Griechenland ist für viele Deutsche ein beliebtes Urlaubsziel mit Suchtfaktor. Meistens geht es dabei nur um die Inseln mit ihren Traumstränden und vielleicht auch gerade so noch um’s Wandern. Doch an Städtetrips denken viel. Ich liefere dir heute gute Gründe, und viele Athen Sehenswürdigkeiten, für die sich ein Städtetrip lohnt.
Denn ich für meinen Teil habe mich in Athen verliebt und ich denke, wenn du zur richtigen Jahreszeit dorthin reist, dir im richtigen Viertel eine schöne Unterkunft nimmst und all das entdeckst, was die Stadt zu bieten hat, wird es dir genauso gehen.
Tipps zur Reiseplanung für Athen
Reisezeit für Athen
Auch wenn es verlockend scheinen mag, im Sommer nach Athen zu reisen, würde ich davon abraten.
Griechenland wird im Allgemeinen im Sommer extrem heiß. Das kann bisweilen schon auf den Inseln echt anstrengend sein, aber da wartet dann immerhin alle paar Meter ein Strand und das kühle Meer auf dich. Durch Griechenlands größte Stadt bei weit mehr als 30 Grad zu schlendern ist dann wirklich nur noch was für ganz hart Gesottene.
Viel schöner sind Jahreszeiten wie Frühling, Herbst und sogar der Winter.
Ich selbst war zu Silvester in Athen, was wirklich großartig war. Während es in Deutschland wintergrau und kalt war, begrüßte mich die Sonne in Athen täglich mit Pulloverwetter. Genau perfekt, um eine Stadt zu erkunden, ohne zu frieren oder zu schwitzen.
Anreise nach Athen
Wer rechtzeitig bucht und zeitlich etwas flexibel ist bekommt recht günstige Flüge nach Athen. Wir haben von Berlin aus 130 Euro bezahlt.
Vom Flughafen aus ist es dann denkbar einfach in die Stadt zu kommen. Die U-Bahn-Linie 3 (blaue Linie) fährt alle 30 Minuten vom Flughafen in die Innenstadt. Mit ca .10 Euro pro Strecke preislich auch sehr fair. Du bist also nicht auf ein Taxi angewiesen.
Die Fahrt ins Zentrum bspw zum Bahnhof Monastiraki – einem der touristischen Hotspots – dauert ca. 40 Minuten.
Die besten Unterkünfte in Athen
Eine gute Nachricht vorweg: es gibt zahlreiche Unterkünfte in Athen. Da wir gern individuell reisen und unterwegs viel essen gehen, haben wir uns ihn Athen eine Airbnb gebucht statt einem Hotel. Dieses Apartment lag in fußläufiger Nähe zum Platz Monastiraki und damit auch in der Nähe vieler guter Restaurants und Sehenswürdigkeiten.
Außerdem hatte das vollverglaste 1-Raum Apartment eine coole Dachterreasse und einen unfassbar guten Blick auf die Akropolis, was vor allem bei Nacht beeindruckend war. Ich würde dort sofort wieder einchecken. Deshalb kann ich es dir nur von Herzen empfehlen, falls du nicht viel Platz brauchst und ein Doppelbett reicht.
Sehenswerte Nachbarschaften
Wenn man in der Planung eines Athen Urlaubs ist, fragt man sich unweigerlich, welches der vielen Stadtviertel sehenswert ist und in welchem man am besten seine Base, also das Hotel oder die Ferienwohnung suchen soll. Deshalb gebe ich dir einen kleinen Abriss der touristisch wichtigsten Viertel.
Stadtviertel Plaka
Wer richtig mitten rein und so nah wie möglich an die historischen Bauten Athens, wie die Akropolis möchte, der muss ins Stadtviertel der Götter, Plaka. Hier strömen die Touristen durch die kleinen Straßen, Souvenirshops reihen sich an Restaurants und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sowie das winzige idyllische Viertel Anaflotika mit seinen weißen Häusern, sind nur einen Atemzug entfernt.
