Gastbeitrag von Michaela
Weiße Strände, gletscherbedeckte Bergspitzen, Nebelwälder, der Amazonas und die Kaffeezone – Kolumbien punktet mit seiner landschaftlichen Vielfalt. Die macht das Land perfekt für Wanderungen und Trekkings. Heute möchte ich dir meine drei liebsten Wanderrouten in Kolumbien vorstellen.
Kolumbien Wanderroute No 1: Die Wasserfälle von Choachí
Die Wasserfälle von Choachí sind ein Geheimtipp. Nur in den wenigsten Reiseführern sind diese aufgelistet, obwohl sie meiner Meinung nach absolut sehenswert sind und außerdem mit ihrer Nähe zur Hauptstadt Bogotá punkten. Es gibt dort zwei Wasserfälle, nämlich den La Chorrera und den El Chiflón. Vor allem der La Chorrera ist sehr beeindruckend, denn ganze 590 Meter donnern hier die Wassermassen in die Tiefe. Damit ist der La Chorrera der größte Wasserfall Kolumbiens. Den solltest du dir also nicht entgehen lassen.
Anreise zu den Wasserfällen von Choachi
Von 6 Uhr morgens bis 20 Uhr abends verkehren Busse in einem halbstündlichen Takt von Bogotá nach Choachí. Der kleine Busbahnhof befindet sich an der Kreuzung der beiden Straßen Calle 6 und Av. Caracas. Die Fahrt dauert etwa 45 Minuten und führt durch beeindruckende Landschaften mit hervorragendem Blick auf die Hauptstadt. Aussteigen muss man kurz vor dem Ort Choachí – am besten dem Busfahrer Bescheid geben, dass man zu den Wasserfällen möchte.
Die Wanderung zu den Wasserfällen von Choachi
Zuerst wandert man eine breite nicht asphaltierte Straße entlang. Die Gegend mit den kleinen Bauernhäusern, den saftig grünen Wiesen und den darauf grasenden Kühen erinnerte mich tatsächlich etwas an zu Hause, Österreich.
Nach etwa einer Stunde kommt man zum Eingang für die Wasserfälle. Dort muss man auch den Eintritt bezahlen. Obwohl es mir unter der Woche sogar schon einmal passiert ist, dass niemand da war und ich ohne zu bezahlen in das Naturschutzgebiet konnte. Am Wochenende ist natürlich immer mehr los, da vor allem sehr viele Einheimische zu Besuch kommen.
Nun wird der Weg schmaler und die almähnliche Gegend verwandelt sich in einen Dschungel. Riesige Farne, Kakaobäume, Palmen, Moose, Lianen und wunderschöne Blumen prägen das üppige Landschaftsbild.
Nach einer Gesamtgehzeit von etwa 2,5 – 3 Stunden erreicht man dann den beeindruckenden Wasserfall La Chorrera.

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Besonders in der Regenzeit stürzen hier beträchtliche Wassermassen in die Tiefe. Auf dem Rückweg kommt man zum etwas kleineren, aber dennoch sehr eindrucksvollen Wasserfall El Chiflón.
Hier führt sogar ein Weg direkt unter die herabstürzenden Wassermassen, was ein wirklich außergewöhnliches Erlebnis ist. Bevor man das Naturschutzgebiet wieder verlässt, kann man sich noch in einem kleinen, entzückenden Restaurant laben. Wer will kann von den einheimischen Bauern auch Käse, Milch und Joghurt am Wegrand kaufen.
Den Bus für die Rückfahrt nach Bogotá stoppt man an derselben Stelle, an welcher man ausgestiegen ist. Es gibt auch die Möglichkeit beim Eingang auf einem kleinen Campingplatz sein Zelt aufzustellen.
Tourdetails
Kosten: Bus 7.000 Pesos /Fahrtstrecke, Eintritt zu den Wasserfällen: 12.000 Pesos, zusammen sind das ca. 8 Euro
Dauer: Ganztagestour, Gesamtgehzeit ca. 5-6 Std.
Empfohlene Ausrüstung: festes Schuhwerk, ausreichend Flüssigkeit, Wegzehrung, Sonnenschutz, Insektenschutzmittel und Regenschutz

Kolumbien Wanderroute No 2: Die Kaffeezone Salento
Das Gebiet um Salento ist bekannt als die Zona Cafetera, was so viel wie Kaffeezone heißten sollte. Hier prägen grüne Berge, glasklare Flüsse und Kaffeeplantagen soweit das Auge reicht, das Landschaftsbild. Außerdem ist das Tal Valle de Cocora nicht weit entfernt. Die Gegend dort ist für seinen artenreichen Nebelwald, hunderte von Kolibris und vor allem den bis zu 60 Meter hohen Wachspalmen, die übrigens Kolumbiens Nationalbaums sind, bekannt. Aufgrund dessen ist dieses Gebiet hervorragend geeignet für Wander- und Naturliebhaber.
