flüge übers Meer zu kämpfen. Eine kleine Schwalbe erkennt ihre Chance und landet auf der Kairós. Schnell entdeckt sie unseren regensicheren Unterschlupf auf Deck und gesellt sich dazu.

Vermutlich wärmesuchend setzt sie sich nach einiger Zeit sogar auf den Arm vom Helden. “Oh wie süß” – unsere Truppe ist begeistert von der gefiederten Begleitung.

Immer mal wieder unternimmt die Schwalbe Versuche ihren Weg fortzusetzen, kommt dann aber doch zu uns zurück. Erst als das Wetter besser wird, verlässt sie uns dann endgültig und fliegt davon.

Happy Birthday

Zum Nachmittag gibt es heute eine besondere Überraschung. Statt der sonst so köstlichen selbstgebackenen Kuchen oder Cookies wird eine Torte aufgetischt, eine Geburtstagstorte um genau zu sein. Denn Passagier Roger hat heute Geburtstag. Da stimmt unsere inzwischen recht eingeschworene Gruppe natürlich auch ein Liedchen an.

Dinner auswärts

Am Abend ankern wir im Hafen von Paxos. Gegessen wird heute an Land. Damit unsere Küchenkönigin Eva zumindest einen Abend in der Woche frei hat. Wir folgen der Restaurantempfehlung des Captains und werden nicht enttäuscht. Griechische Tapas und laut dem Helden auch extrem gutes Fleisch landen auf den Tellern. Dazu griechischer Wein und ausgelassene Stimmung, das macht einen perfekten Ausflug.

Tag 6: Paxos – Korfu

Habe ich kleines Duracell Häschen mich zu Beginn des Griechenland Segeltörns noch gefragt, ob es mir an Board mit der Zeit vielleicht nicht zu langweilig wird, so macht mich heute die Tatsache, dass es bereits unser letzter Tag im Ionischen Meer ist traurig.

Paxos Ausflug

Die regelmäßigen Ausflüge haben Abwechslung in unseren Board Alltag gebracht, die vielen Gespräche haben für permanent gute Stimmung gesorgt und die Gelegenheiten zum Entspannen konnte ich endlich mal zum Buchlesen nutzen. Es hätte besser nicht sein können.

Aber noch ist unser Segeltörn nicht vorbei.

Die Blue Caves von Paxos

Am letzten Tag warten noch einige Überraschungen auf uns, die die atemberaubende schroffe Küste von Paxos zu bieten hat.

Kennst du die Blue Caves von Split? Auch hier bei Paxos gibt es solch magische blaue Grotten.

Wegen des ordentlichen Wellengangs ist hier außer uns niemand unterwegs. Es braucht offensichtlich etwas Übung und einen kühlen Kopf das Boot stabil genug zu halten, um das Dingi abzulassen doch dann dürfen wir einsteigen und die vom Meer geprägte Küste vom Nahen betrachten.

Erfahrungsbericht Griechenland Segeltörn

Die hellen Felsen der Höhlen reflektieren so sehr, dass gepaart mit dem super klaren Wasser eine irre blaue Stimmung entsteht. Solche Orte lassen mich immer ganz ehrfürchtig werden, vor der Kreativität und Schönheit von Mutter Natur.

Segeln mit Überraschungen

Zurück an Deck werden die Segel gehisst, denn der Wind steht gut. Immer wieder spannend der Crew dabei zuzusehen, wie sie geübt mit den verschiedensten Seilen hantieren.

Der Wellengang ist für mein empfinden too much. Das Boot schaukelt in alle Richtungen, allerhöchste Zeit sich mit einer Vomex zu versorgen, die Gott sei Dank super zuverlässig wirkt.

Aber wo bliebe die Poesie des Meeres, wenn es keine wilden Wellen gäbe?

Weltumseegler Joshua Solcum
packliste für Segeltörn

Gerade den Blick nach vorn gerichtet, bekommt auch schon das Meer rechts seitlich volle Aufmerksamkeit von uns, als Passagierin Christina laut „Turtle!“ ruft.

Eine Meeresschildkröte treibt in den Wellen an uns vorbei. Man kann sie super erkennen, nur Fotos sind bei der Geschwindigkeit und dem Schaukeln unmöglich. Ich mache ein Bild mit meinen Augen für das Gedächtnis und denke mir dabei einmal mehr, wie unfassbar viel Kraft diese Wesen haben müssen, die im Meer leben und der Strömung strotzen.