Stadtviertel Psirri
Das süße Psirri ist ein buntes Viertel mit niedrig gebauten Häusern, in welchen unzählige Restaurants und Cafés auf dich warten. Es ist in seinen Ausläufen zudem ein gutes Beispiel für den Mix, den du in Athen immer wieder finden wirst.
Zwischen Häusern, die ihr beste Zeit längst hinter sich haben und offensichtlich weder bewohnt noch bewohnbar sind, teils sogar nur noch aus den Außenmauern bestehen, tauchen auf einmal renovierte Luxusheime und restaurierte Altbauten auf.
Plisirr liegt sehr zentral. Wenn dir das abendliche Treiben nichts ausmacht, ist es also eine gute Base für deine Athen Reise.
Stadtviertel Pangrati
Wahrzeichen des Pangrati Viertels ist das geschichtsträchtige Panathenaic Stadion. Hier fanden 1896 die ersten modernen olympischen Spiele statt. Es ist das einzige Stadion auf der ganzen Welt, welches komplett (!) aus Marmor gebaut wurde. Die alten Griechen mochten es eben protzig. Durch das helle Gestein, die schlichte Bauweise und die absolute Symmetrie, wirkt das Stadion irgendwie zeitlos. Ein beliebter Fotospot und überhaupt eine der Hauptattraktionen der ganzen Stadt.
Doch das Viertel besteht aus mehr als nur dem Stadion. Es gilt als eines der begehrten Wohnviertel der Stadt und das schon seit vielen Jahren. Für Touristen sind neben dem Stadion auch die Nationalgalerie und das Museum für Moderne Kunst spannend. Wenn du also wie die Athener wohnen möchtest und dennoch ein paar Sehenswürdigkeiten sowie Cafés vor der Tür haben willst, bist du in Pangrati richtig.
Stadtviertel Gazi
Gazi – welches wegen einer alten Gasfabrik so benannte wurde, hat mein Herz nicht so recht gewonnen. Das mag daran liegen, dass ich vor allem tagsüber dort war und das Viertel eher für seine Clubszene bekannt ist.
Offensichtlicher Mittelpunkt ist Technopolis. Wo früher Gasarbeiter über das Fabrikgelände liefen, ist heute eine Eventfläche entstanden, auf der von Rummel bis Konzerte alles mögliche stattfindet.
Rund um dieses Gelände sammelt sich ein Mix aus verwahrlosten Häusern, restaurierten und renovierten Gebäuden sowie modernen Lofts. Dazwischen verstreut sind Bars und Restaurants zu finden. Wenn du also Lust hast abends auszugehen, könntest du hier richtig sein.
Athen Sehenswürdigkeiten
Während eines Städteurlaubs stehen immer drei Sachen auf meiner Liste: gutes Essen, Sehenswürdigkeiten inkl. Museen und die schönsten Aussichten auf die Stadt. Alles drei habe ich in Athen gefunden. Meine absoluten Highlights teile ich jetzt mit dir. Starten wir mit den Sehenswürdigkeiten.
Akropolis – Die Mutter aller Athen Sehenswürdigkeiten
Es ist natürlich kein Geheimtipp sondern eher der einzige Athen Tipp, der ganz sicher in jedem Artikel auftauchen wird: die Akropolis. Zurecht! Du solltest sie während deines Athen Städtetrips wirklich nicht verpassen.
Die Akropolis – der älteste Teil Athens – ist ein 156 Meter hoher flacher und ca. 4 Fußballfelder großer Hügel, den man im Prinzip von der ganzen Stadt aus sehen kann, weil sie die einzige zentrale Erhebung ist. Das allein finde ich schon super cool, weil es von diversen Punkten in der Stadt aus ein tolles Motiv ergibt.