Anreise zur Kaffeezone Salento:
Valle de Cocora liegt etwa eine 30-minütige Fahrt vom Örtchen Salento entfernt. Vom Hautplatz Salentos fahren täglich von 6 Uhr morgens bis zur Mittagszeit regelmäßig Jeeps – in Kolumbien Willys genannt – ab. Sobald der Willy voll ist, also mit acht Personen besetzt, fährt er ab. Das dauert zum Glück meistens nicht lange.
Die Wanderung in der Kaffeezone Salento:
Der Wanderweg startet sogleich an Parkplatz, an dem man von den Jeeps abgeladen wird. Rechts befindet sich ein Holztor – diesen Weg gehen die meisten Touristen. Ich persönlich finde, dass es viel schöner ist, die Runde verkehrt herum zu wandern. Wir nehmen also den linken Weg. Es geht stetig leicht bergauf, vorbei an den beeindruckenden Wachspalmen, die zu den größten der Welt zählen. Irgendwann erreicht man eine kleine, idyllische Hütte namens La Montana. Hier ist das perfekte Plätzchen für eine kleine Pause.
Es werden auch Erfrischungsgetränke verkauft. In den wunderschönen Blumenbeeten tummeln sich etliche Kolibris. Weiter geht es nun bergab zu einem Bach. Dort angekommen, kann man sich entweder sogleich auf den Rückweg machen, oder auf einem kleinen Umweg die Kolibrifarm Casa de los colibris besuchen. Dort muss man zwar einen Eintritt bezahlen, bekommt dafür aber leckere heiße Schokolade und kann auf der wirklich schön gestalteten Farm Unmengen an Kolibris beobachten, die durch Zuckerwasser angelockt werden. Der Rückweg schlängelt sich entlang eines Baches mit teilweise sehr abenteuerlichen Brückenkonstruktionen.
Neben Hängebrücken muss man manchmal auch über Baumstämme balancieren. In der Regenzeit ist dieser Weg oft sehr matschig, weshalb viele Gummistiefel als Schuhwerk bevorzugen. Es kommen einem hier auch immer wieder Pferde entgegen, da vom Parkplatz aus Reittouren zur Kolibrifarm angeboten werden.
Tourdetails
Kosten: 3.600 Pesos/ Fahrtstrecke mit dem Willy, Eintritt Kolibrifarm 6.000 Pesos, zusammen ca. 3.80 Euro.
Dauer: Ganztagestour, Gesamtgehzeit ca. 5 Stunden
Empfohlene Ausrüstung: festes Schuhwerk (oder Gummistiefel in der Regenzeit), ausreichend Flüssigkeit, Wegzehrung, Regenschutz, Sonnenschutz und Insektenschutzmittel



Kolumbien Wanderroute No 3: Der wunderschönen Tayrona Nationalpark
Der Tayrona Nationalpark an der Karibikküste Kolumbiens gehört für die meisten zu einem der Lieblingsplätze im ganzen Land. Er ist für seine traumhaften Strände und Buchten bekannt, die von einem dichten tropischen Regenwald umgeben sind.
Anreise zum Tayrona Nationalpark
Von Santa Marta aus fahren regelmäßig Busse in Richtung Tayrona Nationalpark. Sie starten in der Nähe des Marktes, wo sich die beiden Straßen Calle 11 und Carrera 11 treffen. Die Fahrt dauert etwa eine Stunde. Es gibt mehrere Nationalparkeingänge. Hier möchte ich dir die Wanderung vom Dörfchen Calabazo aus vorstellen, da der Wanderweg dort weniger überlaufen ist, als zum Beispiel der beim Haupteingang. Du sagst also am besten dem Busfahrer, dass er dich in Calabazo absetzen sollte.
Die Wanderung im Tayrona Nationalpark
Die Dorfbewohner von Calabazo weisen einem normerweise sogleich den Weg in Richtung Nationalpark. Ein kleines unscheinbares Haus am Wegrand entpuppt sich als Eingangskontrolle zum Park. Hier wird man mit seinem Ausweis registriert und muss den Eintritt bezahlen. Man erhält ein Armbändchen und dann kann es schon losgehen. Der Weg ist größtenteils gut beschildert.