So fühlt sich eine Segelreise an

Noch vor dem Dinner gibt es auch heute am letzten Abend, wie alle Tage zuvor, die Gelegenheit einen Sundowner zu schlürfen. Wegen der Reisetabletten habe ich darauf die letzten Tage verzichtet. Doch am letzten Abend stoße auch ich mit einem Aperol Spritz auf unseren Griechenland Segeltörn an.

Captains Dinner

Am Abend ankern wir dann vor Korfu, unserer finalen Destination.

Der letzte Abend an Bord ist geprägt von Wehmut, aber auch einem großartigen Dinner.

Wie es sich für Bootsreisen gehört, gesellt sich am letzten Abend Kapitän Lenno zu uns, alle haben sich ein wenig herausgeputzt und vor allem die beiden Crew Mitglieder im Service haben sich super schick gemacht.

Was ich am Segeln mit Sailing Classics in den letzten Tagen jedoch sehr zu schätzen gelernt habe: Auch wenn ein Segeltörn erst einmal ein wenig elitär klingt, ist die Stimmung untereinander immer auf Augenhöhe und sehr freundschaftlich. Jeder kann sein wie er ist, jeder fühlt sich wohl.

Diese Art der Stimmung zeigt sich auch in einem ganz besonderem Geschenk, welches Kapitän Lenno uns heute Abend macht. Als persönliches Good Bye hat er recht unbemerkt in den letzten Tagen immer mal wieder kurze Handyvideos eingefangen und sie zu einem Video zusammengeschnitten. Das ist sein persönliches Engagement und kein Standard. Wie uns Gäste, die schon mehrere Reisen mit Sailing Classics unternommen haben erzählen.

Minutenlang sitzen wir alle gespannt vor dem TV, lachen laut und scherzen übereinander, als wir die Aufnahmen sehen. Von angespannten Körpern, die in das kalte Meereswasser absteigen, zu tiefenentspannten Sundowner Momenten an Deck – Lenno hat die Reise perfekt eingefangen.

Es ist ein schöner Abschluss für eine unvergessliche Reise.

Mein persönliches Fazit zum Griechenland Segeltörn

Es war meine erste Segelreise überhaupt. Ich hatte mich gefragt, ob das was für mich sein kann. Ob ich eine Woche Urlaub mit einer Gruppe, die ich nicht kenne, gut finde. Ob ich das Segeln vertrage. Ob es mir nicht zu langweilig wird.

Jetzt, da wir zurück sind, beschreibt ein Wort mein Gefühl zur Reise: Saudade.

Schon jetzt vermisse ich die Sonnenaufgänge an Board, das Quatschen mit den anderen Passagieren, das Buchlesen im sanften Wind des Meeres, die so liebenswerte Crew, das Geräusch vom Flackern der Seegel, das strahlende Türkis des Ionischen Meeres – ja, Segelreisen mit Sailing Classics sind was für mich. Nicht langweilig, sondern ausgeglichen. Gehoben, aber persönlich. Einfach ein wunderbares Abenteuer.

Ich verstehe nun sehr gut, warum drei unserer Passagiere an Board “Wiederholungstäter” sind und jeweils schon mehrere Reisen mit Sailing Classics unternommen haben!

Ich hoffe auch für uns wird es nicht das letzte Mal gewesen sein!

FAQs zum Griechenland Segeltörn

Ist eine Segelreise nachhaltiger als eine Kreuzfahrt?

Ja! Du hast zwar auch auf den Segelbooten von Sailing Classics einen gewissen Luxus, doch durch das deutlich kleinere Angebot (keine Whirpools, Fitnessstudios oder zig Restaurants) sowie durch die Tatsache, dass immer wenn gesegelt wird viel weniger Energie verbraucht wird, sind Segelreise deutlich umweltfreundlicher.

Aktionen wie unser spontaner Beach Clean Up wären zudem auf Kreuzfahrtschiffen mit streng durchgetakteten Tagesplänen gar nicht möglich.

Kann ich auch als Einzelperson eine Kabine belegen?

Ja, das geht. Normalerweise zahlst du dann allerdings einen Aufschlag. Wenn du jedoch halbwegs flexibel bist, dann kannst du vier Wochen vor dem Reisetermin noch einmal die Verfügbarkeit prüfen und erst dann deine Einzelbelegung buchen. Denn die dann noch verfügbaren Plätze werden für gewöhnlich reduziert und so können Alleinreisende bis dato leere Kabinen zum reduzierten Preis buchen.

Was für Menschen nehmen an Segelreisen mit Sailing Classics teil?