Auf besagtem Hügel gibt es mehrere Ruinen, die alle eigene Namen haben, darunter Statuen und Tempel. Am bekanntesten ist er Parthenontempel, das größte der Bauwerke auf der Akropolis und das Gebäude, welches man wegen seiner guten Sichtbarkeit und markanten Form auch allgemeinhin meint, wenn man von der Akropolis spricht. Dieser Tempel ist unglaubliche 2.467 Jahre alt!
Und mehr will ich dazu auch gar nicht sagen, außer: ja das sollte man gesehen haben. Auch wenn es mitunter sehr voll auf der Akropolis werden kann.
Um die größten Massen zu vermeiden, solltest du gleich in den frühen Morgenstunden zur Akropolis, was im Sommer um 8 Uhr bedeutet. Die Reisegruppen kommen meist erst etwas später.
Checke die Öffnungszeiten unbedingt vorher noch einmal auf der Website der Acropolis.
Der Eintritt kostet regulär 20 Euro
Übrigens gibt es auch immer mal wieder Tage, an denen der Eintritt frei ist. Beispielsweise am nationalen Museumtag, aber auch an jedem ersten Sonntag im Monat während der Wintermonate.
Der beste Spot zum Sonnenuntergang
Dein Tag startet also um 8 Uhr morgens an der Akropolis und wenn du einen schönen Sonnenuntergang genießen willst, endet er auch nur wenige Meter Luftlinie entfernt. Vom Filopappou Hügel hast du einen großartigen Blick auf die Stadt und auch die Acroplis, daher ist dieser Ort bei Touristen und Einheimischen sehr beliebt für’s Beobachten des Sonnenuntergangs.
Alternativ zum Filopappou kannst du genau auf der anderen Seite der Acroplis auch auf den 277 Meter hohen Lykabettus Hügel.
Die Stadt als solches
Bevor wir mit typischen Sehenswürdigkeiten weitermachen, möchte ich dir nahelegen, die Stadt als solches als Sehenswürdigkeit zu entdecken. Den architektonischen Mix, die vielen Restaurants und Läden, die teils riesigen Murals – es lohnt sich gerade in den frühen Morgenstunden einfach mal durch die Stadt zu bummeln und sich auf den leeren Straßen treiben zu lassen.
Der National Garden
National Garden bietet viele schöne schattige Plätzchen zum Entspannen, sowie Gänse, Schildkröten und Papageien und ist damit perfekt um mal ein wenig zu entspannen.
Das Panathenaic Stadion
Weiter oben im Abschnitt zu den einzelnen Stadtteilen Athens habe ich das Panethenaic Stadion schon erwähnt. Hier fanden 1896 die ersten modernen olympischen Spiele statt. Damit ist es ein wichtiges Gebäude der Geschichte Griechenlands. Darüber hinaus ist es aber auch architektonisch spannend, da es das einzige Stadion auf der ganzen Welt ist, welches komplett (!) aus Marmor gebaut wurde. Krass oder? Damit ist das Panathenaic Stadion Museum und Fotospot zugleich. Und wer es sportlich mag, darf sogar eine Runde durchs Stadion rennen und sich wie ein Olympionic des letzten Jahrhunderts fühlen. Ziemlich cool!
Alle Infos zu Öffnungszeiten und Eintritt (aktuell 5 Euro) findest du auf der Website vom Stadion. Eine guided Tour brauchst du übrigens nicht buchen, da es vor Ort Audioguides gibt, die kannst du auch auf Deutsch einstellen.
Noch ein Tipp von der Stadionverwaltung: „If you want an amazing photograph, you should climb to the upper tier of stand 21, from where you can capture the Acropolis, the Parthenon, Filopappos Hill, the Temple of Olympian Zeus, Zappeion, the National Gardens and Lycabettus Hill.“
Der Hadriansbogen
Eines der wenigen kostenlosen Sights ist der Hadriansbogen. Das 18 Meter hohe Tor war anders als man denken könnte kein Stadttor, es war bzw. ist auch heute noch ein Denkmal zu Ehren des Kaisers Hadrian, dem die heutige Größe und einige Stadtviertel Athens zu verdanken sind.
