Belgien, Europa, Reisen

Aalst, das belgische Dorf, in dem ich das Schloss nicht fand

Letzte Aktualisierung: 20.05.2018

80.000 Einwohner sind nicht viel. Hasselt hat so viele und auch ein Modemuseum. Die Stadt ist kein Must See, aber für einen Tag mit Museumsbesuch ganz hübsch. Aalst hat auch um die 80.000 Einwohner und laut maps.me zwei Schlösser. Hier könnte sich ein Zwischenhalt auch lohnen, dachte ich zumindest.

Meine Host aus Brüssel setzen mich auf ihrem Weg nach Gent am Bahnhof in Aalst ab. Sie fanden es schon etwas ungewöhnlich, dass eine Belgienreisende ausgerechnet in Aalst Halt machen wollte. Ich ließ mich nicht beirren, packte meinen Backpack ins Bahnhofsschließfach und machte mich los.
Außer mir war kaum wer anders unterwegs, denn es war nicht nur Sonntag, sondern auch noch Pfingstsonntag. Wirklich nischt los also. Doch was soll’s, ich wollte mir ja die Schlösser anschauen, dafür brauchen Restaurants und Geschäfte nicht offen sein.
Nach 4 km vorbei an Häusern und Feldern deutete mir maps.me am Schloss angekommen zu sein. Tja, maps.me sieht wohl mehr als. Rechts von mir waren Bäume und links von mir ein großes Feld, von einem Schloss war weit und breit nichts zu sehen. Na gut, entweder stimmt die Karte nicht, oder ich habe doch tatsächlich ein Schloss übersehen. Egal, es sollte ja noch ein zweites geben.
Also die Route neu berechnet und ab Marsch zu Schloss Nummer zwei.
Wieder ein paar Felder und Häuser später: tatsächlich ein großes Tor, sehr viel Grün und sowas, wie ein kleines, sehr kleines Schloss.
Ein Tag in Aalst
Einmal drumherum laufen, das ging, dann war ich wieder auf dem Parkweg.
Ein Tag in Aalst
Also beschloss ich etwas Zeit mit einem Spaziergang durch den angrenzenden Wald zu verbringen und mich so langsam zurück Richtung Bahnhof zu machen, denn das war’s schon, mehr gab’s nicht zu sehen. Es sei denn, ich hätte alle umliegenden Kirchen ablaufen wollen, wollte ich aber nicht.
Gut, dass ich nur vier Stunden eingeplant hatte, blieben noch zwei. Nach dem Spaziergang, blieben noch 40 Minuten am Gleis auf den Zug Richtung Gent wartend.
Das war also Aalst. Sicher nett für 2 Stunden an einem normalen Werktag, aber für Reisende kein wirklicher Grund anzuhalten. Es sei denn, man ist an einem Werktag da, geht zum Blumenmarkt, isst einen Zwiebelkuchen (soll hier eine Spezialität sein) und mag es ruhig und sehr beschaulich. Oder man ist ausgerechnet zum Karneval hier, denn der soll in Aalst auch laut meinen belgischen Hosts wirklich groß sein. Für mich bleibt Aalst aber der Ort mit dem durchsichtigen Schloss.
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1 Kommentar

  1. tourglobal.info

    16. Dezember 2016 at 1:40

    Awesome article.

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