Das Publikum bei unserer Segelreise war sehr gemischt. Ein englisches Rentnerpaar, ein segelbegeisterter Schottischer Rentner, drei jeweils solo reisende deutsche Männer im mittleren Alter, zwei Spanier (Mutter und Sohn) und wir.

Je nach Region der Reise ändert sich die Zusammensetzung der Gruppe sicherlich ein wenig.

Insgesamt würde ich aber sagen, dass aufgrund der Preisstruktur und der Art der Reise hauptsächlich Mittdreißiger bis Mittsechsziger aus der gehobenen Mittelschicht unterwegs sind. Was allen gemein ist: Sie wissen, dass sie nicht allein Segeln und haben Lust auf den Austausch. So entstehen tolle Gespräche mit Menschen, die man in seinem normalen Alltag vielleicht nie getroffen hätte.

Wo ist das Ionische Meer?

Das Ionische Meer ist ein Teil des Mittelmeeres und liegt zwischen der griechischen, albanischen und italienischen Küste. Es ist durch sein türkisblaues Wasser, viele kleine Inseln und eine reiche Meereswelt geprägt.

Was kann ich gegen Seekrankheit tun?

Ich kenne die Sorge, denn ich musste leider auch herausfinden, dass ich nicht wirklich seetauglich bin. Bei Wind und ordentlich Wellengang wird mir übel. Doch die gute Nachricht ist, das muss einen nicht abhalten. Mit Vomex und Kaugummis gegen Reiseübelkeit ausgestattet sollte die Seekrankheit kein großes Problem mehr sein.

Eine Vomex habe ich am Morgen zum vorbeugen genommen. Am einzigen Tag mit wirklich stärkeren Seegang gabs dann noch eine am Nachmittag. Das hat mich dann zwar etwas müde gemacht, aber nach einem Stündchen Mittagsschlaf war auch die Müdigkeit verflogen.

Kann ich ohne Segelerfahrung eine Segelreise buchen?

Ja! Die Segelreisen von Sailing Classics sind so ausgelegt, dass du immer eine erfahrene Crew an Board hast, die grundsätzlich allein alle Aufgaben des Segelns stämmen kann. Hilfe ist aber immer willkommen. Wenn du also Lust hast etwas über das Segeln zu lernen oder deine bereits vorhandenen Kenntnisse einzubringen, lass es die Crew wissen und sie wird dich, wann immer es passt, mit einbeziehen.

Was sollte man unbedingt einpacken?

Was bei einem Segeltörn in Griechenland nicht fehlen darf ist zu allererst Sonnencreme. Ganz gleich ob du eher wie wir im Frühjahr oder doch im Hochsommer unterwegs bist, die Sonne an Deck hat es in sich. Also immer schön an die Sonnencreme denken. Auch ein Cappy und eine Sonnenbrille sind empfehlenswert.

Badebekleidung ist ebenso ein Muss, wie lockere bequeme Kleidung. Auch rutschfeste Turnschuhe dürfen nicht fehlen.

Falls du mit Reiseübelkeit bzw. Seekrankheit zu kämpfen hast, ist Vomex* die Lösung meiner Wahl.

Da es früh morgens und spät abends vor allem im Frühling doch kühl werden kann, solltest du auch eine leichte warme Jacke einpacken.

Transparenz: Dieser Artikel ist auf Einladung und in Zusammenarbeit mit Sailing Classics entstanden. Ich hatte jedoch keinerlei Vorgaben beim Schreiben dieses Artikels und gebe dir wie immer einen authentischen Einblick samt ehrlicher Meinung.

Gründerin Reiseblog PASSENGER X Nicole Bittger

Reisesüchtige Foodie & Coffee Nerd aus Berlin mit großer Fotoleidenschaft, einem Herz für Tiere und die Natur.

Mit Nicoles Neugierde auf die Welt und ihrem ersten Sabbatical erblickte auch PASSENGER X das Licht der Welt. Ein halbes Jahr Abenteuer in China, Japan und Europa führten dazu, dass dieser Blog mit Leben gefüllt wurde. Um ein Jahr später fünf Monate lang solo durch das bunte Südamerika zu touren, kündigte Nicole schließlich ihren sicheren Konzernjob. Seitdem arbeitet sie selbstständig und ist Vollzeitbloggerin.

Ob sie jemals genug vom Reisen haben wird? We doubt it! 

Fun Fact: Nicoles Herzensland ist Grönland. Dort hat sie noch das wahre „Weit-Weg-Gefühl“.

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