Man muss nicht unbedingt extra wegen des Bogens den Weg auf sich nehmen, aber falls du sowieso in der Nähe bist, lohnt es sich mal vorbeizuschlendern.
Der Zapion Garten
Wo wir schon von nahgelegenen Sehenswürdigkeiten sprechen, gleich um die Ecke vom Hadriansbogen befindet sich der kostenlose Zappiou Garden mit 83.000 qm Grünflächen, einigen Statuen und Gebäuden. Falls du mal ein schattiges Plätzchen zum Entspannen suchst, wirst du hier fündig werden. Und auch für Fotobegeisterte ist der Garten ein toller Spot, vor allem dank des hübschen Mehrzweckgebäude, welches sowohl für den Kongress als auch als Ausstellungsfläche genutzt wird.
Das Olympieion
Falls du während des Athen Städtetrips nicht genug von antiker Baukunst bekommen kannst, solltest du dir das Olympieion anschauen. Einst war es der größte Tempel Griechenlands. Heute stehen noch 15 der ursprünglich 17 gigantischen Säulen.
Der Syntagma Platz
Auf vielen Top Ten Listen wird auch der Syntagma Platz erwähnt, weil er der zentrale Platz Athens ist, politisch eine große Rolle spielt und hier stündlich ein imposanter Wachwechsel stattfindet. Ähnlich wie man es aus London, Prag und Stockholm kennt. Es ist meiner Meinung jedoch kein Ort, an dem man besonders viel Zeit verbringt. Also komme am besten zur vollen Stunde vorbei, dann erlebst du auch sicher die Wachablösung und kannst danach weiterschlendern.
Handgemachte Souvenirs
Ich liebe schöne Souvenirs. Also wirklich schöne. Nicht die Standardtaschen auf denen tausendmal Athen steht, sondern handgemachte Dinge von lokalen Produzenten und Künstlern. Wenn es dir genauso geht, muss ich dir das Dia Tauta empfehlen. Die Produkte dort sind zwar nicht super günstig, aber dafür richtig wundervoll.
Angeboten werden tolle Keramiken, feine griechische Liköre, lustige griechische Gottheiten und wunderschöner handgemachten Schmuck – alles von griechischen Erzeugern und Designern. Achtung: der Einkauf könnte teuer werden, aber es lohnt sich. Ich trage mein Armband aus dem Shop seit fast einem halben Jahr ununterbrochen.
Website DiaTauta Giftshop
Adrianou 35, Mastiraki
Mitropoleos 32, Syntagma
Nikis & Iperidou 1, Plaka
Und wunder dich nicht, sollte dir mal ein Restaurant mit dem gleichen Namen begegnen, das sind die gleichen Macher.
Karte: Athen Sehenswürdigkeiten
GRÜNDERIN
Nicole Bittger
Reisesüchtige Foodie & Coffee Nerd aus Berlin mit großer Fotoleidenschaft, einem Herz für Tiere und die Natur.
Mit Nicoles Neugierde auf die Welt und ihrem ersten Sabbatical erblickte auch PASSENGER X das Licht der Welt. Ein halbes Jahr Abenteuer in China, Japan und Europa führten dazu, dass dieser Blog mit Leben gefüllt wurde. Um ein Jahr später fünf Monate lang solo durch das bunte Südamerika zu touren, kündigte Nicole schließlich ihren sicheren Konzernjob. Seitdem arbeitet sie selbstständig und ist Vollzeitbloggerin.
Ob sie jemals genug vom Reisen haben wird? We doubt it!
Fun Fact: Nicoles Herzensland ist Grönland. Dort hat sie noch das wahre „Weit-Weg-Gefühl“.
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