Zuerst ist er etwas breiter, mit der Zeit wird er aber immer schmaler. Am Wegesrand stehen immer wieder kleine Hütten, in denen Einheimische wohnen. Außerdem sieht man bunte Vögel, riesige Leguane und Eidechsen in den schillerndsten Farben. Nach etwa drei Stunden Gehzeit erreichst du das antike Dorf El Pueblito. Dort kann man Ruinen einer alten Tairona Stadt besichtigen, welche ich persönlich sehr interessant fand. Heutzutage leben noch einige wenige Nachfahren der Tairona, nämlich die Kogi-Indianer, in Strohhütten in dem Dorf.
Es gibt auch einen kleinen Laden, in dem man sich Erfrischungsgetränke und kleine Snacks kaufen kann. Weiter geht es entlang des 500 Jahre alten Wanderwegs, die bis zur Karibikküste. Der Weg ist nun etwas anspruchsvoller da man teilweise über große Steinplatten klettern bzw. hüpfen muss, dafür ist er aber wunderschön. Es geht stetig leicht nach unten. Nach einer weiteren Stunde Gehzeit erreicht man dann den traumhaften Strand Cabo San Juan.
Dort kann man in einem kleinen Restaurant Rast einlegen – es gibt sehr leckeren frischen Fisch. Danach ist es Zeit ein wenig am Strand zu relaxen. Man kann auch zu den umliegenden Stränden und Buchten spazieren. Da gibt es beispielsweise noch die wunderschöne Bucht La Piscina oder Playa Arrecifes.
Wer sich zu müde fühlt, den Rückweg zu Fuß zurückzulegen, kann alternativ ein Boot von Cabo San Juan nach Taganga nehmen. Von Taganga aus gehen regelmäßig Busse nach Santa Marta. Eine weitere Möglichkeit ist es, die Nacht im Park zu verbringen. Am Playa Arrecifes gibt es einige günstige Unterkunftsmöglichkeiten wie Zelte, Hängematten oder sogar kleine Zimmer.
Der Rückweg führt von Arrecifes nach Canaveral, den Haupteingang des Nationalparks. Man benötigt für diese Strecke etwa 1,5 bis 2 Stunden. Der Haupteingang der Parks ist immer noch 4 km von der Hauptstraße entfernt. Man kann diese, wenn man noch genug Energie hat, entlang eines asphaltierten Weges wandern oder einen Minibus ( 3.000 Pesos) nehmen.
Tourdetails
Kosten: Bus von Santa Marta 6.000 Pesos, Nationalparkeintritt 42.000 Pesos (Stand 2016), zusammen ca. 13.70 Euro
Dauer: Ganztagestour, Gesamtgehzeit ca. 7-8 Std.
Empfohlene Ausrüstung: festes Schuhwerk, ausreichend Flüssigkeit, Wegzehrung, Sonnenschutz, Insektenschutzmittel und Badesachen

Über die Gastautorin Michaela
Eigentlich kommt die 29 Jährige aus einem kleinen Örtchen inmitten der Alpen Österreichs. Mittlerweile ist sie nun schon fast zwei Jahre auf Weltreise. Geplant war diese ursprünglich für ein Jahr. Sie startete ihren Trip ohne sich viele Gedanken darüber zu machen in Afrika. Dieser Kontinent war – bis auf einige Pauschalreisen in Ägypten – völliges Neuland für sie. Mit ihrem Rucksack und viel Optimismus im Gepäck ging es am 27. September 2015 mit dem Flugzeug in das Herz Afrikas: Uganda. Michaela reiste dort für sechs Monate über den Landweg bis nach Südafrika. Weiter ging es für sechs Monate nach Zentralamerika und Mexiko. Danach erlebte sie 10 aufregende Monate in Südamerika.
Im Moment ist sie gerade auf Heimaturlaub im schönen Österreich. Voraussichtlich wird sie ihr Abenteuer ab September/Oktobe in Europa und Asien fortsetzen.
Auf Michaelas Blog führt sie ein fast tägliches Reisetagebuch, welches du gern mitverfolgen kannst. Dort findest du auch nützlich Tipps zum Backpacken und zu den einzelnen Reisezielen.
Im Moment arbeitet sie übrigens gerade an einem E-Book, in dem du generelle Ratschläge zum Backpacken und spezielle Infos über Afrika erhälst. Falls du daran interessiert bist, kann sie euch schon einmal auf eine Merkliste setzen und dich über E-Mail informieren, sobald es soweit ist. Einfach eine kurze Mail an: [email protected]
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